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Geschrieben von Miri871 am 25.02.2011, 12:31 Uhr

Klinik-Trauma

Hallo,
meine Zwillingsmädels mussten letzten Samstag bis jetzt Dienstag ins Krankenhaus weil sie Durchfall hatten und zuwenig gegessen und getrunken haben. Jetzt haben sie ein Trauma. Mein Mann u. ich sind unendlich traurig und machen uns Vorwürfe, dass wir sie ins Krankenhaus gebracht haben. Nach der Aufnahmeuntersuchung wurden sie an den Tropf gehängt und haben gleich einen Urinbeutel geklebt bekommen. Dann sind sie endlich irgendwann erschöpft eingeschlafen, ist schon jemand gekommen und musste "unbedingt" Temperatur messen. Zack waren sie wach und haben gleich angefangen zu weinen, dann mussten wir schauen, ob im Urinbeutel schon was drin war, nein war nicht also Windel wieder zu. Kinder sind eingeschlafen - zack ging die Türe wieder auf und das Abendessen wurde gebracht am Zugang wurde geschaut ob alles i.O ist und dann wieder in die Windel geschaut ob Urin im Beutel ist... Und das waren nur die ersten paar Stunden in der Klinik. In der Nacht hat der Infusionsapparat ständig gepiept und alle wurden mehrmals geweckt. Irgendwann war dann auch der Urinbeutel gefüllt. Haben wir uns "gefreut"... Kinder sind wieder eingeschlafen, zack kam die Frühschicht und wollte Temperatur messen und wiegen....Und dann durften wir das kleine Zimmer nicht verlassen, da sie nicht wussten, welchen Virus die beiden haben. Ich sag euch es war absolut schrecklich. Und immer die Frage ob sie auch getrunken haben und wieviel und was gegessen. Je mehr wir den beiden das Trinken hingehalten haben umsoweniger wollten sie. Und dann am Montag haben wir schon gedacht wir dürften heim.... nein nix wars. Bei der einen war der Urin verunreinigt, da sie gleichzeitig gestuhlt hatte und etwas davon in den Beutel gekommen ist und bei der anderen war der Beutel zu lange dran und auch nicht mehr verwendbar. Also nochmal Beutel dran und das war das allerschlimmste. Die haben gebrüllt und geschrien... Und ich hab einfach mitgeheult..... Ich konnte nicht mehr. Die Kinder fix und fertig und dann nochmal geklebe untenrum. Am Dienstag wurden sie dann entlassen. Allerdings haben wir einen Urinbeutel mit heim bekommen, da der eine schon wieder zu lange dran war. Mein Mann u. ich haben uns geschworen, dass wir das Ding nicht dran machen. Ich bin zum KiA und hab einen Becher geholt, allerdings sind die beiden noch nicht so weit mit Pippi machen, so dass sich dieses Thema zumindest erledigt hat. Allerdings haben sie total Angst vor dem Einschlafen und fangen immer wieder von diesem besch.. Uriinbeutel an.....Wir sagen dann immer, dass sie jetzt zu Hause sind und niemand mehr kommt und pickst und einen Beutel hinmacht. Ich hoffe sehr, dass sie diesen Aufenthalt bald vergessen, mussten sie als Frühchen doch schon sehr früh einige untersuchungen über sich ergehen lassen.
Habt ihr sowas auch schon erlebt und wie seit ihr und vorallem eure Kinder damit fertig geworden?
Sorry ist sehr lang geworden, aber mir gehts immer noch sehr nach, wenn ich sehe, wie sehr das alles meine kleinen belastet. Ach ja, sie sind 2 1/2 Jahre alt.
Miri

 
7 Antworten:

Re: Klinik-Trauma

Antwort von 2Mädchen-Mama am 25.02.2011, 13:09 Uhr

Hallo Miri,
schön, dass ihr wieder zu Hause seid. Das klingt ja alles nicht so schön.
Da fühlt man direkt mit, wenn man das liest. Also meine Kinder sind noch nicht so alt, aber eine meiner Töchter hatte auch schon so nen Urinbeutel und das war auch furchtbar, und weil die dort keine Ahnung hatten den Beutel richtig zu kleben, wurden 4 Beutel geklebt, ehe da dann mal Urin drin war. Durch das Geklebe war sie wund gewurden, und der Urin hatte somit zu hohe Entzündungswerte, also wurde wieder geklebt...
Naja sie war damals erst 6Wochen und hat das alles nicht wirklich in dem Sinne mitbekommen.
Aber wieder zu euch: Nehmt euch Zeit und Ruhe, viel Kuscheln, Reden, und das alles. Dann werdet ihr alle das mit der Zeit verarbeiten.Es ist ja gut, dass sie immer wieder von dem Urinbeutel und so reden, somit verarbeiten sie es ja.
Du als Erwachsene kannst nur versuchen es von der anderen Seite zu sehen, nämlich "...zum Glück war es nichts schlimmes und den Mädels gehts soweit wieder gut..."
Hilft sicher nicht immer dieser Gedanke, aber vielleicht ein klein wenig.

Alles Gute und Gute Besserung euch allen, bezüglich des Verarbeitens vom Erlebten ein hoffentliche schnellen guten Weg...

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Re: Klinik-Trauma

Antwort von Hörbe am 25.02.2011, 13:29 Uhr

Hallo,
mein großer Sohn war mit 9 Monaten das erste Mal im Krankenhaus, weil er einen Pseudo-Krupp-Anfall hatte. Als er 4 Jahre alt war, mußte er dann 2x ambulant zu einer OP in die Klininik und einmal mußten wir 4 Tage dort bleiben, weil er eine Lungenentzündung hatte. Er wurde ständig gepiekst und war froh, als er wieder zu Hause war.
Mein Kleiner war mit 3 Jahren wegen eines eingeklemmten Leistenbruchs in der Klinik. Wir mußten 6 Tage bleiben.
Und im letzten Monat waren wir wegen verschiedener Untersuchungen für 6 Tage in der Klinik.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Kinder durch die Aufenthalte gut durchgehen, wenn man bei ihnen bleibt, immer für sie da ist, aber eben auch klarmacht, daß es nötig war. Es gibt leider Dinge, die einfach sein müssen. Wenn man den Kindern das Gefühl gibt, das man selbst unsicher ist, ob es richtig war, merken sie es.
Du brauchst Dir keine Vorwürfe zu machen, das Du in die Klinik gefahren bist. Was wäre, wenn Du es nicht gemacht hättest und es wäre etwas passiert?
Meine Jungs brauchten nach den Aufenthalten immer noch mehr Kuscheleinheiten als vorher. Ansonsten haben sie es - glaube ich - recht gut weggesteckt.
LG

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Re: Ist nichts Bleibendes, keine Panik!

Antwort von Hexhex am 25.02.2011, 13:38 Uhr

Hallo,

Ihr müsstet Euch Vorwürfe machen, wenn Ihr die Zwillis NICHT ins Krankenhaus gebracht hättet. Austrocknung verursacht bleibende Nierenschäden. Es war gut, dass Ihr da lieber auf Nummer sicher gegangen seid.

Mein Sohn war schon zweimal stationär im Krankenhaus, einmal davon 9 Tage (schwere Lungenentzündung), einmal 3 Tage (Atemprobleme, Magen- und Bronchienspiegelung unter Vollnarkose). Bei der Lungenentzündung hatte er beginnende Austrocknung, weil er nichts mehr essen und trinken wollte. Bei ihm setzten sich ständig die venösen Zugänge zu, es mussten neue gelegt werden. Er wurde furchtbar zerstochen, sogar die Kopfvenen mussten herhalten, als Arm- und Fußvenen nicht mehr gingen, das war sehr schlimm für ihn (und für uns). Er hat ja nicht verstanden, warum er so gequält wurde. Irgendwann ging gar nichts mehr, da wurde er per Magensonde ernährt, damit er wenigstens nicht mehr so gestochen werden musste. Die Sonde hat er sich dann ständig herausgerissen - es war ein Alptraum...

In den Wochen und Monaten nach dem ersten, längeren Klinikaufenthalt war mein Sohn auch traumatisiert. Er weinte und schrie z. B. ab und zu im Schlaf. Unsere Kinderärztin (und auch Entwicklungspsychologe Dr. Posth hier bei rub) konnten uns aber beruhigen: Auch solche Erfahrungen stecken kleine Kinder mit der Zeit gut weg, wenn sie geliebt werden und sich geborgen fühlen. Die elterliche Liebe heilt so etwas und bringt das Urvertrauen zurück, und zwar ganz. Das kindliche Gehirn ist so flexibel, dass es auch negative Erfahrungen wieder ablegen kann, wenn sie durch ausreichend positive überdeckt werden. Dies braucht einige Zeit, aber es bleibt kein Schaden!

Bedenke, dass es chronisch kranke Kinder gibt, die ständig ins Krankenhaus müssen oder schon ein halbes Dutzend OPs hinter sich hatten (ich kenne mehrere solcher Kinder). Auch diese Kinder müssen diese Erfahrungen irgendwie verarbeiten, und sogar sie schaffen es erstaunlich gut.

Du brauchst Dir also keine Vorwürfe zu machen und solltest auch nicht zu sehr mit der Erfahrung Eurer Kleinen hadern. Es ist keine Seltenheit, dass kleine Kinder mal ein paar Tage ins Krankenhaus müssen. Auch der Ärger mit den Urinbeuteln ist jetzt kein solches Drama, wenigstens wurde Eure Mädchen nicht unzählige Male am Tag mit gemeinen Infusionsnadeln gequält, weil die Vene schon wieder dicht war oder der Arzt die nächste, hauchdünne Vene nicht auf Anhieb finden konnte. Sie hatten auch keine nachoperativen Schmerzen, wie ein kleiner Junge, den ich in der Klinik gesehen habe, der frisch am Herzen operiert war.
Es ist auch in Zukunft völlig richtig, wenn Ihr bei Austrocknungsverdacht in die Klinik fahrt. Beginnende Austrocknung kann man als Laie von außen nicht erkennen. Mein Sohn war auch schon etwas ausgetrocknet, sah aber von außen völlig rosig und normal aus. Es ist deshalb wichtig und richtig, hier absolut nichts zu riskieren!

LG

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"Ist nichts Bleibendes" - leider doch manchmal

Antwort von babysnail am 25.02.2011, 14:14 Uhr

Auch wenn es vielleicht nicht nett, ist möchte ich hier der Aussage "es ist nichts Bleibendes" widersprechen. Ich war auch als Kindergartenkind in der Klinik und an den Urinbeutel kann ich mich heute noch erinnern. In meiner Erinnerung ist es hängengeblieben, ganz im Gegensatz zu den Infusionen. Ich meide heute noch Ärzte und vertraue ihnen nicht. Für die Geburt meiner Tochter bin ich lieber zu Hause geblieben, weil ich es nicht mag, wenn ein Arzt was zwischen meinen Beinen macht.
Tut mir leid, wenn ich das so schreibe. Eigentlich sollten hier aufmunternde Worte stehen, aber lügen mag ich auch nicht.
Ich kann aber ganz ehrlich sagen, dass ich gute Erinnerungen an meine Eltern habe. Die waren immer da und habe mich sogar mal für nen Nachmittag aus der Klinik geschmuggelt.

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Re: Klinik-Trauma

Antwort von Cerrin77 am 25.02.2011, 16:34 Uhr

Hallo,
ich bin heute auch gerade mit meiner Maus 2 1/4 J aus dem KH rausgekommen. Wir lagen 6 Tage dort. Bei uns war es ähnlich, ständig wurde sie Nacxhts geweckt, Fieber messen, inhalieren, tagsüber Blut abnehmen, Fieber messen, Blutdruckmessen. Wir hatten 2 Nächte eine Infusion und auch die Urinbeutel wurden ständig geklebt. Und auch wir durften das ZImmer nicht verlassen. Ich persönlich bin völlig platt und kann mir daher vorstellen wie es der Kleinen geht, dei einfach noch nicht genau versteht, was das alles soll. Ich dachte hier zuhause wird es besser, weil es wieder Ihre gewohnte Umgebung ist, aber die letzten 3 Std, seitdem wir zuhause sind, ist sie nur am schreien und auf meinen Arm wollend. Ich denke es wird wieder vergehen, doch wir haben in der nächsten Woche eine Katheteruntersuchung vor uns. Danach wird das Trauma perfekt sein. Ich würde versuchen sie vielleicht doch mal aus Spaß auf das Töpfchen zu setzen. So machen wir es hier zuhause immer und es klappt auch. (Vielleicht gerade wenn Du Ihnen erzählst, dass dann der Beutel nicht geklebt werden muß.Unsere Maus versteht da schon ganz schön viel und kann es dann auch umsetzen.) Ansonsten werdet Ihr bestimmt noch ein paar Tage davon guthaben. Ich hoffe, dass wir ab Ende der nächsten Woche einfach wieder ein bißchen Ruhe reinbekommen. Bisdahin ist halt ganz viel kuscheln und beruhigen angesagt. :-) Lieben Gruß und alles Gute,Cerrin77

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Re: Klinik-Trauma

Antwort von Roxylady am 25.02.2011, 16:36 Uhr

Hi

ja das hatten wir mit Melina auch mal. Auch Frühchen durfte sie nach
3 1/2 Monaten ja eh erst nach hause. Mit 2 Jahren waren wir dann das 3. mal in der Klinik da sie einen Krampfanfall hatte. Wieder dieser doofe Monitor nachts am Piepen weil die Grenzen zu hoch waren.. Dauererndes Fiebermessen und wecken... Aaargghh. Zuhause hatte sie dann Probleme einzuschlafen - das gleiche nach dem Wohnungsbrand . aber das gab sich dann nach ner Zeit.

Ihr braucht euch keine Vorwürfe machen, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

Weiterhin alles Gute und LG
Roxy mit Melina (26. SSW, 420g)

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Re: Klinik-Trauma

Antwort von Susi_J am 25.02.2011, 18:12 Uhr

Hallo,

also ihr braucht euch keine Vorwürfe zu machen. Es war auf jeden Fall richtig mit den 2 Mäusen in die Klinik zu fahren.

Natürlich haben sie jetzt Angst, da sie noch nicht verstehen können, warum das alles gemacht wurde. Ich glaube jedoch nicht, das sie für ewig ein Trauma haben werden, dafür sind sie doch noch zu klein. Es wird jetzt wohl eine Zeit lang dauern, in der sie ja jeden Tag merken, dass kein Urinbeutel angeklebt wird und irgendwann werden sie dann auch keine Angst mehr davor haben.
Durchhalten!!!!

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