Sehr geehrte Frau Neumann,
ich habe eine Frage, mein Sohn hatte 2x pro Woche ab dem 7. Lebensmonat Süßkartoffeln bekommen. Ich hatte den Brei selbst gekocht und nur mit Fisch grmischt. Kann er durch die Oxalsäure geschädigt worden sein? Ich wusste es damals nicht. Welche Gemüsesorten sollte man generell Babys nicht geben? Ich bin nämlichen, erneut schwanger. Wie oft kann mein Sohn (15 Monate) nun Süßkartoffeln und Spinat bekommen? Haben Sie evtl. ein paar Rezepte mit Wintergemüse für Kleinkinder?
Ganz herzlichen Dank für Ihre Nachricht und
freundliche Grüße
Lina
von
Lina2016
am 04.11.2017, 22:09
Antwort auf:
Belastung durch einige Nahrungsmittel
Hallo Lina
es ist alles in Ordnung. Du brauchst dir keinerlei Sorgen wegen irgendetwas zu machen.
Spinat kannst du, als Richtwert, ca 1 mal die Woche geben. Am besten zusammen mit einem Milchprodukt (=calciumhaltig). Süßkartoffel 1-2-3 mal die Woche.
Da die Oxalsäure Calcium bindet, und diese, wenn Calcium nicht gleichzeitig in der Speise (bspw in Kombination mit Käse) enthalten, das Calcium dem Körper quasi entzieht, sollten diese Gerichte (für Kinder) am besten immer mit Milchprodukten kombiniert gegessen werden.
In den üblichen Empfehlungen zur Beikost, gilt die Süßkartoffel als sehr gut geeignete Breizutat - ohne diesbezügliche warnende Hinweise, wie sie bei oxalsäurereichen Gemüsesorten wie bspw Spinat, Mangold, Rhabarber etc erwähnt werden.
Möglicherweise (eine reine Vermutung!!!) haben die bei uns im Supermarkt erhältlichen Sorten weniger hohe Gehalte. Ich konnte es bis dato nicht herausfinden. Da die Süßkartoffel aber sehr stärkereich ist und einen sehr süßlichen Geschmack hat, sollte sie nicht täglich anstelle der üblichen Kartoffeln verwendet werden - so heisst es....
Die Batate ist übrigens vor allem in den USA sehr beliebt und findet dort sehr verbreitet ihre Verwendung in der Beikost.
Bei uns in D hat sich die Süßkartoffel in den letzten Jahren etabliert. Sie gilt sogar als das nährstoffreichste Gemüse. Man lobt sie ob ihrer vielen gesunden Eigenschaften. Die ebenfalls enthaltene Oxalsäure bleibt meistens unerwähnt. Das liegt wohl auch daran, dass die Gehalte an Oxalsäure in der Süßkartoffel in der gängingen Literatur mit verschiedenen Werten angegeben werden. Die Werte liegen im mittleren bis höheren Bereich. Sie wird bisher dennoch nicht zu den Lebensmitteln gezählt, die von bestimmten Personengruppen (Gicht, Personen mit Neigung zur Nierensteinbildung, Babys) gemieden werden sollten.
Babys sollten keinen selbstgekochten Spinat bekommen und Kleinkinder keine grünen Smoothies mit fragwürdigen Zutaten.
Bleibe beim Babybrei bei den üblichen und gewöhnlichen Zutaten und/oder kaufe dir ein Babykochbuch, wenn du und dein Baby experimentierfreudig seid. Eine komplette Auflistung sämtlicher geeigneter bzw ungeeigneter Sorten wäre zu lang.
Mangold, Spargel, Rote Bete wären in der Beikost eher zu meiden.
Die B(r)eikostrezepte werden immer ausgefallener und manche Babykochbücher beinhalten durchaus Rezepte mit ungewöhnlichen Zutaten wie bspw Topinambur oder Grünkohl....
Ich bin hier eher der Fan von gewöhnlichen Breien - es sei denn, du selbst hast Spaß und Appetit auf eher seltener verwendete Sorten. Als Fingerfood sind sie auf jeden Fall aber prima.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 06.11.2017