Frage: Ernährung

Hallo Frau Neumann, Ich brauche paar Rezepte!.. und eine Begutachtung der Ernährung meiner 1 jährigen Tochter. Ich habe kein gutes gefühl das ich meiner Tochter eine gute Ernährung biete. Zum Frühstück gibt es wirst, Käse,Avocado, bisschen Brot mag sie aber nicht so. Eieromlett oder frügstücksei sie isst Eier sehr gerne egal in welcher Form. Müsli etc. Mag sie gar nicht! Mittag: Nudeln mit bisschen Butter , ab und zu Würstchen Gulasch. Schinken Nudeln, Gemüse Sticks mit Lachs. Teigtaschen. Zwischendurch: Banane, Birne. Abends: wir haben das Problem das sie überhaupt keine Brei mag! Deswegen ist sie abends sehr schlecht! Wächst nachts auf und wir haben das Gefühl sie hat Hunger. Sie wird noch gestillt aber ich habe so gut wie keinen milchfluss mehr! Deshalb geben wir abends was sie gut isst und zwar Teigtaschen mit fleischfüllung oder das was vom Mittag übrig ist. Das macht mir Kopf ob das zu schwer abends im Magen liegt! Aber sie isst es und wird auch satt. Können sie mir sagen ob das in Ordnung ist?? Oder vielleicht paar Tipps, Rezepte geben was ich verbessern kann. Und noch was wir kaufen immer Würstchen von aldi die sind mild geräuchert. Und ich koche für meine Tochter ab und zu mal damit aber ob das in Ordnung ist??? Lieben Dank

von Doreen1990 am 09.10.2017, 09:30



Antwort auf: Ernährung

Hallo Doreen1990 du kannst und solltest deiner Tochter abends auf jeden Fall eine Portion Trinkmilch (Kuhmilch) anbieten, wenn du meinst, dass die Mumi nicht mehr reicht. Jetzt im 2. Lj ist Kuhmilch auch als Trinkmilch gut geeignet. Serviere die lauwarm temperierte Milch in einem Lieblingsbecher, wie bspw einer Tasse mit Schnabelaufsatz, einem Doidycup, einer gewöhnlichen Kindertasse (klein) oder einem Fläschchen mit Schnabeltülle, o.ä. Gefäßen, aus denen deine Kleine gut trinken kann. Die Milch fördert den guten Nachtschlaf und liefert auf einfache Weise einen Kaloriennachschub für die Nacht. Idealerweise sollte deine Tochter dazu ein paar Brotstückchen essen und dazu kleine Gemüse/Obstbeilagen - querbeet probieren lassen. Probiere es für den Übergang ggf einmal mit einem fest gekochten Grießbrei = Grießschnitten. Hier hast du eine Kombination aus Milch mit Getreide in einer greifbaren Form = Fingerfood. Dazu kannst du die Teigtaschen reichen, wenn das Mittagessen doch weniger üppig war. Foto:http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=13&forum=kochen-fuer-kinder#start Rezept: Grießschnitten für abends: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (*/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet?) zugeben. Bananenküchlein: Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen und beides vermischen. Teig in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. Das geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Brot ist für deine Tochter wichtig. Denn mit dem Brotessen lernt deine Tochter kauen, was wiederum für die Ausbildung der motorischen Fähigkeiten bedeutsam ist. Es wirkt sich auf das Sprechenlernen aus und fördert die Entwicklung insgesamt. Je mehr feste Speisen wie Brot und anderes Fingerfood sie isst, desto mehr Durst wird sie bekommen und auch Wasser trinken. Deine Tochter ist jetzt ganz fast ein Kleinkind und kann vermehrt Fingerfood und Familienkost erhalten. Ab und zu sind Würstchen völlig okay. Also dann Grüße Birgit Neumann P.S. Etabliere jetzt drei Hauptmahlzeiten, bei denen ihr gemeinsam am Tisch sitzt und esst. Jetzt bekommt deine Kleine weiterhin die bisher gewohnten Speisen, also gewohnte Breie und gewohnte Milch, jetzt aber auch zusätzlich Familienkost, zum selbständigen Entdecken, alleine essen üben und einfach zum Kennen lernen. Überlege dir, worauf du Lust hast und gewöhne deine Kleine peu à peu an diese Dinge. Sicherlich ist es manchmal nötig, dass du Rücksicht nimmst und Speisen weniger salzen müsstest oder manche Speisen stark zerkleinern musst, damit deine Tochter mit essen kann. Aber mit einem kleinen Kompromiss kriegst du (fast) jede Speise in eine babytaugliche Version. Deine Tochter erhält damit die Chance, sich mit eurer üblichen Familienkost vertraut zu machen und kann sich mit den bekannten und sich bewährten Lieblingsbreien sowie Milch weiterhin gut satt essen. Beginnt morgens mit einem Frühstück. Schneide ihr ein paar Butterbrotstückchen in kleine Brotwürfelstücke, die sie vom Teller picken und essen kann. Auch wenn das nicht sofort gut gelingt, kann sie damit üben und sich langfristig gesehen mit einer morgendlichen Brotmahlzeit (plus Milch) anfreunden. Stelle Teller und Becher ganz selbstverständlich hin, wenn ihr bei Tisch sitzt. So dass sich deine Kleine als ebenbürtiges Mitglied der Familie fühlt, denn die Familienkostphase ergänzt die übliche Beikost. Es geht um Genuß und Gewöhnung, Entdecken, Geschmack, Neugier, Kauen üben und vieles mehr. Seid eurer Tochter ein gutes Vorbild und esst zusammen abwechslungsreich und gesund. Gestalte eure Mahlzeiten lecker und erlebnisreich. Serviere vermehrt Nahrungsbasics wie bspw gekochte Kartoffeln, leicht gewürzte, in Butter geschwenkte Gemüsestücke, ungewürzte Frikadelle etc.Obst, u.v.m. Lass deine Tochter Begeisterung bei Tisch entwickeln. Gib ihr gegarte Gemüsestückchen, wie Möhren, die mit ihrem satten orange auf dem Teller leuchten. Denn essen ist mehr als nur Sattwerden. Vor allem im Alter deines Baby wird noch kaum zwischen Spiel, Erlebnis und Mahlzeit unterschieden. Alles gehört irgendwie zusammen. Das Essen lernen ist eine stetiger Prozess, sowie auch das Laufen lernen bspw nicht von heute auf morgen funktioniert. Deine Kleine muss immer wieder üben und du darfst ihr dabei Hilfestellung geben. Manchmal reicht es, wenn sie deinen mit der Speise benetzten Finger ablutscht. Oder wenn du sie direkt von deinem Teller etwas klauen lässt. Und manchmal reicht es auch, wenn sie sieht, was und mit wie viel Genuss du (und Papa) etwas isst. Es können mitunter bis zu 10 solcher Probiermomente nötig sein, bis eure Tochter doch noch einen anfangs unbekannten Geschmackseindruck oder ein seltsames Mundgefühl akzeptiert. Probiere es bspw mit gedämpften Brokkoliröschen, die du mit ordentlich flüssiger Butter übergießen könntest, etwas Salz und Zucker drüber, ggf einen Hauch Muskatabrieb. Diese Brokkoliröschen schmecken lecker und können von deiner Tochter auf eigene Faust entdeckt und erschmeckt, sowie langsam und vorsichtig im Mund erfühlt werden. Das macht Spaß und meistens Lust auf Mehr.

von Birgit Neumann am 10.10.2017