Frage: Rezepte?

Hallo Birgit! Es ist mir ein wenig peinlich, aber ich muss zugeben, ich brauche ein paar Tipps fürs Kochen. Ich glaube, ich habe mir unabsichtlich das Kochmuster meiner Mama verinnerlicht. Das Essen bestand früher immer aus "drei Komponenten": Kartoffeln, Nudeln oder Knödel + eine Sorte Gemüse + eine Sorte Fleisch (Gulasch, Bratwurst oder Schnitzel) Seitdem ich nun selber eine Familie zu bekochen habe, habe ich das zwar nie bewusst so entschieden, aber eigentlich entspricht es dem gleichen Muster. Und da unsere Kinder so mäklig essen (Fleisch geht fast nie!), beschränkt es sich auf sehr wenig Auswahl (an Gemüse essen sie auch nur Erbsen und Möhren, Blumenkohl sowie Kohlrabi). Die große Ausnahme ist Pfannkuchen, davon können sie nicht genug bekommen ;-) Mir hängt dieser einseitige Speiseplan mittlerweile zum Hals raus... Aber sobald ich etwas Neues auf den Tisch bringe, gibt es großen Protest, und sie probieren noch nicht einmal! Du hast hier im Forum schon öfter beschrieben, dass man nicht aufgeben soll, irgendwann würde die Neugier siegen. Leider scheint das bei unseren Kindern nicht so zu sein. Und wenn sie dann wieder einmal das Mittagessen verweigern, quengeln sie den ganzen Nachmittag, weil sie natürlich Hunger haben (aber ich lasse sie dann natürlich nicht sich sattessen an Plätzchen oder so). Hast Du vielleicht Ideen/Rezepte für mich, die Kindern im Alter von 3-8 schmecken und nicht zu schwer zu kochen sind? Ist mein Kochmuster grundsätzlich okay oder sollte ich etwas daran ändern?

von PinkeRose am 16.12.2019, 11:22



Antwort auf: Rezepte?

Hallo PinkeRose och, das ist doch ganz prima. Die drei Komponenten, also die Bausteine deiner Hauptmahlzeiten passen perfekt zusammen. Normalerweise ist so auch für Abwechslung, sprich Vielfalt gesorgt. Die Kombination der Komponenten entspricht dem Prinzip: Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett und Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflaneznstoffe, Ballaststoffe zusammen ergeben eine vollwertige und sättigende Mahlzeit. Ungeschickt ist das Kombinieren in dieser Weise eigentlich nur dann, wenn manche Mitesser Phobien oder echte Aversionen gegen jeweils eines oder mehrere dieser Zutaten haben. Und das wohl möglich noch häufig. Denn dann "muss" bzw "wird" der Mitesser die besagte Zutat ja quasi weglassen. Und dann fehlt etwas. Es fehlen Komponenten zum längerfristigen satt sein. Du hast das Problem bisher häufig so gelöst, indem du die eher oder meist gemochten und beliebten Gemüsesorten deiner Kinder nun sehr häufig oder gar täglich anbietest. Was du wiederum zunehmend als sehr monoton empfindest. Experimente mit neuen Gemüsesorten bist du leid, weil deine Kinder nicht essen. Fleisch lassen sie ebenfalls gern mal links liegen. Daraus folgt, dass deine Kinder häufig nachmittags hungrig sind und am liebsten und gerne Kekse und Co essen würden. Das wiederum möchtest du nicht. Was würdest du am liebsten ändern? Deine Kochgewohnheiten? Oder die Essvorlieben deiner Kinder? An den Essvorlieben deiner Kinder kannst du erstmal selbst natürlich wenig ändern. Diese sind so wie sie sind. Du kannst vielleicht an der Bereitschaft zum Probieren etwas ändern, was zukünftig zu neuen akzeptierten Speisen führen kann. HIlfreich könnte bei Nichtsättigung nach der Hauptspeise sein, dass sich deine Kinder ein Brot schmieren dürfen. Belag nach Wahl. Deine Kochgewohnheiten musst du ebenfalls nicht ändern, kannst es aber. Oder du könntest evtl Kompromisse finden. Es wäre evtl eine Möglichkeit, wenn deine Kinder jeweils auch nochmal Reste vom Vortag essen könnten. Sie hätten die Möglichkeit das zu essen, was sie schon kennen und zusätzlich könnten sie etwas Neues probieren. Ihr könntet eine Nachspeise einführen und evtl auch oder stattdessen eine Vorspeise. Das macht zwar etwas mehr Arbeit, bietet aber ebenfalls große Chancen satt zu werden. Und über Nachspeisen (oder Vorspeisen) kriegst du deine Kinder vielleicht auch dazu Neues zu probieren. Vorspeisen können bspw ganz klein sein. Nachspeisen kannst du vollwertig, zuckerfrei und mit gesunden Zutaten richten. So bleiben Keksquengeleien aus. "Geunde" Kekse sind am Nachmittag durchaus okay. Auch Muffins und Co. Hast du Zeit zum Backen? Dann könntest du die Zutaten selbst bestimmen und weißt was drin ist. Wenn deine Kinder Fleisch nicht so gerne mögen, wie wäre es mit manchmal vegetarischen Alternativen (selbstgemachte Bratlinge oder ab und zu mal Tofuwurst und Co)? Kartoffel-Hirse-Bratling 50g Hirse in 200 ml Gemüsebrühe in ca 15 min weich kochen. 400g Salzkartoffeln kochen. Das Wasser von den gekochten Kartoffeln abgießen. Die Kartoffeln stampfen. Die gekochte Hirse dazugeben. Würzen mit Salz, Paprika und einem Hauch Curry. ca 6 EL Haferflocken darunter mischen und alles gut vermischen, bis ein fester Teig entsteht. Den Teig ca 1/2 h quellen lassen. Danach die Bratlinge (flach) formen und in Semmelbröseln wälzen. Je nach Gefallen und Festigkeit des Teiges kann man auch Semmelbrösel in den Teig geben. Die geformten Bratlinge in ausreichend Öl von beiden Seiten garen und braten. Oder mal eine Woche jeden Tag Fleischfrikadellen ? Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum kann ich leider nicht alles aufzählen, was sich an Möglichkeiten bietet. Schau einfach einmal ganz unverbindlich hier: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Maekelige-Esser_46062.htm https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Kind-isst-so-gut-wie-kein-Gemuese-ist-sehr-waehlerisch-2-5-Jahre_46989.htm hier nur die Einleitung: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Schnell-und-gesund-kochen_47765.htm Falls du noch Ideen oder Anregungen, Inspiration für gesunde Kekse oder Vorspeisen bzw Nachtisch brauchst, Meld dich gerne wieder. Bis dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 17.12.2019