Frage: Wie kommen wir auf weniger Mahlzeiten?

Guten Abend, ich hätte gerne Ihren Rat und Vorschläge. Unsere kleine ist 9 Monate und sehr aktiv. Für ihr Alter sehr weit und groß. Aber das Schlaf- und Essverhalten ist nicht so optimal. Sie wird Nachts immer noch wach und trinkt rund 200ml, bekommt 1er Milch weil sie damit am besten klar kommt (Speihkind) . Die Nacht ist gegen 5 dann endgültig zu Ende alle 2 Stunden wird sie müde und nickert 30 Minuten . Essen bekommt sie zwischen 5 und 7mal. Ein Beispiel Tag ist z.B. so: 5 Uhr wach, umziehen, Flasche 200ml, 7 Uhr Nickerchen, 7.30 Uhr wach 8 Uhr Flasche, oft 100 ml Gegen 10 Müsli Gläschen dann direkt Nickerchen 30 Minuten Gegen 12 Mittagsgläschen, gegen 13 Uhr Nickerchen Gegen 15/16 Uhr, Milchbrei Gläschen Gegen 17/18 Uhr Flasche 200ml und dann Bett Gegen 3 Uhr wird sie dann wach und will eine Flasche. Manchmal schläft sie auch über eine Stunde, dann sieht alles anders aus, planen kann man im Moment nichts. Abends wird sie ab 16 Uhr knatschig und wir versuchen zumindest sie erst nach 17 Uhr fertig zu machen. Ich komme nicht zum kochen, deswegen Gläschen, sie lässt mir kaum Zeit. Das stört mich aber etwas. Deswegen meine Fragen... Vormittags gebe ich zur Zeit ein Müsli Gläschen, was kann ich als Alternative geben? Was kann ich Abends vorbereiten und im Kühlschrank bedenkenlos lagern? Mittags, wenn es geht koche ich mal was, eher selten. Kann ich Abends vielleicht schon Gemüse schneiden und im Topf mit Wasser (damit Kartoffeln nicht dunkel werden) im Kühlschrank lagern? Fleisch nehme ich aus Gläschen. Ich hab Angst das was verdirbt. Ich hab eine Primaklima und Lager da das Gemüse 2-3 Tage bis es aufgebraucht ist, ist das für die kleinen noch ok? Ich nutze auch Kartoffeln die schon leicht treiben, dürfen die kleinen das auch? Kann ich das Milchbrei Gläschen durch eine Banane ersetzen? Die isst sie auch schon. Sie verputzt auch Brot mit Margarine. Für Brot am Abend hat sie keine Geduld, klappt eher gegen 15/16 Uhr. Brei Abends auch schlecht, auch eher Nachmittags. Generell stört mich der Nachmittag/Abend. Wir haben noch eine 8jährige und essen immer getrennt. Sie ist oft bis 18 Uhr mit Freunden spielen und isst dann mit dem zu Abend der da ist, der andere begleitet die Kleine in den Schlaf. Ich möchte gerne zusammen Abendbrot essen, aber so lange hält die kleine nicht aus. Haben Sie eine Idee? Und, die kleine bekommt mittags was warmes. Für uns andere koche ich warm gegen Abend. Darf sie auch da noch mal warm mitessen? Mein Hauptproblem ist die Zeit, deswegen bin ich auch bei Gläschen angekommen. Ich brauche was, was ich schnell zubereiten kann bzw. am Abend vorher vorbereiten kann. Wie komme ich von den Gläschen am besten weg? Einfrieren mach ich ungern, hab Sorge das es dann nicht so gesund ist, Gefrierbrand und so. Vielen Dank und liebe Grüße

von MeineKleineMaus am 14.09.2019, 18:29



Antwort auf: Wie kommen wir auf weniger Mahlzeiten?

Hallo MeineKleineMaus im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder kann ich dich nur bezüglich einer altergerechten Ernährung beraten. Was die Schlaf-und Wachzeiten betrifft, könntest du dich einmal an Katrin Simon im Nachbarforum wenden. Ich fasse einmal kurz zusammen: dein Baby bekommt momentan noch recht viel Milch. Die empfohlene Menge liegt bei etwa 400-500 ml Säuglingsmilch plus Beikost. Du bist mit eurer Esssituation unzufrieden, weil du einerseits sehr unsicher bist, was die Qualität der Lebensmittel angeht und zweitens gefällt dir die Mahlzeitenverteilung auch nicht gut. Deine Tochter ist inzwischen 9 Monate alt und damit reif für die Familienkost. Dass sie daran Interesse hat und auch schon mehr oder weniger gut damit klar kommt, hast du erwähnt. Wie wäre es, wenn du eine Brotmahlzeit zum Frühstück anbietest? Ich gebe dir einmal einen Überblick für einen Speiseplan, wie er für die Übergangszeit vom ca 10. -12- Lm empfohlen wird: morgens: Butterbrotstückchen und andere weiche (gut kau-und gefahrenfrei schluckbare) Beilagen Mengenangaben: ca 25 g Brot, 1 TL Butter oder Frischkäse, 40-50g Obst, ab und zu auch mal eine Scheibe (ca 10 g) milden, wenig salzigen Käse wie Edamer, junger Gouda - falls ihr das in der Familie esst) ...nur so als grobe Orientierungshilfe neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Milch (Mumi oder Säuglingsmilch) begonnen werden kann/sollte. Ideal ist dazu ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot. Morgens ist die Bereitschaft zum Kauen noch hoch. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur.* ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot.* Mittagessen: gewohnter Brei, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot und Milch oder Nudelnund Milch, ggf gewohnter Brei die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf erste Rohkost nachts ggf Milch, wenn erforderlich Die Familienkost ergänzt die übliche Beikost. *Beliebt in vielen Familien ist es statt einem Brot einen sog. Frühstücksmuffin anzubieten. Ein Frühstücksmuffin ist ein Kompromiss zwischen einem Müsli und Brot. Im Muffin sind die Nährstoffe (bspw Getreide, Trockenfrüchte, Fett, Joghurt) bereits miteinander kombiniert und er macht darum gut und länger anhaltend satt, erfordert allerdings weniger Kauaufwand (schmeckt auch leicht süß), was gerade für Essanfänger positiv sein kann. Was die Rezepte betrifft, da müsstest du ggf etwas experimentieren und eine Rezept finden, das euch gefällt. Eine weitere Möglichkeit ist bspw Bananenbrot (ohne feste Bestandteile wie Nüsse, Kerne oder Saaten, etc) Noch besser, finde ich persönlich: backe Brote selbst: hier kannst du ebenfalls mit Zutaten spielen und variieren und kannst allerlei qualitiativ hochwertige Zutaten einbacken. Bspw: Dinkelbrot 1/2 Würfel frische Hefe ca 270 ml Wasser 500g Mehl (Dinkelmehl Type 630 (oder Weizenmehl gemischt mit Hälfte Vollkornmehl) 4 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Hefeteig zubereiten. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, etwas Zucker zugeben. 15 min abgedeckt gehen lassen. Restliche Zutaten vermischen und mit der Hefe vermengen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig gehen lassen. In einer Kastenform bei 200° ca 40-50 min backen. Abkühlen lassen. In Scheiben schneiden und das, was nicht benötigt wird, einfrieren. Taut bei Bedarf ratz fatz auf. Bei Verwendung von Vollkornmehl musst du den Flüssigkeitsanteil anpassen und ggf noch zugeben. Du kannst bspw fein geschredderte Haferflocken bis zu einer Menge von ca 100g einrabeiten, stattdessen 100g vom anderen Mehl weglassen. Sattt Wasser kannst du Möhrensaft verwenden, etcetc. Ich weiß, dass du schreibst, dass du kaum Zeit hast um zu kochen. Aber hey, nimm deine große Tochter zu Hilfe. Sie kann dich doch prima unterstützen und lernt auf diese Weise kochen und backen ebenfalls ganz spielerisch. Sie kann dir beim Zutaten abwiegen helfen. Sie kann Teig kneten. Versuche auch generell eure Mahlzeiten vermehrt gemeinsam zu zelebrieren. Wenigstens am Wochenende böte sich dazu sicher die Gelegenheit. Denn weißt du - Essen und Ernährung ist viel mehr als Hunger stillen, mehr als Kalorien und Nährstoffe zu sich zu nehmen. Sieh eure Ernährung mehr ganzheitlich. Fordere dein Baby mehr, indem du bei Tisch Vielfalt bietest. Zeige deiner Tochter die Vielfalt der Speisen. Mach die Mahlzeiten zu einem Fest für ihre/ eure Sinne. Lass den Esstisch zum Abenteuerspielplatz werden. Lass dein Baby aktiv sein und elbständig zugreifen. Lass sie selbst essen. Lass sie Speisen probieren, Geschmack erleben, Konsistenzen fühlen. Deine Tochter mag Banane? Super. Gib ihr mehr Obstsorten zum Kennenlernen, die sie nach und nach selbständig entdecken, erfühlen und erschmecken kann. Was ist das Lieblingsobst deiner großen Tochter? Lass die beiden zusammen essen. Bspw: fein geriebener oder gekochter Apfel. Banane in Scheiben oder am Stück. Birne, wenn weich, ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet. (heiß überbrühen, dann lässt sich die Haut abziehen) Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich. zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Was fällt dir noch ein? Noch ein paar Zeilen hierzu: "Was kann ich Abends vorbereiten und im Kühlschrank bedenkenlos lagern? Mittags, wenn es geht koche ich mal was, eher selten." -Gib deiner Tochter Reste vom Vorabend (wobei sie bereits schon selbst kleine Probierhappen hiervon am Abend mitgegessen haben sollte - einfach Probierhappen am Abend zeigen) oder Brot. Was isst du selbst? Woran sollte sich dein Baby langfrisig gewöhnen? Biete diese Gerichte, damit deine Tochter diese Gerichte in Form, Farbe und Geschmack kennen- und liebenlernen kann. Es darf sich ruhig ganz oft wiederholen! "Kann ich Abends vielleicht schon Gemüse schneiden und im Topf mit Wasser (damit Kartoffeln nicht dunkel werden) im Kühlschrank lagern?" Das kannst du zwar machen, ist aber natürlich für die Nährstoffbilanz nicht ganz optimal. Wenn es dir allerdings hilft, dann wäre dieser Kompromiss durchaus denkbar. "Fleisch nehme ich aus Gläschen." - Kannst du bspw als Brotaufstrih verwenden. Wie wäre es sonst mit Hackgerichten? Biete deiner Tochter eure üblichen Familienspeisen, ggf püriert. "Ich hab Angst das was verdirbt. Ich hab eine Primaklima und Lager da das Gemüse 2-3 Tage bis es aufgebraucht ist, ist das für die kleinen noch ok? " Gemüse hält i.d.R. gekühlt recht lange frisch, wenn es entsprechend richtig gelagert wird und in einem einwandfreien Zustand ist. Das Gemüse sollte einwandfrei sein und evtl heikle Stellen zuvor großzügig entfernt werden. Klar ist marktfrisches, heimisches (regional) und saisonales Gemüse am besten - aber auch hier sind manchmal eben Kompromisse nötig. "Ich nutze auch Kartoffeln die schon leicht treiben, dürfen die kleinen das auch?" NEIN** "Kann ich das Milchbrei Gläschen durch eine Banane ersetzen? Die isst sie auch schon." ja, lass das Milchbreigläschen weg und biete deiner Kleinen ggf Butterbrot mit weichen Obstsückchen am Nachmittag. Oder probiere es bspw mit Grießschnitten: wobei ich die Grießschnitten in eurem Fall am Abend geben würde. Grundrezept für Grießschnitten: 200g Kuhmilch (auch Pflanzendrink alternativ möglich, wenn du stillst) 40g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Obst. Dann kannst/solltest du die Flasche weglassen, damit es nicht zu viel Milch wird. mehr Vorschläge für bspw mitttags: Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen. dazu: Brokkoliröschen zum knabbern oder Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Öl. Frühstücksmuffins: 150g Haferflocken 1 Ei 1 TL Backpulver eine Prise Zimt und Vanille 2 EL Apfelmus 2 EL Mandelmus 220 ml Milch oder Joghurt nach Belieben: Rosiinen (1 Handvoll oder andere Troclenfrüchte, kleingeschnitten nach Wahl) Wenn zu flüssig, Mehl zugeben. aus den Zutaten einen Teig bereiten und in die Muffinformen füllen. Im vorgeheizten Ofen (180°) ca 20-25 min backen, bis fertig. Also dann meinst du, hilft dir das ein bisschen weiter? Viele Grüße Birgit Neumann ** siehe hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Kartoffelwasser-auch-fuer-den-Brei_47192.htm

von Birgit Neumann am 16.09.2019