Frage: Impfung Blutgerinnungsstörung

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Heininger, meine Tochter ist 4 Wochen alt. Ich würde Sie gerne gegen Menigokokken impfen lassen. Der Kinderarzt hat mir ein Rezept für Bexsero mitgegeben. Ich selber habe leider folgende Blutgerinnungsstörungen, die während der Schwangerschaft festgestellt worden sind: - von Willebrand syndrom -Faktor 12 mangel -faktor 13 mangel - Thrombozytopathie -(Thrombofilie ist familiär bekannt, kann bei mir nicht gänzlich ausgeschlossen werden) Auf dem allgemeinen  Informationsschreiben für die Menigokokken impfung steht nun, dass Menschen mit  Blutgerinnungsstörungen und Thrombozytopenie nur unter besonderer Berücksichtigung und Nutzen Risiko Abwägung  Impfungen gegen Menigokokken erhalten sollten. Unsere Tochter haben wir noch nicht auf Blutgerinnungsstörungen testen lassen. Nun bin ich etwas ratlos, da es ja sein kann dass sie auch unter Blutgerinnungsstörungen leidet. Warum wird denn davon ggf. abgeraten bzw. Nur unter besonderer Berücksichtigung bei vorliegenden Blutgerinnungsstörungen? Was könnte denn passieren im Falle einer Impfung? Betrifft diese Vorsichtsmaßnahme auch andere Impfungen? Ab wann macht es Sinn, dass meine Tochter auf Blutgerinnungsstörungen getestet wird? Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe.

von Blümesep am 11.10.2017, 12:31



Antwort auf: Impfung Blutgerinnungsstörung

Hallo, Ich darf nur allgemein auf Fragen beantworten, eine individuelle Beratung in einer so komplizierten Situation mit verschiedenen Faktoren wie Sie es schildern erfordert eine direkte Beratung bei ihrem Kinderarzt. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass Gerinnungsstörungen bei der Mutter nicht notwendigerweise auch Gerinnungsstörungen beim Kind verursachen. Sonst hätte man das schon bei Geburt ihres Kindes abgeklärt. Den Impfungen steht so aus meiner Sicht eigentlich nichts im Wege, aber wie gesagt sprechen Sie unbedingt mit ihrem Kinder Arzt noch darüber. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 11.10.2017