Hallo Frau Ochel-Mascher, unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt und wurde ab dem 10. Monat in einer Einrichtung von drei Tagesmüttern betreut (4 Tage die Woche, auch nachmittags, max. 7 Kinder). Die Eingewöhnung damals lief problemlos in wenigen Tagen, sie hatte zu allen drei Betreuerinnen ein inniges Verhältnis, sie spielt gern mit anderen Kindern, geht auch aktiv auf diese zu, gilt als unkompliziert, selbstständig, offen, erkundet neue "Spielräume" neugierig, ist aber in ihr fremden Situationen zunächst einmal eher vorsichtig beobachtend. Nun haben wir nach dem Urlaub in eine Krippe gewechselt, weil sie dort zum 3. Geburtstag fließend in die Kindergartengruppe wechseln kann. Sie freut sich seit Monaten darauf, in den Kindergarten zu gehen, das wurde auch von den Tagesmüttern so mit begleitet und vorbereitet. Was wir wussten: Die Krippengruppe startet neu, die Erzieherinnen haben bislang nur aus Hospitanzen in anderen Kindergärten Erfahrung mit unter Dreijährigen. Der erste Tag (Freitag): Unsere Tochter spaziert in das neue Spielzimmer, erkundet alles, spielt fröhlich vor sich hin, und stellt nach einer Stunde erstaunt fest: Huch, Mama ist auch noch da. Na gut. Als wir kurz darauf gehen wollen, hilft nur große Überredungskunst und das Versprechen, wiederzukommen. Zweiter Tag (Montag): Dasselbe Bild, als ich mal auf Toilette gehe, fragt sie, die Antwort "Mama ist auf Toilette" stellt sie zufrieden. Wieder gibt es Schwierigkeiten, sie überhaupt auf den Heimweg zu bekommen. Dritter Tag (Dienstag): Ich verabschiede mich morgens mit "Mama geht arbeiten". Das kennt sie von den Tagesmüttern und ist so akzeptiert. Wird auch akzeptiert. Beim Wickeln (das ich trotz Widerspruch beim ersten Mal selbst machen sollte) fängt sie an, nach mir zu fragen. Als ich sie abhole, wirkt sie verzweifelt. (Die Erzieherinnen haben auch nicht, obwohl von mir so gesagt, mit "Mama ist arbeiten" reagiert, sondern mit "Mama ist zuhause") Seitdem geht es bergab: Donnerstag und Freitag anhaltendes Weinen, keiner Erzieherin gelingt es, sie abzulenken oder zu trösten. Am Montag, nach zwei Stunden, der Anruf: "Kommen Sie bitte Ihre Tochter holen". Seitdem bin ich wieder dabei, sie lässt mich kaum aus den Augen, braucht mich überall, auch im Garten, beim Essen, ... klammert in einer Weise, die ich von ihr überhaupt nicht kenne. Die Erzieherinnen argumentieren, ich sei zu früh aus der Eingewöhnung ausgestiegen. Ich glaube das nicht, denn Erfahrungsberichte meiner Tagesmütter und von befreundeten Eltern sagten alle dasselbe: Wenn Kinder Betreuung gewohnt sind, geraten sie eher in Schwierigkeiten, wenn sie sich wieder daran gewöhnen, mehr zuhause zu sein. Ich sehe das Problem eher darin, dass sich die Kleine etwas anderes ausgemalt hat, als sie nun bekommt: Ein Kindergarten mit größeren Kindern, in denen wie sie es kennt, gesungen wird, gespielt, gemalt, gebastelt. Dort aber, da das Projekt erst startet, sind außer ihr nur zwei weitere, jüngere! Jungen, mit denen sie nichts anfangen kann und von denen einer massive Trennungsprobleme hat (was sie, wie ich selbst sehen konnte, sehr verunsichert). Das Spielzeug und das Verhalten der Erzieherinnen richtet sich eher an max. Zweijährige. Kommen wir morgens dorthin, will sie sofort in das Zimmer der Älteren, betreten wir den Raum der Kleinen, fängt sie an zu weinen. So langsam bekommt eine junge Erzieherin einen Draht zu ihr, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und ich bin halbtags berufstätig, der Urlaub schrumpft... Was tun?!?! Herzliche Grüße und vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 14.09.2011, 23:01