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Geschrieben von Cerrin77 am 06.02.2011, 18:42 Uhr

Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Hallo Ihr Lieben,
ich habe gerade Forum von Hr.Dr.Busse gesagt bekommen, dass ich die Entscheidungen meiner Tochter 2 1/4J, wer etwas zu machenn hat, nicht zulassen soll. Wir haben halt zur Zeit das Problem, dass viele Sachen nur von mir gemacht werden soll. (Papa,Oma und Opa dürfen Sachen wie Zähne putzen, Anziehen etc. nicht machen) Ich höre momentan bestimmt 100 Mal am Tag, dass darf (Papa...) nicht, dass darf nur Mama.
Dr.Busse meint, ich soll einfach 2 Abende die Woche nicht da sein. Das würde aber bedeuten, dass bis zum SChlafen gehen alles gut läuft und unsere Tochter dann wirklich Stunden lang schreien würde. Natürlich würde es dann wahrscheinlich irgendwie gehen, aber ist das die Lösung? Mache ich es dadurch nicht schlimmer? Jetzt zum Beispiel baden die beiden. Dann darf Papa sie auch gleich anziehen, aber wenn es dann zum Zähneputzen geht wird es ein riesen Geschrei geben. Habt Ihr damit Erfahrungen? Würde ja sonst auch einfach durchhalten und hoffen, dass es eine der vielen Phasen ist, die hoffentlich irgendwann vergehen... Lg,Cerrin77

 
11 Antworten:

Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von muddelkuddel am 06.02.2011, 19:02 Uhr

also in den phasen, wo mein sohn ein partout "mamawoller" oder "papawoller" war, haben wir ihn gelassen...wir sind bestimmt nicht absichtlich weg gefahren, damit sich der jeals "ungewollte" mit dem schreienden kind prügeln kann.

wenn aber jemand von uns eben wegen terminen etc. weg war, war das meistens auch kein problem.

also, ich würd das kind einfach lassen, und wenns nicht geht, kann man sich immer noch druch das gebrüll quälen. aber absichtlich dem kind zu erziehungszwecken das gerade "ungeliebte" elternteil zusprechen finde ich ja nahezu pervers...

ist doch blödsinn, führt nur zu stress für alle beteiligten und es ist noch niemandem ein zacken aus der krone gefallen, wenn man mal ein bißchen das kind für voll nimmt und seine bedürfnisse wahrt.

dr. busse ist manchmal ein erzkonservativer reaktionär

LG

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von lady26 am 06.02.2011, 19:29 Uhr

Hallo,
diese Phasen hatten wir auch, und bei uns war es so das wenn ich daheim war ich auch den Part übernommen habe so wie immer, wenn ich aber wegging, z.B. mit Freundinnen in ein Cafe und praktisch der Papa alles übernehmen mußte dann hat das komischerweise sehr gut geklappt, am Anfang noch mit viel Geschrei aber mit der Erklärung das Mama nicht da ist war der Spuk bald vorbei...aber extra jetzt weggehen nur das dies klappt hätte ich nie gemacht, irgendwann geht die Phase vorbei.

lg

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von alsame am 06.02.2011, 19:37 Uhr

Bei unserer Tochter war das genau so. Als sie dann 2 war bin ich wieder arbeiten gegangen und da mussten sie alle 2 Wochen mal einen ganzen Tag ohne mich auskommen. Und wenn ich nicht da war oder krank im Bett lag, hat das wunderbar mit den beiden geklappt. Das würde bei euch sicherlich auch so sein, denn Kinder sind flexibel sie suchen sich wenn ihre Bezugsperson nicht da ist einfach einen Ersatz. Bei uns waren es ja nur alle 14 Tage 1 mal, das war nicht besonders nachhaltig. Aber bei 2 mal die Woche kann ich es mir durchaus vorstellen das es gut klappt. Wir haben einfach das Abendritual zusammen gemacht, das heißt egal ob Theater oder nicht einer hat sie angezogen der andere die Zähne geputzt und sie dann gemeinsam ins Bett gebracht.

alsame

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von aspira am 06.02.2011, 21:05 Uhr

Hallo!

Um Himmels Willen, lasst euer Kind nicht so auflaufen. Dass Du an diesem Ratschlag zweifelst, hat seine Berechtigung. Das Verhalten hat mit der Loslösung zu tun und ist in diesem Alter vollkommen "normal". Die Kinder weisen gewisse Verrichtungen bestimmten Personen zu, was heißt, dass sie sich fernab der Mutter oder 1. Bezugsperson auch an anderen orientieren. Dieser Vorgang ist wichtig für den Schritt in die Selbständigkeit, wichtig um das eigene "Ich" zu entdecken. Frage hierzu nochmal Hrn. Dr. Posth, er kann Dir diese Zusammenhänge besser erklären als ich.

Unsere Tochter hatte das ebenfalls. Meine Eltern wohnen nebenan und eine Zeitlang durfte nur Oma tagsüber und morgens die Windeln wechseln und sie anziehen. Ich rief sie dann an und sie kam, um diese Aufgabe zu erledigen. Als meine Eltern dann in Urlaub waren, war es für unsere Tochter selbstverständlich, dass ich das tagsüber wieder übernehmen muss. Ich hatte erst Befürchtungen, aber alles ging reibungslos über die Bühne. Als meine Eltern dann wieder zurück waren, musste Oma wieder ran. Das ging vielleicht zwei Wochen so, dann hat sich das wieder gelegt. Zähne putzen darf nur Opa, andere Dinge nur Papa, andere Dinge nur ich. Es ist normal und legt sich wieder, wenn man einfach liebevoll und ohne mit seinem Kind "Kämpfchen" auszutragen auf diese Wünsche/Bedürfnisse eingeht.
Hört auf euer Kind und alles ist bestens.

Ich kann ganz generell jedem das Buch "Zeit für Kinder" von Ekkehard von Braunmühl empfehlen. Es ist ein Meisterwerk und ich kann alles, was er schreibt zu 100% bestätigen. Rein intuitiv habe ich so gehandelt, wie er es "fordert" und alles läuft prima bei uns.

Kinder manipulieren uns nicht absichtlich oder fordern das ein oder andere immer, wenn man ihnen einmal oder mehrmals nachgibt.
Ein Beispiel, das ich nenne kann ist folgendes:
Unsere Tochter wollte eine Zeit lang die Windel erst dann gewechselt bekommen und erst angezogen werden, wenn ich einmal mit ihr ums Quadrat gefahren bin. Sie wollte unbedingt vorher eine Runde fahren. Bevor ich also mit meiner Kleinen angefangen habe zu kämpfen, bin ich ihrem Wunsch nachgekommen und bin eine Runde im Wagen gefahren. Danach ging es problemlos. Das ging wenige Tage so und dann war alles wieder, wie bisher. Sie verlangte es seither nie mehr und hat sich nicht daran "gewöhnt". Das Verhalten gehört zum Trotz, der nichts anderes ist, als die Bildung des eigenen Willens und daher wichtig.
Nun kann man sagen, dass ich mich zum Clown unserer Tochter mache und schließlich nicht immer allem nachgeben kann.
Dem ist nicht so! Es geht einfach darum, die eigenen Grenzen zu kennen und sich diese authentisch zu bewahren. Das Autofahren machte mir nichts aus, also kam ich dem Willen unserer Tochter nach. In anderen Dingen tue ich das nicht, weil es meine Grenzen überschreiten würde. Hier kann sie meine Entscheidung akzeptieren und nimmt meine Erklärung dazu an.
Weiterhin werden den Kleinen doch zwangläufig und naturgegeben zig Grenzen auferlegt. Sie dürfen nicht alleine über die Straße, brauchen unsere Hilfe beim Öffnen von Türen, können sich nicht alleine anziehen, können sich ihr Essen nicht selbst besorgen und so vieles mehr. Sie leben also jeden Tag mit Grenzen, die sie akzeptieren (müssen). Warum also künstliche schaffen?
Nun aber Schluss, sonst schweife ich noch weiter ab. ;-)

Was ich sagen möchte ist einfach, dass es gar nicht nötig ist, mit unseren Kindern "Krieg" zu führen. Wir müssen nicht mir ihnen kämpfen oder überlegen, wie sie dies oder jenes am Besten lernen.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur immer wieder sagen, dass "Erziehung" nichts anderes ist, als Liebe, Vorbild und gegenseitiger Respekt. Alles andere gibt sich von alleine und ist durch notwendige Entwicklungsschritte bedingt.

Viele liebe Güße und höre auf Dein Herz, Dein Kind und Deine persönlichen Grenzen
Andrea

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von nicole1013 am 06.02.2011, 21:34 Uhr

Kenn ich auch sehr gut. Die Frage gab es übrigens auch schon im Forum von Dr Posth. Der meinte, mann soll die Kinder in diesen Fällen gewähren lassen und lieber die Loslösung etwas fördern in Situationen, die das Kind zuläßt.

Hat mein Sohn (wird Ende April 3) auch ganz lange gemacht (eigendlich von ca 2J bis vor kurzem). Jetzt ist er ein richtiges Papakind nur wenn er richtig müde ist und Mama greifbar, darf nur ich ihn An-/ausziehen, zähneputzen u.s.w. Bin ich nicht da, ist Papa der größte.

Sein Zwillingsbruder hatte mit Papa nie ein Problem, so ist halt jedes Kind anders.

lg

Nicole

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von Kuscheling am 06.02.2011, 22:00 Uhr

Ehrlich gesagt kann ich überhaupt nicht verstehen, wie so du einen Kinderarzt bei diesem Problem um Rat gefragt hast - der ist in Erziehungsfragen genauso qualifiziert, Ratschläge zu erteilen, wie die Postfrau oder der Waschmaschinenmonteur, unter Umständen wissen die sogar besser Bescheid. Herr B. hat zum Thema Kindererziehung überholte, altmodische, kinderfeindliche, oft haarsträubende Ansichten.

Lies vielleicht wirklich mal ein wenig im Forum von Dr. Posth oder frag noch einmal bei Frau Schuster.

Ich persönlich lasse die Wünsche unseres Sohnes immer zu, wenn es möglich ist. Zum einen macht ihm/ uns das Leben oft genug einen Strich durch die Rechnung, zum anderen macht er unzählige Male genau das, was ich von ihm erwarte/ wünsche/ verlange. Bisher habe ich das nicht bereut.

LG

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aspira

Antwort von Püminsky am 07.02.2011, 1:32 Uhr

... deine "Extrarunde" um den Block kenn ich auch, musste gerade schmunzeln. In letzter Zeit ist es scheinbar nicht mehr nötig, aber eine Weile streikte mein Sohn (etwa mit 2,5), wenn wir zu Hause ankamen. Er wollte noch weiter fahren und zwar gab er mir dann vor ob geradeaus, links oder rechts. Ich bin verdammt oft in Anlieger-Frei Strassen gedüst, weils Junior nicht scherte *g* Dann kam von mir die Ansage, dass wir noch einmal rumfahren und dann zu Hause halten und alles war okay.
Wie Du habe ich nie in Frage gestellt, ob ich mich hier zum Deppen mache. Ich wusste einfach, dass mein Kind es genoss, selbst einmal etwas "delegieren" zu können und dass das wichtig ist für sein Selbstbewusstsein. Wenn etwas nicht geht, akzeptiert er es genauso, ich bin keineswegs ein Clown für ihn. Trotzanfälle kann ich wirklich an einer Hand abzählen. Er wird in wenigen Tagen 3.

Zum Ausgangsproblem:
Es wurden hier ja schon viele und einhellige Antworten gegeben, denen mag ich mich einfach anschliessen.
Bei uns war es eher so, dass Papa gar nichts durfte, am schlimmsten war das Begleiten ins Bett. Wir haben uns darauf geeinigt, dass er einfach mit mir mitkommt und sich dazu legt. Kind war erst verdutzt, hat es aber mit mirzusammen akzeptiert. Jetzt braucht er den Papa auch zum Einschlafen, er ist so wichtig für den Zwerg geworden und unser Sohn akzeptiert seinen Papa endlich auch in anderen Bereichen, die Beziehung ist inniger geworden und meinen Mann freuts tierisch. Er hat sich immer sehr viel Mühe mit unserem Sohn gegeben, verbringt viel Zeit mit ihm, auch viel allein ohne mich. Trotzdem wars eben so schwierig und wider besseren Wissens verletzt es dennoch die Papa-Seele, deshalb sind wir um so froher, dass alles nun so läuft.
Ich würde nie über seinen gerade erst entdeckten Willen verfügen, als wärs der eigene. Aber gemeinsam erreicht man mitunter schon Tolles. Der Rest ergibt sich, es sind doch alles nur Phasen ;)

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mich würde mal interessieren wieviel kinder dr buss hat, bei denen

Antwort von Zwillingsmama04 am 07.02.2011, 9:02 Uhr

er seine komischen metoden praktiziert.

warum darf ein kind nicht einen willen haben, muss man ihn brechen?

wir reden davon das zb kein anderer zähne putzen darf ausser mami, ja und ich finde das nicht schlimm. irgendwann darf es auch wieder jemand anders.

ich bringe meinen kindern bei das sie ein nein akzeptieren sollen, von andern, aber ihr nein gilt nicht? bei uns zählt ein nein der kinder genausoviel wir von jedem andern.

ich möchte das meine kinder sagen können was sie nicht wollen und das lernen sie nur so, wenn ich ihren willen nicht breche.

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von streepie am 07.02.2011, 11:55 Uhr

Hallo Cerrin,

Naja, wenn du nicht da bist, muss sich deine Kleine wohl oder uebel mit dem Papa zufrieden geben - und ich bin mir recht sicher, dass es dann auch recht problemlos klappen wird (und sie NICHT stundenlang schreien wird). Sie liebt ja ihren Papa auch! Ich bin zuhause auch fuer's ins Bett bringen zustaendig, wenn ich aber nicht da bin, macht es mein Mann, und meine geht beim ihm ohne Geschrei ins Bett (bei Oma und Opa auch - sie ist 2 1/2).

Allerdings hat sie auch ihre sehr genauen Vorstellungen, wer was machen darf und was nicht (was z.T. auch noch taeglich wechselt - mal darf Mama Zaehne putzen, mal Papa). Wir machen es dann auch meist so, wie sie es gerne haette, weil es Stress und Geschrei vermeidet (und das ist sowohl abends als auch morgens ein Plus).

LG
Connie

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Re: Meinung zur Empfehlung v.Dr.Busse

Antwort von amamale am 07.02.2011, 14:46 Uhr

Hallo,

für dieses Problem ist auch Dr. Busse nicht der richtige Ansprechpartner, er ist ja "nur" Kinderarzt - also eher für die körperlichen Abläufe ein Fachmann. Für deine Frage sind eher die Experten "Entwicklung" oder "Erziehung" zuständig (weiß grad nicht, wie sie heißen) - die würden vielleicht auch etwas anderes raten.

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@Püminsky

Antwort von aspira am 07.02.2011, 14:54 Uhr

Hallo "Püminsky"!

Na, da sind wir uns mal wieder einig und haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch meine liebe Kleine trotzt kaum und nicht stark. Es sind nur wenige bestimmte Situationen und die kenne ich und kann daher gut damit umgehen bzw. sie vermeinden. Sie soll ihren Willen da, wo es möglich ist, durchsetzen dürfen und sie soll lernen, dass sie "gehört" und ernst genommen wird mit ihren Bedürfnissen und Wünschen. Sie weiß, dass sie äußern darf, wenn ihr etwas nicht gefällt und das finde ich toll.

In diesem Sinne wieder liebe Grüße
Andrea

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