Hallo, meine Tochter 18 Monate ist sehr verrückt nach milch nachts. Sie trinkt manchmal zw . 400 und 500ml. Leider hab ich noch keine gute Idee wie ich ihr das abgewöhnen kann. Wie viel ist gut ? Und was kann man durch zu viel Milch passieren? Achso sie trinkt mitlerweile kuhmilch 1,5%
von
Elli200707
am 18.02.2020, 15:57
Antwort auf:
Wie viel Milch
Liebe „Elli200707“,
die Milch sollte in diesem Alter nur noch ein kleiner Anteil in der Ernährung sein.
Im zweiten Lebensjahr werden etwa 300ml/g Milch und Milchprodukte empfohlen - am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: Die Trinkmilch (Muttermilch, Säuglingsmilch, Kuhmilch, Kindermilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Die Milchmenge muss natürlich nicht täglich auf das Gramm genau eingehalten werden, sollte aber nicht zu deutlich „über das Ziel hinausschießen“. Milch gehört zu den eiweißhaltigen Lebensmitteln, ein Zuviel belastet den Stoffwechsel und verdrängt andere wichtige Lebensmittel. Außerdem deuten wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass eine hohe Eiweißzufuhr die Tendenz zu Übergewicht fördern könnte.
Eine nächtliche Milch braucht Ihre Kleine nicht mehr. Üblicherweise sättigen sich Kinder in diesem Alter tagsüber. Milch in der Nacht ist auch nicht "gut" für die Zähne und zudem wird die Verdauung in der Nacht nochmal gefordert.
Vielleicht isst sich Ihre Kleine am Tage nicht richtig satt und verlangt daher die nächtliche Milch. Achten Sie darauf, dass insgesamt am Tage ausreichend Kalorien über die feste Nahrung zugeführt werden. Auch ausreichend Getränke wie Wasser oder ungesüßten Tee sind wichtig – vielleicht hat sie auch nur Durst.
Sie können die Milch in der Nacht „ausschleichen“: Einfach die Kuhmilch immer weiter mit Wasser verdünnen und - das ist wichtig - unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückgehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen.
Versuchen Sie auf Dauer nachts Ihre Tochter anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Sie müssen einmal durch diese Phase hindurch. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Benennen Sie eine konkrete Zeit. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Helfen Sie Ihrer Tochter viel mehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich erholsam durchschlafen können, die Verdauung nachts mal zur Ruhe kommt und dazu noch die Zähne Ihrer Kleinen schonen.
Denken Sie immer daran, dass Kinder mit Mamas Unterstützung so viel lernen können!
Herzliche Grüße
Luise Thun
von
Luise Thun
am 21.02.2020