Sehr geehrter Prof. Heininger, wegen der jüngsten Ausbrüche beschäftigt mich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für unser Baby (im Moment 8 Monate alt). Unser Baby wird schon ab Juli eine Tagesgruppe besuchen und wir haben mit unserem Kinderarzt geplant, in Kürze (zwei Wochen vor Aufnahme in die Gruppe) die MMRV-Impfung zu geben. Unser Baby wird dann 9 Monate alt sein. Das Rezept lautet auf 1x MMR Vaxpro und 1x Varivax. 1. Würden Sie uns auch dazu raten? 2. Wie gut wird unser Kind statistisch gesehen bereits nach der ersten Impfung gegen Masern geschützt sein? 3. Ist ein jüngeres Kind durch die Impfung schlimm stärker belastet als ein Kind im reguläreren MMRV-Impfalter zwölf Monate altes? (Allerdings wollen wir ungern auf einen möglichen Impfschutz verzichten.) Die zweite MMRV-Impfung wollen wir dann zum/um den 1. Geburtstag geben, es dann aber gerne bei zwei Impfungen belassen. Eine Vertretungsärztin meinte dazu, in so jungem Impfalter müssten drei Impfungen gegeben werde (im Alter von 9, 12 und etwa 18 Monaten). 4. Würden Sie uns auch dazu raten, dass zwei Impfungen reichen? Diese Vertretungsärztin meinte seinerzeit außerdem, dass bei einem Impfling im Alter von 9 Monaten noch vorhandene mütterliche Antikörper die Impfung "neutralisieren". Ich kann mir darunter nichts vorstellen, außer, dass dann ja immerhin Antikörper da wären... 5. Muss man tatsächlich befürchten, dass sich die Impfung "neutralisiert"? Immerhin müsste doch der Nestschutz -leider- doch schon abgebaut sein. Außerdem, wie gleich beschrieben, wurden bei mir, der Mama, keine Antikörper (trotz Impfung) gefunden. Bei mir wurden bei einer Titeruntersuchung meines Blutes keine Antikörper gegen Masern gefunden, so dass mein Titerbefund auf "kein Schutz" schließen ließe. Ich wurde jedoch im Alter von einem und drei Jahren (1987 und 1989) gegen Masern geimpft. 6. Kann ich für mich von einem Impfschutz ausgehen? 7. Oder soll ich bei mir die Impfung auffrischen lassen? Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen und das Durcheinander meiner Überlegungen. Bestimmt ist sind solche Komplikationen zum Glück selten, aber allein die Vorstellung, nicht alles zu unternehmen, um so schreckliche Dinge wie Masern-Enzephalitis oder SSPE möglichst zu verhindern, tut weh... Vielen herzlichen Dank und einen schönen Abend
von Pauline Neumann am 07.06.2017, 22:03