Tagesmutterbedenken

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Tagesmutterbedenken

Guten Abend, mein Sohn ist nun bald 16Monate alt und wurde bislang von beiden Eltern betreut. Ich arbeite seit er vier Monate ist wieder (sehr flexible Arbeitszeiten, wir sehen uns viel - ich gehe oft erst spät zur Arbeit oder bin am frühen Nachmittag schon wieder zurück) . Sein Vater hat ihn ansonsten bislang betreut und die beiden machen das toll. Jetzt hat mein Freund aber einen Job bekommen (nur 4h die Woche) und ein Studium (Fernstudium) begonnen. Im wächst das Ganze gerade extrem über den Kopf und er bittet mich schon seit längerem endlich mit einer Tagesmutter zu starten. Ich habe nun - sehr schweren Herzens - den Antrag gestellt. Ich hab Angst, dass wir keine Tagesmutter finden, bei der ich ein gutes Gefühl habe und das mein Sohn sich nicht wohlfühlen wird etc. - ich hab Angst ihn zu überfordern oder gar zu traumatisieren. Ich möchte ihm möglichst viel Wärme und Sicherheit geben... Mir ist natürlich klar, dass auch mein Freund Freiraum braucht. Wir würden versuchen eine Betreuung für 5-10Stunden pro Woche zu finden und meinen Sohn 2-3 Vormittage (für 2-3h) dort zu lassen. Meine Frage: Ist es eher schwieriger als einfacher für mein Kind nur 2-3 Tage die Woche zu einer Tagesmutter zu gehen? Wird er sich auch mit den Abständen gut eingewöhnen können? Wie lange sollte eine Eingewöhnung dauern? Und wie geht man da am Besten vor? Ich hab schon gelesen, dass das eigene Loslassen wichtig ist, aber ich hab generell Probleme damit... Haben Sie da Tipps? DANKE im Voraus für Ihre Zeit und Mühe Lotte

von lotte am 23.01.2013, 21:47


Antwort auf: Tagesmutterbedenken

Hallo Lotte, welcher Mutter fällt es schon leicht, ihr erstes Kind in fremde Hände zur Betreuung zu geben? Dieser Schritt ist immer sehr schwer. Man vertraut sein Liebstes jemanden anderen an, gibt es weg – jedoch nur für ein paar Stunden (!). Leider geht es jedoch nicht anders, wenn Sie auch arbeiten gehen wollen. Sie müssen für sich entscheiden, ob Sie arbeiten gehen wollen und zur Haushaltssicherung finanziell beitragen, oder ob Sie zu Hause bleiben und sich selber um Ihren Sohn kümmern. Geht nicht?!! – Also Betreuung – Loslassen für einige Stunden!! Erst wenn Sie das ganz klar für sich haben, dann lassen Sie sich von Ihrem zuständigen Jugendamt bei der Suche nach einer geeigneten, qualifizierten Tagesmutter helfen. Stellen Sie dort auch einen Antrag auf TAGESPFLEGE. Schauen Sie sich die Tagesmutter in deren Umgebung an. Fragen Sie die Tagesmutter, wie sie die Eingewöhnungszeit gestalten und regeln möchte. Ist deren Argumentation gut und Ihr Bauchgefühl stimmig, dann steigen Sie mit einem Vertrag, in dem der zeitliche und finanzielle Rahmen festgelegt wird in die Erziehungspartnerschaft ein. Haben Sie kein gutes Bauchgefühl, dann lassen Sie sich Zeit und schauen Sie sich eine zweite Tagesmutterempfehlung an. Wichtig ist, dass Ihnen die Tagesmutter sympathisch ist und Sie sich vorstellen können, dass Ihr Sohn sich dort wohlfühlen kann. Ist das der Fall, dann wird Ihnen das Loslassen leichter fallen. Nur Mut! Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 26.01.2013