Will nur seine Milchflasche

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Will nur seine Milchflasche

Hallo! Seit über einem Jahr isst unser 2jähriger beim Familientisch mit. Er trinkt sehr viel Milch bis zu 1 L aber ich finde, er sollte mehr feste Nahrung essen. Ich mache auch schon Essen was Kinder wollen z. B. Spaghetti, Fischstäbchen usw. Er darf alles essen aber er hat keinen Hunger. Wenn er dann mal doch großen Hunger hat verlangt er nach einer Milchflasceh. Er kriegt sie auch wenns nciht grade vorm essen ist. Kekse, Pudding, Fruchtzwerge usw. würde er immer runter kriegen. Zum Frühstück gehts shcon los. Er darf alles essen. Käse, Wurst, Obst, Brot, Müsli. Er frühstückt nicht mit und wartet darauf dass er auf dem Weg wenn wir in die Krippe gehen seine Milchflasche bekommt. Da macht er zum glück nicht solche anstalten. Wahrscheinlich weil alle Kinder zusammen essen. Wie bringe ich ihn zu mehr festen Essen? Danke

von KyraMarc am 30.01.2020, 10:42



Antwort auf: Will nur seine Milchflasche

Liebe "wischiwasch", aus meiner Sicht, braucht Ihr Junge die Milchflaschen nicht mehr. Er kann sich tagsüber am Tisch satt essen und über Tasse und Becher Milch und Getränke zu sich nehmen. Ihr Sohn hat sich nun bereits sehr lange Zeit mit der Milchflasche anfreunden können und er hat erfahren und gelernt, dass es ihm immer wieder gelingt die Mama von einer weiteren Milchflasche zu überzeugen, versucht diese die Flasche abzusetzen. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Mein Tipp: Verschenken Sie oder entsorgen Sie die Flaschen. So sind definitiv keine Flaschen mehr im Haushalt und Sie kommen nicht in Versuchung. Vielleicht können Sie das ja zusammen spielerisch mit Ihrem Kleinen durchführen. Ähnlich der Schnullerfee zum Beispiel. Oder Sie sagen Ihrer Jungen klipp und klar, die Flaschen brauchst Du jetzt nicht mehr, Du bist ein großes Kind, wir schenken die Flaschen einem kleinen Baby (von einer Freundin…). Das braucht die Flaschen jetzt. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Sohn weiß wie er Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei oder mehr, anstrengende Wochen dauern, und Ihr Kleiner wird vermutlich auch rebellieren. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Das zu akzeptieren und dem richtig zu begegnen ist nicht ganz leicht. Um Ihren Kleinen zu einem der Familie üblichen Essverhalten zu verhelfen, ist es ganz wichtig, dass Sie das Thema möglichst ruhig und gelassen angehen und Ihren Sohn behutsam unterstützen. Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn nicht zu übermüdet ist oder gar aus dem Spiel herausgerissen wird. Dann haben Kinder oft keine Lust oder auch Energie sich konzentriert beim Essen zu verhalten. Kündigen Sie die Mahlzeit rechtzeitig an. Sagen Sie Ihrem Jungen mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Nun gebe ich Ihnen den wichtigsten Rat: Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie einfach so wie bisher für die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Denn Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wieviel er davon essen mag. Sonst kommen Sie zwangsläufig in die weiche-Joghurt-Püree-Puddingschiene und das ist natürlich auch superbequem: Kaum kauen, schnell schlucken und oft süß. Halten Sie die Portion auf seinem Teller eher klein. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch nicht nachts. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Sohn ist da viel zu schlau, er wird das nehmen was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Greifen Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das beste Vorbild, Ihr Kleiner wird Sie irgendwann nachahmen. Zeigen Sie Ihrem Jungen wie viel Spaß das Essen macht. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tage platzen. Und Ihr Sohn wird begeistert am Tisch mitessen. Ich wünsche Ihnen viel mütterliches Durchhaltevermögen und Energie dafür! Doris Plath PS: Gehen Sie bei der Milch nun deutlich zurück. Das steigt bestimmt auch der Hunger auf die festen Mahlzeiten an. Ein Kind mit 2 Jahren wird mit 330 ml bzw. Gramm Milch und Milchprodukten schon ausreichend versorgt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.

von Doris Plath am 30.01.2020



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