Nach Betreuung durch die Oma will Baby nicht zur Mama auf den Arm

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Nach Betreuung durch die Oma will Baby nicht zur Mama auf den Arm

Hallo, ich habe eine Frage und hoffe, dass Sie mir weiterhelfen können. Seit meine Tochter 1 Jahr alt ist, gehe ich wieder 2 ganze Tage (16 std.) arbeiten und meine Mutter passt auf. Da meine Tochter ein Schreibaby war, habe ich sie schon früh mal zu meiner Mama gegeben, um selber mal abzuschalten oder mich hinzulegen, etc. Daher ist das Verhältnis sehr gut. Auch ähnelt meine Mama mir von der Art und im Umgang mit der Kleinen, weshalb sie sich bei meiner Mutter immer recht wohl fühlt und es keine Probleme gibt. Trotzdem war ich immer die erste Bezugsperson, insbesondere wenn sie quakig oder müde ist. Als ich jedoch gestern von der Arbeit kam (sie ist nun 13 Monate alt), hat sie sich wie immer gefreut, aber als ich sie auf den Arm nehmen wollte, hat sie die Arme zu meiner Mutter gestreckt und wollte bei ihr auf den Arm. Das ging so ein paarmal, bis ich total fertig war und nur noch geheult habe. Ich bin immer noch total traurig und habe totale Angst, dass sie nun meine Mutter als ihre Bezugsperson sieht, obwohl ICH doch sonst immer für sie da bin. Meine Mutter meinte, wenn sie müde wäre, hätte sie auf meinen Arm gewollt, aber da sie noch total wach war, wollte sie halt einfach nur den Tag mit ihr weiter erleben, weil sie an dem Tag viel zusammen gemacht haben und ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Ich bin aber total fertig. Ist für ein Kind in dem Alter nicht normalerweise die Mutter die Nr. 1? Oder kann das Verhalten doch mal normal sein, wenn die Mutter den Tag über nicht da war und gibt sich wieder? Ich bin ganz verzweifelt, bitte helfen Sie mir!!! Vielen Dank!!!

von Blubb2010 am 13.07.2011, 09:19


Antwort auf: Nach Betreuung durch die Oma will Baby nicht zur Mama auf den Arm

Hallo Blubb2010, MaiMaya hat bereits entsprechend geantwortet. Ich kann ihrer Aussage nur anfügen, dass es einer jungen Mutter immer schwer fällt die Liebe zum eigenen Kind mit jemand anderen teilen zu müssen. Hinzu kommt noch das schlechte Gewissen, wenn man Arbeiten geht und eigentlich viel lieber stattdessen sein Kind selber betreuen möchte. Dieser BALANCE-AKT im Leben birgt nun mal auch kleine Eifersüchteleien. Sie werden jedoch immer wieder feststellen, dass das Urvertrauen Ihrer Tochter zu Ihnen keinen Schaden erleidet, wenn sie anfängt Bindungskontakte mit anderen vertrauten Personen aufzunehmen. Momentan sind diese Empfindungen noch sehr neu für Sie. Wachsen Sie daran, anstatt an sich selber zu zweifeln. Meine Mutter hat mir mal den Satz mitgegeben. „ Es ist immer leichter selber Liebe zu geben, als mit anzusehen, wie jemand anderes Liebe bekommt“ An diesem Satz ist etwas dran – oder? Ihre Mutter will Ihnen sicherlich nicht die Liebe zur Ihrem Kind streitig machen. Freuen Sie sich, dass Ihre Tochter Ihrer Mutter das gleiche Vertrauen entgegenbringt, was Sie in ihr haben. Wenn Sie jedes Mal einspringt, wenn Sie arbeiten gehen, dann müssen Sie eine gemeinsame Erziehungspartnerschaft mit Ihrer Mutter eingehen – ein vertrauensvolle Beziehung, in deren Mittelpunkt die Zusammenarbeit bei der Förderung der kindlichen Entwicklung und die Sicherstellung des Wohles Ihrer Tochter steht. Kopf hoch! Auch das ist ein neuer Lebensabschnitt, den es zu bewältigen gilt. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 17.07.2011


Antwort auf: Nach Betreuung durch die Oma will Baby nicht zur Mama auf den Arm

Hallo, Kann es sein, dass die Oma das Loslösungsvorbild ist? Wie sieht es denn mit dem Vater aus? Um den ersten Geburtstag herum beginnt ja die erste Loslösung von der ersten Bezugsperson und das Kind orientiert sich verstärkt an die zweite Bezugsperson. Meist ist dies der Vater, aber eben auch jemand anders, wie Oma oder eine andere Person, die eine gute Beziehung zu dem Kind hat, wenn eben der Vater nicht oder nur wenig zur Verfügung steht. Meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und bei ihr steht eben Papa ganz hoch im Kurs. Er wird gefüttert, gestreichelt und ihm wird hinterher gekrabbelt, nur wenn sie müde oder krank ist, ist Mama wieder toll. Ich denke also, deine Tochter durchläuft einfach eine gesunde und normale Entwicklung und Mama muss sich eben dran gewöhnen, dass das Baby langsam groß wird. Aber keine Sorge, in der Not ist doch immer Mama die Beste ;-)

von MaiMaya am 13.07.2011, 12:46


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