Hallo Birgit,
unser Kleiner ist nun fast 13 Monate hat, hat unten 3 Zähne, oben 1 Schneidezahn, 3 weitere sind im Begriff, im Oberkiefer durchzubrechen. Normalerweise isst er bei uns Familienkost mit.
Nun hatte ich neulich beim Abendbrot Salatgurke in Scheiben geschnitten. Unser Sohn ist schier ausgeflippt, weil er - wie immer - auch etwas davon probieren wollte. Ich habe mich aber nicht getraut, es lief darauf hinaus, dass ich ihm das weiche Innere (also die Kerne) der Gurke gegeben habe. Die hat er mit großem Genuss verspeist.
Nun meine Frage: Darf er rohe Salatgurke schon essen, oder ist die Gefahr des Verschluckens noch zu groß, da sie ja recht hart ist? Wie ist es mit Körnerbrot? Sollte es noch immer das fein gemahlene Brot sein?
Lieben Dank für eine Antwort!
wbm
von
wildebackmaus
am 14.07.2017, 20:06
Antwort auf:
Familienkost
Hallo wildebackmaus
probiere es doch einfach mal aus und lass deinen Kleinen an einem kleinen Stückchen Salatgurke knabbern. Bestimmt geht er dabei sehr geschickt vor und knabbert mit seinen drei Zähnchen vorsichtig daran herum. Im Vergleich zum Körnerbrot, das deutlich gröbere und festere Stücke enthält, ist die Gurke ganz gut zum Knabbern geeignet. Kerne und Saaten, grobe Vollkornbrote sind noch nicht optimal - bspw kann das Beißen auf die festeren Bestandteile ganz schön weh tun....
Wenn sich dein Kind noch häufiger verschluckt und du tatsächlich sehr vorsichtig vorgehen solltest, könntest du es versuchen, die Salatgurke in Ministückchen zu schneiden oder grob zu raspeln, um die Gefahr des versehentlichen Verschluckens größerer Stücke zu verringern. Ggf wäre dann auch ein sog. Obstsauger der Firma Nuby für euch (obwohl dein Kind schon älter ist) geeignet.
Beobachte einfach deinen Sohn weiterhin wenn er isst und prüfe, wie gut er mit fester Nahrung zurecht kommt.
Grüße
Birgit Neumann
P.S. ganz allgemein dazu noch das:
Das Verschlucken ist ein Schreckmoment für Mama und Baby. Das Verschlucken kommt aber durchaus vor. Bei BLW-geeigneten Speisen gilt es als nicht wirklich gefährlich, doch zu Vorsicht wird immer - auch beim Breiessen und später im Kleinkinderalter - geraten. Sicherheit geht immer vor!
Das Verschlucken passiert, wenn die Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht. Das kann passieren, bspw bei nicht angemessener Sitzhaltung, bei Müdigkeit oder Ablenkung, und weil das Kauen (Kaubewegungen machen) und Zerdrücken der Nahrung und das Schlucken kleiner Partikel bspw noch besser gelernt (koordiniert) werden muss. Wenn Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht, wird ein Hust- oder Würgereiz ausgelöst, um die Nahrung wieder hochzuwürgen, um anschließend am besten von dir (Mama, Papa, andere) aus dem Mund geholt zu werden. Wenn das Hochwürgen nicht ganz reibungslos funktioniert, musst du natürlich sofort eingreifen.
Auch die besten Esser verschlucken sich hin und und wieder, auch ältere Kinder und auch wir Großen.
Und zum Glück, ist es meist harmlos - der Schrecken meist größer als die tatsächliche Gefahr (bei entsprechend kleinkindgeeigneten Speisen).
Anders ist das bei Nüssen (u.ä.): die besondere Tücke, wovor immer explizit gewarnt wird, ist bei (Erd-) Nüssen und Co (Saaten, Kerne, ...) für Kleinkinder die, dass (Erd-)nüsse - weil klein und hart - verschluckt werden könnten, weil sie von minderbezahnten Kleinkindern noch nicht optimal gekaut werden können.
Und was das Verschlucken betrifft:
Grob zerhackte Nüsse sind für Babys und Kleinkinder besonders kritisch, weil verschluckte Nusspartikel - wenn sie in die Luftröhre (Lunge) gelangen - richtig gefährlich werden können, da sie aufgrund ihrer Härte sich nicht irgendwann "auflösen".
Die Kleinsten verfügen noch nicht über Mahlzähne mit denen man härtere und festere Stückchen fein kauen oder. zermahlen kann. Ihnen bleiben nur die Vorderzähnchen zum Abbeissen. Gekaut wird mit den (zahnlosen) Zahnleisten, sie kauen mit dem Zahnfleisch. Leicht zerdrückbare Speisen oder kleine Stückchen sind gut geeignet.
von
Birgit Neumann
am 17.07.2017
Antwort auf:
Familienkost
Vielen Dank!
von
wildebackmaus
am 17.07.2017, 16:50