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Geschrieben von Jungenpapa am 06.06.2017, 10:03 Uhr

Erhebungsbogen vom Kindergarten

Hallo ihr Lieben,

unser 5-jähriger Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule.

Wir hatten vor Kurzem das übliche Elterngespräch mit den Erzieherinnen. Dort wurde uns nun erstmals angedeutet, dass unser Sohn wohl Probleme hätte, sich dauerhaft auf eine Aufgabe zu konzentrieren (und meist lieber was anderes machen möchte, z.B. mit den anderen Kindern spielen).

Es wurde seitens der Erzieherinnen empfohlen, doch eine Ergotherapie für ihn in Betracht zu ziehen. Wir haben daraufhin direkt einen Termin bei seinem Kinderarzt gemacht und ihn gebeten, ein entsprechendes Rezept auszustellen. Doch der Kinderarzt sah dies anders. Er machte diverse "Tests" mit unserem Sohn und kam zu dem gleichen Ergebnis wie auch wir - der ist ganz normal, nicht verhaltensauffällig, sondern einfach ein pfiffiger, aufmerksamer Junge.

Wir verblieben so, dass wir das Ganze erstmal in stetigem engen Kontakt mit dem Kindergarten beobachten bis zur U9, die in Kürze ansteht.

Das teilten wir so den Erzieherinnen mit.

Jetzt, einige Wochen später, ging es um den Erhebungsbogen, der u.a. auch vom Kindergarten an das Gesundheitsamt geschickt wird mit der Einschätzung zum jeweiligen Kind.

Dort haben sich - unserer Meinung nach - die Erzieherinnen einfach mal so richtig ausgetobt und fleissig angehakt und angemerkt. Sprachlich, kognitiv, etc. ist alles wunderbar. Aber vom Verhalten her... ui ui ui... meiner Frau schossen die Tränen in die Augen, als sie den Zettel zu lesen bekam. Mir blieb nur ein ungläubiges Kopfschütteln. Das, was dort beschrieben wird, ist doch nicht unser Kind?

Es gab bereits zwei Gespräche diesbezüglich mit den Erzieherinnen.

Um es kurz zu halten - wir sind uns nicht einig. Laut den Erzieherinnen zeigt er sich unkonzentriert bei Aufgaben, zu denen er wohl nicht so große Lust hat und hätte Probleme mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Auch auf mehrfache Nachfrage konnten uns hierfür leider keine konkreten Situationen genannt werden, wie er reagiert und wie er idealerweise zu reagieren hätte, damit es eben nicht als "auffällig" erachtet würde. Es wird von "vielen Konflikten" geschrieben, die er hat.

Er ist ein Junge. Ein aktiver, selbstbewusster Junge. Es gibt in seiner Gruppe noch zwei bis drei andere Jungs von diesem Kaliber, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, vor allem nicht untereinander. Mit einem dieser Jungs war er schon zusammen in der Krabbelgruppe damals und schon da sind die Beiden desöfteren aneinandergeraten.

Jetzt wird es spannend: Meine Frau hat durch Zufall den Erhebungsbogen von eben diesem Jungen gesehen, als ihr der Erhebungsbogen von unserem Sohn vorgelegt wurde. Der Bogen von dem anderen Jungen war (bis auf die persönlichen Daten) leer, es wurde NICHTS angekreuzt an jedweden Auffälligkeiten.

Gut, uns haben andere Kinder nicht zu interessieren, aber gerade im direkten Vergleich ist es für uns absolut nicht nachvollziehbar, warum der Bogen von unserem Sohn vollgeschrieben wurde und fleissig angehakt wurde.

Das Ganze nimmt uns sehr mit. Wir möchten für unseren Sohn - natürlich - nur das Beste. Wenn er Verhaltensprobleme hat, möchten wir ihm helfen. Nur, wir sehen die nicht. Niemand sieht die. Nur die beiden Erzieherinnen.

Wir haben ganz bestimmt nicht die rosarote Elternbrille auf ("Unser Kind doch nicht!"). Aber was sollen wir machen, wenn wir das vom Kindergarten neuerdings beschriebene Verhalten absolut nicht nachvollziehen können und uns auf mehrfache Nachfrage einfach nicht konkrete Beispiele genannt werden können?

Wir wurden nun zu einem weiteren Gespräch heute Morgen gebeten. Dort wurde uns zur Wahl gestellt, ob wir einzelne Passagen umformulieren und dann (endlich) unterschreiben möchten oder ob einfach gar kein Bogen seitens des Kindergarten ans Gesundheitsamt geschickt werden soll (was wir auch entsprechend per Unterschrift ausdrücklich so bestätigen müssten).

Das macht mich verrückt. Echt.

Wir haben uns nun überlegt, dass wir mit dem Gesundheitsamt direkt telefonieren werden und mit denen diese Uneinigkeit über die Verhaltensdarstellung des Kindes besprechen. Oder ist das falsch? Wir möchten nicht, dass unser Sohn noch vor Schulstart "abgestempelt" wird als verhaltensauffällig. Wir gehen tatsächlich davon aus, dass er keinerlei auffällige Probleme in der Schule haben wird, weil er (außer in der Darstellung der Erzieherinnen) ein sehr empathisches, aufmerksames Kind ist, was sich wunderbar auch über einen langen Zeitraum auf Aufgaben konzentrieren kann.

Er ist nicht einfach. Er fordert Aufmerksamkeit, er stellt viele Fragen, ist sehr wissbegierig. Er lässt sich mit der "Basta"-Methode nicht abspeisen, sondern möchte erklärt haben, wieso etwas so ist oder sein soll. Das haben wir ihm so beigebracht und als Lebensweise vermittelt. Er ist sehr selbstbewusst und ein für sein Alter auch körperlich großer Junge, der schon immer für älter geschätzt wurde als er ist.

Tut mir leid für den langen Text. Ich musste mir das Ganze nach dem letzten Gespräch einmal von der Seele schreiben und hoffe auf etwas Feedback, Ideen und Meinungen.

Danke dafür im Voraus schon!

Habt einen sonnigen Tag!

 
25 Antworten:

Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von mama-nika am 06.06.2017, 10:30 Uhr

Hallo

Das läßt sich jetzt von außen schwer sagen, was da nun zutrifft oder nicht.

Ganz generell möchte ich mal meinen, dass die Erzieher euren Sohn öfter und intensiver erleben als der Kinderarzt, daher würde ICH bei sowas eher auf die Erzieher vertrauen.

Eine Ergotherapie schadet mit Sicherheit nicht. Das würde ich ansteuern. Zu verlieren gibt es dabei ja nichts. Im "schlimmsten" Fall kommt die Ergotherapeutin zum gleichen Ergebnis wie ihr und der KiA und es besteht kein Handlungsbedarf.
Abklären lassen würde ich es aber in jedem Fall. UU verbaut ihr eurem Sohn etwas dadurch, dass ihr doch etwas überseht, was der Kindergarten gesehen hat.
Bestenfalls ist natürlich nichts.

Unsere Söhne sind im Kiga auch ganz anders als zuhause und bei Elterngesprächen frage ich mich auch öfter mal "reden wir echt über mein Kind?"

Wie ihr weiter vorgeht, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Ich würde nur eben alles in Betracht ziehen und mich nicht auf den KiA versteifen.

Alles Liebe

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von faenny am 06.06.2017, 11:27 Uhr

So von außen und nur anhand deiner geschilderten Sichtweise kann ich die Situation natürlich nicht beurteilen.
Es gibt, wie in allen Berufen, gute und schlechtere Erzieher, ebenso, wie es gute Ärzte gibt, als auch Ärzte, die vorschnell alles für ok befinden.
Was in meinen Augen nicht unbedingt für die Erzieherinnen spricht, ist, dass sie euch keine konkreten Situationen nennen, dass sie nicht konstruktiv über das Verhalten eures Sohnes mit euch sprechen, allgemein und vage bleiben. Damit ist keinem geholfen. Ich selbst hatte gerade ein elterngespräch und weiß: es geht auch anders. Bei meinem Sohn ist auch das Verhalten ein großes Thema. Aber wir scheinen da wirklich großes Glück mit unseren Erzieherinnen zu haben, die damit sehr gut umgehen können, lösungsorientiert sind und nicht, wie ich befürchte so viele, davon schlicht überfordert sind.
Aber: in der Schule kann es möglicherweise genauso kommen. Ich persönlich sehe dem Thema Schule mit meinem Sohn nicht gerade entspannt entgegen, auch wenn es noch ne Weile dauert.
Ich denke, ich würde mir an eurer Stelle noch eine weitere Meinung einholen. Vielleicht ein paar Stunden bei einen ergotherapeuten machen und um dessen Einschätzung bitten oder spz, anderer Kia, ...
Etwas unterschreiben, hinter was ich nicht stehe würde ich nicht. Da würde ich schon nach einem Weg suchen, dem Gesundheitsamt die verschiedenen Sichtweisen mitzuteilen.
Was ihr auch nicht außer Acht lassen dürft: einzelsituationen (zuhause, beim Kia) sind etwas anderes als geuppensituationen (im kiga und bald in der Schule).
Ich wünsch euch alles gute!

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von lilke am 06.06.2017, 13:25 Uhr

Wenn das Gespräch mit dem Amt nichts ergibt würde ich beim KiA nochmal nach einem Termin zur Beurteilung bei der Ergotherapie fragen. Sieht die dabei aucn keinen Bedarf kann man das so beim Amt und im KiGa vorlegen. Und sieht die Ergo Bedarf wird es nicht schaden. Dann müssten doch alle Zufrieden sein. Oder?

LG Lilly

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von binesonnenschein am 06.06.2017, 14:04 Uhr

Welche Konsequenzen hätte es denn, wenn der Erhebungsbogen nicht ans Gesundheitsamt geschickt würde?

Bei uns (NRW) gibt es auch solche Bögen. Man muss zu Kiga-Beginn kundtun, ob man will, dass der Bogen geführt wird oder nicht. Ich hab es bei 3 Kindern genutzt weil ich wissen wollte, ob unsere Einschätzungen die gleichen sind wie die der Erzieher. Das war im Wesentlichen so, ja. Ich habe gehört, dass einige Schulen sich bei der Anmeldung den Bogen zeigen lassen. Unsere GS hat das nicht gemacht. Wenn das so ist, dann ist es wie die leistungsorientierte Vergütung später im Berufsleben: Eine schlechte Beurteilung kann ungeahnten Schaden anrichten.

Ich denke wenn ihr euch mit eurem KiA einig seid, dass der Junge ganz "normal" ist würde ICH den Bogen nicht unterschreiben und nicht ans Gesundheitsamt schicken lassen.

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von Philo am 06.06.2017, 15:19 Uhr

Ich bin Erzieherin - und kenne solche Eltern.
Während der Kindergartenzeit fallen die Kinder auf, sind anders als andere Kinder, tun sich schwer stillzusitzen, zuzuhören (nur als Beispiel). Die Eltern wehren sich gegen Empfehlungen - ihr Kind ist ja normal.
Und dann kommen diese Kinder in die Schule, kommen nicht mit, tun sich (immer noch) schwer stillzusitzen und zuzuhören, können sich daher nicht auf den Lehrer und die zu vermittelnden Inhalte konzentrieren, wissen nicht, welches Heft sie jetzt brauchen, was sie an Hausaufgaben auf haben etc. Dann kommen die Eltern plötzlich auf den Kindergarten zu, drohen mit Anwälten den unfähigen Erziehern, denen in 3 Jahren nicht aufgefallen ist, dass das Kind noch externe Förderung gebraucht hätte.
Mein Tipp: Es ist euer gutes Recht, diesen Bogen nicht zu unterschreiben. ABER die Erzieherin eures Kindes kennt, beobachtet, begleitet das Kind den ganzen Tag - und will den Eltern nichts Böses sondern nur das Beste für's Kind.
Was ist so schwer, das Kind von einer Ergotherapeutin (sind meist Frauen) einschätzen zu lassen? Wenn alles in Ordnung ist - umso besser. Wenn doch etwas sein sollte, hat euer Kind noch Zeit, dies bis zum Schulbeginn aufzuholen.
LG, Philo

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von niccolleen am 06.06.2017, 15:45 Uhr

Nicht zuviel nachdenken.
Mal schauen, wie es in der Schule laeuft. Wie es aussieht, gibt es ja keine ernsthaften Sorgen und bisher ist auch im Kindergarten nichts angemerkt worden.
Ueber den Sommer reifen die Kinder erfahrungsgemaess nochmal ziemlich sprunghaft nach.

lg
niki

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von schneeziege08 am 06.06.2017, 16:04 Uhr

Ich finde nicht, dass man hier beurteilen sollte, was diese Erzieherinnen falsch machen oder ob es sich um "solche" Eltern handelt. Das ist ja aus der Ferne kaum möglich.
Ich versuche mal ein paar Fakten herauszufiltern:
Ja, Kinder sind in Gruppen anders als zu Hause und es hilft Ihnen nicht, wenn man so tut als KÖNNE es diesen Unterschied nicht geben.
In der Regel wollen Erzieherinnen doch tatsächlich einem Kind helfen und deshalb würde ich bei entsprechender Anregung klären lassen, ob es Bedarf für weitere Unterstützung gibt. Falls möglich sollte das vielleicht dann auch in der Gruppe stattfinden und nicht in einer leeren Praxis, wie ja auch beim KiA geschehen. Wenn dann alles gut ist, hattet ihr eben doch Recht.
Ich würde dementsprechend im Kiga Kooperationsbereitschaft vermitteln und nicht auf Anti-Kurs gehen. Dennoch darf man sicher anmerken, dass man sich für weitere Gespräche konkrete Beispiele wünscht, damit man weiß, wie man selbst das Kind unterstützen kann.

Was mir etwas ungut mitschwingt, war die Beschreibung eures Basiserziehungskonzeptes: JA, Kinder dürfen und sollen fragen und Erklärungen bekommen. ABER ein Kind muss auch mal akzeptieren können, dass es Ansagen von Erwachsenen gibt, die befolgt werden müssen. Eure Aufgabe wäre es, eurem Sohn die Fähigkeit zu vermitteln, wo Nachfragen angesagt ist und wo nicht. In einem Gruppenbetrieb wie der anstehenden Schule kann man nicht immer wieder jedem einzelnen "erklären" warum man jetzt einen Text lesen oder sich als nächstes mit Rechnen beschäftigten soll. Das muss dann auch mal akzeptiert werden, sonst wird es für ALLE Beteiligten sehr schwierig, auch für euer Kind, dass nicht versteht, warum jetzt andere Regeln gelten müssen. Vielleicht liege ich mit dieser Vermutung in eurem Fall völlig falsch - das mögt ihr bitte selbst entscheiden.
Alles Gute!

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von schubuduu am 06.06.2017, 16:15 Uhr

1. würde ich den Pädagogen vertrauen, sie verbringen wesentlich mehr Zeit mit deinem Kind als der Kinderarzt. ALLERDINGS würde mich stören das das Thema erst jetzt auf den Tisch kommt!
2. hat eine Ergotherapie eher selten eine negative Auswirkung... und schon gar nicht bekommt ein Kind dadurch einen Verhaltensauffälligkeitsstempel!
Unsere Grundschule hat das Ergebnis der Schuluntersuchung auch nicht in die Hände bekommen und würde sie die haben wollen würde mir die Schulwahl bedenklich erscheinen...

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Ist der Pflicht oder was?

Antwort von und am 06.06.2017, 16:53 Uhr

Was ist das für ein komischer Erhebungsbogen? MUSS man den machen lassen? Auf welcher gesetzlichen Grundlage? Was soll der bringen? Was für Konsequenzen haben die gemachten Angaben? Warum nimmt euch das so mit, was auf diesem Lappen geschrieben steht / angekreuzt ist?

IHR wisst, wie euer Kind ist. Ist doch scheißegal, welcher Meinung andere sind.

Aber davon mal abgesehen, wenn er tatsächlich so reif und unkompliziert ist, wie du sagst ("Wir gehen tatsächlich davon aus, dass er keinerlei auffällige Probleme in der Schule haben wird, weil er (außer in der Darstellung der Erzieherinnen) ein sehr empathisches, aufmerksames Kind ist, was sich wunderbar auch über einen langen Zeitraum auf Aufgaben konzentrieren kann."), dann wird sich keine Grundschullehrkraft von ein paar Kreuzeln auf einem Blatt anders in ihrer Meinung beeinflussen lassen. Wahrscheinlich wird in der Schule dieser Wisch, den die Erzieherinnen für ach so wichtig und aussagekräftig befinden, noch nicht einmal gelesen. Ausschlaggebend ist doch immer, wie das Kind sich tatsächlich im Schulalltag verhält. Was soll denn diese ewige Paranoia vor "Abstempelung"?

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von binesonnenschein am 06.06.2017, 17:10 Uhr

Meinem 1. Kind wurde vom Sportverein bescheinigt, dass es sich nicht auf die Übungen konzentrieren kann. Es werde "Probleme in der Schule" bekommen. Nur weil sie abends um 19:00 nicht mehr so aufnahmefähig war. Meinem Kind wurde außerdem in der 1. Klasse angeraten zum Logopäden zu gehen. Als ich fragte wieso (weil ich keine Auffälligkeiten bemerkt hatte), wurde gesagt: "Weil alle Kinder in der Klasse Probleme mit dem "S" und "SCH" haben". Aha. Das haben wir natürlich nicht gemacht!

Meine Tochter ist heute mit 10 eine Einserschülerin. Wird von den Lehrern nur gelobt.

Meine Erfahrung ist, dass bei nicht angepassten, lebhaften Kindern schnell mal zur Logopädie, Ergotherapie oder gar Psychotherapie gegriffen wird. Klar kann man sagen "schadet ja nix". Ich finde aber schon. Warum sollten die Erzieher mein Kind besser kennen als ich? Warum soll ich es überall vorstellen, wenn ich meine, dass nix ist? Der Junge des AP ist doch erst 5. Da tut sich bis zur Schule noch einiges bei der Konzentration.

Du siehst als Erzieherin die andere Seite der Medaille. Ok. Du nimmst an, dass die Eltern falsch liegen. Ich nehme an, dass die Erzieher falsch liegen.

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binesonnenschein

Antwort von mama-nika am 06.06.2017, 17:40 Uhr

Ganz pauschal und ohne dich anzugreifen:
So wie bei euch ist es aber sicher nicht bei jedem Kind, dass es sich noch "macht".
Das kann man vorher schlecht einsehen, wie es kommt.

Zuhause sind die Kinder oft ganz anders als in einer Gruppe.
Wie der TE schrieb, geht es da um Dinge wie auf Aufgaben konzentrieren unter anderen Bedingungen als Zuhause. Im Kiga in der Gruppe ist Ablenkung durch andere Kinder und der Wunsch mit ihnen zu spielen.

Wenn man sich mit dem Kind Zugause hinsetzt und ein Bild malen möchte, sind (meist) keine anderen Kinder da und das Kind kann sich konzentrieren. Na klar.
Aber in der Schule wird es auch keinen Einzelunterricht bekommen.

Warum sollte Ergotherapie schaden? Im blödesten Fall hat man eben die Zeit dort vertrödelt, im besten Fall hat man aber Differenzen ausgeglichen, was man so nicht geschafft hätte.

Wenn die Ergotherapeutin auch der Meinung ist, dass kein Handlungsbedarf besteht, kann man es immer noch sein lassen und es dem Kiga unter die Nase reiben, dass sie sich eben geirrt haben.

Aber da von deinem Kind auf alle anderen zu schließen, halte ich für grundverkehrt.

Die Meinung der Erzieher ist MIR sehr wichtig. Sie erleben nicht nur mein Kind sondern haben schon hunderte betreut und erlebt. Mit diesen Erfahrungen kann ich nicht glänzen.
Und in der Schule geht es nun mal eben darum, dass es mit den anderen mitkommt.

Womöglich ist man da über eine solche Aussage der Erzieher schockiert und kann es nicht nachvollziehen.
Aber die Möglichkeit, dass sie recht haben KÖNNTEN, würde ich in Betracht ziehen.

LG

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Re: binesonnenschein

Antwort von binesonnenschein am 06.06.2017, 17:55 Uhr

Ich fühle mich nicht angegriffen.

Und ich verstehe deine Sichtweise durchaus. Aber ich habe halt schon öfter die Erfahrung gemacht, dass vorschnell geurteilt wird - gerade von den Erziehern im Kiga. Ich habe nur 2 Beispiele genannt. Da war noch viel mehr. Z.B. wurde meiner Tochter eine schlechte Grobmotorik bescheinigt in dem Bewertungsbogen. Als ich fragte wieso wurde gesagt, sie könne nicht Roller fahren. Ja, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nie auf einem Roller gestanden war!

Bei meinem Sohn wurde mal gesagt, er solle zum KiA weil er "offensichtlich" Blasenprobleme habe. Er ging im Kiga zu oft aufs Klo. Zuhause nicht.

Hach, ich habe viele solche stories. Wir haben i.d.R. einfach mal abgewartet und es verlief sich von selbst.

Dass wir hier aus der Ferne alle nicht über den konkreten Fall urteilen können versteht sich von selbst.

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Re: binesonnenschein

Antwort von Dream2014 am 06.06.2017, 18:12 Uhr

Und was wäre gewesen wenn dein Sohn wirklich eine Blasenentzündung gehabt hätte? Hätten die Erzieher nichts gesagt hätte man sie wahrscheinlich angezeigt.
Ganz ehrlich, ich möchte weder Erzieher noch Lehrer sein. Alles außer ihr Kind ist Perfekt, ich habe noch nie so ein tolles Kind gesehen wird heute eh von den Eltern nicht akzeptiert.
Wieso fängt man als Eltern gleich an zu verzweifeln wenn man einen Kritikpunkt von Erzieher oder Lehre bekommt?
Man hört sich das an, reflektiert selber, vielleicht auch noch beim Arzt und persönlichen Umfeld und trifft dann seine eigene Entscheidung hinter der Man stehen sollte.
Und da braucht man auch niemanden angreifen das derjenige seinen Job nicht richtig macht usw.

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Re: binesonnenschein

Antwort von binesonnenschein am 06.06.2017, 18:20 Uhr

Ich kann schon selbst beurteilen, ob mein Sohn krank ist und 4x aufs Klo innerhalb von 6 Stunden finde ich nicht viel.

Ich höre mir das an, reflektiere und entscheide mich dann anhand der Fakten. Meine Kinder sind nicht perfekt, nein, echt nicht. Trotzdem kann ich besser beurteilen, ob sie irgendwo Defizite haben, die untersucht werden müssten.

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von Jeckyll am 06.06.2017, 18:45 Uhr

Ganz einfach. Es geht gar kein Bogen ans Gesundheitsamt.
Hab ich bei meinem Sohn auch verweigert. Obwohl die Erzieherinnen ihn mit deinen Schwierigkeiten genau so eingeschätzt haben wie ich auch. Wir waren uns also einig. Trotzdem wollte ich nicht dass dieses Kind schon bei der schulanmeldung den Stempel "auffällig" hat.
Ganz schnell sind diese Kinder in einer Schublade. Das wollte ich für meine Kinder nicht.
Es gab auch nie auch nur den kleinsten Nachteil daraus dass der Bogen (auch die Erzieherinnen fanden es ok dass ich von meinem Recht Gebrauch mache) nicht weitergeleitet wurde. Ich kenne sogar Einrichtungen die diese Bögen mit großer Vorsicht ausfüllen und die Eltern ausdrücklich auf ihr Recht die Weitergabe zu untersagen hinweisen.

Natürlich ist es wichtig dass Eltern etwaige Defizite ihres Kindes nicht schön reden und wirklich offen für Hilfsangebote sind. Aber das merken die Erzieherinnen ziemlich schnell und nicht erst im letzten kigajahr. Wenn also alles gut ist oder die Eltern kooperativ sind sehe ich keine Notwendigkeit den Bogen weiter zu leiten.

Im übrigen würde ich sagen dass eine Diagnose beim Ergotherapeuten nix dramatisches ist, es den Kindern oftmals sogar Spaß macht und hinterher sind alle Seiten gut beraten ob eine Therapie notwendig ist oder nicht.

Jeckyll

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@philo

Antwort von Jeckyll am 06.06.2017, 18:54 Uhr

Du fielst mir im hf schon auf als es um die Gabe von Medikamenten im Kiga ging.
Ihr müsst ja grausame Eltern haben die alle ganz furchtbar komplizierte und aufwendige Anforderungen an die Erzieherinnen stellen und die auch noch sehr klagefreundlich sind.

Hat wirklich schon mal jemand bei euch geklagt weil das Kind schulprobleme hat und es eure schuld gewesen sein soll?
Und wollte schon mal jemand sein Medikament in 38 Grad warmes mangopüree zwanzig Minuten nach dem Essen verabreicht bekommen?

Echt jetzt? Oder ist das alles dieses typische "ja was sollen wir denn noch alles tun" und "da kannste nur drauf warten dass die sich hinterher beschweren" Reden, die ich von so vielen Erzieherinnen kenne?

Jeckyll

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von lubasha am 06.06.2017, 19:08 Uhr

Wie bei Jeckil. Kein Bogen weiter leiten und den Schularten und die Schule mit dem Kind so wie er ist konfrontieren. Schlecht ist es nicht, wenn dein Junge annähernd so lebendig ist wie mein kleiner Querrkopf wird er eine gute Lehrerin zwar fordern, die wird es aber gleichzeitig gut leiden (bis jetzt war es in jeder Gruppe so, außer im Fussballverein, da ist er, so frech wie er ist, rausgeflogen). Passt.

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Re: @philo

Antwort von Philo am 06.06.2017, 20:17 Uhr

Leider spreche ich aus Erfahrung..
Wir haben ein Kind mit PKU, die ihre Medikamente tatsächlich in angewärmtem Fruchtmus zu sich nehmen muss. Eine Kollegin muss dieses Kind begleiten, denn es sind massive Spätschäden zu erwarten, wenn die Medikamente nicht richtig gegeben werden und das Kind auch nur etwas vom allgemeinen Essen nimmt.
Beim momentanen Personalmangel nicht unbedingt leicht zu meistern.
Und ja, ich hatte auch schon eine Klage "am Hals", als eine Familie mit dem Anwalt drohte, da ihr Kind mit einer Entwicklungsverzögerung nicht in die Regelschule eingeschult wurde. Die Eltern versuchten zu argumentieren, dass die Erzieherinnen ihre Aufgaben vernachlässigt hätten und das Kind nicht genug gefördert hätten. Gut, dass alles protokolliert war (Entwicklungsbögen, Elterngespräche, Empfehlungen, Teamgespräche), vergaßen aber zu erwähnen, dass sie in 2 Elterngesprächen jährlich auf diese Verzögerung hingewiesen wurden...

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von emilie.d. am 06.06.2017, 21:57 Uhr

Den Bogen würde ich micht weiterschicken lassen.

Zum Rest, warten können, Arbeitsanweisungen befolgen können, unliebsame Dinge ohne Murren erledigen können, ist sehr wichtig im Schulalltag. Wenn die Möglichkeit besteht, dass Euer Sohn da wirklich hinterher ist, würde ich nicht einfach ein komplettes Jahr verstreichen lassen und drauf hoffen,dass es von allein besser wird.

Es ist aber schon merkwürdig, dass die Erzieherinnen keine konkreten Beispiele haben.
Wie läuft das denn Zuhause? Z.b. Tisch decken, Hände waschen, morgens allein anziehen, Zimmer aufräumen. Wenn das gut klappt, würde ich schon versuchen rauszukitzeln, warum Aufgaben im Kiga nicht erledigt werden bzw. wie man ihn da besser unterstützen kann.
Wie läuft es, wenn er mit Freunden Zuhause spielt? Kommen die gut in ein gemeinsames Spiel rein oder wird stattdessen gestritten, geschlagen, erpresst? Wenn er Zuhause gut mit anderen Kindern zurecht kommt, würde ich auch da nachfassen, warum er im Kiga Konflikte hat.

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von Astrid18 am 06.06.2017, 22:14 Uhr

Meine Erfahrung ist ja, dass Eltern von Kindergartenkindern nie eine Förderung wollen, damit ihr Kind "normal" ist. Sobald die Kinder in der Schule sind und etwas hinterher hängen, erwarten die Eltern, dass die Kinder optimal gefördert werden.

Ob die Erzieherinnen recht haben oder nicht, kann hier keiner beurteilen. Allerdings ist eine Ergotherapie nichts Schlimmes, die Kinder haben meistens Spaß dabei.

Der Schulstart ist so wichtig und entscheidend darüber, ob ein Kind gerne in die Schule geht. Ihr habt jetzt noch über ein Jahr Zeit, um Euer Kind zu fördern - sofern es Förderung benötigt. Insofern ist mein Rat, einen Temrin mit einem Ergotherapeuten zu vereinbaren. Wenn Euer Sohn Förderung braucht, wird der Ergotherapeut das am besten beurteilen können.

Im Übrigen ist die Konzentration ganz wesentlich für die Schule. Ihr könnt Euch wahrscheinlich nicht vorstellen, wie laut es in einer 1. Klasse zugeht.

Letztendlich ist eine Ergotherapie im letzten Kindergartenjahr besser, als dass das Kind in der 1. Klasse in der Schule frustriert wird.

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von Zwerg1511 am 07.06.2017, 14:36 Uhr

Du bist nicht zufällig mein Mann? Nein, unser Sohn ist bereits eingeschult, aber der Text hätte 1 zu 1 von uns sein können.

Beim Elterngespräch nach dem 4. Geburtstag wurde uns von seiten des Kindergartens die schlimmsten Szenarien prognostiziert. Unser Sohn seines Zeichens sozial sehr gut entwickelt, fein und grobmotorisch alles ok, kognitiv und sprachlich topfit, wäre nicht in der Lage konzentriert zu arbeiten. Er würde sich ständig ablenken lassen oder vor sich hin träumen. Er würde die Schule so nicht schaffen. Es fielen Begriffe wie ADS, Wahrnehmungsstörungen, Hochbegabung usw. usw.

Wir sollten das Kind auf alles mögliche testen lassen, am besten sofort einen Termin im SPZ und natürlich sofort einen Termin für Ergo vereinbaren. Außerdem sollte ihn eine Heilpädagogin, die wöchentlich in den Kiga kam, begutachten. Dafür wollte der Kiga eine Unterschrift.

Ich war total am Ende und den Tränen nahe. Unser aufgeschlossenes Kind spielte Zuhause stundenlang konzentriert und war an allem interessiert. Er ist generell auch kein Kind, welches man mit kurzen einfachen Erklärungen zufriedenstellt. Er muss alles genau wissen. Er saugt Wissen in allen Bereichen in sich auf. Und genau dieses Kind sollte so große Probleme haben, dass eine normale Einschulung gefährdet war?

Ich konnte das nicht glauben. Die Diskrepanz zwischen den Beschreibungen im Kiga und unseren Beobachtungen waren enorm. Das einzige, was wir ebenfalls sahen, war die Tatsache, dass er sich schnell ablenken lässt.

Wir hatten dann ein langes Gespräch mit dem Kinderarzt. Auch dieser führte Konzentrationstests durch, die unser Sohn alle mit Bravour bestand. Da unser Sohn sich hauptsächlich in großen Gruppen ablenken lässt, haben wir ihn auf anraten des Kinderarztes bei der pädaudiologischen Beratungsstelle vorgestellt, um eine auditive Wahrnehmungsstörung auszuschließen. Auch dort konnte nichts nachgewiesen werden Er absolvierte dort mit gerade 5 Jahren sprachliche Tests, die für Schulkinder vorgesehen waren, mit Werten von über 95% korrekten Ergebnissen. Bei der Testung war er völlig konzentriert.

Daraufhin haben wir beschlossen, ihm einfach Zeit zu geben. SPZ haben wir abgelehnt, hätten aber auch keine Überweisung vom Kinderarzt bekommen (O-TON: er blockiert keinen Platz im SPZ mit einem normal entwickelten Kind). Die Unterschrift für die Heilpädagogin haben wir verweigert, Ergotherapie abgelehnt. Uns ging es nicht darum, etwas zu verweigern, dass unser Sohn gebraucht hätte, nur sahen wir, der Kinderarzt und auch die pädaudiologische Beratungsstelle nicht die Notwendigkeit.

Daraufhin helle Aufregung im Kiga. Wir wurden behandelt, wie Eltern, die nicht einsehen wollten, dass sie ein schwer verhaltensauffälliges Kind haben. Ich habe darauf dem Kiga gesagt, dass wir vorerst nichts unternehmen wollen und für mich die Sache erstmal erledigt wäre.

Dann kam der Erhebungsbogen für die Einschulungsuntersuchung. In Ba-Wü müssen die Kinder nicht zur Schuluntersuchung, wenn der Kiga "alles ok" ankreuzt. Nur bei Auffälligkeiten bekommt man eine Einladung. Wir haben natürlich eine bekommen. Hier füllt man nur den Elternbogen aus und kann auf Wunsch den Erzieherbogen als Kopie erhalten. Wir haben darauf verzichtet, um unsere Nerven zu schonen.

Wir also zum Termin bei der Schulärztin. Unser Sohn meisterte alle Aufgaben mit Bravour und arbeitetet eine Stunde völlig konzentriert mit. Die Ärztin fragte mich, ob ich wüsste, warum uns der Kiga zur Schuluntersuchung geschickt hätte. Wir sprachen offen über die Themen. Sie konnte die Einschätzung des Kigas nicht teilen. Auf dem Erhebungsbogen muss sich der Kiga wohl auch ausgetobt haben ;-)

Ich teilte der Schulärztin mit, dass wir unseren Sohn jetzt erst einmal einschulen wollen, sollten dann Schwierigkeiten ersichtlich werden, würden wir sofort handeln.

Unser Sohn hat jetzt das erste Schuljahr fast hinter sich und ja, er lässt sich immer noch schnell ablenken. Aber er kommt gut mit, ist kognitiv absolut fit und schafft alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit. Seine Klassenlehrerin, mit der wir im November und jetzt wieder ein Gespräch geführt haben, sieht absolut keinen Handlungsbedarf. Ob das so bleibt, wissen wir natürlich nicht. Sollte seine Ablenkbarkeit seine Leistungen beeinträchtigen, werden wir natürlich sofort tätig.

Ich bin froh, dass wir auf unser Bauchgefühl gehört und den Weg so gegangen sind, wie wir es für richtig gehalten haben.

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Re: Ist der Pflicht oder was?

Antwort von Eskima am 07.06.2017, 20:19 Uhr

Dazu muss ich sagen, bei uns in Österreich, ist dieser "Wisch" ebenfalls Pflicht. Ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Pädagoginnen müssen über ALLES Buchführen.
Wir hatten im März dieses Elterngespräch. Weiß nicht genau, wieviele einzelne Punkte es sind ~150 vielleicht.
Dabei wird genauestens protokolliert, was das Kind kann, gut kann, sehr gut, weniger gut oder gar nicht...Vom Kindergarten eintritt bis zum Schulanfang.
Auf Wunsch der Schule, muss der Kindergarten das Protokoll vorlegen.
Ich finde den Bogen auf der einen Seite richtig spannend. Da fällt einem erst auf, was das eigene Kind in einer Gruppe vielleicht kann und Zuhause nicht oder umgekehrt.

In diesem Fall finde ich es sehr fragwürdig, dass die Pädagoginnen keine Beispiele vorlegen konnten.

Wir bekamen unzählige bis ins kleinste Detail.
Schlimm daran finde ich, dass es eine stundenlange Schreiberei ist.

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von Eskima am 07.06.2017, 20:29 Uhr

Wie ich bereits auf ein Kommentar geantwortet habe, gibt es diesen Bogen auch bei uns in Österreich. Dieser Bogen ist Pflicht. Gesetzlich vorgeschrieben.
Es MUSS ALLES dokumentiert werden. Wirklich alles.
Von sehr gut bis gar nicht. Und das bei JEDEM KIND.
Deshalb ist es unmöglich, dass bei einem anderen Kind GAR NICHTS steht. Das gibt es nicht.
Im Normalfall darf bei einem Elterngespräch kein Bogen eines anderen Kindes offen daneben liegen. Vielleicht war es ein Musterbogen oder er sollte neu übertragen werden oder sonst was.

Stutzig macht mich nur, dass die Pädagoginnen keinerlei Beispiele nennen konnten. DAS GEHT SO NICHT.

Der Bogen hatten geschätzte 150 Punkte. Mir wurden die "wichtigsten Punkte" erklärt und Beispiele genannt. Dann durfte ich mir Punkte aussuchen, zu denen ich näheres wissen wollte.

Es wurde jeder Punkt aufgeschrieben. "Er kann den linken Socken anziehen, der rechte geht noch nicht so gut" -- als Beispiel wie fein säuberlich das aufgeschrieben werden MUSS!!!!

KInder sind in der Gruppe anders. Das ist so.

Ich würde noch nichts unterschreiben. Nachfragen, nachfragen, nachfragen.
Sie MÜSSEN zu jedem Punkt Beispiele aufschreiben.

Fragt nach, lasst euch erklären, seid nicht ablehnend in eurem Verhalten.
Keiner kennt sein Kind in und auswendig. Und das ist auch gut so.
Kinder sind auswärts immer anders als Zuhause und überhaupt in einer Gruppe.

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Re: Erhebungsbogen vom Kindergarten

Antwort von memory am 08.06.2017, 20:58 Uhr

Ich finde das immer sehr eigenartig , wenn es solch eine Diskrepanz zwischen den verschiedenen Parteien gibt. Wobei es mir schwer fällt zu verstehen , was genau Erzieherinnen davon hätten, ein Kind "verhaltensauffällig zu MACHEN" .
Anderseits finde ich die Art und Weise bei Euch sehr unprofessionell und wenig aussagekräftig! Uns wurde damals eigentl. täglich die ganzen "Vergehen" vom Kinde aufgezählt und ich habe schon Leute vorgeschickt um ihn abzuholen , nur damit ich mir diese Triaden nicht mehr antun musste! Deswegen kann ich , dieses fehlen von konkreten Beispielen eigentl. nicht nachvollziehen, wenn da wirklich etwas ernsthaftes wäre.
Ob das Kind in der Schule Probleme haben wird oder nicht , ist bei solch wabbeligen Argumenten absolut nicht festzumachen.
Und eine Ergotherapie ,ist weiß Gott auch nicht ein Allheilmittel, bei Dingen die man doof findet begeistert mitzumachen.

Ich finde es enorm wichtig bei Problemen VOR der Schule zu handeln ,dieses Stempel aufgedrückt Gequake finde ich total bescheuert und zeugt von wenig Ahnung ,mit so einer Einstellung nimmt man Kindern jegliche Unterstützung von Anfang an. Ich habe bei der Schule immer mit offenen Karten gespielt...und nicht gewartet bis es der Lehrerin von selbst auffällt .....oder mein Kind erst Probleme macht , weil es welche hat!
Allerdings setze ich dann auch konkrete Beispiele und eine Zusammenarbeit MIT dem Kiga voraus...ein im letzten Jahr dahingelegter Wisch , mit ihr Kind ist ne Katastrophe in der Gruppe , hätte ich so auch nicht akzeptiert um jetzt zu allen möglichen Therapeuten zu rennen!

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Österreich - Deutschland

Antwort von und am 09.06.2017, 23:01 Uhr

Also in der Form habe ich das in Deutschland bei vier Kindergartenkindern noch nie erlebt. Ich weiß nicht, wie das in anderen Bundesländern ist, aber hier in Bayern ist so ein Bogen nicht Pflicht. Ich habe noch nie derartiges unterschrieben. Falls es sowas hier gibt, dann höchstens intern.

Es gibt hier auch keine Kindergartenpflicht, also kann es hier auch keine Kindergartenerhebungsbogenpflicht geben. Ich fände das ziemlich gruselig und bin froh darum, dass es eine derartige Überwachungskultur hier (noch) nicht gibt.

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