Frage: Hypospadie

Sehr geehrter Prof. Dr. Wirth, unser Sohn (7 Monate) hat eine Hypospadie. Bislang hat sich diese noch kein Experte angesehen, im Krankenhaus, in dem unser Sohn geboren wurde, meinte der Kinderarzt jedoch, dass es sich um eine leichte Form der Hypospadie handele. Der Ausgang liegt am Rande der Eichel und die Vorhaut erscheint zurückgeschoben. Ich kann leider nicht sagen, ob eine Krümmung vorliegt, da ich eine Erektion bislang nicht beobachten konnte. Wir möchten gern, dass unser Sohn von einem wirklich guten Experten operiert wird, da wir mehrfach gelesen haben, dass es häufiger zu Komplikationen kommt. Wir wohnen bei Münster und wären über einen Tipp, wo wir einen tollen Experten finden, wirklich sehr sehr dankbar. Wir haben eine Klinik in Krefeld bereits kontaktiert. Hier riet man uns, die OP erst vorzunehmen, wenn unser Sohn über ein Jahr alt ist, da das Risiko der Vollnarkose dann deutlich geringer sei. Können Sie dieses bestätigen? Können Sie überhaupt Informationen zu einer solchen OP geben? Mir ist klar, dass eine solche Aussage aus der Ferne schwierig ist, aber ein paar grundlegende Informationen wären wirkich schön. Der Kinderarzt hält sich bedeckt, da er kein Urologe ist und im Internet möchte ich ungern nach Informationen suchen, da hier zu häufig fehlerhafte Informationen im Umlauf sind. Im Voraus ganz herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und eine mögliche Rückmeldung. Wir würden uns sehr darüber freuen. Ich kann wegen der bevorstehenden OP und der mangelnden Informationen jetzt schon kaum schlafen. Herzliche Grüße, Anna

von MamaPL am 11.12.2013, 18:00


Antwort auf: Hypospadie

Die Narkose ist in jedem Alter in geübter Hand unproblematisch. Eine andere Frage ist der Zeitpunkt der Op. Es scheint eine leichte Form zu sein, trotzdem ist der Penis in aller Regel verkrümmt und das Löchlein rutscht nach unten, wenn man es korrigiert. Grundsätzlich kann man jede kinderurologische qualifizierte Klinik ansprechen. Die Kinderurologie in der Uniklinik kann auf jeden Fall für eine Meinung angefragt werden. Der Zeitpunkt ist nicht dringend, wenn keine Verengung des Ausgangs vorliegt. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 11.12.2013