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Geschrieben von Manau80 am 19.12.2016, 15:50 Uhr

Psychische Probleme

Guten Tag,
ich habe fünf Jahre nach einem Notkaiserschnitt immer noch psychische Probleme mit der Narbe. Ich finde sie hässliche und verstecke sie. Mein Mann hat sie noch nie gesehen, ich gehe auch in keine Sauna mehr. Ich denke nun über eine Narbenkorrektur nach, würde das aber nur machen, wenn es tatsächlich viel bringt. Die Hhirurgen, die das machen, sagen natürlich, dass es was bringt. Wie sehen Sie das? Macht das aus Ihrer Sicht Sinn?
Viele Grüße
Manau

 
18 Antworten:

Re: Psychische Probleme

Antwort von cleo3 am 20.12.2016, 6:35 Uhr

Es tut mir wirklich leid, dass du so leidest.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Narbe danach nicht mehr sichtbar sein wird.
Ich kann es aber nicht mit Sicherheit sagen, weil ich niemanden kenne, der sowas hat machen lassen.
Ich hatte selbst 3 Kaiserschnitte, natürlich nur eine Narbe :)
Also bei mir ist es so, dass man sie nur sieht, wenn ich nackt bin. Bikini, Unterhose geht alles über die Narbe.
Vielleicht wäre, an Stelle einer OP, eine psychologische Beratung besser.
Das ist nicht böse gemeint, aber vielleicht lernst du so, die Narbe als einen Teil von dir zu akzeptieren.
Diese Narbe ist da, weil du deinem Kind das Leben geschenkt hast.
Ich wünsche dir alles Gute.

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Re: Psychische Probleme - aber nicht wegen der Narbe...

Antwort von Mijou am 20.12.2016, 10:10 Uhr

Hallo,

ich habe auch zwei KS hinter mir, und habe sogar zwei Narben, weil die erste Narbe leider bei der zweiten OP nicht noch einmal verwendet werden konnte. Ich habe aber null Probleme mit den Narben.

Ich glaube, Dein Problem mit der Narbe ist ein Symptom für etwas ganz Anderes: Du hast vermutlich allgemein ein nur sehr schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Du hältst Dich nicht für besonders liebenswert. Und wenn Du dann auch noch eine Narbe hast, kann Dich gar keiner mehr wirklich lieben, oder? Du selbst achtest und liebst Dich auch nicht, und dafür machst Du die Narbe verantwortlich. Sie hat aber mit dem eigentlichen Problem gar nichts zu tun, sie weist Dich nur darauf hin. Das ist gut und eine große Chance! Du hättest sonst gar nicht gemerkt, dass da etwas in Dir ist, dass es verhindert, dass Du wirklich glücklich wirst.

Wenn Du die Narbe operieren lässt, wird das Dein Hauptproblem, das schwache Selbstwertgefühl, nicht beheben. Du wirst enttäuscht sein, dass Du dadurch nur kurz etwas zufriedener wirst, bevor Dich das schlechte Selbstwertgefühl an anderer Stelle wieder einholt.
Ich würde mich deshalb jetzt mit dem Thema Selbst-Annahme und Selbst-Liebe beschäftigen. Wer sich selbst so ablehnt, kann auch andere Menschen nicht wirklich gut und warmherzig lieben. Denn sich selbst bedingungslos zu mögen ist die Voraussetzung, um Andere überhaupt lieben zu können.

Lies vielleicht ein paar Bücher zu diesem Thema, da wirst Du viele Aha-Erlebnisse finden. Stell auch ein paar tiefere Fragen: Was trägt Dich wirklich im Leben? Was würde Dich wirklich erfüllen? Lebst Du mit dem richtigen Menschen zusammen? Wer bist Du eigentlich tief drinnen? Wenn Du diese Fragen für Dich löst, wird Dich die Narbe gar nicht mehr interessieren!

LG

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Re: Psychische Probleme - aber nicht wegen der Narbe...

Antwort von Manau80 am 20.12.2016, 11:34 Uhr

Vielen lieben Dank Euch beiden!
Das sind ganz wertvolle Hinweise drin. In der Tat: es war so, dass ich mich nicht besonders mochte. Ich habe vor zwei Jahren eine Therapie begonnen - und es hat sich echt geändert. Ich finde mich zum großen Teil richtig gut und dadurch haben sich auch die Beziehungen zu anderen Menschen verbessert. Mit Ausnahme der Narbe - die ich nach wie vor nicht mag. Und weil das jetzt nach zwei Jahren Therapie immer noch so ist, denke ich über eine andere Lösung nach.
Viele Grüße
Manau

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Glaseule am 20.12.2016, 11:57 Uhr

Über eine Narbenkorrektur kann ich Dir auch nichts sagen. Sieht denn Deine Narbe auffällig anders aus als die "üblichen" Kaiserschnittnarben - wenn Du sie z. B. mal mit denen in dem Buch "Der Kaiserschnitt hat (k)ein Gesicht" (gibt es auch häufiger z. B. in Stadtbüchereien, ggf. über Fernleihe) vergleichst? Ich kann mir vorstellen, dass man sehr auffällige, hyperplastische oder stark verzogene Narben oder so korrigieren kann. Bei den "ganz normalen" würde ich mir eher nicht so große Hoffnungen machen. Sehen wird man sicher trotzdem irgendwas. Aber das nur rein aus meinem Laienwissen und -gefühl heraus; vielleicht fragst Du mal im Expertenforum, wenn Du eine fundiertere Antwort möchtest.

Mir persönlich hat, nicht nur zur Akzeptanz der Narbe, aber auch, eine Kaiserschnitt-Gesprächsgruppe, zu der ich übers hiesige Geburtshaus gefunden habe, sehr geholfen. Ich konnte die Narbe danach zum ersten Mal wertschätzend betrachten und liebevoll anfassen, ohne dass ich es einfach nur unangenehm fand.

So wie ich es dort mitbekommen habe, ist es nicht selten, dass Probleme mit der Narbe oft mit unverarbeiteten Erlebnissen beim KS einhergehen, dass also der KS an sich der Psyche immer noch Probleme macht, nicht nur die Narbe. Und dass die Probleme mit der Narbe weniger werden, wenn man auch sonst besser mit dem Erlebten klarkommt. Kannst Du Dich darin ein wenig wiederfinden?

In so einem Fall ist es manchmal sinnvoll, sich spezielle Hilfe zu suchen, also außerhalb einer "normalen" Therapie, bei Leuten, die einen Schwerpunkt auf der Verarbeitung von Kaiserschnitten haben. Schau mal beim Kaiserschnitt-Netzwerk, da gibt es eine Adressenliste, vielleicht ist ja in Deiner Nähe auch jemand dabei. Oder frag eben mal über Hebammen, Krankenhäuser, Geburtshäuser, ob jemand von sowas weiß. "Mein" Gesprächskreis stand z. B. auch nicht in dieser Adressenliste, trotzdem war er gut und hilfreich.

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Re: Psychische Probleme

Antwort von clarence am 20.12.2016, 12:45 Uhr

Ich würde die Narbe so lassen wie sie ist, aber mir psychische Hilfe holen.
Ich hatte vor 9 Jahren einen Notkaiserschnitt und hatte danach ein Trauma und hatte total Angst, dass die nächste Geburt wieder ein KS werden könnte.

Aber die Narbe selbst stört mich gar nicht. Ab und zu tut sie immer noch ein bisschen weh, aber das Aussehen ist mir echt egal.

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Manau80 am 20.12.2016, 14:49 Uhr

Hallo Glaseule!
Ich habe nicht so die großen Narbenvergleichsmöglichkeiten. Ne wirklich schöne hab ich bis jetzt nicht gesehen. Der Strich ist schmal, aber schief, weils halt ein Notkaiserschnitt war.
Das Hauptproblem: unter der Narbe ist die Haut straff - und obendrüber hängt der Bauch. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht dick bin. Jetzt nochmal 5 Kilo abnehmen wäre auch ne Möglichkeit. Aber wenn mein Gewicht und mein sonstiger Körper passt, weiß ich auch nicht, ob das gesund ist.
Ich gucke mal, ob es in meiner Stadt eine Gruppe zu diesem Thema gibt.
Lieben Dank Dir!
Manau

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Manau80 am 20.12.2016, 14:52 Uhr

Achso -
Das Kaiserschnitt Netzwerk kenn ich auch. Damals habe ich mir einen Osteopathen empfehlen lassen. Es hat nicht geschadet, aber auch nicht geholfen.

Ich glaube auch, dass es nicht nur die Narbe ist, sondern eben alles, was damit zusammenhängt. Ich spüre ja auch, wie mein ganzer Körper unter Anspannung steht, wenn ich darüber schreibe.

LG - Manau

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Manau80 am 20.12.2016, 14:54 Uhr

Hallo!
Danke Dir!
Ich hab schon eine Therapeutin. Aber halt nicht speziell zu diesem Thema.
Und ich probier ja jetzt schon ne Weile, dass ich so damit klarkomme. Ohne Erfolg bislang. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die einfach so eine Schönheits-OP machen lassen.
LG - Manau

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Glaseule am 20.12.2016, 23:58 Uhr

Osteopathen leisten wunderbare Arbeit, aber zur psychischen Verarbeitung eines Kaiserschnittes würde ich vielleicht auch nach jemandem mit einer anderen Ausbildung suchen. Mir wurden übers Geburtshaus hier auch noch eine Einzeltherapeutin empfohlen. Zu der habe ich aber noch keinen Kontakt aufgenommen, weil ich mich so einer intensiven Auseinandersetzung zu der Zeit nicht gewachsen fühlte. Aber zumindest hier scheint das Geburtshaus echt eine Anlaufstelle zu sein, wo man Empfehlungen bekommen kann, wer da helfen könnte. Vielleicht gibt es ja bei Euch auch eins, wo Du mal nachfragen könntest. Schon, dass Du beim Schreiben so unter Anspannung stehst, zeigt ja eigentlich, dass es Dir sicher gut täte.
LG!

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Re: Psychische Probleme

Antwort von MeineGüte am 21.12.2016, 19:02 Uhr

Hast du mal an ein Tattoo gedacht?

Ich habe mal etwas gesehen von einer Frau, die sich die Kaiserschnittnarbe hat tätowieren lassen. Also eigentlich mehr so daneben. Eine Spruch, sinngemäß "Eine Narbe fürs Leben!" Oder sowas.

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Re: Psychische Probleme

Antwort von MeineGüte am 21.12.2016, 19:04 Uhr

Wobei: ein ausgezeichneter Tätowierer kann auch Narben überstechen.

Aber da musst du einen WIRKLICH guten finden.

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Re: Psychische Probleme

Antwort von nita83 am 22.12.2016, 23:22 Uhr

Hallo meine kleine Schwester hat auch ein Problem mit ihrer Narbe nach notsectio.
Ich selbst habe auch 2 ks und sehr das Problem nicht klar schön ist anders aber naja bin halt Mutter und dankbar für meine Kinder.
Aber jeder ist ja anders meine kleine. Schwester hat sich jetzt 6 Monate nach der Geburt eines Tattoo stechen lassen über der Narbe und zwar die herztöne ihrer Tochter.
Gut ich persönlich finde das Motive zwar sentimental aber zum verschönern oder verdecken der Narbe eher unpassend. Könnte mir aber denken das es da schöne Motive und Möglichkeiten gibt.
Lass dich doch mal beraten und probemalen dann siehst du ob das was für dich wäre.
Therapie trotzdem gut und weiterhin sinnvoll.
LG nita

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Manau80 am 26.12.2016, 16:50 Uhr

Hallo!
Da müsst ich mal drüber nachdenken.
Danke für die Anregung.
LG - Manau

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Manau80 am 26.12.2016, 16:52 Uhr

Danke für die Anregung.
Auf den ersten Blick würd ich denken, dass das ja noch auffälliger ist.
Aber ich müsste da mal drüber nachdenken.
LG - Manau

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Re: Psychische Probleme

Antwort von nita83 am 28.12.2016, 19:15 Uhr

Ja sich einfach mal beraten lassen und mal probemalen lassen.
Aber bei einer Korrektur ist die Narbe ja nicht kleiner und genauso sichtbar.
Ausserdem bedeutet das auch neues Narben Gewebe. LG nita

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Re: Psychische Probleme

Antwort von anni1002 am 31.12.2016, 12:18 Uhr

Möchtest du denn noch mehr Kinder?
Wenn ja, dann würde ich das abwarten und dann beim nächsten KS (falls das nächste wieder ein KS wird), die Naht geich mit korregieren lassen.
Das machen die Ärzte dann gratis mit.

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Re: Psychische Probleme

Antwort von Manau80 am 01.01.2017, 12:19 Uhr

Nee, hab zwei Kinder und bin ja schon 38.
Keine Kinder mehr. Ich werd mich beraten lassen und dann entscheide ich mich.
LG Manau

Und frohes neues Jahr

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Re: Das mit dem Bauch...

Antwort von Windpferdchen am 03.01.2017, 13:10 Uhr

Hallo,

es ist normal und keine Gewichtsfrage, dass sich über der Narbe ein Wulst bildet. Grund ist einfach, dass Narbengewebe sehr fest und zäh ist, es ist fast null elastisch. Es bildet daher einen breiten, recht harten Streifen, der sich nicht verhält wie das restliche Bindegewebe. Er ist fast wie ein innerer, gespannter Gürtel. Das normale, nachgiebige Gewebe wird an dieser Stelle etwas blockiert und bildet über der Narbe ein Bäuchlein. Leider normal.

Diesen Wulst kann auch eine OP nicht beseitigen, denn Narbengewebe ist immer ganz neues Gewebe, und das wird nie zu Bindegewebe. Nach einer weiteren OP bildet sich erneut Narbengewebe. Es ist eine Art Notgewebe des Körpers nach Verwundungen - viel weniger durchblutet, härter, nicht so elastisch wie angeborenes Bindegewebe. Quasi eine Notlösung zur schnellen Wundheilung.

LG

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