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Geschrieben von Mama Melli am 19.09.2016, 9:27 Uhr

Sohn 20 Monate testet Grenzen aus

Hallo,
ich bin neu hier und muss direkt verzweifelt eine Frage stellen.
Mein Sohn 20 Monate testet gerade extrem seine Grenzen aus.
Beispielsweise haut er seit neustem oder schmeißt sein Spielzeug wild um sich und trifft damit natürlich auch seine Mitmenschen. Wir versuchen ihm immer alles ruhig zu erklären und reden mit ihm. Aber es scheint ihm egal zu sein. Er grinst einfach und macht es immer wieder. Mir scheint es sehr früh zu sein, dass er seine Grenzen so extrem austestet. Andere Kinder in dem Alter sind immer so lieb und umgänglich. Ich frage mich, was wir falsch machen. Wir leben ihm eigentlich einen liebevollen Umgang vor. Reden ruhig mir ihm. Aber ich habe das Gefühl wir kommen nicht weiter. Hat jemand einen Rat für mich?

 
6 Antworten:

Re: Sohn 20 Monate testet Grenzen aus

Antwort von schneeziege08 am 19.09.2016, 9:42 Uhr

Du schreibst ja selbst: Er testet Grenzen aus - bisher hat er allerdings keine gefunden! Freundliches Dauergerede bringt da offenbar nichts. Er braucht erkennbare Konsequenzen. Fliegt das Spielzeug dann sagt man einmal freundlich aber bestimmt, dass das nicht geht und dass du das Spielzeug sonst wegnimmst. Das muss dann auch passieren, zumindest für ein paar Minuten. Danach kann er beweisen, dass er es anders kann. Geht es nicht, bleibt es länger weg usw.

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Re: Sohn 20 Monate experimentiert!

Antwort von Windpferdchen am 19.09.2016, 10:03 Uhr

Hallo,

ja, diese Situation kennen wohl alle Eltern. Meine Kinder hatten auch diese Hau- und Werf-Phasen...

Ich fand es wichtig zu verstehen, warum ein Kind sich in diesem Alter so verhält - sonst unterstellt man ihm nämlich schnell etwas Negatives und wird dann wütend. Das Verhalten Deines Sohnes ist ja eigentlich gar kein Grenzen-Austesten. Sondern Dein Sohn experimentiert mit Gegenständen: Er lernt die Schwerkraft kennen (Dinge, die man loslässt, werden vom Boden angezogen), und er lernt Geräusche kennen (wenn etwas aufprallt, gibt es einen interessanten Knall). Und er macht Erfahrungen mit den Reaktionen anderer Menschen (wie reagieren sie, wenn ich haue?).

Das ist alles kein provozierendes "Austesten", sondern eine normale Entwicklungsphase. Alle Kinder haben sie - lediglich die Ausprägung ist unterschiedlich. Es gibt motorisch sehr aktive Kinder, und natürlich auch ruhigere Gesellen, das ist eine Typfrage. Ihr macht also rein gar nichts falsch, Euer Sohn verhält sich völlig altersgemäß!

Erklärungen und Ermahnungen kann Dein Sohn jetzt noch nicht aufnehmen. Denn das hieße ja, dass er sein Verhalten kontrollieren und steuern könnte. Das kann er aber von seiner Hirnreife her noch lange nicht. Sein Verhalten passiert ihm einfach, er kann es nicht beeinflussen. Die sog. Impulskontrolle lernen kleine Kinder sehr allmählich und erst ab einem Alter von etwa zweieinhalb bis drei Jahren.

Deshalb finde ich wichtig, dass Du und Dein Partner jetzt möglichst gelassen bleibt. Sonst entsteht schnell ein Teufelskreis: Man ist genervt, reagiert gereizt, unterstellt dem Kind, dass es absichtlich provoziert, wird noch wütender - und das Kind fühlt sich abgelehnt, ohne zu wissen, was falsch ist. Und verhält sich dann noch "anstrengender", um Aufmerksamkeit zu bekommen und zu sehen, ob die Eltern es noch lieb haben.

Bei meinen Kindern funktionierte es am besten, nur beiläufig oder gar nicht auf so ein unerwünschtes Verhalten zu reagieren. Es wird dann schneller uninteressant. Lass den herunter geworfenen Gegenstand erstmal liegen, damit das Spiel "Ich werfe was 'runter, und Mama hebt es auf!" für Deinen Sohn nicht funktioniert und so seinen Reiz verliert.

Wenn er Dich haut, hältst Du seinen Arm fest und sagst ruhig, aber klar: "Nein! Das will ich nicht!" Danach wendest Du Dich am besten einer anderen Tätigkeit zu, so dass auch hier keine verstärkende Aufmerksamkeit entsteht. Die Hau- und Werf-Phase wird von selbst vorbeigehen. Das geht nicht von jetzt auf gleich, es dauert ein bisschen - aber es kommt.

Übrigens: Wenn er grinst, heißt das nicht, dass er die Situation witzig findet. Entwicklungsforscher betonen: Wenn Kinder grinsen, während die Eltern schimpfen, ist das eine sog. Übersprunghandlung: Das Kind ist überfordert (Mama ist böse, aber ich verstehe nicht, wieso...) und lächelt dann, um seine innere Spannung abzubauen - aber auch, um den Erwachsenen zu beschwichtigen. Das ist ein ganz typisches Verhalten, das von Eltern sehr schnell falsch interpretiert wird.

LG

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Re: Sohn 20 Monate testet Grenzen aus

Antwort von Fortuna14.09 am 19.09.2016, 10:12 Uhr

Hallo,

Genau das Problem sehr ausgeprägt hatte ich auch. Ich bekam einen super Buchtipp! Der hat das bei uns zu einem ganz normalen maß zusammenschrumpfen lassen.
Das kompetente Kind von jasper juul.

Ich kann es dir nur empfehlen. Bei uns lag nämlich die Ausprägung dieser Phase sehr an uns Eltern. Wir konnten mit einer Änderung unseres Verhaltens eine ganz direkte Reaktion erwirken.

Alles Gute für euch!

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Re: Sohn 20 Monate testet Grenzen aus

Antwort von LadyFLo am 19.09.2016, 11:44 Uhr

testet er grenzen also wirft er dinge aus wut um sich weil er was nicht darf bzw. haut er in solchen situationen? da testet er tatsächlich grenzen- versucht was er tun kann um verbote ausser kraft zu setzen.
macht er diese dinge einfach so- ist es ein testen- was darf ich was darf ich nicht- wie reagierne meine eltern, was passiert wenn ich den baukoltz werfe usw.
in dem fall ist es hilfreich ihm zu sagen WAS er darf und ihm ggf das passende zu geben.
da sklappt sogar shcon mit 13 monaten- so lt ist meiner und er testet auhc was er mit was darf.
katzenangel auf holzmöbel oder boden klopfen? ja- auf mensch, tier oder glasscheibe- nein. hört er nciht ist sie weg- später bekommt er sie wieder. oft hört er shcon wenn ich rufe nein nicht mit bauklotz an shceibe- komm hie auf de rshcssel kannst du klopfen
also für die meisten neins biete ich zunächst ein ja an- da dafst du draufhauen- oder hier den kleinen weichen ball kansnt du werfen abe rnicht den harten bauklotz usw.
mitunter ist die alternative annehmen einfache rals ein striktes verbot.

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Re: Sohn 20 Monate testet Grenzen aus

Antwort von lilke am 19.09.2016, 22:00 Uhr

Ist normal und viel zu früh ist er damit auch nicht. Manche haben did Phase mit 18 Mknagen, manche mit 26, andere wieder gar nicht so extrem. Versuch ihm die Grenzen zu setzen, die er halt austestests. Immer wieder ermahnen. Und notfalls Auszeit geben, z.B. indem ihr halt den Spielplatz verlasst, wenn er mit seinen Sachen schmeißt. Ist hart aber das braucht leider Zeit.

Wir haben mehrere weiche Bälle in diversen Größen angeschafft, die er werfen und mit denen er auch drinnen schießen darf. Das hat etwas geholfen. Aber ab und an fliegt immer noch was durch den Raum. Und das "Nicht schmeißen, nein" vom Kind kommt direkt hinterher... ;)

LG Lilly

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Re: Sohn 20 Monate testet Grenzen aus

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 20.09.2016, 14:41 Uhr

Wenn die Kinder ihre Persönlichkeit entdecken, kommen die Gefühle immer erst unkontrolliert. Steh zu deinen eigenen Grenzen. Dein Kind muss nicht immer seinen Willen durchsetzen. Es will geliebt und verstanden werden. Es ist an dir zu überlegen, was das Kind wirklich braucht, nicht was es momentan so dringend zu wollen scheint. Man liegt als Mutter auch mal daneben. Lass dich trotzdem nicht von den Wutausbrüchen beeindrucken.

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