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Geschrieben von Mama-Sun am 07.03.2019, 10:24 Uhr

Unterscheidung Kind sein lassen und Durchgehen lassen

Hallo ihr Lieben,

mich würde mal interessieren, wo ihr persönlich den Unterschied seht oder ob ihr da überhaupt einen Unterschied macht. Hintergrund ist, dass ich gerade oft mit meinem Mann aneinander gerate. Während er der Meinung ist, man dürfe dem Kind nicht alles durchgehen lassen sehe ich halt auch oft Situationen in denen ich denke "Es ist doch ein Kind".

Mein Mann möchte z. B. , dass unser Sohn solange am Tisch sitzen bleibt bis alle mit dem Essen fertig sind. Wenn wir drei hier allein essen kann ich das vielleicht noch bedingt nachvollziehen, aber wir hatten hier neulich einen Geburtstag mit Kaffee und Kuchen. Unser Sohn stand dann irgendwann auf, schnappte sich sein Puzzle und setzte sich auf den Boden. Mein Mann fuhr ihn sofort an, dass er sich wieder an den Tisch setzen solle - es seien noch nicht alle mit dem Essen fertig. Ich sagte dann er solle ihn doch spielen lassen, woraufhin ich mir wieder anhören durfte ich müsse in solchen Situationen endlich konsequenter werden. Es sei doch so wichtig dem Kind nicht ständig alles durchgehen zu lassen. Ein Essen am Tisch sei doch ein Essen am Tisch - egal was es gibt. Für mich ist ein gemeinsames kurzes Mittagessen aber eine ganz andere Hausnummer als ein mehrstündiges Kaffeetrinken mit Kuchen.

Mein Mann möchte auch, dass unser Sohn in Geschäften ruhig ist. Wenn er im Wagen sitzt und ein Liedchen trällert, singe ich zum Spaß sogar manchmal mit. Mein Mann hält mir dann im Anschluss daran eine Predigt, dass ich unserem Sohn dadurch noch vormache es sei vollkommen in Ordnung. Mein Problem dabei: Für mich ist es das auch. Ich sehe gar keine Notwendigkeit darin unseren Sohn für die Dauer des Einkaufs zum Schweigen zu bringen. Soll er doch jodeln, reimen oder singen - er ist ein Kind. Mein Mann findet aber unser Sohn müsse lernen, dass man nicht überall so laut sein darf wie man will und Rücksicht auf andere nehmen muss. Versteht mich nicht falsch, ich habe auch ungern lautstark telefonierende Leute vor mir an der Kasse stehen, aber das ist für mich etwas vollkommen anderes als ein singendes Kleinkind.

Sieht mein Mann es zu eng oder sehe ich es zu locker?

 
14 Antworten:

Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Lola2501 am 07.03.2019, 10:59 Uhr

Hallo liebe Mama-Sun,

wie alt ist denn euer Sohn? Ich vermute, er ist noch kein Grundschulkind, richtig?

Ich finde, dass du in all dem, was du beschreibst, richtig handelst. Auch ist es doch toll, wenn sich dein Sohn ruhig auf dem Boden mit einem Puzzle beschäftigt, während die Erwachsenen (oder sonst wer) noch weiter Kaffee trinken und Kuchen essen. Da gibt es ganz andere Kandidaten, die sich dann nicht so ruhig beschäftigen würden wie dein Sohn. Daher finde ich das Verhalten deines Sohns wirklich prima. Und wenn er im Wagen singt, ist das doch total schön - lieber das, als dauerhaftes Gezeter und Geschrei.

(Gerade bei diesem Thema finde ich, dass Singen und Musik viel selbstverständlicher gehandhabt werden müsste. Viel zu viele Erwachsene finden Singen einfach nur peinlich und das finde ich jammerschade! Toll, dass dein Sohn selbst beim Einkaufen so eine Fröhlichkeit an den Tag legt. Auch ich habe mit meinen Jungs unterwegs oft gesungen oder ihnen etwas vorgesungen, lustig gereimt, ihnen in der S-Bahn vorgelesen usw. Mache ich übrigens auch heute noch. Jetzt sind sie 4 und 7 Jahre alt.)

Dein Mann sieht das Ganze viel, viel zu eng und erwartet viel zu viel von eurem Sohn, zumal er bestimmt noch sehr klein ist. "Der Ernst des Lebens" beginnt doch noch früh genug ...

GLG Lola

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Monroe am 07.03.2019, 11:25 Uhr

Das sehe ich ähnlich wie du. Für Kinder ist es natürlich mega langweilig am Tisch zu sitzen. Besonders, wenn hauptsächlich die Erwachsenen miteinander reden und das Kind so keine Beschäftigung hat. Mein kleinstes Kind sitzt bei Tisch noch im Hochstuhl und findet es meistens auch spannend zuzusehen, auch wenn es selbst noch nicht fertig ist. Was allerdings selten vorkommt, weil es selbst noch sehr langsam isst. Da würde ich allerdings die anderen Kinder aufstehen lassen, wenn sie fertig sind. Bei dem Versuch die Kinder auch am Tisch zu halten, würde wahrscheinlich viel Unruhe am Tisch entstehen, was auch keinem wirklich gefällt.
Auch das Singen im Einkaufswagen mache ich mit. Stört doch keinen, wenn es nicht gerade in Opernlautstärke ist.


Kinder laufen allerdings auch gerne weg. Und das würde ich nicht durchgehen lassen.
Perfekt mit Gabel und Löffel essen muss auch noch kein Kind, finde ich und es darf auch gematscht und erkundet werden. Das findet wohl auch nicht jeder gut, ich lasse meine Kinder aber bis zum Alter von etwa 2,5 einfach auch Mal machen, wenn es die Situation zulässt. Bei Oma am Kaffeetisch wohl eher nicht, genauso nicht, wenn wir im Restaurant oder bei Freunden zu Besuch sind.
Und ich denke schon, dass Kinder da ein wenig differenzieren lernen können, was wann und wo okay ist.

Trotzanfälle sind genauso okay und die kann man ohnehin kaum unterbinden, man kann nur am eigenen Umgang damit Schrauben und solche Anfälle entweder im Vorfeld verhindern oder dann, wenn sie doch passieren entschärfen.

Also es kommt eben auf die Sache an, wo ich das Kind Kind sein lasse und wo ich etwas durchgehen oder nicht durchgehen lasse.
Prinzipiell bin ich aber deiner Meinung

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Meeresschildkröte am 07.03.2019, 11:57 Uhr

Keine Ahnung, wie alt dein Kind ist, aber wenn du hier postest, wird es wohl ein Kleinkind sein. Von daher bin ich ganz bei dir - ein Kind ist ein Kind und KANN und SOLL sich NICHT wie ein kleiner Erwachsener benehmen müssen. Was dein Mann verlangt, erscheint mir in deinen Beispielen so gar nicht altersadäquat, er klingt sehr verbissen - hat vermutlich mit seiner eigenen Erziehungen zu tun ("Hat mir ja auch nicht geschadet"-Typ?). Vielleicht mag er sich ja mal in die Entwicklungspsychologie von Kleinkindern einlesen? Aber wahrscheinlich eher nicht. Ich würde an deiner Stelle einfach DEIN Ding durchziehen und mir keine Predigten von ihm anhören. Streiten wird auch nicht helfen. Dein Sohn wird sich einfach daran gewöhnen, dass seine Eltern da unterschiedlich sind.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Meeresschildkröte am 07.03.2019, 12:00 Uhr

Ich singe auch mit meiner Tochter, egal wo. Muss ja nicht mega laut sein. Aber ich will nicht, dass sie lernt, Singen sei etwas Peinliches, das man nur heimlich unter der Dusche machen darf. Und ich kenne echt niemanden, der sich durch ein singendes Kleinkind im Einkaufswagen ernsthaft gestört fühlt - wäre ja traurig, wenn nicht einmal mehr kleine Kinder anarchische Freude verbreiten dürften.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von DK-Ursel am 07.03.2019, 12:12 Uhr

Hej!

Ich sehe das auch weitgehend wie Du - Kinder sollen Kinder sein dürfen - und wir alle soltlen soweit es andere nicht stört und behindert, unsere Bedürfnisse nicht immer unterdrücken müssen.
Ein Kind muß auch bei uns niemals von Anfang bis zum bitteren Ende am Tisch sitzen bleiben - wir ziehen das Essen ja gerade auch darum heraus, weil wir viel reden, Erwachsenengespräche, die sind nicht nur langweilig, sondern oft auch ungeeignet für Kinder.
Prima, wenn er sich sogar so beschäftigen kann, daß er die anderen nicht stört, ich hatte auch immer sowas dabei.
Dein Mann hat leider nicht gelernt zu unterscheiden:
Freiheit ist die Freiheit der anderen.
Dein Kind schränkt niemanden darin ein, sich zu unterhalten oderdie Tischatmosphäre zu genießen, wenn es sich seinen Dingen widmet. es hat mit am Tisch gegessen und vielleicht auch erzählt, dann aber reicht es auch.
Es sollte seine Freiheit bekommen, Kind zu sein - und die Erwachsenen haben dan nsohgar die Freiheit, weitgehend ihre Erwachsenegespräche zu führen.
Und es wird ganz sicher bis zum Erwachsenenleben lernen, daß man sich manchmal eben auch langweiligen Anlässen/Gesprächen beugen muß. Dazu iost noch viel Zeit... und die Gespräche werden interessanter (und Dein Mann wird sich noch wünschen, er könne den Juniror einfach wegschicken )

Im Laden ist mir vor einger Zeit sogar passiert, daß ich kurz vor Ladenschluß im Supermarkt war und plötzlich eine wunderschöne Mädchenstimme Ave Maria und das Hallelujah von Cohen u.a. sang - eine junge Frau, die dort jobbte, glaubte sich wohl allein mit den Kollegen und sang.
Das war wunderschön, ich habe sie darauf angesprochen und gedankt.
SO geht man mit schönen Dingen um.
Singen gehört eindeutig dazu.
Es ist ist und gibt Lebensfreude und ist zudem wichtig für Entwicklung des Kindes.

Es gibt Orte, wo der Kindergesang oder laute Gespräche stören - Kirche, ... etc. - und manchmal müssen Kinder auch zu reinen Erwachsenenveranstaltungen. Das schadet ihnen auch nicht, aber dann muß man ihnen auch nicht mehr abverlangen als nötig ist - anderswo gehören Kinderlachen, Singen und anderer "Lärm" zur Bereicherung.
Wer Stille sucht, geht eben dain, wo es nicht angebracht ist - s.o.

Ja, ich würde versuchen, meinem Mann mal die positiven Seiten der kindlichen Freiheiten und Bedürfnisse zu vermitteln.
Wer die des Kindes beachtet und respektiert, darf auch erwarten, daß im "Krisengebiet" die eigenen beachtet werden.
Wer Primnzipien auf Teufel komm raus verwirklichen will, lebt am echten Leben vorbei uns bringt nicht nur sich um schöne des Dinge des Lebens und in der Welt.
Kinderleben geht eben nicht nur auf Prämissen der Erwachsenen und ifndet nicht nur im Kinderzimmer statt, sondern gehört dazu wie der langsame Rollataor der alten dame, das Zwitschern der Vögel, das Hupen der Autos...
Wie sang schon Neil Diamond überden "Lärm" der Stadt? "What a beautiful noise"!
Man kann alles immer von 2 Seiten betrachten... Dein Mann sollte die Seiten wechseln.

Gruß Ursel, DK

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Baerchie90 am 07.03.2019, 13:15 Uhr

Aus deiner Beschreibung heraus, wäre ich auch eher bei dir, als bei deinem Mann. Aber wer weiß, was er für Beispiele bringen würde, wenn er sich hier äußern könnte, keine Ahnung, ob ich danach immer noch bei dir wäre ^^

Letztlich hilft euch das aber auch nicht weiter, er wird ja kaum nach einem "da, siehst du, die
im Forum sind auch alle der Meinung, du siehst es zu eng" deinerseits eine 180 Grad Drehung machen.

Mein Mann und ich waren uns auch oft uneinig, am besten halfen da tatsächlich Gespräche. Viele Gespräche. Sehr viele Gespräche. Manchmal auch Gespräche mit dritten völlig unbeteiligten Personen, einfach um mal eine neutrale Meinung zu hören.

Teilweise war es hier so, dass wir uns gegenseitig "angestachelt" haben, je "strenger" mein Mann wurde, desto "lockerer" wurde ich und andersrum, um den "falschen Einfluss" auszugleichen - keine Ahnung wie ich das sonst formulieren soll. Das lief aber eher unbewusst ab und ich bin mir nicht sicher, ob wir zu dieser Erkenntnis ohne dritte Person gekommen wären.
Anschließend haben wir noch mehr miteinander geredet und schließlich konnten wir uns auf Regeln bzw "No Go's" einigen, die für uns beide so in Ordnung waren bzw sind. ^^

Setzt euch doch nochmal in Ruhe gemeinsam hin und besprecht eine Situation, die gerade unrund läuft. Was wäre dein ideal? Was wäre das Ideal deines Mannes? Welche Befürchtungen habt ihr, wenn es gemacht wird, wie der andere es möchte? Was möchte das Kind? Wie könnte eine Lösung aussehen, die für euch alle passt? Wo könntest du deinem Mann entgegen kommen und wo er dir?
Und wenn ihr die erste Situation erfolgreich geklärt habt, dann wendet ihr euch der nächsten zu. Versucht nur nicht alles auf einmal zu ändern/fixen, sondern Schritt für Schritt, Problem für Problem. Nehmt euch Zeit, hört euch zu und versucht euch nicht gegenseitig zu beschuldigen :-)
Dann wird das schon :-)

Achja, und im Zweifelsfall könnt ihr euch auch darauf einigen, dass ihr die Dinge einfach unterschiedlich seht. Das ist okay, ihr seid nunmal unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Ansichten. Und wenn das Kind mit dir alleine im Laden singen darf, beim Papa jedoch nicht, dann wird das Kind das schon lernen. :-)
Bei täglichen Situationen wie dem Essen würde ich aber schon schauen, dass ihr es schafft eine Einigung zu finden :-)

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Melli2011 am 07.03.2019, 13:31 Uhr

Ich finde auch dein Mann sieht das zu verbissen. So lange sich das Kind dann allein beschäftigen kann ohne das ein Erwachsener ständig parat sein muss ist doch alles prima.

Bei uns ist es auch so das den Kindern (8 und 3) schnell langweilig wird am Tisch, gerade wenn wir Erwachsenen uns unterhalten. Sind sie fertig mit Essen dann dürfen sie egal ob zuhause oder bei Feierlichkeiten vom Tisch aufstehen. Meine Schwiegereltern haben auch so verschrobene Ansichten generell in Punkto Erziehung.

Was mein Mann und ich nicht dulden das ist mit Essen in der Hand umher laufen. Wenn sie noch etwas Essen möchten wird sich wieder an den Tisch gesetzt und gegessen. Es sei denn es ist etwas was schnell im Mund verschwindet z.b. ein Keks oder ähnliches. Dann darf auch mal im stehen gegessen werden.

Bisher sind wir gut damit gefahren und werden es auch weiterhin so beibehalten.

Du kannst ja nochmal mit deinem Mann die Situation unter vier Augen erörtern, aber dein Sohn wird es lernen müssen das ihr verschiedene Ansichten in Punkto Erziehung habt. Schaden wird dabei bestimmt nicht nehmen.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von basis am 07.03.2019, 14:30 Uhr

Mit Sachen wie "am Tisch sitzen bleiben" würde ich nicht ernsthaft vor der Grundschule anfangen. Klar, wir machen sowas bei unserem 4,5-Jährigen Zuhause auch mal, wenn eh alle fast fertig sind und in der KiTa dürfen die Kinder auch erst aufstehen, wenn alle fertig sind oder die Erzieher es einzeln erlauben. Da geht es aber darum ggf. 20 Tollwütige im Zaum zu halten und nicht um ein gelangweiltes Kind, das sich ruhig am Boden beschäftigt.

Was ich persönlich nicht leiden kann ist zB, wenn mein Sohn aufsteht und dann im Wohnzimmer rumspringt und die übrigen Anwesenden beim Essen stört. DA schreite ich ein und ggf. muss er dann eben doch am Tisch sitzen und warten. Würde er sich ruhig was zum Spielen suchen, darf er das aber gern tun. Er sollte halt nicht das Essen der anderen (insbesondere vom Bruder) stören.

Ähnlich im Supermarkt. Ich finde durchaus, dass ein Kind lernen soll auf andere Rücksicht zu nehmen und eben NICHT durch den ganzen Mark zu brüllen. Was vor sich hinsingen und summen ist da aber eine andere Liga und stört doch idR auch niemanden. Wenn die Kinder kreischend und schreiend durch die Gänge rennen, dann stört das durchaus und DAS würde ich dann durchaus unterbinden.

Für mich klingt es bei Deinem Mann zu streng, es kommt aber halt auf zu viele Faktoren an: Wie alt ist das Kind? Wie laut ist das Kind? Wie viel davon stört tatsächlich irgendjemanden. Bei einem "In der Weihnachtsbäckerei" vor sich hin trällerenden 2-Jährigen im Einkaufswagen bekomme ich hier nur fröhlich grinsende und wohlwollende Blicke. Bei einem kreischenden 6-Jährigen wäre das vermutlich anders.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Mama-Sun am 07.03.2019, 16:15 Uhr

Danke für eure Antworten und Meinungen.

Natürlich gibt es nicht nur die zwei Beispiele, sondern etliche dieser Art. Auch habe ich schon versucht mit meinem Mann darüber zu sprechen - übrigens auch gemeinsam mit meiner Schwiegermutter, die ihn in der Hinsicht auch als ziemlich streng empfindet.
Das große Problem dabei ist dann immer seine Vergleichsweise.

Um auf das Beispiel mit dem Einkauf zurück zu kommen...
Unser Sohn singt da leise vor sich hin und schreit nicht den Laden zusammen. Die Leute, die es mitbekommen sind darüber amüsiert. Aber mein Mann findet, dass ihm das zu erlauben vermitteln würde man könne immer und überall "laut sein". Ich denke da oft er vergleicht Äpfel mit Birnen...

Wir sehen viele Dinge ähnlich oder können zumindest Kompromisse eingehen. Aber ganz plötzlich gibt es diese Meine Ansicht - Deine Ansicht Kluft. Vielleicht fällt es mir deswegen so schwer? Es gab Diskussionen dieser Art hier nie. Mir geht es nicht darum meinen Standpunkt zu verteidigen oder einfach mein Ding durchzuziehen. Er macht es mir nur dieses Mal verdammt schwer mit ihm auf einen Nenner zu kommen. Und genau das finde ich eigentlich ziemlich wichtig - denn für unseren Sohn ist es ja auch blöd, wenn er mit Mama im Supermarkt singen darf und Papa sagt das geht gar nicht. :-)

Gerade beim Thema Essen kommen wir da auch schnell in so eine "Mama hat aber gesagt..." - Situation. Ich möchte dann eigentlich vor unserem Sohn und in dem einen Fall auch nicht vor unseren Gästen diskutieren.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von Monroe am 07.03.2019, 19:58 Uhr

Würdet ihr über einen Welpen und dessen Erziehung reden und welchen Weg man einschlagen soll, wäre ich beim Beispiel Supermarkt bei deinem Mann. Ein Hund versteht das tatsächlich nicht oder nur sehr schwer was er wann und wo darf. Ein Kind kann das aber sehr sehr gut unterscheiden, wenn man es ihm erklärt. Man braucht es nicht permanent Kleinhalten, um "Fehlverhalten" vorzubeugen. Aber das nur am Rand.

Ich denke es täte euch gut, wenn ihr euch ausspreche. Ganz in Ruhe und bestenfalls mit gleichen Ansichten aus dem Gespräch herauskommt. Bis dahin muß es aber auch nicht immer komplett gerade laufen.
Wenn dein Mann sich beim Familienessen durchsetzt und euren Sohn auf seinem Platz hält, wird er vermutlich ohnehin merken, wie nervenaufreibend dieser Versuch für alle Beteiligten werden kann und lenkt dann vielleicht von alleine ein und ändert seine Meinung darüber.

Natürlich wäre es für euren Sohn schöner, wenn auch Papa mit ihm im Laden singt, zumindest für den Moment. Langfristig kann er sich sehr wohl darauf einstellen, dass er mit Mama eben mehr singen und lachen kann und mit Papa dafür ernste Gespräche führen oder Vogelhäuschen bauen kann. Es tut Kindern gut, wenn viele Einflüsse auf sie wirken. Und auch, wenn diese nicht alle gleich sind.
.ein Streit vorm Kind und sogar der ganzen Gesellschaft wäre es mir nicht wert und das meinte ich auch mit es muß nicht immer alles straight laufen, es kann auch an einem Tag anders als am nächsten laufen. Nur langfristig solltet ihr euch einigen, wie es läuft, wenn ihr beide mit dem Kind zusammen seid

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von bellis123 am 10.03.2019, 16:18 Uhr

Wenn wir Besuch haben handhaben wir es so, dass die Kinder untereinander aufeinander warten sollen, denn sonst haben die anderen Kinder plötzlich auch keinen Hunger mehr wenn ein Kind aufsteht. Aber auch wenn wir alleine sind darf unsere Tochter aufstehen wenn sie fertig ist. Sie fragt vorher und weiß dass sie etwas für sich spielen muss.

Unsere Tochter singt auch in der Öfgentlichkeit, finde ich nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, man sieht ganz viele Leute die sie dabei anlächeln und positiv gestimmt sind. Nur in Situationen wie z.B. Restaurant wird sie angehalten leise zu reden.

Ich bin also ganz bei dir. Allerdings solltest du nicht im Beisein des Kindes die Ansage deinen Mannes in Frage stellen. Diese Diskussionen solltet ihr unter 4 Augen (und Ohren) führen.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von uriah am 11.03.2019, 9:03 Uhr

Ihr habt ja beide Recht. Ein Kind ist ein Kind, aber das Ausleben muss auch Grenzen haben und ein Kind darf auf früh lernen, dass es ein Unterschied ist, ob man zu Hause johlt, oder in einem Geschäft.

Die Grenzen müßt ihr dann gemeinsam ausloten. Irgendwann muss es Benehmen lernen. Mit 18 wird es nicht mehr lernen, dass es Grenzen einhalten muss, wenn in der ganzen Kindheit keine Grenzen gesetzt worden sind.

Ein kurzes Mittagessen sollte das Kind sitzen bleiben, 2 Std. Festessen kann es nicht ruhig sitzen, das widerspricht seiner Natur. Findet gemeinsam Kompromisse und Grenzen! Und es ist sehr wichtig, ihm früh auch Korrektur und Grenzen beizubringen. Es lohnt sich.

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Re: verdammt schwer auf einen Nenner zu kommen!

Antwort von uriah am 11.03.2019, 9:12 Uhr

Das ist aber gerade die Kunst bei einem Elternpaar. Ihr müßt lernen, die jeweilige Gegenposition ernst zu nehmen, sich reinzudenken. Versuche zu verstehen was deinen Mann zu dieser Einstellung gebracht hat. Frage ihn wie er dazu gekommen ist, so zu denken. Was bewegt ihn. Was bewegt dich? Beide habt ihr eure Gründe für euere Position. Und keiner kann seine Position mit "Gewalt" einfach durchdrücken. Dann habt ihr den Streit.

Du hast diesen Menschen nicht zufällig geheiratet, sondern evtl auch gerade weil er einen Gegenpol darstellt. Das was anfänglich anziehend war, wird jetzt zur Schwierigkeit.
Das ist eure Herausforderung.

Von daher finde ich alle bisherigen "Ratschläge" nicht hilfreich. Sie haben dir alle nur deinen Standpunkt bestätigt. Das Rechthaben bringt dich aber hier gar nicht weiter.

Übrigens, nicht alle Menschen telefonieren laut an der Kasse. Das tun die wenigsten. Nur diejenigen, die es tun, fallen als schlechterzogen auf. Nicht alle Menschen unterhalten sich laut im Gang des Supermarkts mit anderen. Viele sind einfach rücksichtsvoll - vielleicht gerade, weil sie sensible Eltern hatten, die ihnen das Rücksichtnehmen von klein auf beigebracht haben. Meiner Meinung nach ist das Benehmen im Erwachsenenalter das konsequente Ergebnis von ca. 18 Jahren Erziehungsarbeit und Vorbild, vor allem durch die Eltern.

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Re: Unterscheidung "Kind sein lassen" und "Durchgehen lassen"

Antwort von niccolleen am 11.03.2019, 18:02 Uhr

Genau die Mischung aus euren beiden Standpunkten ist das, was dem Kind eine gute Erziehung bietet.
Du machst es so, dein Mann so, und das was rauskommt, ist richtig. Gegensaetze sind wichtig, man kann nie kalt kennen, wenn man nur warm hat.

lg
niki

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