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Geschrieben von Blue_Berry am 30.10.2019, 14:38 Uhr

Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Hallo an Alle,

wir haben die Möglichkeit, unser Kind in einer Elterninitiative anstelle des normalen Kindergartens anzumelden. Kleine Gruppe, tolle Räumlichkeiten. Aber keine Vertretungskräfte beim Personal. Und vieeeeel Arbeit,man muss ein Amt übernehmen und regelmäßig putzen und kochen, außerdem gibt es Familienwochenenden, Gartenwochenenden etc. Mir macht es Angst, mich für die gesamte Kindergartenzeit für solche Aufgaben zu verpflichten (ich weiß noch nicht wie es in 3 Jahren mit möglichen Geschwistern oder beruflich aussieht) und wollte mal hören ob jemand Erfahrungen mit Elterninitiativen gemacht hat?

 
9 Antworten:

Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von Itzy am 30.10.2019, 15:53 Uhr

Ich war lange in einer Elternini, erst Mutter, dann 1.Vorsitzende, jetzt Mitarbeiterin. Bei uns muss man viel weniger machen. 1!!! Aufgabe z. B. 2x im Jahr den Bauwagen putzen, oder Pressearbeit machen, oder die Homepage betreuen, dazu bei 1 Fest zur Verfügung stehen, das war es grob. Bei dem was du schreibst sträuben sich mir die Nackenhaare. Das hätte ich nicht gemacht. Ich arbeite 3 Tage, die anderen beiden bin ich die Vertretung und an meinen Tagen die ich arbeite und logischerweise nicht vertreten kann, haben wir Elternreserve. Wir müssen, da Waldkiga, immer zu dritt sein. Hört sich trotz allen Vorteilen anstrengend an.

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von chrpan am 31.10.2019, 13:53 Uhr

ch habe jetzt mit der 3. Elterninitiative Erfahrung und überall bei diesen dreien war/ist es genauso wie du es beschreibst.
Kind groß geht in eine elternverwaltete Schule, Kind klein in eine elternverwaltete Kindergruppe.
Wir haben uns bewusst dafür und auch für die viele Mehrarbeit entschieden, um den Kindern kleinere Gruppen und einen familiäreren Rahmen zu bieten.
In der Kindergruppe koche ich 2x pro Monat für 14 Kinder und 2 Erwachsene, habe den Job „Einkauf“, mein Mann macht auch etwas zusätzlich. Alle 6 Wochen ist Mitgliederversammlung, dazu pro Quartal Putzwochenenden. Der tägliche Putz wird durch eine Reinigungskraft erledigt.
In der Schule ist es ähnlich, wir haben also viel Arbeit damit.
Unsere Kosten f die Kindergruppe sind: 200€ mntl, 12x im Jahr, Essenskosten wenn man kocht kommen noch dazu (ca 40€ pro KD, nur Biozutaten).
Die Gemeinde fördert jeden Betreuungsplatz mit knapp €400, denke ich. In Summe zahlen wir also knapp 280€ monatlich für die Betreuung.
Ich kenne auch Kindergruppen wo man nicht kochen und putzen muss, dafür zahlen die Eltern dort bis zu 550 € für den Platz.

LG

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von chrpan am 31.10.2019, 20:40 Uhr

Es ist alles eine Frage der Ressourcen. Wenn nicht die Eltern Putzen, Kochen, Ersatzdienste leisten usw., dann muss jemand anderes dafür bezahlt werden.
Dadurch steigen die monatlichen Kosten für die Eltern.
In meinem Umfeld können viele sich entweder gar keine Extrakosten leisten und schicken ihr Kind in einen städtischen Kindergarten, oder sie berappen zwischen als 200 und 300 € monatlich für einen Privatkindergarten (ohne Zusatzdienste für die Eltern) oder eine elternverwaltete Kindergruppe mit weniger Kindern und besserem Betreuungsschlüssel (und viel Arbeit und Mitgestaltungsmöglichkeit).

LG

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von Maroulein am 31.10.2019, 21:34 Uhr

Meine drei waren,bzw sind alle in einem Elterninitiative Kindergarten gewesen.
Jetzt bei der Jüngsten bin ich im Vorstand,ja es ist verdammt viel Arbeit,aber bei uns sind die Mäuse wirklich gut aufgehoben,35 Kinder in 1,5 Familien Haus, insgesamt 6 Erzieherinnen und eigentlich immer ein Jahrespraktikant

Ich sehe den Riesen Vorteil dass wir Eltern vieles mitbestimmen können,und es ist total Familiär

Arbeitsstunden gibt es bei uns nur 8 im Jahr plus einmal Mülldienst,aber wir haben meist eh mehr gemacht.

Aber im Endeffekt hat man sowas in Städtischen Einrichtungen auch meine Großen sind auf einer Gesamtschule,wenn es z.b.Geld für'n neue Farbe in der Klasse gibt reicht es wenn überhaupt fürs Material,Pinseln dürfen dann die Eltern

Bei uns ist es definitiv leistbar ,auch mit drei Kindern und beide in Schicht Job

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von Blue_Berry am 01.11.2019, 8:52 Uhr

Vielen Dank für die Rückmeldungen, das hilft mir schon einmal weiter! Für unser Kind ist es ohne Frage die allerbeste Betreuung und das beste Umfeld, was es gibt im Kita-Bereich hier. Die Elterninitiative kostet allerdings ganz genau so viel wie die normalen Kitas hier, und ob ich jetzt Essensgeld zahle oder selbst gekaufte Sachen verkoche, das wird keinen großen finanziellen Unterschied machen...
Ich hab ein bisschen Angst vor den vielen zusätzlichen Terminen, die dann ja doch den eigenen Alltag sehr mitbestimmen werden. Eigentlich hab ich das Gefühl, dass wir genug um die Ohren haben. Andererseits weiß ich, dass mit Blick auf unser Kind eigentlich nichts anderes in Frage kommt (andere Gruppen sind doppelt so groß und er ist so schüchtern!)...

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von Ani123 am 01.11.2019, 21:01 Uhr

Ich habe in einer Eigeninitiative gearbeitet. Jede Familie hatte 2,5 Std./mtl. abzuleisten. Die Stunden konnten gesammelt werden, so dass es 30 Std./Jahr sind. Jede Stunde die nicht abgeleistet wurde, wurde mit 15€ in Rechnung gestellt. Für manche Eltern war das ein Schock, weil es 450€ sind. Für Andere die optimale Lösung.
Als Aufgaben gab es Kita putzen (nur wenn die Reinigungskraft nicht da war und das ist bei 3 Gruppen, Nebenräume, Waschräume nicht wenig.) Kochen für 37 Kinder (nur wenn der Koch nicht da war. Inkl. Einkaufen dafür - Geld für Lebensmittel gibt es wieder.). Ausflüge begleiten, Vertreten wenn Erzieher ausfallen, handwerkliche Tätigkeiten, Garten, Feste mit planen und umsetzen, ...... Dann gibt es den Vorstand, welcher aus mehreren Personen besteht. Die 4-5 Personen (weiß gerade nicht mehr wieviele es genau waren) haben ihre 30 Std./Jahr immer voll bekommen und meist noch mehr Stunden abgeleistet.
Vieles passiert spontan (Reinigungskraft oder Koch krank). Dann muss schnell Ersatz her. Beim Kochen gab es, wenn kein Elternteil kochen wollte, nur die Alternative selber "kaltes" Essen mitbringen oder bei Urlaub eine Caterer zu bestellen. Das kostete dann zusätzlich (Caterer nimmt im Durchschnitt 2,50€/pro Gericht und bei 10 Tagen Urlaub kommen 25€ zusammen). Das reguläre Essengeld wird natürlich weiter gezahlt. Auch Erzieher fallen spontan aus und dann muss jemand einspringen oder als Alternative Notgruppe oder Schließen der Gruppe. Natürlich gibt es auch die Situation, so habe ich es auch gehabt: jemand mag die Gartenarbeit und investiert gerne seine Stunden da rein. Das Gleiche beim Handwerken. "Ach das ist kaputt. Das repariere ich" so ein Vater und hat das am Wochenende gemacht. Gleiches bei rechtlichen Fragen, da gab es den Vater der Anwalt ist. Mit der Zeit wusste ich auch wen ich für was anspreche, aber wenn man nichts gerne macht und dann soll, dann ist es das falsche Konzept.
Öffnungszeiten waren von 7:30-17 Uhr. Kostenmäßig lag ein Kitaplatz dort beim Preis gleich wie bei der Stadt.
Zu den Stunden die abgeleistet werden kommen Mitgliederversammlungen, Elternabende,......

Vorhin schrieb ich vom Konzept. Die Kita kann noch so toll sein, wenn Eltern da nicht mit dahinterstehen bringt das nichts.
Die Gruppen sind kleiner. Wir hatten 1 Krippengruppe (12 Kinder, 4 Erzieher, wovon 3 immer da waren, 1 Heilpädagogin für 2 Std./tgl.), eine altersübergreifende Gruppe für Kinder ab 1 Jahr (18 Kinder, 4 Erzieher, wovon 3 immer da waren) und eine Kindergartengruppe (10 Kinder, 3 Erzieher, wovon 2 immer da waren). Zudem gab es 1 Jahrespraktikant, im Wechsel 1 Auszubildende Erzieherin im letzten Jahr, welche immer 3 Monate blieb, und pro Gruppe 1 Auszubildende zur Sozialassistentin, welche 2 Tage/Woche da war.
Gegessen haben 28 Kinder zusammen, was gut ging. Gearbeitet wurde im Kindergartenbereich nach dem Offenen Konzept; in der Krippe Teiloffen. Die Räume waren schön, lichtdurchflutet, groß. 1 Erzieher mit wenig Kinder in einem Bereich. Es war familiär.
Doch es funktioniert nur so lange gut, wie das Konzept auch funktioniert. Es gab Tage, da habe ich 28 Kinder alleine betreut und das nicht nach dem Offenen Konzept, sondern Geschlossenen. Wie sollte es sonst auch gehen, denn ich kann nicht in 6 Räumen zeitgleich sein. Eltern kamen stundenweise zur Hilfe (ich war über jede Hilfe dankbar). Die Eltern wussten von der Situation. Die Eltern waren dafür zuständig, dass neues Personal gesucht und gefunden wird. Leider übernahm die Aufgabe dort erst jemand nach Wochen, als sie merkten, dass ich nicht wieder komme (ich habe gekündigt). Die Situation gibt es natürlich in anderen Kitas auch, aber mal eben die Stadt oder Kirche um Hilfe bitten geht da nicht.

Ich bin nicht abgeneigt davon mein Kind in eine Elterninitiative zu geben, aber ich mache mir vorher bewusst: Kann ich die Stunden ableisten, regelmäßig abends zu Terminen gehen, am Wochenenden auf Festen helfen, ggf. zusätzlich Geld für den Caterer ausgeben und vor allem bei Bedarf mein Kind eher abholen oder auch zu Hause lassen, weil Erzieher ausfallen? Wenn das geht, dann kommt mein Kind dahin. Wenn nicht und ich habe die Möglichkeit auf einen anderen Platz, dann nicht. Es gibt auch andere Kitas, welche gut arbeiten.

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von Blue_Berry am 01.11.2019, 22:46 Uhr

Puh das klingt ja heftig, 28 Kinder alleine betreuen?! Die Initiative, die bei uns in Frage kommt, hat nur eine Gruppe so dass es zum Glück nicht zu solchen Situationen kommen kann. Eine Person in einer eher kleineren Gruppe, das denke ich passiert auch in anderen Kitas oft genug... Hast du wegen der Bedingungen dort gekündigt? Falls ja kann ich das gut verstehen.

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von sunnydani am 02.11.2019, 14:12 Uhr

Also ich muss ehrlich sagen, mir wäre es zu viel Aufwand. Denn wenn ich eine Betreuung für mein Kind brauche, dann deshalb weil ich in dieser Zeit arbeiten muss und da kann ich dann nicht ständig einspringen oder kochen oder putzen, wenn irgendetwas knapp wird. Genauso habe ich keine Lust auf unzählige Elternabende und Gartenfeste an den Wochenenden, etc. Da will ich lieber etwas mit meiner Familie oder eigenen Freunden machen und nicht mit Eltern und Kindern aus dem Kindergarten.
Aber das ist natürlich von jedem selber eine persönliche Entscheidung und es ist in meinen Augen auch nichts besser oder schlechter. Man selber und das Kind muss sich einfach mit der Sache wohl fühlen.

Mein Großer war in einer normalen Kinderkrippe. Da waren zwölf bis dreizehn Kinder von 18 Monaten bis 3 Jahren in einer Gruppe mit 3 Erzieherinnen. Es war ebenso alles sehr familiär und sie haben die Kinder sehr liebevoll aufgenommen und behandelt.
Es gab ein paar Feste, bei denen wir Eltern mitgemacht haben bzw. gab es zum Muttertag und Vatertag ein gemeinsames Frühstück am Vormittag in der Krippe, aber das war es dann auch. Er war von 07:00/07:30 bis 13:00 Uhr in der Krippe und hat sich sehr wohl gefühlt.
Mit 3,5 Jahren hat mein Sohn dann in den normalen Kindergarten, direkt neben der Kinderkrippe, gewechselt. Da sind sie jetzt 25 Kinder mit 2 Erzieherinnen und immer wieder mal Praktikantinnen dazu. Es wird auch hier sehr liebevoll mit den Kindern umgegangen und er fühlt sich auch hier sehr wohl und geht gerne in den Kindergarten. Ich hole ihn nach wie vor gegen 12:30/13:00 Uhr ab.

Mein Kleiner ist noch bei mir zu Hause, er wird dann mit 2 Jahren und 4 Monaten für 15 Stunden in der Woche zu einer Tagesmutter gehen. Die restliche Zeit betreue ich ihn selber, da ich vorerst nicht viele Stunden/Woche arbeiten gehen werde. Wie es dann wird, wenn er in den Kindergarten kommt, weiß ich noch nicht, das ist noch zu weit weg.

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Re: Erfahrungen Elterninitative-Kitas?

Antwort von Ani123 am 03.11.2019, 23:02 Uhr

Ja.

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