Kaiserschnitt

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Geschrieben von Sommertag am 09.07.2019, 10:20 Uhr

kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Dieser Bericht will nicht grundsätzlich Kaiserschnitte verteufeln, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass es oft anders und besser geht, wenn die äußeren Bedingungen anders und besser wären


https://www.abendblatt.de/ratgeber/article226255555/Warum-Experten-viele-Kaiserschnitte-fuer-unnoetig-halten.html

 
82 Antworten:

Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Jomol am 09.07.2019, 11:53 Uhr

Na Fichtenwald, wieder was in der Fachpresse gefunden? Man kann den Artikel übrigens nicht mal lesen, ohne sich beim "Abendblatt" anzumelden.
Grüße,
Jomol

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von jubilee80 am 09.07.2019, 15:34 Uhr

O nö! Wie nervig!

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von @ni am 10.07.2019, 7:20 Uhr

"...sondern nur darauf aufmerksam machen, dass es oft anders und besser geht, wenn die äußeren Bedingungen anders und besser wären."

Das sind viele wenns und abers. Da man aber mit den aktuellen Rahmenbedingungen arbeiten und planen muss, bringen Spekulationen (und mehr sind es ja nicht) nichts.
Es würde in vielen Bereich eine Veränderung geben, wenn die Rahmenbedingungen anders wären - sind sie aber nicht.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von anni1002 am 10.07.2019, 9:50 Uhr

Und selbst wenn alle Rahmenbedingungen stimmen würden, auch dann hat die Frau das letzte Wort wie sie entbinden möchte.
Es wird immer Frauen geben, die den Kaiserschnitt bevorzugen.
zum Beispiel Beckenendlage.Da könnte auch jede Frau erstmal versuchen das Kind zu wenden, oder aus BEL zu entbinden......aber es wird auch dann noch Frauen geben, die selbst mit dem Erfahrendsden Personal lieber den Kaiserschnitt wählen.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Mafe am 10.07.2019, 21:36 Uhr

Und ich kann aus eigener Erfahrung hinzufügen,dass selbst wenn die Bedingungen vermeintlich stimmen (Geburtshaus), man trotzdem als sekundärer Kaiserschnitt im Krankenhaus enden kann. Wäre ich direkt im KH gewesen hätte ich mir viel "Leid" erspart. Aber dann wären es wahrscheinlich die bösen Klinikinterventionen gewesen,die zum Geburtsstillstand und der drohenden Uterusruptur geführt hätten.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Sommertag am 11.07.2019, 9:53 Uhr

@ anni1002

die Frauen sollen ja auch das letzte Wort haben.
Dennoch wollen die meisten Frauen normal entbinden. Nur die äußeren Umstände, Klinikroutine, unnötige Interventionen machen dies unmöglich.
Der Hebammenmangel aufgrund der Vergütung, Personalpauschale, überteuerten Hhaftpflichtpauschale o.ä. trägt einen Großteil dazu bei.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Windpferdchen am 11.07.2019, 10:09 Uhr

Ich hatte zwei KS, die medizinisch notwendig waren (einmal zu großes Kind, also Kopf-Becken-Missverhältnis, einmal Querlage). Trotzdem bin ich da sehr kritisch. Mein eigener Gyn, der Oberarzt in einer Klinik war, bevor er sich niedergelassen hat, sagt: Nur ca. 15 Prozent der KS seien wirklich notwendig. Die Quote beträgt aber heute oft bis zu 50 Prozent. Da kann man sich selbst ausrechnen, wieviele überflüssige KS gemacht werden.

Klar wird auch der sog. Wunsch-KS im Moment (noch) bezahlt von den Krankenkassen, was aber nicht unbedingt so bleiben muss. Ein KS kostet etwa doppelt soviel wie eine spontane Entbindung, und da Kliniken Firmen sind, möchten sie natürlich verdienen.

Ich finde es trotzdem okay, wenn eine Frau sich dafür entscheidet, das ist mir persönlich egal. Viele Frauen wissen aber vielleicht wenig über die Risiken eines KS. Er gehört zu den sog. Großen Bauchoperationen. Die üblichen Gefahren dabei gehen von Herzinfarkt bis Lungen-Embolie oder schweren Blutungen (mit Gebärmutterentfernung). Schmerzen erspart der KS auch nicht wirklich, es tut halt hinterher weh statt vorher - und zwar nicht zu knapp.

Von daher finde ich kritische Artikel zum KS gut, damit frau sich nicht einredet, das sei eine kleine Routine-OP, denn das ist sie nicht.

LG

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von anni1002 am 11.07.2019, 10:28 Uhr

Ich hatte vor jedem Kaiserschnitt eine richtig langes Aufklärungsgespräch, das dauerte länger als der jeweilige Kaiserschnitt.
Glaub mir, da wird einem jedes kleinste Risiko mitgeteilt und doppelt gefragt ob man das verstanden hätte. Ich hab den Aufklärungsbogen sogar grade hier, weil bei mir demnächst der 3. Kaiserschnitt ansteht. Da wird wirklich nichts ausgelassen.

Umgekehrt glaube ich jedoch das viele Frauen die Risisken einer spontan Geburt nicht kennen, eben weil da alles total beschönigt und rosarot geredet wird.

Zu den Kosten. Ich bin Privatpatient. bekomme also eine Rechung. Mein Letzter Kaiserschnitt kostete inkusive Krankenhausaufenthalt 2200Euro. Das ist etwa genausoviel wie eine vaginale Geburt mit Kh Aufenthalt kosten würde.

Ein Notkaiserschnitt kostet dagegen aber etwas mehr, da das Kh für die abgebrochene vaginal Geburt auch noch eine Pauschale draufschlagen darf. Und laut dem Katalog ein NotKS auch teurer ist. Auf einen geplanten Kaiserschnitt trifft das jedenfalls so pauschal nicht zu.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von anni1002 am 11.07.2019, 10:45 Uhr

PS. zu den notwendigen KS....das mit den 15% da stimme ich zu, das sind die, die wirklich absolut unvermeidbar sind.
Die anderen sind weiche Indikatoren, wie eine BEL, oder WKS, oder groß geschätzes Kind, oder ein Geburtsstillstand, den man auch noch mehrere Stunden abwarten könnte.....oder oder oder.
Man kann ein Großes Kind nämlich auch mit der Zange oder Saugglocke rauszerren, mit den dann damit verbunden Risiken.. Oder auch eine Querlage hätte man vorher versuchen können zu drehen (mit den damit verbundenen Risiken) und es dann erstmal vaginal versuchen können. Aber das wolltest du anscheinend ja auch nicht. Und hast dich für einen Kaiserschnitt entschieden. Was dein gutes Recht ist.

Und so ist es auch bei den anderen Kaiserschntiten die nicht absolut notwenig sind, da geht es dann um einen Risiko-Nutzen-Abwägung. Und das entscheiden ja nicht die Ärzte allein, sondern die Frauen. Die werden aufgeklärt und entscheiden sich dann zu einem Kaiserschnitt. Die werden alle ihre Gründe haben, warum sie nicht noch dies oder jenes versucht haben um doch noch vaginal zu entbinden.
´

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@Anni: warum so abschätzig?

Antwort von Wurzelzwerge am 11.07.2019, 15:32 Uhr

"Rausgezerrt" wird das Kind mit der Saugglocke nicht, sondern mit Hilfe eines Vakuums und dem damit entstehenden Unterdruck am kindlichen Köpfchen entbunden (selbst erlebt). Zangengeburten sind eigentlich nicht mehr zeitgemäß.
Verglichen mit einem KS finde ich eine VE noch harmlos.

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von Lina301 am 11.07.2019, 15:39 Uhr

Zumal auch bei einem KS schon mal eine Saugglocke eingesetzt werden muss bzw. sehr viel am Kind rumgezehrt werden muss um es raus zu bekommen.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Lina301 am 11.07.2019, 16:01 Uhr

In den 15% sind nicht nur die KS die wirklich unvermeidlich sind. Das sind höchsten 2-3% in denen man wirklich keine andere Wahl hat ohne wahrscheinlich schwere Schäden zu riskieren. Bei den 10-15% empfohlene KS-Rate sind auch schon alle Situationen eingerechnet, in denen ein KS wahrscheinlich die auch nur geringfügig bessere Alternative ist.

Was darüber hinaus an KS gemacht wird, sind nur zu einem kleinen Teil Wunsch-KS, sondern ganz viele ungewollte und unnötige KS. Das können Fälle sein, wo ein KS gemacht wird, weil eine zu stark dosierte PDA einen Geburtsstillstand ausgelöst hat, wo wegen einem zu hoch aufgedrehten Wehentropf die Herztöne abgesackt sind, wo wegen einer ungünstigen Geburtsposition (Rückenlage) die Geburt zu langsam verläuft, wo ein Kind fälschlicherweise beim US viel größer und schwerer geschätzt wurde als es ist, wo die Mutter wegen viel zu viel Streß im KH verkrampfte, wo die Ärzte wegen Überbelegung zu ungeduldig waren, wo es beim Personal Missverständnisse oder Kommunikationsfehler gab, wo wegen Personalmangel einfache aussichtsreiche Hilfsmittel nicht eingesetzt wurden, wo man einen KS plant weil man wegen Personalmangel keine sichere Geburt leisten kann usw. Dazu auch Fälle, wo das KH auf Nummer sicher gehen will und minimale Risiken deutlich übertreibt oder auf Grund überholter Informationen falsche Empfehlungen gibt.
Oft ist bei all den Situationen keine böse Absicht dahinter, aber in der Folge kommt es dann zu vermeidbaren KS. Und diese zusätzlichen KS treffen dann nur zu einem kleinen Teil Frauen denen der KS recht ist, sondern auch ganz viele Frauen die eigentlich keinen KS wollten und nun z.B. für weitere Schwangerschaften weit höhere Risiken eingehen müssen als sie durch den KS scheinbar vermieden wurden.

Grundsätzlich: Wenn es darum geht unnötige KS zu vermeiden, dann geht es nicht darum, dass man Frauen zu einer Spontageburt drängen möchte, sondern darum, dass die Frauen -wenn es medizinisch möglich ist- die Wahl haben. Es geht nicht um weniger Wahlmöglichkeit sondern um mehr Wahlmöglichkeiten und mehr Respekt für die Wünsche und die Gesundheit der Frauen (und die Gesundheit der Kinder einschließlich der jüngeren Geschwisterkinder).
Ganz einfach: Wenn eine Frauen KS nach gründlicher Aufklärung möchte, soll sie ihn bekommen, wenn er medizinisch erforderlich ist, dann soll er gemacht werden, aber wenn die Frau keinen KS möchte und auch kein KS medizinisch erforderlich ist, dann soll auch keiner gemacht werden, dafür ist das ein viel zu großer Eingriff.

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von anni1002 am 11.07.2019, 16:01 Uhr

Wenn man das so wie du beschreibst klingt es natürlich total harmlos, was es aber nunmal so nicht ist. Aber eine Zangengeburtbirgt ja nun höhere Risiken, deswegen wird sie immer seltener gemacht, dafür dann aber die Saugglocke genommen. Aber sie kommt doch auch erst zum Einsatz, wenn irgendwas nicht stimmt und/oder es für einen KS zu spät ist.
Laut dem Amt für Statistik kamen im Jahr 2015 ; 2889 Kinder per Zangengeburt zur Welt, und 42451 per Saugglocke und 222919 per Kaiserschnitt.(von insgesamt 716539 Geburten).

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von Wurzelzwerge am 11.07.2019, 16:13 Uhr

Es ist einfach nur sachlich, und deine Zahlen zur VE - was sollen die uns jetzt sagen? Für mich die eindeutig harmlosere Alternative zum KS.
Und was heißt "für einen KS zu spät?" Die VE hilft lediglich nach bei den letzten Presswehen. Wäre ein KS unbedingt nötig, würden die Ärzte sicher vor dem Einsatz der Saugglocke diesen in Erwägung ziehen.
Es gibt genügend Frauen, denen alles lieber ist als ein KS.
Eine VE ist also für die Frauen, die zB ein großes Kind erwarten oder für den Fall, dass sich das Köpfchen nicht richtig einstellt etc. Da steht doch normalerweise nicht pauschal ein KS im Raum. Normalerweise ;-)

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von anni1002 am 11.07.2019, 16:17 Uhr

Das hast du super geschrieben und dem zitierten Absatz stimme ich dir fast 100% zu. Ich bin nämlich auch dafür, das jede Frau so entbinden sollen darf wie sie es möchte.

"Grundsätzlich: Wenn es darum geht unnötige KS zu vermeiden, dann geht es nicht darum, dass man Frauen zu einer Spontageburt drängen möchte, sondern darum, dass die Frauen -wenn es medizinisch möglich ist- die Wahl haben. Es geht nicht um weniger Wahlmöglichkeit sondern um mehr Wahlmöglichkeiten und mehr Respekt für die Wünsche und die Gesundheit der Frauen (und die Gesundheit der Kinder einschließlich der jüngeren Geschwisterkinder).
Ganz einfach: Wenn eine Frauen KS nach gründlicher Aufklärung möchte, soll sie ihn bekommen, wenn er medizinisch erforderlich ist, dann soll er gemacht werden, aber wenn die Frau keinen KS möchte und auch kein KS medizinisch erforderlich ist, dann soll auch keiner gemacht werden,"

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von anni1002 am 11.07.2019, 16:25 Uhr

Ich hatte nur nachgesehen wieviele Zangegeburten noch gemacht werden. Das wollte ich damit sagen.
Wer eine vaginale Geburt vorzieht, soll sie doch auch haben.

"Für einen KS zu spät", damit meinte ich, das die Probleme ja erst dann eintreten, wenn das Köpfchen, (so steht es in der Beschreibung) schon die Beckenmitte passiert hat, (und da ist es dann kein Ks mehr möglich) und erst dann die Zange oder Saugglocke zum Einsatz kommen kann.
Wären die Probleme,die dort zB mit Sauerstoffmangel, Wehenschwäche, Erschöpfung der Mutter genannt werden schon früher aufgetreten, (also bevor das Köpfen das Becken passiert hat) dann wird der Kaiserschnitt vorgeschlagen.

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von Wurzelzwerge am 11.07.2019, 16:50 Uhr

Genau, in solchen extremen Fällen wird ein KS vorgeschlagen und das ist ja dann auch richtig so.
Dennoch wird die VE offenbar und zum Glück auch von den Ärzten bevorzugt, wenn es nur noch ein wenig "hakt".
Im Normalfall ist das fürs Kind nämlich die Variante, die angestrebt werden sollte, um möglichst eine normale Geburt er-bzw. durchleben zu dürfen.
Sonst würden die Ärzte das ja bei einer Frau, die sich eine normale Geburt wünscht, nicht machen.
Rausgezerrt wird da keiner, das würde ich, wie Lina oben bereits geschrieben hat, eher dem KS zuordnen. DAS ist doch eigentlich die Variante, in der ganz schön doll gerissen, geschnitten, gezogen und gezerrt wird. Alles andere als natürlich.
Bei der VE wird im Rhythmus der Wehen nachgeholfen, also das, was von Natur aus vorhanden ist, verstärkt und unterstützt.
Na ja, jede so, wie sie es für sich und ihr Kind möchte...

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von Jomol am 12.07.2019, 15:30 Uhr

Na ja, die Saugglocke wird wie ein Saugnapf im Bad am Kopf festgemacht und dann daran gezogen, durchaus mit ordentlich Kraft. Weshalb es (sehr, sehr selten) Rückenmarksverletzungen bei Vakuumextraktionen gibt. Bei BEL geht keine Saugglocke, Zange grundsätzlich aber schon.
So ganz harmlos finde ich eine VE nicht und ich bin eigentlich eher nicht für Kaiserschnitte.
Grüße,
Jomol

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Re: @Anni: warum so abschätzig?

Antwort von Wurzelzwerge am 12.07.2019, 21:30 Uhr

Natürlich ist es nicht vollkommen harmlos, aber in meinen Augen die bessere Variante als ein KS, bei dem, wie Lina bereits geschrieben hat, auch enorme Kräfte wirken.
Eine VE wird ja sogar als "vaginal operative Entbindung" in den Mutterpass eingetragen. Es ist auf jeden Fall ein Eingriff in den natürlichen Geburtsverlauf. Dennoch ist es quasi nur eine Abwandlung der natürlichen Geburt bzw. eine Hilfestellung.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Felica am 13.07.2019, 7:13 Uhr

Ich habe zwei grosse Kinder. Kind1 natürlich geboren, mit schulterdystokie. Keinen leichten Hänger wie so viele andere sondern einen von den wenigen Fällen die lebensbedrohlich sind. Trotzdem waren Ärzte wie Hebamme und auch ich zuversichtlich das nr2 auch auf natürlichem Weg versucht wird. Aber bei ET+7 haben wir dann alle nach nochmaligen US doch den KS beschlossen. Kind bei über 4500g, grosser Kopf ohne beckenbezug, langes Kind, keine muttermundwirksamen wehen. Einleitung hätte weitere Komplikationen wie Notkaiserschnitt. So hatte ich zwar einen Kaiserschnitt, aber wehentätigkeit und geplatzte Fruchtblase im OP, Kind hat also in dem Moment gesagt es geht los, wie der Arzt die spinale gesetzt hat.

KH hat eine Kaiserschnittrate von unter 20%, gilt als extrem geburts- und stillfreundliches KH. Aber, sie haben keine Säuglingsneo und werden diese auch nicht bekommen da zwei andere Kliniken in der Nähe diese haben. Deshalb müssen sie in bestimmten Situationen zum KS raten wenn Frau unbedingt dort entbinden will. Oder die Frauen in einem KH entbinden wo es die kinderneo gibt, die anderen Parameter aber nicht stimmen. Mit der Gefahr das es dort dann eben Probleme gibt.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Felica am 13.07.2019, 7:21 Uhr

Ach ja, kind1 war deutlich leichter, kleiner und Kopf 4cm kleiner. Zudem war Kind 1 lange vor ET mit Kopf im Becken. Und, meine Schwestern haben alle mit Kopf ohne beckenbezug am Ende einen Kaiserschnitt gehabt weil trotz tagelange Versuche die natürliche Geburt nicht klappte.

Wer hätte bei der Geschichte erst noch eine natürliche probiert? Mit der Gefahr am Ende ein totes Kind in dem armen zu halten oder ein schwer behindertes?

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von nita83 am 13.07.2019, 21:36 Uhr

Süß wie er seit Jahren immer wieder erst auf die ich will ja nix sagen Tour versucht den Kaiserschnitt zu verteufeln.

Hat seine Freundin es wohl bisher erfolgreich vermieden ss zu werden oder der Liebe Gott sagt sich er lieber nicht.

Es nervt echt.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Sommertag am 14.07.2019, 9:19 Uhr

@ nita83

Ich verteufel grundsätzlich, sondern ich mache nur darauf aufmerksam, dass viele davon unnötig und vor allem vermeidbar wären, wenn die äußeren Umstände stimmen.

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Sommertag am 14.07.2019, 9:23 Uhr

Sorry meinte, dass ich Kaiserschnitte nicht grundsätzlich verteufel, sondern nur darauf aufmerksam mache, dass viele davon unnötig und vermeidbar wäre, wenn nur die äußeren Umstände (Klinikalltag, Anzahl der Hebammen, Personalschlüssel, Vvergütung für die Geburt etc.) stimmen würde

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Re: kritische Betrachtung der Kaiserschnittrate

Antwort von Annalena5 am 14.07.2019, 10:33 Uhr

Bei meinem Sohn haben die Hebammen nach einem Blasensprung 24h heumgetan, bis die unsere Werte so schlecht waren, dass es ein Notkaiserschnitt wurde. Es hat sich dann herausgestellt, dass mein Sohn eine Lage hatte (Sterngucker), dass er auf natürliche Art nie herausgekommen wäre. Bei meiner Tochter, 4 Jahre später (inzwischen hatte ich einen zweiten Bauschnitt für eine Myom OP, meine Tochter hat ein Problem mit der Lunge, bei dem unklar war, ob sie nach der Geburt selbständig atmen kann) und jeder Arzt riet aufgrund der Komplikationsgefahr zu einem Kaiserschnitt, fragte mich die hebamme allen ernstes ob ich eine natürliche Geburt will. In Österreich sind sie mit kaiserschnitten wirklich sehr zurückhaltend, aber wenn Mutter oder Kind einer gefahr ausgesetzt wären, ist ein Kaiserschnitt doch die beste Lösung. Aber versteh mich richtig, ich hättebei meinem Sohn gerne eine natürliche Geburt gehabt, deswegen habe ich ja auch die 24h mitgemacht.

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kleine Anmerkung

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 14.07.2019, 13:41 Uhr

Hallo,

Eine hintere Hinterhausptslage ist keine Indikation für einen KS, da es sich um eine Längslage des kindes handelt,die geburtsmöglich ist.

"Die Hebammen warten nicht 24h ab" - bei einem vorzeitigen Blasensprung muss ärztlicherseits nach 8h ein Antibiotikum angeordnet werden - nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

freundliche Grüße
Silke Westerhausen,Hebamme

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Re: kleine Anmerkung

Antwort von Annalena5 am 14.07.2019, 20:40 Uhr

Ich habe nur leider kein Antibiotikum bekommen. Mir wurde nur nach 20 Stunden Blut abgenommen und als die Werte ankamen stürzte der leitende Arzt ins Zimmer, machte einen Ultraschall und meinte, es hätte keinen Sinn weiterzumachen, da der Kleine nie genug Druck ausüben könne (aufgrund der Lage - er meinte: Da, haben wir ja einen Sterngucker). Da meine Entzündungswerte schon sehr hoch waren und die Herzfrequenz bei meinem Kleinen auch schon schlechter wurde, hat er dann sofort abgebrochen und einen Notkaiserschnitt angeordnet. Für mich war das alles keine schöne Erfahrung. Ich hatte seit 8 Stunden eine PDA, da nachgespritzt werden musste, brach mein Kreislauf zusammen und während man mir mein Baby gezeigt hat, habe ich nur gebrochen. Ich mache jetzt den Hebammen keinen Vorwurf, aber da der Muttermund ca. 16 Stunden nicht weiter aufgegangen ist, obwohl die Hebammen zum Schluss sogar schon versucht haben, ihn mit den Fingern aufzudehnen, wäre es vielleicht besser gewesen, früher den Arzt zu holen, um einen Ultraschall zu machen. Ich habe leider erst danach erfahren, dass Hebammen in Österreich keinen Ultraschall machen dürfen-was ich ehrlichgesagt nicht verstehe. Das würde den Hebammen und den werdenden Eltern das Leben sicherlich erleichtern. Aber wie schon gesagt, ich mache niemanden einen Vorwurd und es ist schließlich doch noch alles gut gegangen

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Re: kleine Anmerkung

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 15.07.2019, 0:46 Uhr

Hallo,

Dann kam bei Ihnen einiges zusammen - durch die fehlende Antibiose entwickelte Ihr Kind im Bauch eine Infektion,deshalb auch der erhöhte Herzschlag.

In Deutschland machen die Hebammen auch keinen Ultraschall,aber eine hintere Hinterhauptslage kann man sehr gut tasten,dafür braucht man keinen Ultraschall.
Klar,bei Unregelmäßigkeiten während der Geburt hat die Hebamme den Arzt darüber zu informieren.

Grüße
Silke Westerhausen

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Re: Wir Patientinnen sind ebenfalls an der hohen KS-Quote Schuld...

Antwort von Lillimax am 15.07.2019, 10:22 Uhr

Einer der Gründe für die hohe KS-Quote sind natürlich wir Patienten selbst: Weil Ärzte heute sofort vor Gericht gezerrt werden, wenn etwas schiefläuft, gehen sie eben auf Nummer sicher und machen lieber mal einen KS mehr als einen zu wenig. Sicherheitsmedizin ist aber nicht immer auch gute Medizin. Sie ist nicht unbedingt das Beste für die Mutter oder das Baby, sondern das Beste für die Seelenruhe der Ärzte, die keinen Prozess befürchten müssen, weil es bei der spontanen Geburt gehakt hat.

Denn zwar ist auch ein KS risiko-behaftet, aber kein Arzt wird angeklagt, weil er eine spontane Entbindung unterlassen hat. Umgekehrt werden aber viele angeklagt, die einen KS unterlassen haben, und wo es dann zur Geburtskomplikationen kam. Ob der Arzt tatsächlich Schuld daran hat, ist sekundär. Denn es kann unter jeder Art der Geburt immer etwas schiefgehen. Viele Frauen glauben aber, wenn etwas passiert, sei das automatisch Schuld der Ärzte.

LG

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Re: Wir Patientinnen sind ebenfalls an der hohen KS-Quote Schuld...

Antwort von anni1002 am 15.07.2019, 11:30 Uhr

Wer will denn schon ein behindertes oder totes Kind haben?
Es ist eine Tragödie wenn man weis das Kind war vor 20 Minuten noch gesund und nun ist es schwer behindert, weil eben kein KS gemacht wurde.

Aber es sind nicht nur die Eltern, die Klagen. Es sind auch die Krankenkassen, die sich die Behandlungskosten wiederholen wollen. Die prüfen auch, ob der Arzt oder die Hebamme was falsch gemacht haben oder falsche Entscheidungen getroffen haben. Dann muss nämlich nicht die Allgemeinheit dafür aufkommen, sondern derjenige, der was falsch macht bzw seine Haftpflichtversicherung.

Und am Ende jedoch trägt das Kind und die Mutter das volle Risiko, das man mit keinem Geld der Welt aufwieegen kann, denn das Kind und deren Familie müssen hinterher damit klarkommen und mit der Behinderung oder gar totem Kind weiter leben.

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Re: Wir Patientinnen sind ebenfalls an der hohen KS-Quote Schuld...

Antwort von Sille74 am 15.07.2019, 12:14 Uhr

Natürlich und wer einen (folgenschweren) Fehler macht, soll und muss ja auch dafür haften. Nur lässt eben die Befürchtung, zu spät oder falsch entschieden zu haben in Richtung Kaiserschnitt, lieber früher als später zum Kaiserschnitt greifen - verständlicherweise. Aber wenn man eine niedrige Kaiserschnittrate will, dann müsste man es in vielen Situationen eben darauf ankommen lassen und wenn man sich als Mutter/Eltern dafür entschließt, dann finde ich persönlich es unredlich, dann doch hinterher den Arzt in Haftung zu nehmen.

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Wen schert's?

Antwort von basis am 15.07.2019, 12:22 Uhr

Diese regelmäßig hier aufkeimenden Provokationen von Christian sind einfach nur lächerlich um sich damit noch direkt befassen zu können. Selbst wenn man dem Anliegen Ehre erweisen wollte, zieht der Weg und vor allem der "fachliche" HIntergrund des AP es jedes Mal aufs Neue in die Absurdität.

Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache... ich halte es am Ende für völlig egal, ob ein KS jetzt wirklich, wirklich, WIRKLICH unbedingt notwendig war oder es vielleicht auch eine fitzel winzigkleine Chance für eine erfolgreiche natürliche Geburt gegeben hätte.

Deshalb ist es für mich auch keine Frage, wie viele der KS nun wirklich absolut zwingend und ohne jeden Zweifel die einzige Chance auf ein Überleben von Mutter und Kind waren.

Das ohne jeden Fall einzeln zu betrachten beurteilen zu wollen ist in meinen Augen ohnehin maßlose Selbstüberschätzung. Wer an Gott glaubt, mag sich einreden können, dass er allein weiß, wie viele davon notwendig gewesen wären. Menschen wissen das sicherlich nicht einfach so aus dem Bauch heraus. Woher auch? Ohne überhaupt irgendwelche Fakten zu kennen.

Was man vielleicht noch relativ genau bestimmen kann ist der Faktor der reinen Wunschkaiserschnitte. Aber hier stehe ich auf dem von mir aus umstrittenen Standpunkt, dass jede Frau über ihren Körper frei entscheiden darf. Und so lange das Kind in ihr drinnen ist, ist das Kind Teil ihres Körpers. Fertig. Aus. Ende. Will die Frau den KS, dann soll er gemacht werden. Will sie ihn partout nicht, dann eben nicht. In beiden Fällen muss SIE mit den sich ggf. ergebenden Konsequenzen leben. Niemand sonst.

Es gibt tausende von Frauen, die mit ihrem KS aus dem einen oder anderen Grund hadern.

Es gibt sicherlich genauso viele Frauen, die mit dem einen oder anderen Teil oder ihrer gesamten natürlichen Geburt hadern.

MIR war es am Ende immer vollkommen egal, wie meine Kinder aus mir rausgekommen sind. Ich hab zwei gesunde Kinder und war 4 Mal schwanger. Mein letzter Stern ist der einzige, der sich irgendwann freiwillig auf den Weg gemacht hat - und dabei war ich dann nicht mehr weit weg davon zu verbluten. Eine Erfahrung auf die ich lieber verzichtet hätte als auf meine zwei KS.

Schert es ernsthaft irgendjemanden ob ein KS irgendwie vielleicht in einer stillen Stunde, beim richtigen Mondlicht mit genügend festem Glauben hätte vermieden werden können?

Ja, Frauen, die mit ihrem KS hadern, denen muss man bitte helfen das erlebte psychisch zu verarbeiten und ja, dafür gibt es Möglichkeiten. Aber das gilt für Frauen mit einer traumatischen natürlichen Geburt genauso.

Vielleicht hätte man meinen ersten KS verhindern können, vielleicht dadurch sogar auch den Zweiten. Vielleicht auch nicht. Ich werde es nie erfahren und es interessiert mich auch nicht. Es ist durch, meinem Sohn, inzwischen bald fünf Jahre alt, geht es gut, mir auch. Was will ich mehr?

Pragmatisch, sicher, aber warum sollte ich mir über hätte-wenn-und-abers jetzt noch Gedanken machen?

Die wenigsten Frauen entscheiden sich aus Jux und Tollerei zu einem KS - ich möchte fast behaupten, dass niemand das tut, aber auch das wäre vermessen, denn ich kenne ja nicht jede Frau. Aber nachdem ich die Aufklärung ja zwei Mal hören durfte, kann ich zumindest für meinen Fall sagen: also da wurde sicherlich nichts schöngeredet und "gewünscht" habe ich mir einen KS auch nie, in beiden Fällen nicht, auch wenn ich mich beim Zweiten bewusst noch vor Einsetzen der Wehen dafür entschieden hatte.

Aber wie gesagt... was soll ich da jetzt noch nachträglich drüber sinnieren, ob ich vielleicht irgendetwas während der Schwangerschaft hätte anders machen können um den KS zu vermeiden? Damit würde ich mich doch psychisch kaputt machen.

Und da bei mir nie 8 Kinder geplant waren, hatte ich durch den KS auch einen wirklichen Nachteil.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Sommertag am 15.07.2019, 13:05 Uhr

@ Basis

wenn es für dich ok ist und keine Rolle spielt ist es deine Sache. Dennoch kann man darauf nicht auf alle Frauen schließen.
Es geht auch nicht nur allein um die klitzekleine Chance auf eine natürliche Geburt im Einzelfall, sondern um die äußeren Umstände, wie Hebammenmangel, Vergütungsschlüssel, Personalmangel etc, welche sich ändern müssen und zu einer geringeren Kaiserschnittrate und generell zu angenehmeren Geburten beitragen würden.

In meinem Beitrag geht es mir um genau solche Fälle. Wunschkaiserschnitte spielen in meinem Beitrag überhaupt keine Rolle, da dies nur ein geringer Anteil ist und das auch die Frauen selbst entscheiden können. Dies sind allerdings die wenigsten Fälle. Ich behaupte auch nicht, dass sich jemand aus jux und Dollerei dazu entscheidet, sondern mache nur deutlich, dass häufig äußere Umstände dazu beitragen.

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Re: Wen schert's?

Antwort von basis am 15.07.2019, 13:53 Uhr

"wenn es für dich ok ist und keine Rolle spielt ist es deine Sache. Dennoch kann man darauf nicht auf alle Frauen schließen."

Genauso wenig kannst Du von Deiner männlichen Annahme, dass Frauen mit vaginalen Geburten per se kein Problem haben können auf alle Frauen schließen. Aber das mal dahin...

Der Hebammenmangel zeigt mMn in der Hausgeburt, Vorbereitung, Rückbildung, Nachsorge und Schwangerschaftsbetreuung VIEL deutlichere Probleme als in der Möglichkeit der vaginalen Geburt in einem KH.

Und Dein ständiges Herumreiten auf einem von Dir herbeigeredetem Problem im Vergütungsschlüssel macht es nicht automatisch und in jedem Fall wahrer, wie jemand anderes im Thema bereits aus eigener Erfahrung berichtet hat.

Bei generellem Personalmangel in KH wäre der KS ja wohl auch eher der falsche Weg, denn idR bleiben Frauen nach dem KS länger im KH als nach einer vaginalen Geburt, benötigen also mehr Personal und Platz. Auch im OP sind idR ja mehr Leute beschäftigt als bei einer "routinemäßig" laufenden vaginalen Geburt. Diese Argumente erscheinen mir also eher fadenscheinig.

Wenn Du Dich gegen den drohenden Hebammenmangel einsetzen möchtest, was ich durchaus befürworte, dann ist ein Wettern gegen den Kaiserschnitt dafür der falsche Weg. Denn wer schon mal im Wochenbett eine Hebamme wirklich GEBRAUCHT hat, wird wissen, dass es vollkommen egal ist, ob dem Wochenbett eine natürliche Geburt oder ein Kaiserschnitt vorausgegangen ist.

Im Übrigen war soweit ich mich erinnere bei meinen KS auch jeweils eine Hebamme dabei.

Und ja, ich bin durchaus dafür, dass der Beruf der Hebamme wieder viel mehr durch das gesamte Gesundheitssystem gefördert und gefordert werden müsste. Ich sehe da aber weder den KS ursächlich noch folglich als grundsätzlichen und zielführenden Ansatzpunkt.

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Re: Wir Patientinnen sind ebenfalls an der hohen KS-Quote Schuld...

Antwort von anni1002 am 15.07.2019, 14:25 Uhr

Da stimme ich dir zu. Aber wenn die Eltern die volle Verantwortung übernemen sollen, dann müssen sie vorher auch genau aufgeklärt werde, damit sie sich entscheiden können, ob sie es riskieren oder eben nicht.
Beim geplanten Kaiserschitt muss man auch für jede Eventualität unterschreiben. Ob ich das verstanden hätte, weiß was da mit gemeint ist..etc.
Das wird bei einer vaginalen Geburt nicht gemacht, bzw erst wenn es drum geht einzugreifen. Man könne auch vorher, ohne das die Frau in den Wehen liegt im Planungsgespräch darüber reden, ob und wann ein Kaiserschnitt für die Frau in frage kommt. Oder ob sie wie an andere Stelle lieber Zange/Saugglocke/ oder gar Symphysensprengung etc in kauf nehmen will. UNd wenn der Arzt sich das alles hat dokumentieren lassen und bekommt dann bei Problemen kein OK für den KS. Tja dann ist es eben so. UNd die Mutter kann dann auch nciht behaupten sie hätte von nichts gewusst.

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Re: Wir Patientinnen sind ebenfalls an der hohen KS-Quote Schuld...

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 15.07.2019, 17:18 Uhr

Hallo,

Doch inzwischen sind die ersten Klagen auf dem Tisch wegen unnötig durchgeführter Kaiserschnitte und diese werden zunehmen,da in Deutschland zuviele unnötige Operationen durchgeführt werden und die KK in Zukunft nicht mehr gewillt sind diese zu bezahlen.

freundliche Grüße
Silke Wersterhausen

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Re: Wir Patientinnen sind ebenfalls an der hohen KS-Quote Schuld...

Antwort von anni1002 am 15.07.2019, 18:01 Uhr

Hat so eine Klage schon Erfolg gehabt?

Sie hatten das ja schon mal erwähnt. Allerdings konnte ich so eine Klage oder gar ein Urteil dazu in keinem der gängingen Juristischen Verzeichnisse finden. Und ich meine jetzt eine Klage nach einem ungewollten Kaiserschnitt, wo es Zweifel daran gibt, ob der auch wirklich nötig war jedoch Mutter und Kind wohl auf sind.
Klagen weil bei Kaiserschnitt jemand verletzt wurde, die gibt es und die kenne ich.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Felica am 15.07.2019, 21:36 Uhr

Ich bezweifel das Frauen die einen Wunschkaiserschnitt bekommen, wirklich wissen auf was sie sich einlassen und über alle möglichen Folgen wirklich aufgeklärt sind. Wie meinte der Oberarzt bei der Besprechung so schön, bei der natürlichen Geburt gibt es mehr Risiken für das Kind und die Schmerze vorher, bei dem Kaiserschnitt deutlich mehr Risiken für die Mutter und deutlich mehr Schmerzen nach diesem.

Ich hatte eine wirklich sch... erste natürliche Geburt. Einen recht traumhaften Kaiserschnitt. Und würde trotzdem immer wieder eher die natürliche Geburt wählen. meine Narbe sieht man jetzt genau 6 Wochen später kaum noch. Sie schmerzt jetzt nicht mehr, die ersten Tage aber heftigst. Weit mehr wie die Folgen den natürlichen Geburt und weit länger. jetzt ist sie eigentlich nur noch etwas empfindlich. Aber dieses nervig betäubte Gefühl was ich seit dem dort habe weil alle Nerven gekappt wurden wird mich wohl im besten falle noch einige Monate begleiten. Im schlechtesten wird es bleiben. Eine Folge des Kaiserschnittes, von dem wohl die wenigsten wissen die diesen machen lassen.

Ja, wenn eine Frau ihn machen lassen muss, OK. Ist so, geht halt nicht anders und ist dann auch absolut richtig. Selbst dann wenn sich im nachhinein herausstellt, evtl wäre es auch anders gelungen. Aber wer den freiwillig machen lässt hat in meinen Augen irgendwo einen Dachschaden. Und dieser Meinung hat sich verstärkt seitdem ich selbst einen hatte.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Felica am 15.07.2019, 21:41 Uhr

Ja, Hebamme ist dabei. Die hat sich um mich gekümmert und auch nachher im Kreisssaal beim bonding usw.

Keine Ahnung mehr wie viel Personal es am Ende war, waren aber einige. ich schätze mal 6+ die da herumliefen. 2 Ärzte schon alleine, mehrere Schwestern und Pfleger. Und eben die Hebamme.

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@anni: Manipulation? Projektion?

Antwort von Wurzelzwerge am 15.07.2019, 22:01 Uhr

Dass du immer mit "toten und behinderten Kindern" im Zusammenhang mit einer Spontangeburt argumentieren musst. Unterste Schublade, ehrlich. Merkst du eigentlich, was du da von dir gibst?

Und was heißt hier "riskieren"? Jede Art der Geburt birgt doch Risiken. Viele wollen eben vernünftigerweise nicht ohne jegliche Indikation die Risiken eines KS auf sich nehmen.
Und deine Aussage "tja, da haben die Eltern halt Pech gehabt, wenn bei der Geburt etwas schief läuft"... So eine subtile Art und Weise legst du da an den Tag, und das jedes Mal. Weißt du, was mir immer deutlicher wird, wenn ich deine Beiträge lese?

Du hättest selber wohl gerne zumindest einmal eine Spontangeburt erlebt, dann wurde es doch ein KS und das zog dann den 2., 3. KS etc nach sich. So ist das nämlich. Reine Manipulation, weil du es eben bei dir nicht mehr ändern kannst. Du projizierst deine negativen, nicht mehr rückgängig zu machenden Erfahrungen auf andere Frauen, redest ihnen die Spontangeburt schlecht. Obwohl du noch nie eine erlebt hast? Oder gerade deswegen? Armselig.
Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

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@Felica: sehr gut geschrieben!

Antwort von Wurzelzwerge am 15.07.2019, 22:04 Uhr

.. und bei deinem vorletzten Satz musste ich echt schmunzeln

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Re: Wen schert's?

Antwort von mamavonbaby am 15.07.2019, 22:30 Uhr

Deinem ersten Absatz mit der Risikoverteilung stimme ich dir völlig zu,

zum Zweiten: Ich emfpinde es genau anders herum. Ich hatte eine vaginale Geburt und dann einen (Wunsch)-Kaiserschnitt. Und würde immer wieder den Kaiserschnitt wählen. Ich bekomme demnächst den 3.

Ich war mir den möglichen Folgen bewusst. Auch das mit der Narbe, da ich am Körper noch andere Narben habe , die auch teilweise "unempfindlicher" sind. Daher war mir klar, dass das auch an der KS Naht so sein kann. Aber so what...lieber da als an der Vagina. Denn mein Dammschnitt ist nämlich auch eine Narbe die unempfindlich und undehnbar ist und wetterfühlig. Dann habe ich das lieber am Bauch als dort. (Andere Frauen wiederum haben mit Dammriss o. Schnitt gar keine Probleme....ich aber schon)

PS. Zum Dachschaden.Ok Ist deine Meinung, die ich allerdings für höchst unangebracht halte. Meine Meinung ist einfach, jeder soll so entbinden wie sie es für richtig hält. Und seitdem ich einen KS hatte, kann ich nämlich auch nicht mehr nachvollziehen warum andere Frauen so dagegen wettern. Sie müssen das ja nicht freiwillig machen. Sollten das aber anderen nicht absprechen, oder andere deswegen als mit "Dachschaden" oder zu blöd sich zu informieren, oder der Aufklärung des Arztes zu folgen darstellen. .

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Frage

Antwort von Mafe am 15.07.2019, 22:41 Uhr

Ich kann den Artikel auch nicht lesen. Daher würde mich interessieren wie man denn im Nachhinein bei einem sekundären Kaiserschnitt entscheiden kann,ob dieser durch "schlechte Rahmenbedingungen" verursacht wurde?
Klar man kann es mutmaßen, aber doch nicht sicher sagen oder doch?

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Re: Wen schert's?

Antwort von nita83 am 15.07.2019, 22:47 Uhr

Hallo ich bin da ganz bei dir Basis und ganz ehrlich ich denke gibt's im Gesundheitswesen ganz andere Baustellen.
Unser Kinderklinik wurde mangels Personal geschlossen nur ein Beispiel.
Und wer die Beiträge von ihm kennt weiß das ihm im Grunde nicht darum geht.
Oft genug hat er geschrieben das er bei seiner Freundin einen ks verhindern würde auch wenn Ärzte oder sie es wollten.


Vielleicht sollte man mal die Säuglings Sterblichkeit rate vergleichen.
Früher war das deutlich mehr gut es wurden auch mehr Kinder geboren.


Alles in allem klar muss was getan werden aber an allen Ecken und enden in jedem Bereich

Mein Sohn wäre in den letzten 9Monaten fast 3x gestorben.
Wir haben einen bleibenden Muskel und Nerven schaden im linken Fuß und bein weil die Physio Therapeutin den Auftrag hätte mobilisieren unbedingt. Es kam die wochend Vertretung die ihn nicht kannte.
Sie hat nix exotisches gemacht nur seinen Protest ignoriert vielleicht 5-7 min dann war sein Geschrei so laut das zum zweiten mal einer in der Tür stand.übrings etwas was beim Baden und Zähneputzen genau so war.
Fazit das plus der allgemein schlechte durch chemo und schon vorhandene Nebenwirkungen plus viel Flüssigkeit (da massive Durchfall durch chemo) und heparin gabe weil ein Medikament ne hohe thrombose Wahrscheinlichkeit hat plus das sich mehr bewegen können. Hat einen lebensbedrohlichen Zustand herbei geführt.
Klar stellt sich da die Frage was hätte wie anders laufen können, wäre op vielleicht doch ratsam gewesen die Chirurgen waren sich einig das Risiko das er stirbt ist ihnen zu hoch. Aber es ist nunmal so ja klar könnte ich klagen aber wenn soll ich verklagen die Onkologen die die chemo und Flüssigkeit und das heparin angesetzt die Physio Therapeutin die ihren Job gemacht hat oder die Chirurgen die sich nicht getraut haben??
Oder doch einfach den Umständen das die Summe der Dinge es passieren lassen haben akzeptieren und die Schäden jetzt beheben bzw. Mindern.
Es hat sich übrigens keine Physio Therapeutin mehr getraut etwas zu machen wenn er macht.
Und auch hier stellt sich nun der Reha die Frage was tun.
Klar teilweise ist es Angst und Panik seinerseits auf der anderen Seite vielleicht auch Methode nur wer weiß das und entscheidet dies?
Und genau da ist wie bei jeder Geburt, Frau Schwangerschaft und Co Es weiß niemand vorher.wer schlechte Erfahrungen gemacht hat wird auf Nummer sicher gehen.

Ich mach es auch so er muss gar nichts notfalls dauert es eben länger denn er ist sensibel und selbst er merkt es nicht was zu viel ist selbst wenn er es alleine macht gerade erst erlebt.
Manchmal sollte man Dinge einfach als gegeben nehmen und seinen Frieden damit machen denn alles hätte,wäre wenn ändert nichts daran wie es war und keiner garantiert dir das es mit all den hätte,wäre ,wenn anders und besser gelaufen wäre.

Dankbar sein für gesundes Leben und die Möglichkeiten die es gibt.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Sommertag am 15.07.2019, 23:23 Uhr

@ Basis

doch der Hebammenmangel führt zu mehr Kaiserschnitten, denn manche Geburten ziehen sich 18-24 Stunden oder sogar länger hin und Personal muss dafür lange verfügbar sein. Bei einem KS welcher wesentlich schneller geht braucht es nicht so viel Personal.

Solche langen und komplizierten Geburten müssen auch entsprechend vergütet werden

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Re: Wen schert's?

Antwort von Sommertag am 15.07.2019, 23:32 Uhr

@ nita83

Ja ganz früher war die Säuglingssterblichkeit anbelangt, war sie ganz früher höher, als wir noch eine sehr geringe KS Rate hatte. Ende der 80er gab es eine KS Rate zwischen 15-20%. Danach ist sie immer weiter angestiegen, ohne das die Säuglingssterblichkeit gesunken ist. Dies zeigt, dass der Zustand Ende der 80er ideal wäre.

Das mit deinem Sohn tut mir unheimlich leid. Ich wünsche ihn alles Gute und hoffe, dass es ihn bald besser geht

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Re: Frage

Antwort von Sommertag am 15.07.2019, 23:34 Uhr

@ Mafe

Das kommt immer auf den Einzelfall an, ob sich dies sicher lagen lässt. Im Nachhinein nützt das natürlich nichts mehr. Deswegen muss sich an den Zuständen was ändern.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Mafe am 15.07.2019, 23:37 Uhr

Dein vorletzter Abschnitt gefällt mir sehr gut Nita83 Genau darauf wollte ich eigentlich mit meiner Frage unten hinaus, konnte es aber nicht so in Worte fassen. Wer gibt mir die Sicherheit im Leben,dass es anders/besser gelaufen wäre WENN....

Und dennoch ist es natürlich ziemlich schwer dieses Gedankenkarussell zu durch brechen, gerade wenn man mit einer Situation hadert.

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Re: Frage

Antwort von Mafe am 16.07.2019, 0:11 Uhr

Aber nimm mich doch als "Einzelfallbeispiel". Da hätte man im Nachhinein super sagen können:" Ja sie bekam ja Wehenmittel, weil die Geburt so lange gedauert hat ( hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit bekommen)und dann nen Hemmer wegen der PDA( hätte ich mit Sicherheit haben wollen in dem Moment) und dann hat sie gelegen und natürlich musste das ein sekundärer Kaiserschnitt werden.... "
Meine drohende Uterusruptur hat doch prima dazu gepasst. Ich kann's nur leider auf nix davon schieben,weil ich ja im Geburtshaus war bis es zum Kaiserschnitt kam.

Rahmenbedingungen im klinischen Bereich müssen verbessert werden, definitiv Ich empfinde es aber häufig als Panikmache den Frauen gegenüber! Genau aus diesem Grund hatte ich mich für das Geburtshaus entschieden. "Von allen Seiten" wird über furchtbare Zustände im Kreissaal berichtet. Kein Individuum, keine Selbstbestimmung und genau dieser Kreissaal hat am Ende das Leben meines Kindes und mir gerettet.

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Re: Wen schert's?

Antwort von basis am 16.07.2019, 9:05 Uhr

Du, ich lag bei meinem ersten auch 18h im Kreißsaal und war davor 32h bereits stationär, immer wieder bei den Hebammen zum CTG und zur Untersuchung, ob es denn jetzt endlich richtig vorwärts geht. In den Stunden im Kreißsaal kam zwar ab und an jemand vorbei um zu fragen, ob sich was geändert hat, aber da war ganz sicher niemand die ganze Zeit da.

Und die Hebammen kommen ja nicht erst wenn das Kind schon halb rausschaut zum Dienst, die sind da. Überspitzt gesagt: Sie sind da, egal ob überhaupt eine Schwangere anwesend ist oder nicht. Von den ersten Wehen bis zum KS sind bei mir 36h vergangen. Wahnsinnig oft hab ich da nicht gerade eine Hebamme gesehen, im Schnitt vielleicht alle Stunde für fünf Minuten.

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Re: Frage

Antwort von basis am 16.07.2019, 9:13 Uhr

Wenn es sich nur im Einzelfall überhaupt (vielleicht) sagen lässt, dann kann man doch auch nicht generalisieren, dass es bei der Mehrzahl der KS eben genau so wäre. Das widerspricht sich selbst.

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OT

Antwort von basis am 16.07.2019, 9:17 Uhr

Oh Nita, es tut mir extrem leid, dass es deinem Kleinen so schlecht geht und ihr solche Probleme habt! Ich wünsche euch so sehr, dass der Kleine wieder gesund wird und selbst wenn am Ende was zurückbleibt, er trotzdem damit klarkommen kann und irgendwann wieder ein "normales Leben" (was auch immer das heißen mag) führen kann.

Ich finde deine Stärke bewundernswert und hoffe, dass Du sie weiterhin deinem Sohn abgeben kannst!

"Dankbar sein für gesundes Leben und die Möglichkeiten die es gibt."

So wahr...

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Re: Wen schert's?

Antwort von basis am 16.07.2019, 9:36 Uhr

Das sehe ich etwas anders. Vielleicht ist ihnen tatsächlich nicht jedes Detail klar, wobei mir z.B. in der Aufklärung von Taubheit usw. auch bereits berichtet wurde. Aber Frauen, die einen Wunsch-KS machen lassen haben einen Grund dafür. Ob der anderen Frauen plausibel erscheint ist irrelevant. Oft sind es sicherlich psychische Gründe, wie eine vorangegangene traumatische Geburt oder schlichtweg die Angst vor einer traumatischen Geburt. Dabei ist es - nach meinem Dafürhalten - schon fast irrelevant ob diese Angst berechtigt ist oder nicht. Sie ist da und sie wird lähmen, wenn man diese Frauen zu einer natürlichen Geburt zwingt.

Grundsätzlich stimme ich Dir aber natürlich vollkommen zur Risikobewertung zu und auch dass ein KS kein "Zuckerschlecken" ist. Man geht nicht einfach mal in, lässt sich aufschlitzen und marschiert am nächsten Tag wieder fröhlich lächelnd raus. Nein, das ganz sicher nicht. Und vielleicht würde es manchen Frauen, die wirklich einen Wunsch-KS haben wollen helfen, wenn sie mal mit einer Frau, die einen (egal was für einen) KS hatte Auge in Auge gegenübertreten und mit ihr reden könnten.

An den Wunsch-KS wird aber eine angemessene Erhöhung der Hebammenzahl auch nichts ändern. ;)

Aber nochmal... die Zahl der Wunsch-KS ist es ja nicht, um die es hier ursprünglich ging, sondern um die die (angeblich) aus medizinischen Gründen gemacht werden, ohne dass dies gerechtfertig wäre. Und da ist es - für mich, wie gesagt - am Ende egal, ob es vielleicht eine Chance gegeben hätte, dass Mutter und Kind auch ohne einen KS überlebt hätten. Man weiß es am Ende sowieso nicht sicher. Es stellt sich doch niemand hinterher ernsthaft hin und kann zweifelsfrei belegen, dass diese oder jene Geburt auch gut ausgegangen wäre, wenn man nicht zum Not-KS oder zur sekundären Sektio gegriffen hätte.

"Aber wer den freiwillig machen lässt hat in meinen Augen irgendwo einen Dachschaden. Und dieser Meinung hat sich verstärkt seitdem ich selbst einen hatte."

Siehst Du, für mich ist es genau umgedreht. Denn ich hadere nicht mit meiner Vergangenheit. Ich würde keine Frau, die sich für einen KS entscheidet einen Dachschaden unterstellen, denn es ist ihre Entscheidung und sie hat IHR Gründe dafür. Für Frauen mit einer wirklich traumatischen natürlichen Geburt wirkt es gegenteilig vielleicht wie ein "Dachschaden", dass sich eine Frau sich die Schrecken, die sich für diese Frau gezeigt haben freiwillig lieber antun will.

Ich kann es nicht beurteilen, denn meine Kinder kamen beide per KS und ich würde jeder Frau immer raten, zunächst die natürliche Geburt zumindest anzustreben. Genauso würde ich aber auch jeder Frau raten, sich mit dem Thema KS vorsorglich zu befassen - und zwar wertneutral. Einfach um zu wissen, was auf sie zukommen kann.

Verteufeln kann ich niemanden - weder für das eine noch für das andere.

So lange Mutter und Kind gesund sind, war es - für MICH - immer die richtige Entscheidung.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Schlafschnegge am 16.07.2019, 12:27 Uhr

Na wenn du meinst, dass alle Frauen mit einem Wunsch-KS einen Dachschaden haben und du dich damit besser fühlst, bitteschön.

Ich bekomme in ein paar Monaten den 4. von mir gewünschten KS und lebe sehr gut und glücklich damit.

Aber Hauptsache man kann andere Menschen beleidigen, um sich dann selber besser zu fühlen. Oder warum kann man die Entscheidung anderer Frauen nicht einfach akzeptieren???

(Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob jemand sein Baby im KH, zu Hause oder draußen im Garten bekommt, solange es die Entscheidung der werdende Mutter ist.
Nur über die Wunsch-KS Mütter darf man hetzen, da scheint es ja heutzutage einen Freifahrtsschein zu geben )

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@schlafschnegge

Antwort von Wurzelzwerge am 16.07.2019, 13:44 Uhr

Wenn du dir mal Annis Beiträge durchliest, wirst du vielleicht erkennen, dass es auf der anderen Seite genauso oder sogar schlimmer ist. Ich habe ihr oben bereits entsprechend geantwortet.
Spontangeburt = immer per se ein Risiko mit totem oder behindertem Kind, und wenn was schief läuft, pffff, dann ist Frau halt selber schuld, weil sie ja das Risiko einer Spontangeburt eingegangen ist.
Merkst du was?
Fast so schlimm wie die Trrrrrrrrrulla, die früher hier oft heftige Sachen von sich gegeben hat.

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Re: @schlafschnegge

Antwort von Schlafschnegge am 16.07.2019, 14:16 Uhr

Aber Anni ist nicht beleidigend oder ähnliches. Ich finde nicht, dass man das vergleichen kann.

Es ist nun mal Fakt, dass es unter einer Spontangeburt zu schwerwiegenden Komplikationen mit Sauerstoffmangel kommen kann. Dies ist bei einem geplanten KS nun mal nicht der Fall. Wie jede Frau das (und andere Faktoren) für sich bewertet, darf sie doch wohl selber für sich und mit dem Vater entscheiden. Das haben außenstehende Personen einfach nicht zu bewerten.

Da ist es einfach nur anmaßend, dass den Wunsch-KS-Müttern eine psychische Störung vorgeworfen wird (was ja "einen Dachschaden zu haben" bedeutet).
Nun denn, ich lebe sehr gut damit und freue mich schon auf den nächsten KS in ein paar Monaten. Muss keiner nachvollziehen und schon gar nicht nachmachen.

Aber in der Welt des anonymen Internets lässt es sich natürlich einfacher austeilen, anstatt andere Sichtweisen einfach mal zu akzeptieren.

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Re: @schlafschnegge

Antwort von Wurzelzwerge am 16.07.2019, 15:00 Uhr

Selbstverständlich ist es beleidigend und entwürdigend allen Frauen gegenüber, die eine normale Geburt erleben durften. Ich habe weder tote noch behinderte Kinder als Ergebnis. Und den Frauen zu suggerieren "na ja, wenn du das Risiko eingehen möchtest und dann was passiert- ja, dumm gelaufen, selber schuld, dass man nicht von vornherein einen KS gewählt hat."
Das ist für mich kein Dachschaden, der ja nur oberflächlich oder irgendeine Spinnerei wäre, sondern noch viel mehr: es handelt sich um viel tiefgründigere Probleme bei der Frau selbst und diese Probleme und diese eigene Verzweiflung werden nun auf andere projiziert.
Ob man nun anni, schlafschnegge oder mamavonbaby heißt. **räusper**

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Re: Frage

Antwort von Mafe am 16.07.2019, 15:30 Uhr

Auch wieder wahr!

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Re: @Wurzelzwerge

Antwort von anni1002 am 16.07.2019, 15:37 Uhr

Bitte lies doch meinen Post von oben nochmal. (du meinst bestimmt den von 15.07.2019, 11:30 Uhr wo ich mich auf den Post von Lilimax beziehe auf WENN ein Totes oder Behindertes Kind bei rauskommt,d ann Eltern die Ärzte vor Gericht zerren Zitat von Lilimax: Weil Ärzte heute sofort vor Gericht gezerrt werden, wenn etwas schiefläuft, gehen sie eben auf Nummer sicher und machen lieber mal einen KS mehr als einen zu wenig.)

In meiner Anwort ging es keinesfalls darum dass immer tote und behinderte Kinder bei rauskommen.
Es ging darum das wenn das passiert eine Tragodie ist. Und dann nicht nur von den Eltern geklagt wird, sondern eben auch die Krankenkassen klagen. (das machen sie auch bei Unfällen, da fragen sie auch ab, ob es da einen Beteiligung von einem 3. gab, von dem sie dann eventuell die Kosten der Behandlung zurückholen können.

Und in meinem Beitrag vom 15.07.2019, 14:25 Uhr....auch da geht es nicht um das was du da unterstellst.....Sondern um die Aufklärung. Wenn ich einen KS will, werde ich vorher darüber aufgekärt, zum Beispiel das die KS Narbe taub sein kann, und ich unterschreibe das, dann kann ich hinterher nicht klagen und sagen ich hätte das ja gar nicht gewusst.
Umgekehrt WENN eine solche Aufklärung auch VOR der vaginalen Geburt stattfinden täte und die Mutter eben wirklich, wirklich, wirklich absolut keinen KS will. Und auch nciht wenn es dann unter der vaginalen Geburt zu Komplikationen kam und die Herztöne abfielen, DANN ist das eben so. Ich schreibe nirgend was von "wer sich nicht von vornerein für einen KS entscheidet ist selber schuld."

Du interpretierst da wirklich viel zu viel hinnein. Ich weis auch gar nicht warum du dich besondern von meinen Beiträgen immer persönlich angegriffen fühlst. Und persönlich beleidigt oder irgendwelche Dinge unterstellt habe auch ich weder dir noch sonst irgendjemandem sonst hier.

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Re: @schlafschnegge

Antwort von Schlafschnegge am 16.07.2019, 15:47 Uhr

Schade, dass eine normale Diskussion mit dir leider nicht funktioniert.
Wenn du der Meinung bist, dass ich und andere Frauen, die sich freiwillig einen KS aussuchen, tiefgründige Probleme haben, dann kannst du das gerne meinen.

Du hast ja nun noch oft genug geschrieben, welche Probleme du nach deinem sek. KS hattest, dies tut mir auch sehr Leid, rechtfertigt allerdings nicht, dass du so verbal um dich schlägst.
Denn ob du es glaubst oder nicht, es gibt tatsächlich diese Frauen, die nicht spontan entbinden wollen. Kann man das nicht einfach mal so stehen lassen? Nein, natürlich haben sie dann psychische Probleme. Irgendwie amüsiert mich diese Sichtweise. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Schließlich hat die Natur es uns ja anders vorgegeben.

Nun denn, du kannst gerne bei deiner Meinung bleiben, es hat ja eh keinen Sinn weiter darüber zu schreiben.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Felica am 16.07.2019, 18:06 Uhr

Mit 3 Kaiserschnitten im Vorfeld hast du gar keinen Wunschkaiserschnitt mehr. Natürliche Geburt würde wohl kein Arzt mehr bei dir anstreben.

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Re: Frage

Antwort von Felica am 16.07.2019, 18:20 Uhr

Du sagst es im Grunde genommen. Es wird immer gegen die Kreisssäale gewettert. Ohne den Einzelfall zu sehen.

Das KH hier hat von Anfang an mit FA, Hebamme und mir zusammen alles für die natürliche gegeben. Und das obwohl ich nach der ersten Geburt auch nach KS hätte schreien können. Wäre nach der schulterdystokie bei Kind Gross nicht mal ein Wunschkaiserschnitt gewesen. Sie hätten die äussere Wendung mitgemacht, sie hätten wenn Arzt vor Ort aus BEL entbunden, sie hätten sogar bis nach Tag10 gewartet mit der Einleitung. Was will man da mehr?

Übrigens, Geburtshaus war nie Thema. Da durfte ich bei Kind Gross schon nicht entbinden wegen Risiko. So kann man dann die Zahlen auch verfälschen. Wenn man alle Geburten ablehnt die zu risikobelastet sind.

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@ Sommertag/Fichtenwald

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 16.07.2019, 18:31 Uhr

Hallo,

Die äußeren Umstände werden sich ins Negative verändern,da wir Hebammen in zwei Jahren über 10.000Euro Haftpflichtprämie/Jahr bezahlen müssen - die Möglichkeiten sind also begrenzt und es bleibt zu hoffen ,dass noch viele idealistische Hebammen weiter gute Geburtshilfe machen.

Grüße
Silke Westerhausen

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Re: Wen schert's?

Antwort von Schlafschnegge am 16.07.2019, 18:51 Uhr

Mein erster KS war ein reiner Wunsch-KS. Nr 2 und 3 waren von mir auch gewollt.
Natürlich weiß ich, dass es bei Nr4 keine Wahl mehr gibt.

Mehr hast du dazu nicht zu sagen?

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Re: @ es gibt den Sicherstellungszuschlag für Hebammen

Antwort von anni1002 am 16.07.2019, 18:54 Uhr

Es gibt seit 2015 für Freiberufliche Hebammen den Sicherstellungszuschlag, wodurch die Hebammen mehrere Tausendvon der GKV im Jahr erstattet bekommen.
Hier in der Vergleichsrechnung sind es sogar für das Jahr 2019 über 6000 Euro. Sodass der rechnerische Beitrag der Hebamme nur noch 2100Euro wäre.

https://www.gkv-90prozent.de/ausgabe/10/autorenbeitrag/10_hebammen-haftpflicht/10_hebammen-haftpflicht.html

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Re: @ es gibt den Sicherstellungszuschlag für Hebammen

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 16.07.2019, 19:47 Uhr

ja das ist hinreichend bekannt - die Sanktionen finden allerdings an anderer Stelle statt, die ich nicht näher ausführen möchte - es gibt ja einen Grund warum immer mehr Hebammen aus der Geburtshilfe aussteigen.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Sommertag am 17.07.2019, 8:43 Uhr

@ Basis

Ja da sind die Hebammen immer. Dennoch müssen oft mehrere Geburten gleichzeitig betreut werden, was oft aufgrund des Hebammen- und Personalmangels zu Schwierigkeiten führt, weshalb Kaiserschnitte durchgeführt werden, weil die Betreuung aller Schwangeren gleichzeitig oft nicht leistbar ist.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 17.07.2019, 8:52 Uhr

@Sommertag/Fichtenwald

Das ist nicht richtig - die Hebammen werden für die Geburt und für den KS gleich bezahlt - ein KS ist für die Hebamme wesentlich aufwändiger,da sie den KRS verlassen muss in dem sich womöglich noch 3 wehende Frauen befinden..

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Re: Frage

Antwort von Sommertag am 17.07.2019, 9:05 Uhr

Mit Sicherheit lässt sich das natürlich nicht sagen, allerdings sind das bei weitem nicht nur Einzelfälle. Zum einen macht dies die Empfehlung einer KS Rate von 10 bis 15% der WHO deutlich. Diese ist zwar schon Jahre alt und daher nicht als einziges Kriterium hinzuzuziehen, dennoch verdeutlich dies auch die Tatsache, dass wir Ende der 80er eine KS Rate von 15-20% hatte. Seit Anfang der 90er ist die KS Rate kontinuierlich gestiegen, ohne das die Säuglingssterblichkeit gesunken ist. Auch die skandinavischen Länder haben eine KS Rate in diesem Bereich und das bei geringerer Säuglingssterblichkeit.

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Re: wegen dem Taubheitsgefühl

Antwort von mamavonbaby am 17.07.2019, 9:13 Uhr

Hier beschreibt grade eine traurige Mutter im Expertenforum nach vaginal Gebut Taubheit in der Vagina. Das wusste sie bestimmt auch nicht vorher.

https://www.rund-ums-baby.de/hebamme/Taubheitsgefuehl-9-Monate-nach-der-Geburt_188441.htm

Auch das hat garantiert nicht jede Frau, aber es kommt eben vor.

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Re: Wen schert's?

Antwort von Sommertag am 17.07.2019, 9:20 Uhr

@ Silke

Ja die Hebammen bekommen für den KS und die Geburt gleich viel. Sowie ich das allerdings im Internet gelesen habe bekommt dennoch der Chefarzt und das Krankenhaus an sich bei einem KS mehr.

Für Hebammen mag ein KS aufwändiger sein. Wie ist es allerdings bei komplizierten längeren Geburten, wenn ein Arzt zur Kontrolle ständig anwesend sein muss? Ist da nicht für den Arzt ein KS weniger aufwändig, als wenn er die schwangere lange Zeit bewachen muss?

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Re: wegen der Saugglocke/ Zange

Antwort von Wurzelzwerge am 17.07.2019, 13:18 Uhr

https://www.rund-ums-baby.de/geburt/forum/Spontane-Geburt_48063.htm

Hier kann man nachlesen, dass es ebenso passieren kann, dass ein Kind während eines KS mit der Saugglocke und der Zange herausgezerrt werden muss.
Soviel zu annis Horrorgeschichten, dass man sowas bri einer Spontangeburt zu befürchten habe.

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Re: wegen der Saugglocke/ Zange

Antwort von anni1002 am 17.07.2019, 15:46 Uhr

Ja das hattet ihr ja auch schon erwähnt und den Beitrag hab ich gestern auch gelesen. Ich hatte das auch hier dann nicht abgestritten.
Aber du streitest hier jegliches Risiko bei spontan Geburten ab und das entspricht eben auch nicht der Realität. Es gibt Risiken auf beiden Seiten und es sollte eben auch die Entscheidung der Mutter sein welche Risiken sie eingehen will. Und das kann sie eben auch erst entscheiden WENN es eine ausreichende Aufklärung zu den Risiken auf beiden Seiten gegeben hat.

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Re: wegen der Saugglocke/ Zange

Antwort von Wurzelzwerge am 17.07.2019, 16:55 Uhr

Ich habe noch nie irgendwo geschrieben, dass eine Spontangeburt null Risiken hat. Die Stelle musst du mir mal zeigen.
Alleine der Einsatz einer Saugglocke deutet ja auf eine Komplikation im Geburtsverlauf hin.

Ich sage nur, dass eine normal verlaufende Spontangeburt besser ist für ein Kind als ein unnötiger Kaiserschnitt. Und wer das in Frage stellt, tja, der hat meiner Meinung nach etwas ganz falsch verstanden. Ich verstehe einfach nicht,wie man eine natürliche Geburt per se ablehnen kann. Vor allem dann, wenn man noch nie selbst eine erleben durfte.

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Re: wegen der Saugglocke/ Zange

Antwort von Felica am 18.07.2019, 1:10 Uhr

Danke genau meiner Meinung.

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Um das auf das Thema KS zurück zu beziehen...

Antwort von basis am 18.07.2019, 9:06 Uhr

Ich will überhaupt nichts schönreden was die Situation der Hebammen angeht. Hier ist auf jeden Fall endlich mal was - vor allem auch von Seiten der KK und der Politik - zu tun. Und auch wenn ich leider an den Ergebnissen zweifle hab ich mich noch an jeder Petition zur Verbesserung der Situation der Hebammen beteiligt, die mir in die Finger gekommen ist.

Deshalb würde ich gern wissen, ob aus Sicht einer "Betroffenen", denn wie behauptet wurde, eine Senkung der Kaiserschnittrate tatsächlich die finanzielle und berufliche Situation der Hebammen deutlich verbessern würde? Würden sich deshalb weniger Hebammen aus der Geburtshilfe zurückziehen?

Letztendlich betreffen mMn doch symptomatisch diese (wie behauptet) so übermäßig vielen unnötigen Kaiserschnitte nur die Geburten im KH. Nach meinem Dafürhalten kann also auch eine Senkung der Kaiserschnittrate die Situation für eine freie Hebamme bei einer Hausgeburt, bei der Vor- und Nachsorge, bei Geburtsvorbereitungskursen und Rückbildungen nicht beeinflussen. Oder?

Und wer in letzter Zeit mal versucht hat eine freie Hebamme nur für die Nachsorge zu finden weiß, dass das in manchen Gegenden schon fast unmöglich geworden ist. Ich wohne auf dem Land. Im Umkreis von 20km gibt es genau 4 Hebammen, die Nachsorge anbieten. Nur 1 (!) macht noch Hausgeburten - und da ist sie in noch größerem Umkreis die einzige.

Wie gesagt... es gibt grundsätzlich auf jeden Fall ein Problem in unserem Gesundheitswesen was den Respekt gegenüber und die Vergütung für die Hebammen anbetrifft.

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Re: Um das auf das Thema KS zurück zu beziehen...

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 19.07.2019, 9:08 Uhr

Hallo,

Eine Senkung der KS-Rate ist notwendig um eine gute Geburtshilfe zu machen - an der politischen Situation der Hebammen ändert dies nichts ,denn die Ärzte stellen die "Indikation" zum KS und viele Hebammen haben inzwischen "Angst" vor der Geburtshilfe und deren möglichen Konsequenzen - aber es verbessert natürlich zB die Weiterbildung der zukünftigen Hebammen.

Eine Klinik mit angeschlossener Hochschule für Hebammen oder (zur Zeit noch) einer Hebammenschule,die gute Geburtshilfe weitergibt stellt eine Motivation der jungen zukünftigen Kolleginnen dar und kann so einem möglichen Schwund gut entgegenwirken.

Toll,dass Sie die Petition wahrgenommen haben...

Grüße
Silke Westerhausen

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Antwort von Lina301 am 19.07.2019, 13:00 Uhr

Das kann man natürlich nicht immer. Aber manchmal gibt es doch ganz deutliche Hinweise z.B. wenn sich herausstellt, dass der KS nur wegen eines Missverständnisses oder Irrtums gemacht wurde.

Ansonsten muss man aber unterscheiden, ob man weiß, dass ein bestimmter KS unnötig bzw. vermeidbar war oder ob man weiß, dass ein bestimmter Teil aller KS unnötig bzw. vermeidbar sind.

Wenn du würfelst, weiß du nicht welcher Zahl kommt, aber wenn du immer wieder würfest, dann weiß du vorher, dass jede Zahl ungefähr gleich oft kommen wird. Wenn du dann z.B. von 600 Würfen 500 mach 6 gewürfelt hast, kann du davon ausgehen, dass der Würfel falsch funktioniert, auch wenn du nicht genau weißt, welche Würfe falsch waren.

Genauso ist es wenn man die KS-Raten von verschiedenen KH, Ländern, Bundesländer, Jahren o.ä. vergleicht. Wenn ein KH bei 20-25% der Geburten einen KS macht und ein anderes bei 40-50% und die anderen Umstände sind ähnlich (also kein Perinatalzentrum o.ä.) und das Ergebnis ist gleich (also Mütter und Kinder im KS-skeptischen KH sind mindestens genauso fit wie im KS-freudigen KH) dann kann man sagen, dass die Hälfte der KS in dem einen KH wohl vermeidbar bzw. überflüssig waren, auch ohne dass man bei jedem einzelnen sagen kann, ob diese Geburt dazu gehörte.

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Na ja, aber wenn man jetzt noch die ärztlichen Geburtshelfer mit Klagen ...

Antwort von Sille74 am 21.07.2019, 14:15 Uhr

... gegen (vermeintlich) unnötige Kaiserschnitte triezt, verbessert das ja sicher nicht die Lage in der Geburtshilfe. Das würde eher dazu führen, dass auch auf ärztlicher Seite, ähnlich wie die Hebammen jetzt schon, komplette Unsicherheit bestünde, keiner mehr eine Geburt begleiten möchte und erst recht "Angst" vor der Geburtshilfe entstehen würde, kleinere KHs ihre Geburtsstationen leichten Herzens schließen würden etc. Das mag möglicherweise dann den Hebammen wieder Auftrieb verschaffen. Aber im Sinne der Frauen/werdenden Mütter wäre das ja auch nicht...

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Re: Na ja, aber wenn man jetzt noch die ärztlichen Geburtshelfer mit Klagen ...

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 21.07.2019, 15:04 Uhr

...das liegt eher an der schlechteren Ausbildung der Ärzte - es herrscht eine hohe Fluktuation unter diesen;d.h. die jeweils Übriggebliebenen müssen viele Dienste schieben,die Hintergrundärzte sind ebenfalls überlastet,so dass die Assisten auch unzureichende Ansprechpartner haben bzw eine unzureichende Weiterbildung bekommen.

Die unnötigen KS müssen auf jeden Fall eingedämmt werden,da das System sonst ganz kippt und die KK bald nicht mehr gewillt sind unnötige Operationen zu finanzieren.

Das heißt es geht darum gute Geburtshilfe auf allen Ebenen weiterzugeben,wovon die Frauen profitieren,da ihnen so eine (unnötige )Angst genommen werden kann...

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???

Antwort von Sille74 am 21.07.2019, 16:46 Uhr

Den ersten Absatz verstehe ich jetzt nicht so ganz, ehrlich gesagt.

Meine Überlegung ist die, dass Ärzte allgemein und insbesondere Geburtshelfer ziemlich Angst vor Fehlern, Versäumnissen und entsprechenden Klagen haben (das weiß ich; kenne viele Ärzte verschiedenster Fachrichtungen). Und bisher war es eben so, dass man als ärztlicher Geburtshelfer mit einem (frühzeitigen) Kaiserschnitt beim leisesten Anflug von Problemen rechtlich sozusagen nichts falsch machen konnte. Wenn jetzt auch noch vermehrt Klagen erhoben werden mit Erfolgschancen wegen "unötigen Kaiserschnitts", erhöht das m.E. nicht gerade die Motivation, als Arzt in diesem Bereich tätig zu werden/zu bleiben. Und das wäre ja sicherlich nicht im Sinne von werdenden Müttern. Dass das jetzt nicht der einzige Grund und sicher auch nicht der Hauptgtund ist, warum Ärzte lieber in ein anderes Fachgebiet gehen, geschenkt. Ich glaube aber jedenfalls nicht, dass diese Klagerei irgendetwas an den Zuständen ändert oder gar bessert. Im Gegenteil! Ich glaube, dass man eher von dieser Klagementalität wegkommen muss (im übrigen auch in anderen Bereichen der Gesellschaft).

Dass eine so hohe Kaiserschnittrate nix ist, weil es einfach (zu) viele (unnötige) Operationen sind, ist klar. Und wenn dann bald die Kassen rumzicken deswegen, muss und wird sich auch etwas ändern ... hoffentlich auf gute Art und Weise (z.B. ausreichende personelle und materielle Ausstattung, gute Ausbildung etc. pp., ggf. aber vielleicht auch Schließung eher kleinerer "Klitschen" und dafür Ausbau im vorgenannten Sinn von größeren Geburtskliniken wie es ja Norwegen rigoros gemacht hat; die haben jetzt eine relativ niedrige Kaiserschnittrate, aber dieFrauen dafür echg große Anfahrtswege in die Klinik).

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Re: ???

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 21.07.2019, 22:05 Uhr

Es ist ja die Frage warum hat man Angst vor Klagen?

Viele excellenten Geburtshelfer und Operateure haben keine Angst davor,abgesehen davon finde ich diese Klagefreude auch mehr als fragwürdig; mein Rechtsempfinden kann dies nicht nachvollztiehen,dass man lieber einen KS macht in der Hoffnung dann alles richtig gemacht zu habern.Vielleicht aber auch,da ich weiss,dass man da immer noch Vieles falsch machen kann - eine Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe sagte einmal:"Um einen KS gut zu machen braucht es 1 Jahr Zeit - für gute Geburtshilfe 10 Jahre"

Wenn wir Geburtszentren haben wird es Massenabfertigungen geben und was das bedeutet kann man sich denken - Viele "kleine Klitschen" machen eine gute Geburtshilfe,da das Klientel "vorsortiert" ist.

In Skandinavien ist die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Berufsgruppen richtig gut - die Vernetzung ist eine ganz andere als bei uns; und obwohl die Schwangerenvorsorge viel weniger als bei uns beinhaltet (zB keine vaginalen Untersuchungen,kaum Ultraschall...) ist die kindliche und mütterliche Morbidität und Mortalität geringer als bei uns in Deutschland.

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