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Geschrieben von Anabella1992 am 25.10.2016, 16:32 Uhr

Unwohlsein mit Kind

Hallo zusammen,

Ich fühle mich mit meiner Tochter(18m) unwohl in der Öffentlichkeit.

Ob bei Besuch bei uns daheim, draußen am Spielplatz ect.

Meine Tochter ist Super! Ich schäme mich nicht für sie! Schon garnicht für ihr Verhalten! Es ist mein Problem!

Ich traue mich nicht mit anderen mich zu unterhalten wärend sie dabei ist, ich werde nervös und dass spürt sie und sitzt bei mir auf dem Arm anstatt zu spielen.

Es darf so nicht sein, sie darf so ein Verhalten nicht übernehmen! Dabei bin ich ein sehr offener Mensch, ich rede gerne in der Gruppe und mag Menschenmengen!

Ich habe einfach Angst dass die Leute mich kritisieren wie wir unser Leben mit Kind meistern. Doch leider kenne ich dass von Anfang an nicht anders.
Langes stillen, nach Bedürfnissen des Babys leben, familienbett ich musste mich immer rechtfertigen warum wir das machen und trotzdem wurde ich ausgelacht.
Was kann ich tun um locker zu bleiben? Wie kann ich dass schaffen die Kritik zu überhören?

Ich würde mich über eure Hilfe freuen
LG

Anna

 
9 Antworten:

Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von Lovie am 25.10.2016, 20:55 Uhr

Geht doch niemand an, wer an deiner Brust rummacht und in deinem Bett schläft. Kommuniziere das nicht nach außen und schon brauchst du dich nicht rechtfertigen. Auf direkte fragen wie "Stillst du noch" antworte ich "ja, sehr gern!". Dass ich manchmal die Schnauze voll davon hab brauch ich ja nicht jedem auf die Nase binden. " schläft sie schon durch?" "nein." kein weiterer Kommentar dazu. Thema wechseln...

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von katgo am 25.10.2016, 21:07 Uhr

Ich kann es gut verstehen, dass es nicht leicht ist, wenn andere den eigenen Lebensstil kritisieren. Letztlich ist es aber euer Leben und nur euch muss es gefallen.
Wie du es schaffst, dich gegenüber den Zweiflern wohlzufühlen weiß ich nicht. Aber du könntest dich bewusst mit Gleichgesinnten treffen. Es gibt genügend Langzeitstiller, Familienbettler und so weiter da draußen, glaube mir! Finde sie lass dir von deren Erfahrungen berichten.

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von merrie85 am 25.10.2016, 22:55 Uhr

Dass es keinen was angeht, wie ihr euer Leben lebt, wie lange du deine Tochter stillst und wie eure Schlafsituation ist, weißt du ja eigentlich selbst. Sobald du anfängst, dich zu rechtfertigen, bist du ein Ziel. Du kennst ja deine Pappenheimer; wenn einer fragt, antwortest du kurz und knapp (Lovie-Style mäßig) und das wars. Auf die Frage, ob meine Kinder durchschlafen, antworte ich immer mit "nee, du etwa?" Meiner Schwiegermutter gegenüber wurde ich mal sehr deutlich, als sie mich ins Achtung stellte wegen meiner Hausgeburtspläne. Da habe ich tatsächlich gesagt: "Das ist kein Thema, das ich mit dir bespreche, das geht nur mich und deinen Sohn etwas an." Betretenes Schweigen, paar Tage beleidigt, nie wieder ein Wort darüber.

Und ganz wichtig: Umgib dich mit Gleichgesinnten. Da gibt's mehr von, als man denkt. Vielleicht mal eine Stillgruppe aufsuchen, da kann man solche Sorgen auch mal loswerden und wird verstanden. Ich fahre seit einiger Zeit sehr gut damit, nur das zu tun, was mir auch wirklich gut tut. Personen, die mich Kraft kosten, meide ich. Du machst das schon prima :-)

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von Bonnie am 26.10.2016, 9:35 Uhr

Liebe Anna!

Dass Du Dich unwohl fühlst, heißt ja einfach, dass Du noch etwas an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten musst. Solche Situationen sind deshalb gar nicht schlecht, sondern hilfreich - denn sonst würden wir gar nicht merken, dass wir uns hier noch etwas weiter entwickeln müssen - und alles würde bleiben, wie es ist. Ich würde das Ganze daher als große Chance sehen, auch wenn es sich momentan nicht so gut anfühlt.

Du bist zwar offen und durchaus kontaktfreudig. Trotzdem legst Du noch sehr viel Wert darauf, was Andere von Dir denken. Das geht ja vielen Frauen so, es ist nichts Unnormales. Es gehört aber zum Prozess des Erwachsenwerdens dazu, dass man nicht mehr ständig darüber nachdenkt, wie Andere uns finden, und dass wir auch nicht mehr versuchen, Anderen den ganzen Tag lang zu gefallen. Wenn Du mit Deiner Tochter in die Öffentlichkeit gehst, denkst Du nur wenig an Eure wirklichen Bedürfnisse. Sondern Du empfindest es vielleicht wie einen Auftritt vor einer Jury: Du fühlst Dich von anderen Menschen beobachtet und bewertet. Das ist ein sehr anstrengendes Gefühl!

Ich war früher genauso, deshalb verstehe ich das so gut. Es gibt da keine schnelle Lösung oder irgendeinen Trick, wie man von jetzt auf gleich souveräner wird und ein super Selbstwertgefühl entwickelt. Das ist ein längerer Prozess. Dass Du das Problem erkannt hast, heißt aber schon, dass Du es schaffen wirst! Man muss aber ein bisschen üben: Das Gehirn will trainiert werden, wenn es neue Reaktions-Muster entwickeln soll. Das geht nicht durch Einsicht allein. Auch einen schlappen Muskel kriegt man nicht fit, indem man einsieht, er ist zu schwach. Sondern indem man ihn täglich etwas trainiert.

Konkret kann das heißen: Stelle Deine bisherigen Denkmuster doch mal in Frage. Du schreibst: "Ich musste mich immer rechtfertigen, warum wir das machen..." Musstest Du das wirklich? Warum? Warum glaubst Du, Dich rechtfertigen zu müssen? Es ist für einen erwachsenen Menschen ganz unnötig, Andere zu überzeugen oder sich für etwas zu rechtfertigen! Du musst Familie und Freunden nichts erklären, Du musst sie nicht überzeugen, sie müssen nicht Deiner Meinung sein, und sie müssen nicht allem, was Du tust, applaudieren! Ist Dir schonmal aufgefallen, dass Andere sich keineswegs anstrengen, DIR zu gefallen, DEINE Zustimmung und DEINEN Beifall zu bekommen? Sie machen einfach ihr Ding, oder?

Halte es aus, dass Du aneckst - Deine Familie oder Freunde werden es überleben, ganz ehrlich! Sie werden Dich dafür auch nicht hassen oder ablehnen oder weniger lieb haben - sondern sie werden Dich MEHR respektieren! Angst vor Ablehnung ist ein kindliches Muster: Als Du ein Kind warst, war es wichtig, nicht abgelehnt zu werden. Doch als Erwachsener darfst Du diese Angst ablegen, es ist nicht mehr gefährlich, sich gegen Andere abzugrenzen.

Du und Dein Partner müsst Euren Verwandten, Freunden oder Bekannten gar nichts erklären, sie nicht überzeugen, nicht mit ihnen über Erziehung diskutieren! Ihr dürft freundlich, aber glasklar sagen: "Nein, wir machen das lieber anders!" Ihr müsst auch nicht erklären, warum. Ihr müsst nicht argumentieren, sondern dürft sagen: "Wir möchten darüber jetzt nicht weiter reden!" Quengeln Oma oder Freundin weiter, darf man knallhart und übergangslos das Thema wechseln: "So! Wer will noch Kaffee?" oder "Oh, ich sehe gerade, es ist schon spät, ich muss los!"

DU entscheidest, wie viel Raum andere Menschen bei Dir einnehmen dürfen, wie weit sie Deine Grenzen überschreiten dürfen und ob sie sich zu Richtern über Dich aufschwingen. Du kannst ihnen all das erlauben und Dich weiterhin brav um sie bemühen. Oder Du hörst damit einfach auf.

LG

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von faenny am 26.10.2016, 11:11 Uhr

Von mir auch noch ein Gedanke: hast du Zweifel an dem Weg, den ihr geht? Bist du dir selbst unsicher?
Viele Mütter, viele Wege - alle sind ok. Klingt banal, fühlt sich aber oft anders an. Ist es wirklich richtig, wie ich es mache? Andere machen es anders, irgendeiner muss es doch dann falsch machen.
Ich glaube, dass genau dadurch diese ständige rechtfertigerei entsteht. Und dass die meist von einem selbst ausgeht.
Es ist völlig Banane, welchen Weg du gehst und du brauchst sich nicht zu rechtfertigen.
Vielleicht hilft es dir auch, über andere Themen zu sprechen, übers Wetter, irgendeine spielgruppe, matschosen, dies grad irgendwo zu kaufen gibt, oder so.

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von niccolleen am 26.10.2016, 14:54 Uhr

Hier moechte ich unbedingt unterschreiben! Ich war selbst ein sehr schuechternes Kind und muss auch jetzt noch viele mentale Barrieren ueberschreiten, ich kann dir viel nachfuehlen. Besonders eines hat meine Vorschreiberin super auf den Punkt gebracht: Eine andere Meinung zu haben als "die anderen" macht dich nicht verwundbar und verliert dir Zuneigung und Respekt, sondern bringt dir Respekt ein! Als ich das gemerkt habe, hat sich fuer mich viel geaendert! Ich hab das frueher nicht fuer moeglich gehalten und wollte immer in der Masse verschwinden.

lg
niki

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 26.10.2016, 15:13 Uhr

Mit Menschen offen reden, von denen du weißt, dass sie respektvoll mit dir umgehen. Mit den anderen small talk machen und wenig Angriffsfläche bieten. Viele Leute treffen. Nach Krabbeltreff, Kinderturnen, Musikgarten, Elternbeirat, Elterntreff für verhaltensauffällige Kinder...kann ich sagen, dass es nicht nur arrogante Übermütter gibt, sondern auch viele meist aus gutem Grund zurückhaltendere, weltoffene und respektvolle Mütter. Die arroganten Kritiker sind leider nicht zu überhören.

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von Ankama am 26.10.2016, 22:06 Uhr

Wir leben auch Familienbett, Langzeitstillen, Tragen usw. Wollte ich nur mal schnell loswerden. Du bist nicht alleine! &515;

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Re: Unwohlsein mit Kind

Antwort von SolviUndMarielle am 27.10.2016, 13:37 Uhr

Hallo,

also auch ohne Familienbett, Tragen und Langzeitstillen wird man sehr kritisiert und braucht ein dickes Fell. Mütter stehen aus irgendeinem Grund in Deutschland unter sehr starker Beobachtung und bekriegen sich gegenseitig, was ich sehr trautig finde. Wichtig ist in der Tat, dass du zu deinen Entscheidungen stehst, denn dann hast du ja keinen Grund, unsicher zu sein! Du bist die beste Mutter, die du sein kannst und so wie du bist perfekt für dein Kind. Du soltest nur aus deinef Überzeugung heraus handeln und nicht, weil andere es so tun. Wenn du in manchen Situationen schüchtern und unsicher bist, ist das eben ein Teil deiner Persönlichkeit und das ist auch okay so, denn jeder Mensch hat Schwächen! Dass deine Tochter auf dich reagiert ist auch ganz normal und verstellen kannst und solltest du dich ja nunmal nicht... Sei selbst nicht zu hart zu dir! ;)

Viele Grüße

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