Erziehung

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Erziehung

Hallo, eigentlich sollte ich diese Frage Christiane Schuster stellen.Aber sie beantwortet zurzeit keine Fragen.Ich habe eine Tochter im Alter von 2,2Jahren. Sie ist eigentlich sehr lieb,aber wenn ich ihr sage sie soll das oder das nicht tun,macht es sie trotzdem. Nach dem 5.mal verbieten werde ich halt lauter und es kommt auch vor das ich sie anschreie! Oft bleibe ich ruhig und sehe keine andere Lösung,als sie kurz in ihr Bett zu stellen.Das ist zwar eine Strafe,aber es ist schwer ihr etwas mit Worten zu erklären.Mein Mann meint,sie versteht es noch nicht.Ich denke sie probiert einfach aus und will ihre Grenzen erfahren.Ich frage sie dann auch:aber was hat die Mama gesagt,was du nicht machen sollst...aber sie muß doch irgenwann hören lernen.Eine Freundin sagt,es wird mit der Zeit besser... Was sagen sie dazu??? Liebe Grüße Geraldine33

von Geraldine33 am 06.07.2011, 12:15


Antwort auf: Erziehung

Hallo Geraldine 33, Ihr Bauchgefühl ist auf dem richtige Weg. Mit ca. 2 Jahren reagieren Kinder auf spezifische Einschränkungen. Sie kennen einfache Regeln und probieren spielerisch ihre Grenzen aus. In diesem Altersabschnitt lernen Kinder die komplizierten verbalen Anweisungen der Erwachsenen verstehen und führen sie dann auch aus. Es ist ein spannendes Alter, welches mit den Fürwörtern „mein“, „mich“, „du“ und „ich“ begleitet wird. Absolut wichtig für Sie als Erziehungspartner ist es darauf zu achten, dass Sie ihre kleine Tochter ansehen und auf Augenhöhe mit ihr kommunizieren. Erinnern Sie sich daran, dass die Kommunikation mindestens zwei Elemente beinhaltet: - die verbale sprachliche Kommunikation und - die nonverbale Kommunikation (Gestik, Mimik, Körpersprache) Die verbalen und nonverbalen – Worte, Gedanken und Gefühle = die ausgesprochenen und unausgesprochene Botschaften sollten übereinstimmend sein! Kinder fühlen genau, wann der Erwachsene „unecht“ ist, bzw. wann die beiden Kommunikationsebenen widersprüchlich sind. Das nennt man sogenannte doppelte Botschaften. Ihre kleine Tochter bekommt verbal etwas anderes gesagt, als es von Ihrer Stimme, vom körperlichen Ausdruck wahrnimmt. Das stiftet Verwirrung. Wenn Sie Ihrer kleinen Tochter von weitem etwas verbieten, dann kann es durchaus sein, dass sie gar nicht wahrnimmt, dass sie gemeint ist. Das ist nicht böse gemeint. Oft sind Kinder so im Spiel versunken, dass Anweisungen von Weiten nicht bei ihnen ankommen können. Wichtig ist daher immer Anweisungen über Augenkontakt und wie vorher schon bemerkt auf Augenhöhe weiterzugeben. Ihre kleine Tochter muss natürlich auch ihre Grenzen austesten. Nur so lernt sie diese wahrzunehmen. Das geschieht oft spielerisch – sie testet aus, wie Sie reagieren, wenn sie ein Verbot nicht einhält. Meine langjährige Erfahrung mit meinen eigenen Kindern und meinen Tages- und Vollpflegekindern hat mich gelehrt nicht mit „Ins Bett stellen“ als „Strafe“ zu reagieren. Das Bett sollte ein Ort der Entspannung und eine liebgewordene Rückzugmöglichkeit sein und nicht mit „unangenehmen Gefühlen“ verbunden werden können. Auf das Bett sollten auch Kinder sich freuen – wenn sie müde sind oder -wenn sie älter werden- alleine sein möchten. Es gibt die Möglichkeit einen Sessel im Wohnbereich als „Straf-Sitz-Zeit“ auszugucken. Wenn ein Verbot missachtet wurde, muss einige Zeit in diesem Sessel abgesessen werden (evtl. 1-3 Minuten bis Küchenwecker bimmelt). Auch so spürt Ihre Tochter, dass Sie es ernst meinen. In den Flur oder in ein anderes Zimmer als Strafe verweilen zu lassen ist nur dann möglich, wenn dieser Ort auch Kinder- und Verletzungssicher ist. Bei uns klappt die Strafe mit dem Sessel gut. Probieren Sie es aus. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 12.07.2011


Antwort auf: Erziehung

Frag deine Freundin bitte wann es Besser wird . Meine Ist 9 und sie hört auch nicht .Trotz Grenzen und Regeln .

von waschbaer am 07.07.2011, 08:38


Antwort auf: Erziehung

Danke,das ist eine gute Idee.Also auf den Augenkontakt achte ich fast immer,sie rennt halt öfter weg und am Arm packen finde ich unangebracht. Die Strafe mit dem Bett war eine Notlösung,weil mir nichts anderes einfiel. Habe dabei auch kein gutes Gefühl gehabt! Ich bücke mich auch zu ihr hinunter.Vielleicht ist es mein Tonfall....habe eine helle Stimme,bei Aufregung wird sie heller...Werde es versuchen.Ansonsten wohl Ruhe bewahren.... LG Geraldine

von Geraldine33 am 14.07.2011, 08:08


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