Frage: Familienkost

Hallo Frau Neumann, mein Kleiner Sohn wird in 3 Wochen ein Jahr. Aktuell bekommt er mittags immer ein Gläschen. Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht wirklich traue für ihn zu kochen, da ich mir nicht sicher bin, ob er dann alle notwendigen Vitamine zu sich nimmt. Aber nun kommt die Zeit, wo ich auch gerne für ihn kochen würde. Nur weiß ich meistens nicht so recht, was ich ihn anbieten kann. Ich kann nicht wirklich kochen und greife daher gerne mal auf Pulver von Maggi und Co. zurück. Das ist aber ja nicht so optimal, gerade für ein Kleinkind. Daher würde ich da gerne was daran ändern. Gibt es irgendwas auf das ich achten muss? Für einen Brei hört man ja immer so und so viel Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Ist das jetzt auch so oder kann ich ihn auffüllen, wie es passt? Muss dem Mittag dann auch noch Vitamin C durch beispielsweise O-Saft hinzugefügt werden? Wie viel Fisch und Fleisch sollte es in der Woche geben? Dem vegetarischen Brei wird ja immer ein Eisenlieferant hinzugefügt. Ist das bei einem fleischlosen Mittag auch notwendig oder kann ich ihm auch einfach Nudeln mit Tomatensoße oder Kartoffeln mit Gemüsesoße geben? Er mag sich gerne selbst was in den Mund stecken. Daher überlege ich ihn Abends mal ne stulle zu geben anstatt dem Abendbrei, den er auch nicht mehr so gerne mag. Nur leider trinkt er keinen Pulvermilch. Kuhmilch hatte ich nun noch nicht versucht, da man diese im ersten LJ ja nur im Brei geben sollte. Oder ist diese Ansicht mittlerweile veraltet? Wir stillen zwar noch recht häufig zum Schlafen, allerdings weiß ich nicht, wie viel er da trinkt. Meintest handelt es sich dabei wohl eher um ein nuckeln. Daher habe ich die Befürchtung, dass er zu wenig Milch bekommt. Ist das so gravierend? Könnte ich seinen Milchbedarf auch durch Brotbelag stillen? Welcher eignet sich da vor allem? Ich hoffe Sie können mir meine Fragen beantworten. LG Tigerlilie

von -Tigerlilie- am 28.01.2020, 13:14



Antwort auf: Familienkost

Hallo Tigerlilie mach weiter wie bisher und gib deinem Sohn zusätzlich das, was du/ihr isst. Wenn du nicht möchtest, dass er das bekommt was du isst, weil du deine/eure Familienkost als nicht optimal geeignet für Kleinkinder findest, dann nutze diese Chance jetzt um eure Ernährung ein wenig umzustellen. So kannst du sicherstellen, dass dein Sohn auch zukünftig gut und ausgewogen ernährt sein wird. Denn auch im Kindesalter und später ist eine gute, gesunde und ausgewogene, vollwertige Ernährung sehr empfehlenswert. Stille dein Baby weiter so oft und solange ihr beiden das möchtet. Dein Sohn kann sich so seine benötigte Milchration holen. Ab dem 10. Lm sinkt der Nährstoffbedarf ein wenig, oder anders gesagt, dein Kind braucht jetzt in diesem Alter nicht mehr diese enormen Essmengen, da das Wachstum jetzt weniger schnell vonstatten geht. Dein Kind braucht trotzdem weiterhin eine ausgewogene und ausreichende Auswahl aus einer bunten und gemischten Speisenpalette mit vielen Nährstoffen. Er braucht aber auch ein unkompliziertes Hineinwachsen in unsere übliche Esskultur. Dein Kind kann und soll jetzt vermehrt sein Gebiss benutzen und kauen. Er sollte wenn möglich selbständig und freiwillig essen und du kannst ihn dabei bedürfnisorientiert begleiten. Beobachte dein Kind und reagiere. Idealerweise gestaltet sich die Ernährung mit Beginn der Familienkostphase ab dem 10. Lm etwa so: morgens: Butterbrotstückchen und Muttermilch, Milch, Beilagen neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Milch (Mumi oder Säuglingsmilch) begonnen werden kann/sollte. Ideal ist dazu ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot oder Getreide als Müsli. Es geht auch darum, dass du dein Kind langsam an eine 1. Mahlzeit am Tag, an ein Frühstück, am Tisch sitzend, gewöhnst. Morgens ist die Bereitschaft zum Kauen noch hoch. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Obst (dazu oder nur stillen - das geht immer) je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. ggf Mumi Mittagessen: gewohnter Brei, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht ggf stillen Abends: Brot und stillen oder Nudeln, ggf gewohnter Brei die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf Rohkost nachts ggf stillen tagsüber zwischendurch, ggf nach den Mahlzeiten oder vor den Mahlzeiten: Stillen nach Bedarf Die Familienkost ergänzt die übliche Beikost und stillen nach Bedarf. Was ist deine Lieblingsspeise? Kann dein Sohn mitessen? Was müsstest du hier ggf ändern? Die Konsistenz, die Form, die Würzung? Kannst und magst du deine bevorzugten Pulvermischungen für schnellen Mittagessenzauber zukünftig austauschen und versuchen anders zu kochen? Wo und wie könntest du dir Anregungen holen für leckere, schnelle und nährstoffreiche Gerichte? Hast du eine Idee? Nudeln mit Tomatensosse ist prima. Anregungen und schnell Rezepte findest du hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Schnell-und-gesund-kochen_47765.htm Grüße Birgit Neumann P.S. Hier sind ein paar Anregungen für Obstsnacks: roh gerieben, roh und weich als Stücke, gekocht als Mus, gekocht in Stückchen. Banane ist hier wohl als beliebtester Klassiker zu nennen. Aber auch reife (=weiche) Birne ist hervorragend geeignet. fein geriebener oder gekochter Apfel. Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich. zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren evtl vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen nachmittags: Gebäck mit Apfeldicksaft 160-180g Dinkelmehl Type 630 50g Hafermehl 75g kalte Butter 4 EL Birnen-oder Apfeldicksaft 1 Msp Vanillepulver 2 Eigelb aus den Zutaten einen Knetteig kneten, ggf Mehl oder Flüssigkeit zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in Folie wickeln und mind. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Zur Weiterverarbeitung etwas Mehl auf einer glatten Fläche austeilen. Kleine Stücke vom Teig abschneiden und jeweils mit Mehl ausrollen. Motive ausstechen. Auf ein Backblech mit Backpapier mit Abstand zueinander setzen. im Vorgeheizten Ofen (180°) ca 12-15 min backen. Anschliessend auskühlen lassen und nach Belieben verzieren Grießschnitten für abends: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (*/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet?) zugeben. Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Essen lernen ist ein stetiger Prozess, der wie das Laufen lernen und das Sprechen ganz viel geübt werden muss. Üben heißt auch, sich daran gewöhnen. Die motorischen Fähigkeiten müssen verfeinert werden. Essen fördert das Zusammenspiel der Muskeln und trainiert die Kraft - auch in der Kaumuskulatur. Mehr als nur Milch und Brei zu essen/trinken ist für (d)ein Kind im Gesamten betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Es geht neben dem Nährwert der festen Nahrung auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln. Du siehst, es ist alles gut bei euch. Deine Tochter entwickelt sich prächtig und möchte neben Mumi lieber selbständig essen und beißen. Breie brauchst du immer seltener zu geben. Aber pflege ruhig eure Gewohnheiten beim Speiseplan und füge langsam, durch Neugier und mit Spaß immer mehr und Neues hinzu. Diese Zeit jetzt, zwischen dem 10. und 18. Lm ist sehr wertvoll. Kinder sollten jetzt möglichst viele neue Esseindrücke sammeln und berwerten können. Der Geschmackssinn darf gefordert werden. Schenke deinem Kind schöne Essmomente mit leckerem Essen und gewöhne sie an Basics. Das bedeutet: alle essen zusammen, alle essen alles. schau auch mal hier: ist ein Beitrag aus 2010.... https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Fix-Produkte_32183.htm

von Birgit Neumann am 29.01.2020



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