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Geschrieben von Löwenmädchenmama am 17.02.2020, 13:36 Uhr

Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Meine allerliebste Freundin liegt seid einem Unfall vor 5 Wochen im Koma. Leider sinkt mit jedem Tag den sie länger "schläft" die Wahrscheinlichkeit dass sie wieder aufwacht. Ihre Tochter (4 Jahre alt) wohnt seid 3 Wochen bei uns und das wird wohl auch so bleiben (es tut mir so weh so endgültig über einen meiner liebsten Menschen zu reden). Wir lieben ihre Tochter sehr und die fügt sich toll zu unserem Trio dazu, ich bin froh was tun zu können. Nun stehe ich vor einer blöden Entscheidung. L. besucht einen wirklich tollen heilpädagogischen Kindergarten nahe ihrem alten Zuhause. Ich weiß wie sehr ihr Mutter diesen Kindergarten geliebt hat, aber er ist echt weit weg und der Fahrdienst kann sie nur zu einer Uhrzeit zurück bringen (bei ihr Zuhause konnte man zwischen 2 Zeiten wählen).
Das heißt sie wäre jeden Tag von 7:45-16:45 aus dem Haus! Das ist irre lang und sie ist total müde danach!! Der Kindergarten meiner Tochter hat ihr jetzt einen Integrationsplatz angeboten, was richtig toll ist, dann könnte ich sie und meine Tochter jeden Tag um 12 abholen! Aber dieser Kindergarten bietet im Gegensatz zum anderen keine Therapien an und es wäre noch eine große Veränderung für L.
Hmm, ich schaffe es nicht soviele Therapien mit ihr zu machen wie ihr Kindergarten (die gehen sogar Reiten und schwimmen!!!!) Ich will aber auch nicht dass sie sich zurück gesetzt fühlt gegenüber "meinen Kindern". Ich könnte natürlich ihr öfter Mal Pausentage ermöglichen, ihre Ferien verlängern, aber es bleibt trotzdem ein super langer Tag, obwohl ich ja Zuhause bin. (Würde ich arbeiten wäre die Sache klar). Habt ihr Denkanstöße für mich?
Ich frage mich immer was meine Freundin sagen würde, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, vermutlich wäre die genau so verzweifelt wie ich.

 
31 Antworten:

Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Sonnenkäferchen am 17.02.2020, 14:37 Uhr

Ich denke, dass du aktuell nichts an der Betreuungssituation ändern solltest oder darfst.
Die Kleine lebt aktuell bei euch, was ist mit Vater oder anderen Verwandten? Was ist mit dem Jugendamt abgesprochen? Wer ist aktuell sorgeberechtigt für die Kleine?

Bevor du irgendetwas änderst, würde ich diese Punkte abklären. Sie hat ja den Bedarf und benötigt die Unterstützung. Willst du ihr diese verwehren? Du schreibst ja, dass du die entsprechende Förderung nachmittags nicht leisten könntest.
Gibt es eine heilpädagogische Einrichtung in eurer Nähe? Das wäre dann vielleicht mittelfristig eine Alternative.

In der sowieso schon schwierigen Situation würde ich die Kleine nicht noch zusätzlich aus dem vertrauten Kindergarten nehmen.
Kannst du sie evtl eher abholen oder später bringen an bestimmten Tagen?

Toll, dass du die Kleine aufgenommen hast und dich so um sie sorgst!
Und vielleicht besser sich der Zustand deiner Freundin doch noch. Das wünsche ich euch sehr.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von pauline-maus am 17.02.2020, 14:39 Uhr

ich denk sie wäre froh, wenn sie wüßte, dass sich da jemand liebevoll um ihr kind kümmert und die besten möglichkeiten für ihr wohlbefinden sucht.
entscheide so, wie du es für dein eigenes kind entscheiden würdest, damit gehst du den bestmöglichsten weg fr euch alle.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von DasBabY85 am 17.02.2020, 14:48 Uhr

Hat sie denn an allen Nachmittagen noch Therapie?
Vll besteht ja die Möglichkeit, dass du sie an den therapiefreien Nachmittagen schon eher holst.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Sille74 am 17.02.2020, 14:51 Uhr

Hat das Kind keinen Vater? Falls ja, würde ich die Frage mit ihm besprechen und mit ihm zusammen entscheiden. Er bekommt ja im Regelfall auch das Sorgerecht, wenn er es nicht eh schon hat (§ 1680 BGB).

Ansonsten finde ich das auch eine gaaanz schwierige Frage... Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Ich würde abwägen:

- wie dringend braucht sie die angebotenen Therapien und in welchem Maß?
- würde ihr die vertraute Umgebung des bisherigen Kigas gut tun oder würde sie das eher mitnehmen?

Etc., etc.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Winterkind09 am 17.02.2020, 16:26 Uhr

Hallo Löwenmädchenmama,
es tut mir leid was mit deiner Freundin passiert ist.

Kannst/ darfst du einen Kindergartenwechsel initiieren?

Aus meiner Sicht ist der HP- Kindergarten das beste was meinem Kind passieren konnte.
Ich weiß nicht wie der Hintergrund bei deiner Pflegetochter ist, aber wenn sie mehrere Therapien bräuchte, würde ich sie dort lassen. Mein Sohn hat im Kiga sechs Therapien, das hätte ich mit den anderen Kindern nicht hinbekommen. Es war immer ein Balanceakt, Termine vor dem Kindergarten zu finden, oft hatten wir deswegen auch Fehltage. Gerade bei der aktuellen Situation- die Mutter fehlt noch nicht so lange, würde ich nicht noch eine zusätzlichen Wechsel an Bezugspersonen vornehmen. Wie ist denn die Gruppengröße, braucht sie es eher ruhiger oder kommt sie problemlos mit den Gegebenheiten im anderen Kindergarten klar? Und umgekehrt würde ich mich fragen, wie der Kindergarten mit den Besonderheiten des Kindes klarkommt unser alter Kiga war z.B. mit einigem überfordert, Tipps der Frühförderung wurden nicht umgesetzt, Probleme wurden nicht gesehen...

Vielleicht macht ihr beiden einen regelmäßigen Auszeittag, damit sie merkt, dass sie dir auch wichtig ist.
Wie sieht es mit Schlafen im Kiga aus? Mein Vierjähriger bekommt dort regelmäßig eine Auszeit, in der er schlafen oder sich im Bett ein Hörspiel anhören kann. Oft schläft er auch im Bus ein.
Lg

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Re: Vorher die Frage: was ist mit dem Vater bzw. Oma, Opa etc??

Antwort von cube am 17.02.2020, 16:44 Uhr

Abgesehen davon, dass es natürlich toll ist, dass ihr euch kümmert und das auch weiterhin wollt: wie kommt es, das die Tochter bei euch ist und nicht bei ihre restlichen Familie?
Bzw.: solche Entscheidungen darfst du gar nicht treffen. Das ist Sache der Angehörigen und wenn es da keine gibt, wird auf lange Sicht ein Gericht über die Vormundschaft (ob temporär oder dauerhaft) entscheiden.
Wenn du diese dann offiziell hast, dann darfst du solche Entscheidungen auch treffen - vorher gar nicht! Du bringst dich damit in Teufels Küche!
Nicht nur rechtlich - was ist, wenn ihre Mutter dann doch wieder aufwacht? Also aktuell lebt sie jedenfalls noch und liegt im Koma - sie ist nicht hirntot oder sonstiges. Merkwürdig ehrlich gesagt, dass du ihre Tochter schon so in euer Leben integrieren willst, als wenn ihre Mutter eh stirbt.
Oder gibt es da schon eine Entscheidung, Verfügung oder sonstiges, dass dich dazu berechtigen würde, weitreichende Entscheidungen über ein Kind zu treffen, das nicht deines ist?
Sorry, bei aller Liebe und Hut ab vor der Verantwortung, die du aktuell übernimmst - aber die Mutter ist doch noch nicht tot.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Löwenmädchenmama am 17.02.2020, 16:44 Uhr

Einen Vater gibt es nicht der hat die beiden verlassen als klar war dass L. Trisomie 21 hat. Sie hat wundervolle Großeltern die aber nicht mehr die Kraft haben für den kleinen Wirbelwind. Wir arbeiten eng mit den Jugendamt zusammen, die überlassen mir die Entscheidung.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von cube am 17.02.2020, 16:58 Uhr

Also das Jugendamt bzw Familiengericht hat dir ganz offiziell die Vormundschaft oder mindestens die Pflegschaft für das Mädchen übertragen oder dich offiziell als Betreuer eingesetzt?

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von cube am 17.02.2020, 17:01 Uhr

Bzgl. Vater: auch wenn er kein Sorgerecht hat - er ist der nächste Angehörige des Kindes und kann nicht einfach übergangen werden. Hat er kein Interesse, muss das zumindest abgeklärt werden, dass er als nächster lieblicher Verwandter auch in diesem tragischen Fall alle Befugnisse abgibt.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Mörchen17 am 18.02.2020, 7:55 Uhr

Wenn der Vater kein Sorgerecht hat und auch ansonsten nicht am Leben des Kindes teilnimmt (durch Umgänge etc.), hat er keine Befugnisse, die er abgeben könnte/müsste.

Ich finde es ehrlich gesagt etwas eigenartig, wenn nun in Frage gezogen wird, ob die Threaderöffnerin "rechtmäßig" handelt; sie wird das Kind wohl kaum eigenmächtig zu sich genommen haben und hat in einem weiteren Posting ja auch geschrieben, dass das Jugendamt ihr die Entscheidung über den Kindergartenbesuch des Kindes überlässt. Die Situation ist auch ohne solche Vorhaltungen schwierig genug, denke ich.

Und ich persönlich würde das Kind erstmal weiter in den bisherigen Kindergarten gehen lassen, wenn es dort gut aufgehoben ist. Ich würde in der derzeitigen Lage keine Experimente in dieser Hinsicht starten.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Joaninha am 18.02.2020, 8:38 Uhr

Ich würde diese Entscheidung wohl im Moment noch nicht angehen, da ich denke, dass sich das Kind schon stark umstellen musste und sicherlich immer noch muss. Einen KiGa-Wechsel würde ich frühestens anstreben, wenn wirklich klar ist, dass sie langfristig bei Euch leben wird.

Die Entscheidung würde ich immer in Rücksprache mit dem betreuenden Kinderarzt und den beiden Einrichtungen treffen. Der KiA ist im Grunde derjenige, der Dir fachlich kompetent sagen kann, was wichtiger ist: Die Einhaltung der Therapien oder die Einbindung in die AUfnahmefamilie am Nachmittag.

Die Erzieherinnen würde ich ansprechen, um mir ein Bild machen zu können, wie die Versorgung und der Ablauf in beiden Einrichtungen im Vergleich ist.

- Versorgung: Ist vermutlich im jetzigen KiGa besser, da die Gruppen kleiner sind? Hat sie aufgrund dessen evtl. auch ein persönlicheres Verhältnis zur Erzieherin, als das normalerweise bei KiGa-Kindern in dem Alter der Fall ist? Wenn die Erzieherin eine Art "Zweitmutter" ist, wäre das ein klares Argument gegen den Wechsel. Ebenso, wenn sie dort gute feste Freunde hat. Und: Es hört sich doof an, aber auch nach den Reitstunden würde ich fragen: Wie eng ist die Beziehung zwischen Kind und Tier?

- Ablauf: V.a. würde mich interessieren, welche "Ruhepole" es gibt, ob sich das Kind zurückziehen kann, wenn es müde ist, ob es gemeinsame Mittagsruhe gibt usw. Bedenke, dass Ganztag in einem kleinen, überschaubaren und bereits gut bekannten KiGa eventuell weniger stressig ist als Halbtag in einem neuen, grossen, wuseligen KiGa...

Das wären so meine Denkansätze.

Alles Gute Euch!

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von cube am 18.02.2020, 8:40 Uhr

Das ist so nicht richtig: wenn er als Vater eingetragen ist, ist das Sorgerecht unerheblich - er ist der nächste leibliche Verwandte. Er hätte ja zB auch jederzeit das Recht, Umgang aufnehmen zu wollen. Ihn einfach nicht informieren und komplett außen vor lassen geht nicht.
Die rechtliche Seite ist doch nicht unerheblich: die AP kann sich selbst damit in allerbester Absicht in Teufels Küche bringen.
Ein KiGa-Wechsel ist eine weitreichende Entscheidung. Insbesondere, wenn es auch noch ein Kind mit Behinderung ist, die in einem speziellen KiGa ist um sie dort besser fördern zu können. Solche Entscheidungen kann eben nicht einfach die beste Freundin treffen.
Abgesehen davon kann man als Freundin/Patentante? auch nicht einfach so eben eine Langzeitpflege mit zB der Befugnis zu solchen Entscheidungen übernehmen, ohne das dies gerichtlich so bestimmt wurde.


Und ja, ich finde es in der Tat seltsam, dass die beste Freundin erst seit 5 Wochen im Koma liegt und man bereits über das Kind entscheiden möchte, als wenn es das eigene wäre.
Wie wirkt das denn auf das Kind? Doch eher so, als wenn die Mama eh nicht wiederkommt und nun die Tante x einfach mal die neue Mama ist.
Ich als Mutter wäre auf jeden Fall entsetzt wenn ich mich dann zurück kämpfen würde und feststellen müsste, das man mein Kind mal eben aus dem hart erkämpften KiGa genommen hat, als wenn ich eh bereits tot wäre.

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von cube am 18.02.2020, 8:49 Uhr

Es wäre alle für euch auch total normal, das im Falle eines Komas eine Freundin oder sonst wer euer Kind in ihre Familie integriert und Entscheidungen trifft, die recht weitreichend sind und definitiv gegen das, was ihr mal wolltet für euer Kind?
Fragt sich wirklich keiner, ob eine Freundin überhaupt rechtlich gesehen diese Dinge einfach so tun darf?

Das hieße nämlich, jeder, der sich als meine beste Freundin sieht kann mein Kind einfach zu sich nehmen und zB den KiGa wechseln lassen. Umziehen am besten auch noch?
Sorry, ich werde sarkastisch.

Aber neben aller guter Absicht - die wirklich lobenswert ist! - ist doch wohl auch klar, dass eine Pflege oder Vormundschaft inkl eben solcher Entscheidungsbefugnissen gerichtlich angeordnet/festgesetzt werden muss. In Deutschland kann eben nicht "Hinz und Kunz" einfach mal ein Kind aufnehmen und irgendwelche Entscheidungen anstelle der Mutter treffen.

Auch wenn der Vater kein SG hat - in einem solchen Fall muss er informiert werden. Er ist der leibliche Vater - der ja zB auch dennoch jederzeit das Recht auf Umgang haben wollen könnte.

Ich bin gerade ehrlich gesagt ein bisschen fassungslos, wie wenig ihr in Frage stellt, das das ganze Vorgehen überhaupt so ok ist. Und also auch bei einem Koma eurerseits für euch ok wäre? Übrigens erst 5 Wochen nach einem Unfall. Die Mutter ist weder hirntot noch ein bereits hoffnungsloser Fall.

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Re: Ich bin nicht gegen die AP!

Antwort von cube am 18.02.2020, 9:04 Uhr

Oder will ihr irgendwelche Unlauteren Absichten unterstellen.

Ich würde nur dringendst! dazu raten, mir das gerichtlich bestätigen zu lassen, dass ich

a) das Kind tatsächlich in Pflege nehmen darf (wozu nämlich eigentlich eine Pflegerlaubnis benötigt wird). Und so, wie die AP es beschrieben hat, wird die Mutter ja eben nicht in 1 Woche wieder fit sein - wir reden hier also von evt. Langzeitpflege.

b) welche Befugnisse ich bzgl. weitreichender (also nicht alltäglicher) Entscheidungen überhaupt habe

In Deutschland kann man eben nicht einfach ein Kind aufnehmen und anstelle der leiblichen Angehörigen Entscheidungen treffen. Das hat auch gute Gründe.
Wie gesagt: stellt euch einfach nur mal vor, ihr würdet im KH liegen, unfähig etwas zu tun und eine Freundin oder eben auch nicht nimmt euer Kind zu sich und lässt es den Kiga wechseln und was sonst noch.
Das mag hier natürlich alles gute Absicht sein - aber weil man das eben nicht einfach so weiß, werden solche Fälle erst mal geprüft bevor jemand die Pflege/Vormundschaft für ein Kind oder auch Erwachsenen übernehmen darf. Vor allen Dingen, wenn es eben nicht ein paar Tage KH sind sondern es auf Langzeitpflege hinauslaufen wird.

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von Sonnenkäferchen am 18.02.2020, 9:13 Uhr

Nein, ist es für mich nicht.
In meinem Beitrag ganz oben hatte ich auch auf diese Fragestellungen hingewiesen.

Neben der persönlichen Komponente ist die rechtliche Lage wichtig.

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von cube am 18.02.2020, 9:32 Uhr

Ich finde es nur interessant, das eben auf diese Frage (von dir, von mir) entweder gar nicht eingegangen wird oder die Frage nach der rechtlichen Lage als "man will der AP was" gesehen wird.
Ich bin gespannt, ob von der AP dazu noch etwas kommt außer dem, was sie bereit schrieb (JA hätte ihr die Entscheidung überlassen). Was ich so eben auch nicht glaube kann bzw. meine, das man diese simple Aussage des JA´s eben nicht einfach so hinnehmen sollte.
Wenn das so einfach wäre ... krass. da könnte ja "jeder kommen" und mein Kind sozusagen für sich beanspruchen wenn ich mich gerade nicht wehren kann.

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von Sonnenkäferchen am 18.02.2020, 9:46 Uhr

Es wird aktuell wahrscheinlich eine Vereinbarung als Kurzzeitpflegefamilie geben. Das ist nicht ungewöhnlich, wenn eine AE im Krankenhaus liegt. Da gibt es aber üblicherweise keine großartigen rechtlichen Befugnisse.

Die Mutter des Kindes müsste einen gesetzlichen Betreuer bekommen, wenn sie selbst so lange im Koma liegt. Aber ob der an ihrer Stelle etwas entscheiden darf weiß ich nicht.

Eigentlich müsste das Jugendamt einen Vormund bestimmen, wenn wirklich absehbar ist dass sich der Zustand der Mutter nicht mehr ändern wird.
Erster Ansprechpartner ist meines Erachtens der Vater, auch wenn der vielleicht kein Intetesse gezeigt hat oder nicht vor Ort ist.

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von cube am 18.02.2020, 9:49 Uhr

Ja, sehe ich auch so.

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von Tini_79 am 18.02.2020, 12:17 Uhr

Ich hatte dazu bisher nicht geschrieben, da ich es ehrlich gesagt sehr merkwürdig finde, dass das JA nach nur 5 Wochen so eine Entscheidung der AP "überlässt".

Ich hätte erwartet, dass es erstmal medizinische Gutachten gibt und ein Richter dann den weiteren, längerfristigen Verbleib des Kindes entscheidet. Aber dass die nach 5 sagen, sie soll das mal machen...

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Re: Leute, fragt keiner nach der rechtlichen Grundlage?

Antwort von Mörchen17 am 18.02.2020, 12:43 Uhr

Es ist ja nicht so, dass durch die Kindergartenwahl in irgendeiner Form eine Festlegung für den weiteren Aufenthaltsort des Kindes getroffen würde. Ich verstehe die Aufregung darüber nicht. Rechtlich (und ich kenne mich mit der Materie durchaus ein bisschen aus) sehe ich hier wirklich kein Problem. Ein Problem liegt eher dabei, mit dem nötigen Fingerspitzengefühl an die Sache heranzugehen, also die Mutter wirklich nicht schon als praktisch tot anzusehen, aber wenn die Prognose so extrem schlecht ist, wie es bei der Threaderöffnerin durchscheint - wir stecken da alle nicht drin.

Und nein, der Vater spielt in dieser Konstellation keine Rolle. Es sei denn, ER meldet sich beim Jugendamt und macht irgendetwas geltend, insbesondere ein Umgangsrecht (mehr bekäme er, wenn die Schilderungen der Threaderöffnerin korrekt sind, auch erstmal nicht).

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Löwenmädchenmama am 18.02.2020, 13:12 Uhr

Hallo, ich wollte eigentlich gestern Abend schreiben, aber es war eine typische "einer schreit immer Situation". Was sagte der "nette"Arzt vor ein paar Tagen lassen sie uns doch endlich die Geräte aus machen, sie belegt mir unnötig ein Bett (kein Scherz das hat er wirklich zu den Eltern meiner Freundin gesagt). Also ja wir müssen leider anfangen endgültige Entscheidungen zu treffen auch wenn es total schwer ist und gerade so Entscheidungen wie wer das Sorgerecht bekommt sind sehr, sehr schwer. Ihren Eltern zerreißt es das Herz sich nicht kümmern zu können, es ist übrigens schon seit Jahren notariell geklärt dass ich mich um L. kümmer im Fall der Fälle und ihre Eltern mögen uns sehr und stehen total hinter mir. Ich habe eine Vollmacht und alles andere ist auf den Weg, wird aber dauern, so etwas geht nicht von heute auf morgen, besonders wenn man niemanden übergehen will. Der Vater spielt keine Rolle. Und wie bereits gesagt dass Jugendamt weiß über jeden Schritt Bescheid, da ich eine Pflegeerlaubnis habe sehen die, die derzeitige Lösung eh sehr gerne. Aber darum ging es eigentlich gar nicht, gehört auch nicht im Detail ins Forum. Mir ging es um Meinungen zum Kiga Thema und da kamen hilfreiche Antworten (danke Pauline Maus das Versuch ich zu 100% umzusetzen). Heute habe ich ein Telefon-Date mit ihrer Erzieherin Mal Schauen ob es mich weiterbringt.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Löwenmädchenmama am 18.02.2020, 13:13 Uhr

Das Problem ist eher der Weg. Ich kann sie nicht abholen und bin auf den Fahrdienst angewiesen.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Löwenmädchenmama am 18.02.2020, 13:17 Uhr

Hallo, ja danke für diese wunderbare Antwort. Das stärkt mich sehr für Entscheidung für den derzeitigen Kiga zu treffen. Genau das mit den Therapien ist auch mein Hauptpunkt! Sie schläft leider nur selten, und manchmal schläft sie dann im Auto ein wie gestern und ich habe sie dann erst um 23:00 im Bett. Dann kommt sie Morgens nicht mehr aus dem Bett... .

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Löwenmädchenmama am 18.02.2020, 13:21 Uhr

Danke für die ausführliche Antwort. Das sind gute Ideen. Mit ihrer Erzieherin, die übrigens nur mir zusammen die Ausbildung gemacht hat, spreche ich auf jeden Fall! Der Kinderarzt sagt ich soll entscheiden. Es ist wirklich toll wie die Leute alle uns zur Seite stehen und uns unterstützen.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Löwenmädchenmama am 18.02.2020, 13:27 Uhr

Momentan höre ich von allen Seiten die ich im Rat Frage: Entscheidet ihr, ihr macht das toll. Das ist zwar super lieb, aber manchmal schwer für mich. Ich danke euch für eure lieben Worte, wenn L. mit den anderen Kindern hört auf dem Sofa kuschelt und es scheint als wäre sie schon immer hier, geht mir das Herz auf und ich weiß ich tue das richtige (sie war übrigens auch früher viel bei mir, wenn ihre Mutter krank war oder auf Geschäftsreise)

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Ui, jetzt bin ich schon vom Tod der Mutter ausgegangen, dabei ...

Antwort von Sille74 am 18.02.2020, 13:33 Uhr

... liegt sie ja bisher "nur" im Koma ...

Ich denke aber trotzdem, dass der erste Ansprechpartner der Vater des Kindes (und ggf. die Großeltern) sein sollte(n), es sei denn, der Vater zeigt sich auch jetzt noch, nach Kenntnis der Umstände, völlig uninteressiert oder es gibt eine Sorgerechtsverfügung der Mutter oder so etwas. Dass er "einfach so" keinerlei Rolle spielt, kann ich mir nicht vorstellen (mit § 1680 BGB im Hinterkopf, auch wenn die Mutter im Moment noch lebt). Die Großeltern würde ich aber auf jeden Fall einbeziehen in die Abwägung

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von Macana am 18.02.2020, 13:41 Uhr

Ich habe das hier durch Zufall gelesen und ich muss sagen, ich bin völlig baff.

Was du machst und leistet ist unglaublich toll und ich könnte fast weinen wenn ich das lese.
Wollte einfach kurz sagen, dass ich dich bewundere und es absolut Klasse finde, dass du so für die Kleine da bist. Hut ab!

Zum Thema kann ich sonst nicht wirklich was beitragen.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von cube am 18.02.2020, 13:48 Uhr

Ok, dann wäre es evt. gutgewesen, das alles schon im Anfangspost zu schreiben oder auf die 1. Frage danach.
Denn so wirkte es eben, als wenn du keine Vollmacht hättest = keine rechtliche Grundlage, geschweige denn eine Pflegeerlaubnis. Und auch, dass es bei der Mutter nicht nur darum geht, wie lange sie noch imKoma liegt sondern offenbar keine Hoffnung mehr besteht.
Dann hätten sich einige ihre Kommentare sparen können.

Zu deiner eigentlichen Frage - nachdem das Rechtliche ja doch geklärt ist:
Ich würde mir gut überlegen, ob der KiGa in dem sie jetzt ist, für das Kind nicht doch mehr tun kann/besser fördern kann, als der andere. Und auch, ob es gut wäre, sie jetzt nicht nur mit dem offenbar bevorstehendem Tod der Mutter zu belasten sondern gleichzeitig noch mit einer Umstellung in ihrem normalen Tagesablauf.
Würde der frühe KiGa-Schluss denn auch langfristig zu eurem Tagesablauf passen? Also bleibst du tatsächlich auch so lange zu Hause/kannst sie um 12 abholen wie sie noch im Kiga bleiben wird oder müsste sie zB nach den Ferien auch dort länger bleiben weil du arbeiten gehst, deine Kinder in die Schule kommen oä?
Zumal sie ja offenbar Trisomie 21 hat und sicher pflegebdürftiger ist als andere Kinder. Das kann auf Dauer vielleicht auch für euch zu viel werden und ihr wäret froh, sie würde tagsüber in einem spezialisierten KiGa gefördert und betreut werden.

Ich würde da tatsächlich wohl eher mal einen Kinderpsychologen befragen, wie er das einschätzt. Der bevorstehende Tod der Mutter ist ja nun kein Pappenstiel.
Möglicherweise ist es gut, dann einen harten Cut zu machen und sie aus der alten Umgebung (Kiga) rauszuholen, neu anzufangen. Möglicherweise ist das aber auch zu viel.
Deshalb würde ich mir eher professionellen Rat holen.

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von DasBabY85 am 18.02.2020, 16:16 Uhr

Das ist dann natürlich wirklich doof.

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Re: kein Rat, aber Kompliment

Antwort von wolfsfrau am 18.02.2020, 17:29 Uhr

So eine Freundin und Freundschaft wünscht man sich!
Hut ab vor dir und deiner Familie, denn die muss auch dahinterstehen.
Und auch Respekt an die Eltern deiner Freundin, die die Entscheidung ihrer Tochter akzeptieren und selbst so ehrlich sind, das sie es nicht mehr schaffen.

Ich wünsche dir noch viel Mut, Kraft und Liebe!

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Re: Gewissenskonflikt, Meinungen erwünscht

Antwort von kati1976 am 18.02.2020, 21:23 Uhr

Ich würde sie in ihrem alten Kiga lassen . Sie hat dort einen festen Bezugspunkt und ihre Therapien die sie sicher braucht. Du schreibst ja du kannst das alles nicht mit ihr machen. Es ist dann ein langer Tag aber vielleicht finder sich doch noch einen Lösung was die Zeiten angeht.

Ich wünsche euch alle Gute

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