Frage: Essverhalten 15 Monate

Hallo, mein Sohn ist 15 Monate alt. Die ersten 6 Monate wurde er voll gestillt, dann haben wir langsam mit beikost angefangen. Das hat alles super funktioniert bzw. funktioniert auch einerseits gut. Er ist morgens porridge, vormittags etwas Butterbrot oder Banane, mittags GKF-Brei, nachmittags Obst Getreide Brei oder nochmal Brot und Banane, Abends Milch Getreide Brei und Nudelsuppe (liebt er sehr!!). Ich würde ihn mittags so gerne vom Familientisch mitessen lassen, aber keine Chance. Er besteht auf pürierten Brei, am liebsten Kartoffel Karotte Fleisch... davon isst er bis zu 250 Gramm. Aber wenn auch der Brei nur etwas grober ist würgt er und isst nicht mehr. Aber er kann ja durchaus schon festere Sachen essen. Ich muss dazu sagen, dass er eine Cerebralparese und dadurch eine entwicklungsverzögerung hat. Essen klappt aber trotzdem gut, er kann schlucken, kauen, den Mund schließen etc... Ist das Essverhalten normal!?? Ich habe auch schon versucht nachmittags mal Bananenbrot oder -waffeln etc. anzubieten - keine Chance. Ich mache mir langsam Gedanken ob seine Ernährung nicht ausgewogen genug ist... er wiegt knapp 12 Kilo und wirkt nicht unterernährt, hat gute Fettpolster etc. Ich freue mich auf Antwort von Ihnen! Liebe Grüße Felisa

von Felisa85 am 31.10.2019, 10:36



Antwort auf: Essverhalten 15 Monate

Hallo Felisa85 leider kann ich dir bei deiner sehr individuellen Frage nur sehr bedingt weiter helfen. Eine Beurteilung vom Essverhalten deines Sohnes, ob diese im Rahmen seiner Möglichkeit als normal betrachtet werden kann, das muss der KiA beurteilen. Es ist aber doch auf jeden Fall ganz wunderbar, dass dein Sohn gut und viel isst, dass er gerne isst und auch Brot und andere Speisen kauen und schlucken kann. Er ist gut genährt wie du schreibst. Was dich irritiert ist, dass dein Kind zwar durchaus mit festeren Speisen zurecht kommt, Brot kauen kann, Waffeln dagegen aber ablehnt. Auch deine Versuche einen nicht ganz homogen pürierten Brei zu geben, scheitern in der Regel kläglich. Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder kann ich leider nur sehr allgemeingültige Tipps und Infos geben. Ob diese allgemeinen Tipps 1:1 für euch übertragbar sind, das weiß ich nicht. Vielleicht hat Frau Windisch im Nachbarforum "Ergotherapie" noch Informationen oder oder gute Ideen, wie du dein Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten so fordern und fördern kannst, dass er langfristig auch beim Mittagessen bspw mehr Interesse und Offenheit für andere Speisen als nur für seinen geliebten und gewohnten Brei entwickelt. Darf ich einmal nachfragen, ob dein Kleiner auch (schon) selbständig isst? Ganz allgemein funktioniert das essenlernen von stückiger Kost nämlich so, dass die Kleinsten das Neue sehen, es in die Hand nehmen und erst einmal ausgiebig befühlen. Dann wandert das Essen in den Mund und wird hinsichtlich der Konsistenz beurteilt. Bei Gefallen wird es gekaut und vielleicht geschluckt, bei Nichtgefallen wird es ausgespuckt. Wenn Kinder für sie noch unbekannte Stückchen in den Mund gelegt bekommen, also damit gefüttert werden, kann es passieren, dass sie so davon irritiert sind, dass sie es direkt ablehnen und ausspucken. Manche Kinder brauchen sehr lange, bis sie sich an neue Speisen gewöhnen. Denn meistens ist es nicht der Geschmack., der ihnen nicht gefällt, sondern die Konsistenz. Inwieweit der "normale" Essenlern - Gewöhnungsprozess für euch übertragbar ist, das müsstest du ggf herausfinden. Es ist bestimmt auch bei euch hilfreich, wenn dein Sohn neue Speisen kennenlernen kann, in dem er ausreichend Wiederholungen erhält, um sich daran zu gewöhnen. Am besten eine neues Lebensmittel mehrmals innerhalb einer kurzen Zeit auf den Tisch bringen. Man nennt das den "mere exposure effect". Je häufiger es erlebbar ist oder einfach je häufiger es einfach nur sichtbar ist, desto interessanter und auch bekannter wird es - und wird irgendwann meistens akzeptiert. Essenlernen funktioniert gut, wenn Kinder die Möglichkeit haben die Speisen mit allen Sinnen zu erfahren. Dazu gehört der Sehsinn und der Geruchssinn sowie der Geschmackssinn. Aber auch der Tastsinn - in den Händen und Fingern aber auch an den Lippen und im Mund. Und zu guter Letzt ist auch der Hörsinn zu nennen. All diese Sinneseindrücke zusammen ergeben ein sog. Geschmcksprofile einer Speise, alls dies zusammen macht das Essen zum Erlebnis und weckt Neugier, schafft aber auch Sicherheit. Achte zu Beginn evtl darauf, dass du dein Kind einfach an neue Lebenmittel vorsichtig sich herantasten lässt, falls möglich. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass es sich dabei um allgemeine Tipps handelt, die immer mit den individuellen Gegebenheiten abgestimmt werden müssen. Besprich dich ggf noch einmal ausführlich mit eurem KiA. Also dann Grüße Brigit Neumann

von Birgit Neumann am 02.11.2019



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