Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo Birgit, es geht um die Frage, wie wir über die Ernährung dafür sorgen kann, dass unsere Tochter Ihr Problem des harten Stuhlgangs + Verstopfung endlich lösen kann. Unsere Tochter ist 11,5 Monate alt, 77cm lang und wiegt 8,6kg. Das Problem hat sie seit dem 8. Monat und wurde bisher mit Kinderlax und Einläufen geregelt, was für uns langfristig aber nicht zufriedenstellend ist. Ihr Speiseplan umfasst momentan: Morgens: 10g Hirse + 100g Birne (roh, gerieben mit Schale) + 100ml Wasser + 1TL Rapsöl Mittags: 100g Brokkoli/Zucchini/Kürbis/Blumenkohl + 10g Hirse + 80ml Wasser + 20g Birne (roh, gerieben mit Schale) + 1EL Rapsöl ODER 100g Brokkoli/Zucchini/Kürbis/Blumenkohl + 30g Rind + 20g Birne (roh, gerieben mit Schale) + 1EL Rapsöl Nachmittags: nach Bedarf Hirse + Obst Abends: 200ml Wasser + 20g Hirse + 20g Birne (roh, gerieben mit Schale) Zu jeder Mahlzeit bieten wir auch Wasser als Getränk an. Tagsüber: Stillen nach Bedarf (ca. 3mal). Nachts: Stillen nach Bedarf (ca. 3-5mal). Wie viel ml Wasser sollte unsere Tochter am Tag mindestens zusätzlich trinken damit der Stuhlgang eine Chance hat weich zu sein? Wir waren heute bei einer Heilpraktikerin, die uns Globuli verschrieben hat, sowie sollen wir es mit etwas Kiwi + Mango probieren. Bitte keine Diskussion um die Globuli, wir sind recht aufgeklärt, aber wollen es probieren. Wenn es in 4 Wochen nicht besser ist, will Sie eventuell mit Kefir probieren die Darmbakterien aufzubauen (falls ich es richtig verstanden habe). Nebender Frage nach der Wasser-Trink-Menge, hast du noch weitere Ideen? Was hälfst du von Kiwi, Mango und dann irgendwann Kefir? Danke und viele Grüße André

von AKuM2018 am 22.11.2019, 14:14



Antwort auf: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo AkuM2018 im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder kann und darf ich dir bei dieser Frage leider nicht weiterhelfen. Wende dich mit dieser Frage doch einmal an Biggi Welter/Kristina Wrede oder an Katrin Simon, Frau Höfel oder Herrn Dr. Busse. Bestimmt haben alle noch den ein oder anderen Tipp oder Hinweis für dich. Die Ernährung kann einen Einfluß auf die Stuhlbeschaffenheit und die Stuhlfrequenz haben. Es köänen aber auch ganz andere Gründe sein. Sieht euer KiA ebenfalls ein massives Problem? Die Verdauung/Stuhlbeschaffenheit kann durchaus auch entwicklungs- und reifebedingt seltener und fester werden. Was mir allerdings auffällt ist, dass dein Baby recht häufig am Tag Breie bzw Beikost bekommt. Und darf ich einmal nachfragen, welche Art von Hirse du deinem Baby gibst? Wie bereitest du diese zu? Als Getränk braucht dein Baby momentan eigentlich nur Mumi, diese am besten nach Bedarf. Stillen darfst und kannst du dein Baby immer, so oft wie es nötig ist. Siehst du einen Zusammenhang zwischen der Einführung von bestimmten Lebensmitteln im Speiseplan deiner Tochter, die zeitlich exakt oder in etwa zu der geänderten Verdauungssituation passen? Wenn ja, dann lass diese LM evtl vorübergehend einfach wieder weg und schaue, ob sich etwas ändert. Schreib mir doch gerne noch einmal zurück. Bis dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 23.11.2019



Antwort auf: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo, bei uns hat das simple Kohlrabi-Kartoffel(-Hackfleisch) alles "in den Flow" gebracht. Viele Grüße

von Mamamaike am 22.11.2019, 16:08



Antwort auf: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo Birgit, Genau Biggi hatte mir empfohlen mich an dich zu wenden. Probiere es aber gerne auch noch bei den anderen. https://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Verstopfung-durch-zu-viel-Stillen-im-Alter-von-11-Monaten_185902.htm Vielleicht das Alter falsch verstanden? Unsere Tochter ist 11,5 Monate alt, wird in 2 Wochen ein Jahr alt. Ich dachte das ist es das mindeste, dass man 3-4 Breie am Tag gibt sowie Familienkost startet?! Als Hirse nehmen wir Instand-Hirseflocken eines großen Drogeriemarktes mit Öko-Test sehr gut Urteil. Die mischen wir einfach unter 40°c warmes Wasser. Pro 10g Hirse Instand-Flocken min. 100ml Wasser. Einen Zusammenhang zur Ernährung konnten wir noch nicht feststellen. Mal klappt es gut, mal nicht. Unser KA ist entspannt, nimmt sich aber auch nicht viel Zeit. Das würde bei unserer Tochter einfach seine Zeit dauern und wir sollen bis es passt einfach Medizin geben (Kinderlax), das könnne auch mal 1-1,5 Jahre dauern. Das können wir nicht akzeptieren und wollen es anders schaffen, am besten über die Ernährung. Wegen der zusätzlichen Wassermenge sind wir unwissend. Alle sagen, viel Wasser hilft, da unsere Tochter aber wenig trinkt, wäre ein Richtwert gut. Das neben der Beikost Stillen hilft nicht ausreichend, auch wenn unsere Tochter nach Bedarf gestillt wird, wie gesagt die ca. 3 mal am Tag und ca. 3-5 mal nachts. Viele Grüße und danke!

von AKuM2018 am 23.11.2019, 16:27



Antwort auf: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo AkuM2018 es freut mich, dass du dich noch einmal meldest. Ich habe mir die Beiträge in den beiden Nachbarforen einmal angesehen bzw durchgelesen. Was die diätetischen Maßnahmen betrifft, hat dir BIggi Welter schon ein paar Tipps gegeben. Diese wiederum beherzigst du ohnehin. Ich hatte bei meinem Verweis an Frau Welter vor allem im Sinn, dass sie dich bezüglich der Mumiinhaltsstoffe (auf die Verdauung einwirkend) aufklären könnte, da Stillen bzw Mumi aufgrund ihrer Inhaltstoffe das Mikrobiom im Darm in besonderer Weise beeinflusst, was wiederum einen (eher positiven) Einfluß auf die Verdauung bzw die Stuhlkonsistenz - und frequenz hat. Soweit hat sie dir dies auch schon gut beschrieben, nämlich dass Mumi eher abführend und eher nicht stopfend wirke. Das Mikrobiom speist sich aus den Inhaltsstoffen der Milch, der Beikost, der Umgebung, der Umgebung nach der Geburt, u.a. Bspw wird bei Kaiserschnittkindern häufiger beobachtet, dass Verdauungsprobleme (bis etwa zum 6. Lj) auftreten können, welche in direktem Zusammenhang mit der Art der Geburt stehen. Ich habe das Alter deiner Tochter schon richtig gelesen, keine Sorge. Dass dein Baby viel Breie bekomme habe ich erwähnt weil du in diesem Alter jetzt vermehrt Fingerfood und Familienkost geben kannst - die Breie immer weiter verdrängt werden können und sollen. Durch diese neue Selbstbestimmung am Esstisch (breifrei) kann deine Tochter lernen das zu essen, was ihr gut bekommt. Momentan ist bspw sehr viel Hirse in eurem Speiseplan enthalten. Gib deiner Tochter auch Brot und wähle hier ggf ein leichtes Vollkornbrot, das aus feingemahlenem Vollgetreide besteht. Schmiere darauf Butter. Isst du selbst gern Käse? Lass deine Tochter probieren. Esst häufig zusammen viele rohe Obstsorten. Trauben? Sie sind bestimmt wunderbar geeignet. Wähle kernfreie Sorte oder entferne die Kerne und schneide die Trauben kleiner, bspw in kleine gut schluckbare Viertel. Esst reife Birne, diese ist ganz weich und so als Stückchen ebenfalls gefahrenfrei essbar. Backe Pfannkuchen, Waffeln und ersetze einen Teil des Weißmehls durch ein fein gemahlenes Vollkormmehl. Integriere auch wieder Haferflocken. Diese kannst du ebenfalls in Gerichte oder Gebäcke einarbeiten und auch Kartoffeln sind eigentlich wunderbar für euch geeignet. Zumindest gelten beide LM als eher stuhllockernd wohingegen bspw Möhre oder Heidelbeere eher als stuhlfestigend gelten.Wichtig ist immer die individuelle Beobachtung hinsichtlich der Wirkung von Lm. Probiere jetzt ganz viel Neues aus und ermögliche deiner Tochter ein unkompliziertes, freudiges und selbständiges Mitessen am Familientisch. Breie braucht deine Tochter kaum noch. Setze dafür umso mehr auf gewöhnliches Essen und auf Selbständigkeit sowie querbeet alles durchprobieren und mitessen lassen, was für deine Tochter ungefährlich ist. Siehe hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Familienkost_47704.htm https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Beikost-und-familienkost_46895.htm Noch einmal kurz zurück zu der Art der Verstopfung, die du bei deiner Tochter beobachtest. Im Posting an Herrn Dr. Radke habe ich deine ausführlichere Beschreibung zur konkreten Thematik gelesen. Es ist doch auf jeden Fall ganz wunderbar, dass es deiner Tochter eigentlich und meistens gut geht und ihr Leid bezüglich der Befüllung der Windeln meist auf diesen Moment beschränkt ist. Ist es denn wirklich sehr schlimm? Ist die Konsistenz sehr fest, so dass es sogar schon zu Verletzungen des Afters gekommen ist? Oder ist gar Blut im Stuhl? Dann ab zum KiA. Oder vermutest du eine Unverträglichkeit? Auch Unverträglichkeiten können sich so äußern. Manchmal kann es anatomnisch bedingt zu Beschwerden kommen oder aber eine besondere Empfindsamkeit und Sensibilität im Bereich der Darmmnerven (Dehnungsreiz) kann zu einer gesteigerten Schwerzwahrnehmung führen. Um den Stuhl geschmeidig zu halten, könnte die Gabe von Milchzucker bzw eines bestimmten (verschreibungspflichtigen) Mittels evtl hilfreich sein. !! Hier an dieser Stelle, das muss ich einmal betonen, verlasse ich meinen Kompetenzbereich in Bezug auf meine Arbeit hier um Forum Kochen für Babys und Kinder. !! Inwieweit das Mittel nun bei euch indiziert sei, das kann nur euer KiA entscheiden. Erste Infos könntest du ggf und evtl konkreter im Forum bei Herrn Dr. Busse erfragen. Ein träger Stuhlgang bzw Verstopfung kann verschiedene Ursachen haben. Das Mikrobiom habe ich bereits genannt. Ein weiterer Punkt ist die Darmreife, welche ich ebenfalls erwähnt hatte. Der Darm selbst wächst auch, was hin und wieder zu Irritationen bezüglich der Verdauung führen kann. Es gibt hierzu sogar ein Buch: Der Darm wächst mit, von Dr. med Annette Eiden, Südwestverlag. Auch interessant ist diebezüglich das Buch von Andreas Ulmicher, Der Darmversteher, VAK, Verlags GmbH, Auch Stress kann auf Verdauungsprozesse einwirken und die allgemeine körperliche Konstitution wirkt invdiduell darauf ein. Ein seltener Stuhlgang gilt an sich noch nicht als falsch oder ungewöhnlich. Meist wird der Stuhl dadurch fest, dass er länger im Darm verweilt und Wasser entzogen wird. Der Stuhl wird durch den Dickdarm transportiert. Je massiger, desto schneller. Aus diesem Grund wird zu Ballaststoffen (unverdauliche Bestandteile der Nahrung) geraten, welche bspw in Vollkorn (u.a.) enthalten sind. Dies ist natürlich nur eine einfache Darstellung, kann aber evtl hilfreich sein, um zu verstehen, warum die Ernährung im Gesamten betrachtet werden muss. Die Gabe von Vollkorn und Co bringt nicht immer den gewünschten Effekt und/oder kann je nach dem individuellen Mikrobiom auch weniger günstige Auswirkungen haben. Ich erwähne das jetzt einfach einmal ganz pauschal. Auch Gemüse und Obst enthalten Ballaststoffe. Und Bewegung ist auf jeden Fall ebenfalls sehr hilfreich. Sie hilft einerseits ganz schlicht mechanisch (alles kommt in Bewegung) aber auch durch die Nebeneffekte wie bspw mehr Durst, mehr Hunger, mehr Freude,etc .... wirkt sich meist positiv aus. Auch passive Bewegung kann hilfreich sein. Frage ggf einmal Katrin Simon nach konkreten Übungen wie bspw Beine bewegen, Bauch streicheln etc. So, nun hoffe ich, dass du dir ein umfassenderes Bild zur Thematik machen kannst und evtl durch deinen mütterlichen Spürsinn Ursachen herausfinden und ggf ändern kannst. Und evtl löst sich alles von ganz alleine und ganz bald in Wohlgefallen auf oder vielleicht erkennt ihr irgendwas anderes oder oder... Um adäquat zu handeln wäre vorab evlt wichtig zu unterscheiden ob das Problem medizinische Ursachen hat und behandlungsbedürftig ist oder ob die Zeit einfach mit euch arbeitet (abwarten und Tee trinken) oder ob vielleicht doch diätetische Maßnahmen bzw ein geänderter und/oder erweiterter Speiseplan die nötige Verbesserung bringen. Also dann Ich wünsch euch was Viele Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 25.11.2019



Antwort auf: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo Birgit, vielen, vielen lieben Dank für deine Nachricht, aus der wir wirklich einige neue Ansätze ziehen. Wir werden unsere Tochter nun mehr in den Familientisch einbeziehen. Bisher hat sie augewählt von uns zusätzlich Vollkorn-Brot in die Hand bekommen, Gurke, Spaghetti oder Teile vom Mittagessen, aber eben nicht als Breiersatz und nicht so, dass sie sich bedienen konnte, weil wir ehrlich gesagt nicht wussten, dass z.B. Butter und Käse schon gehen. Heute zum Beispiel wollten wir ihr neben dem Brei etwas vom Grünkohl-Kartoffel-Eintopf anbieten, aber jetzt probieren wir das mal komplett ohne Brei anzubieten, der Eintopf ist ja fast wie Brei. Wir essen sehr weltoffen mit teweilse mit vielen Gewürzen wie Kardamom, Koriander, Piment, Curry etc. Zwiebeln und Knoblauch gehören bei mir in jedes Mittagessen, soll ich das für unsere Tochter weglassen? Quasi erst für sie etwas abzwacken oder kann sie Zwiebeln und Knoblauch (gekocht statt gebraten). Ab wann verträgt sie denn die ganzen "exotischen" Gewürze, wäre es in der aktuellen Situation für ihre Verdauung schädlich? Oder muss man nur mit dem Salz aufpassen? Wir kochen generell ohne oder mit nur wenig Salz, was also eh kein Problem ist. Ich habe gelesen, dass du irgendwo Rezepte für Brotaufstrich gepostet hast. Die Rezepte muss ich nur noch finden, dann mache ich die nach und unsere kleine bekommt morgen dann das erste mal ein klein geschnittenes Brot mit Belag. Wenn Sie dann aber z.B. den Käse sieht und danach greift, darf Sie die ganze Scheibe nehmen und sich ein großes Stück abbeißen? Müssen wir auf etwas achten, wie z.B. wegen der Gefahr des Verschluckens? Unser KiA ist leider sehr kurz angebunden zum Thema Verdauung, er will nicht viel zu dem Thema sagen oder machen, außer abwarten und Kinderlax geben. Ab und an sind Blutfäden im Kot, bisher 2 mal. Auch das finder er nicht tragisch, das sei bestimmt weil sie so drücken müsse. Du verstehst vielleicht warum ich hier Hilfe suche. Danke und liebe Grüße!

von AKuM2018 am 25.11.2019, 11:45



Antwort auf: Von hartem zu weichem Stuhlgang über Ernährung, wie?

Hallo AKuM2018 du kannst jetzt auf Familienkost umsteigen. Du musst den Brei nicht ganz abschaffen, solange deine Kleine noch gerne davon isst. Biete ihr aber ruhig immer öfter und immer selbstverständlicher die Gelegenheit bei Tisch freudig zuzugreifen und sie das mitzuessen und probieren zu lassen, was ihr Großen esst. Wenn du dir wegen der Würzung unsicher bist, kannst du Teilportionen abnehmen oder die Gerichte für alle weniger intensiv würzen. Du kannst die Speisen teilweise auch mit Wasser oder Gemüsemus strecken, um den intensiven Geschmack etwas abzumildern ohne den typischen Geschmack komplett zu verändern. Setze jetzt auch ganz intensiv auf ihre Mitarbeit. Die neuen und stückigen Speisen sollte deine Tochter immer selbständig essen. Nimm dabei in Kauf, dass sie manche Speise zerpflücken und runterwerfen und manche Speise in den Mund nehmen wird, um sie alsbald evtl doch wieder auszuspucken. Das sind vollkommen normale Entwicklungsprozesse. Lass sie eure Familienmahlzeiten in authentischer Weise miterleben. Denn Kinder lernen essen durch Gewöhnung, durch eigene Erfahrungen mit den Speisen, durch Spiel, durch Beobachtung und Nachahmung der anderen Mitesser. Regelmäßige und gemeinsame Mahlzeiten bei Tisch sind eine gute Voraussetzung dafür, dass eure Tochter bald mit Spaß und Freude einfach mit isst. Überlege dir, welche Speisen eure typischen Familienspeisen sind, welche ihr auch in Zukunft regelmäßig essen wollt. Daran kannst du sie langsam, in kleinen Schritten, durch wiederholtes Anbieten gewöhnen. Ziwebel und Knoblauch sind eigentlich kein Problem, sofern es deiner Tochter schmeckt und sie die Speisen gut verdauen kann. Hier kannst du einmal beobachten, wie sich ihre Verdauung verändert. Viele Gewürze wirken sich sogar ganz positiv auf das Verdauungsgeschehen aus. Alle Gewürze (außer Chili und Minze) sind okay. Übertreibe es einfach nicht. Eine Übertreibung wäre bspw das (tägliche ) Anbieten einer goldenen Milch (weil das gerade modern ist) ....* Wenn ihr/du bisher ohnehin viel mit diesen Gewürzen gegessen habt, ist deine Tochter durch Schwangerschaft und Mumi bereits an diese Aromen gewohnt. Und sie wird dieses Essen lieben. Ich berufe mich hier auf die Aussage deines KiA, dass alles soweit alles in Ordnung sei bei deiner Tochter. Ich betone an dieser Stelle noch einmal: du als Mama hast das richtige Gespür für deine Tochter. Wenn du den Eindruck hast, dass die Verdauung bei deiner Tochter nicht ganz optimal ist und ggf medizinische/pathologische Ursachen hat, dann lass das bitte noch einmal checken. Ansonsten: achte auf erlebnisreiche Mahlzeiten bei Tisch, die deinem Kind das Mitessen ermöglichen. Lass sie ein Teil eurer Essgemeinschaft werden, in dem du ihr die Möglichkeit gibst einfach mit zu essen. Das geschieht zunächst durch das Beobachten der bei Tisch/auf dem Teller zur Verfügung stehenden Speisen und durch die anderen Personen ringsum, welche ebenfalls etwas essen. Lasst eure Tochter immer und immer wieder an euren Speisen riechen, lasst sie diese befühlen, lasst sie schmecken. Kinder müssen sich an Vieles im wahrsten Sinn des Wortes langsam herantasten. Du kannst Familienspeisen welche in ihrer Konsistenz noch nicht optimal geeignet (zu groß, zu unförmig etc) sind bspw vor den Augen deines Kindes auch einfach klein schneiden. Du kannst manche Speise mit der Gabel zerdrücken und ganz wichtig ist: Lass deine Kleine unbedingt selbständig essen und sie dabei viel Handkontakt mit den Speisen erleben. Der haptische Eindruck verschafft deinem Kind einen ersten bzw zweiten, dritten Eindruck (optisch, geruchlich) einer Speise und gibt deinem Kind damit wichtige Impulse zum Handeln. Ein Wort zum Schluß: was die Verdauung betrifft, hier bin ich wenn es um das Detail geht, leider nicht mehr die richtige Ansprechpartnerin. Inwieweit die Verdauung tatsächlich ein sehr ernstzunehmendes Problem in eurem Fall ist oder ob es unter harmlos läuft, das kann tatsächlich nur euer KiA beurteilen. Informiere dich zum Thema, Bspw wäre die Farbe oder der Geruch ebenfalls ein wichtiges Merkmal zur Beurteilung. Sowie auch der allgemeine Gesundheitszustand und das allgemeine Befinden (bspw leidet sie unter Appetitlosigkeit etc) deiner Tochter.Auch das sind Kriterien welche in die Bewertung miteinbezogen werden sollten. Blut im Stuhl kann harmlos sein. Das stimmt. Inwieweit dies bei euch zutrifft, kann ebenfalls nur der KiA beurteilen. Wende dich ggf auch mit dieser konkreten Frage und einer kurzen Schilderung evtl einmal an Herrn Busse im Nachbarforum. Also dann viel Spaß am Familienesstisch Viele Grüße Birgit Neumann P.S. hier eine Auflistung über noch nicht ganz optimale LM für Babys/Kleinkinder: Stichwort "verantwortungsbewußte Speisenauswahl" https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Was-darf-mein-baby_45963.htm https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Mit-9-Monaten-schon-Essen-vom-Familientisch_47494.htm *https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Kurkuma-Baby_45585.htm

von Birgit Neumann am 26.11.2019



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