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Geschrieben von weltwunder123 am 22.06.2009, 13:08 Uhr

Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Hallo,

meine Frage richtet sich an alle, die Erfahrung mit Au-Pairs gemacht haben.

Wir ziehen demnächst in einen kleinen Ort ohne Krippe und überlegen uns, ein Au-Pair-Mädchen zu engagieren, da ich dann wieder halbtags arbeiten möchte. Unsere Kinder (Tochter und Sohn) werden dann 1 und 3 Jahre alt sein, wobei der Ältere zu diesem Zeitpunkt schon bis 15 Uhr im Kindergarten sein wird.

Noch sind wir unsicher, ob das mit dem Au-Pair eine gute Idee ist.
Insbesondere beschäftigen uns die Fragen,
- ob eine junge Frau von 18-25 Jahren nicht vielleicht überfordert ist mit 2 Kleinkindern.
- ob es manchmal anstrengend sein kann, wenn man in der Familie nie "unter sich" ist.
- wie hoch die Unkosten sind, die man einkalkulieren muss.

Zudem können wir schwer einschätzen, ob es möglich ist, dass das Au-Pair sich mit den Kindern nicht auf Deutsch, sondern in ihrer Muttersprache unterhält. Wir wollen ein kroatisches Au-Pair, weil mein Mann Verwandte in Kroatien hat und seine Familie dort auch ein Ferienhaus besitzt. Die Kinder haben also auch kroatische Wurzeln und sollen deshalb von klein auf etwas Kroatisch lernen. Von meinem Mann können sie es leider nicht lernen, da er selber leider nicht zweisprachig aufgewachsen ist und die Sprache zwar etwas versteht, aber nicht sprechen kann.
Meint ihr, das könnte funktionieren?

Ich weiß, das sind viele Fragen auf einmal - würde mich trotzdem sehr freuen, wenn ihr etwas dazu sagen könnt.

Vielen Dank,
Caro

 
6 Antworten:

Re: Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Antwort von Tournesol am 22.06.2009, 13:26 Uhr

Hallo,

ich habe nicht direkt Erfahrung MIT Au-Pairs, ich war selbst eins!

Ich war damals 20, meine drei Au-Pair-Jungs waren 2,4 und 6 und ziemlich lebhaft. Das war natürlich super anstrengend, aber für mich bis heute eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe auch in einer zweisprachigen Familie gelebt und fand das ganz schön. Ich konnte mit den Kids in meiner Muttersprache sprechen, ohne dass irgendwelche Missverständnisse auftreten konnten. Die Jungs haben keinerlei Probleme damit gehabt, konnten innerhalb von Sekunden von einer zur anderen Sprache wechseln. Nur ich hab dadurch vielleicht ein bisschen langsamere Sprachfortschritte gemacht als die Mädels, die den ganzen Tag die Fremdsprache sprechen mussten. Da aber ein Sprachkurs ja normalerweise zum Au-Pair-Alltag dazu gehört, war das nicht so schlimm.

Was die finanzielle Geschichte angeht, kann ich nichts sagen. Aber such doch einfach mal im Internet nach Au-Pair-Agenturen und informier dich dort mal ganz unverbindlich, was man alles beachten muss.

Was das "Alleinsein" in der Familie angeht, würde ich mir keine großen Gedanken machen. Erstens hat das Mädel ja abends und am Wochenende eh frei und wird sicher nicht bei Euch im Wohnzimmer hocken. Und zweitens: wenn Ihr Glück habt, wird sie sowieso so was wie ein Teil der Familie werden und dann stört sie gar nicht mehr. (Der Anfang ist übrigens für beide Seiten nicht leicht, man kommt sich schon ein bisschen wie ein "Fremdkörper" vor.)

Was ich allerdings als besonders schwierig empfinde, ist deine Aussage "Wir ziehen demnächst in einen kleinen Ort ohne Krippe". Das könnte für das Mädel schon ein Problem werden. Wenn der Ort nämlich so klein ist, dass sie dort keine Chance hat, jemanden kennen zu lernen, sich mit anderen Au-Pairs zu treffen oder einfach mal weg zu gehen, könnte es blöd werden.

So, sorry, ziemlich lang geworden. Würde dir empfehlen, dich mal bei den Agenturen schlau zu machen und dann gut zu überlegen, ob ihr ein Au-Pair wollt.

Lg Tournesol

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Re: Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Antwort von weltwunder123 am 22.06.2009, 13:52 Uhr

Hallo Tournesol,
vielen Dank für Deinen informativen Bericht. Deine Erfahrungen machen mir Mut!
Das mit dem "kleinen Ort ohne Krippe" ist nicht so dramatisch, wie es klingt. Es handelt sich um einen Vorort einer Großstadt, der allerdings als eigene Kommune gilt. Deshalb dürfen unsere Kinder dann nicht mehr in die Krippe in der Stadt gehen (wo unser Sohn jetzt ist), weil da ja nur Kinder hingehen dürfen, die in ebendieser Stadt gemeldet sind.
Aber unser Haus ist definitiv nicht "auf dem Land"; mit Straßenbahn oder Bus ist man in ca. 20 Minuten in der Innenstadt.
Viele Grüße und nochmals danke!

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Re: Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Antwort von Niamh am 22.06.2009, 17:11 Uhr

Hallo Caro,

wir haben seit August letzten Jahres ein AuPair Mädchen. Am besten erkläre ich erstmal kurz unsere Situation: wir leben in London, mein Mann ist Brasilianer, ich bin Deutsch-Irin und wir haben eine kleine Tochter - Mali - die im Juli drei Jahre alt wird. Meine Familie lebt in Hamburg (bzw. Dublin), die meines Mannes in Sao Paulo - wir sind also auf "außerfamiliäre Hilfe" angewiesen - zumal wir beide erfolgreich im Job sind und das nicht aufgeben wollten/wollen. Im ersten Jahr war ich komplett zu Hause, von Malis erstem bis zweitem Geburtstag hat sich unsere englische Nanny und Ersatzoma Helen um Mali gekümmert, als ich wieder angefangen habe halbtags zu arbeiten. Als ich die Stunden zum zweiten Geburtstag der Maus weiter aufgestockt habe, haben wir zusätzlich zu Helen ein AuPair Mädchen aus Deutschland "geholt". Gerade auch damit Mali weiterhin mit der deutschen Sprache umgeben ist.

Anna kommt aus München ist mittlerweile fast 21 und wie eine Schwester oder Freundin. Mir blutet wirklich das Herz, wenn ich daran denke, dass sie uns im September wieder verlassen muss. Wir hatten allerdings auch sehr großes Glück mit ihr. Anna hatte sehr umfangreiche Babysittingerfahrung und kommt aus einer Intakten und großen Familie. Sie ist einfach ein hübsches, fröhliches und aufgeschlossenes Mädchen, dass sich gut integrieren kann und zwischen Mali und ihr hatte es von Anfang an gefunkt. Sie spricht ausschließlich deutsch mit der Kleinen. Es besteht natürlich immer die Gefahr, dass ein junges Mädchen mit ein, zwei oder mehr (kleinen) Kindern überfordert ist, da kann man sich nur schwer vor schützen. Am besten das Ganze über eine Agentur laufen lassen, die sich sowohl um Versicherung, Gesundheitszeugnis als auch sämtliche Hintergrundinformationen kümmert und im Fall der Fälle für einen Wechsel / Austausch sorgt. Ich würde auch vorab mit dem Mädchen mehrere Male telefonieren und Emails schreiben, Fotos austauschen etc. ...

Kosten: klar, die sind nicht ohne. Wir haben Anna, weil wir unser Gästezimmer dringend brauchen in der Studenten-WG-Wohnung nebenan untergebracht - da ist sie auch unabhängiger von uns. Wir zahlen also ihr WG-Zimmer und ihre Monatskarte für den Öffentlichen Verkehr. Außerdem bekommt sie auch Taschengeld. Nicht wenig Geld, bereut haben wir es aber keine Sekunde. Klappt super. Um Mali auch mit dem Portugiesischen mehr in Kontakt zu bringen, wird das nächste AuPair wohl aus Brasilien oder Portugal kommen. Für uns die optimale Lösung, um unserer Tochter (trotz zweier berufstätiger Eltern) dennoch die Muttersprachen von beiden beizubringen.

LG aus London

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Re: Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Antwort von Bellamama am 22.06.2009, 17:13 Uhr

Meine Freundin hatte ein Au-Pair und war überhaupt nicht zufrieden. Ihre Kinder waren 8 und 6 und das Au-Pair konnte nicht mal kochen und hat auch nicht eingekauft und hat sich nur um die Tochter gekümmert und meine Freundin musste abends noch alles im Haushalt machen.......
Nach dem Urlaub kam das Au-Pair dann einfach nicht mehr und sie stand da.
Andere haben total Glück - ich denke es kommt auf die Person an.

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Re: Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Antwort von Püminsky am 22.06.2009, 20:54 Uhr

... noch nicht! :)
Aber folgendes kann ich dir schon mal sagen, wir suchen nämlich auch gerade:

Ein Au-Pair gibt selber in der Bewerbung an, ob sie sich zutraut, auch ein 1-jähriges zu betreuen, oder doch lieber ältere kinder möchte. Die meisten kommen derzeit aus Osteuropa. Das Au-Pair bekommt laut Gesetz ein monatliches Taschengeld von 260 Euro mindestens. Dazu trägt die Gastfamilie die Kosten für Versicherungen, öffentliche Verkehrsmittel und evtl Fahrten zu Au-Pair Treffen. Ausserdem bekommt das Au-Pair kostenloses Essen und Wohnen, ein eigens Zimmer muss gestellt werden. 4 Wochen bezahlter Urlaub (bei 12 Monaten Aufenthalt) gehören ebenso dazu, wie 1,5 freie Tage in der Woche. Arbeitszeit am Tag beträgt maximal 6 Stunden. Babysitten gehört zur Arbeit ;) Hausarbeiten könne auch aufgetrage werden, aber nur leichte! Abends hat es meistens frei, aber abendliches Babysitten ist nach Absprache auch mal drin :)

Alles in allem kannste mit gut 400 Euro im Monat rechnen. Zeit für einen Sprachkurs muss gewährt werden.

Agenturen nehmen zwischen 250 und 500 Euro Vermittlungsgebühr. Auch wenns teuer ist, ist es ratsam, über eine Agentur zu suchen, vor allem, wenn man noch keine Erfahrungen hat.

Puh.... hab ich alles aufgeschrieben...? Ich denke...

Ich wünsch dir viel Glück bei der Suche. Bin selber gespannt, wie es bei uns klappt :)

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Re: Hat jemand Erfahrungen mit Au-Pair?

Antwort von Isabel am 24.06.2009, 11:16 Uhr

Wir standen auch mal vor dieser Frage Au pair ja oder nein...Wir hatten damals 3 Kinder (jetzt 4) und wir haben uns dagegen entschieden..

Erstens , weil wir nicht wollten das irgendjemand Fremdes immer bei uns im Hause ist...Du kannst dich halt nicht so frei bewegen...
Zweitens, weil wir 3 kleinkinder für ein junges Mädchen oder Junge schon sehr viel ist und wir es denen nicht zugetraut hätten.

Wir haben es so gelöst das unser 3 Kind dann zur Tagesmutti ging und die anderen beiden waren dann in der Kita...wenn ich keine Kita vo Ort hätte würde ich eine Anzeige aufgeben ob es eine Tagesmutti gibt die 2 Plätze frei hat..

Lg Isabel

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