Hashimoto, Fehlgeburt, Kinderwunsch

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag Frage an Prof. Dr. med. Barbara Sonntag Frauenärztin

Frage: Hashimoto, Fehlgeburt, Kinderwunsch

Liebe Frau Prof. Dr. Sonntag, ich, 34 J., erstes Kind 3 Jahre alt (SS ohne Probleme) hatte Anfang Dezember eine Fehlgeburt in der 6 Ssw (windei). Ich habe seit Geburt meines ersten Kindes die hashimoto. Zum Zeitpunkt der zweiten Ss lag der tsh bei 1,7. Mein Hausarzt hat mich aufgrund des Kinderwunsches nun von 75 auf 100 lthyroxin höher dosiert - Mitte Januar wird tsh überprüft, ich werde auch um die freien Werte und Antikörper bitten. Ich habe große Sorgen dass die Fehlgeburt aufgrund von hashimoto stattfand und ich so etwas womöglich in einem noch weiteren Stadium wieder erleben muss. Ich habe auch Sorge dass ich zb Endometriose (starker Mittelschmerz) oder PCO (lange Zyklen von 35-37 Tagen, Eisprung um den 21. Tag) haben könnte. Meine Fragen: 1. Können Sie mir aufgrund hashimoto etwas beim Kinderwunsch empfehlen? Ich nehme Selen, folsäure ohne Jod und Vitamin D. 2. sollte ich mich näher untersuchen lassen aufgrund Alter und hashimoto oder es erstmal entspannt angehen? Mfg

von lisa b. am 02.01.2020, 21:50



Antwort auf: Hashimoto, Fehlgeburt, Kinderwunsch

Die Schilddrüse ist ja gut eingestellt, so dass es diesbezüglich keine zusätzlichen Empfehlungen geben kann. Bei dem PCO sollte eine Insulinresistenz mitbeurteilt werden, um den Einfluss des Stoffwechsels ggfs. auch des Gewichtes für das Risiko einer erneuten Fehlgeburt zu berücksichtigen. Hier könnte es sonst auch risikomindernde Ansätze geben. Ob ein Zusammenhang mit der Fehlgeburt aber überhaupt besteht bleibt unklar, die Chancen auf eine erneute dann weitergehende Schwangerschaft sind in jedem Fall deutlich höher als für eine erneute Fehlgeburt.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 02.01.2020



Antwort auf: Hashimoto, Fehlgeburt, Kinderwunsch

Liebe Frau Prof. Dr. Sonntag, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Können Sie mir noch mitteilen, ob PCOS bestehen kann trotz langem aber regelmäßigen 35/37 Tage Zyklus, Mittelschmerz jeden Zyklus und spinnbaren Zervix jeden Zyklus? Ist die Länge des Zyklus ein entschiedenes Kriterium für PCOS? Herzliche Grüße Lisa

von lisa b. am 03.01.2020, 14:29



Antwort auf: Hashimoto, Fehlgeburt, Kinderwunsch

PCOS gibt es in allen möglichen Variationen, es sollten aber immer mindestens zwei von drei Kriterien (z.B. Zykluslänge > 35 Tage, erhöhte männliche Hormone oder entsprechende Folgen an Haut/Haaren, typisches Ultraschallbild der Eierstöcke) vorliegen. Stoffwelchselbesonderheiten können noch zusätzlich vorliegen.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 03.01.2020