Guten Tag zusammen
Meine tochter wird morgen 1 Jahr
Ihr Speiseplan sieht wie folgt aus.
9.00 Frühstück Brot mit Leberwurst,Frischkäse,Marmelade usw
11.00 Flasche 150ml 3er
13.30 Mittag Selbstgekocht oder 12 Monats Glas
16.00 Obst oder Snacks
18.30 Brot mit Belag
19.00 150 ml 3er
Nachts kommt sie noch 1 mal wenn nicht sogar 2 mal.
Sie möchte sich die Flasche Nachts aber nicht nehmen lassen.Schnuller Tee oder weniger Milch schon versucht und gescheitert.Sie schreit so lange bis die milch kommt auch wenn es ne Stunde dauert.
Seit sie keinen Abendbrei mehr bekommt ist es aber erst so schlimm.sie wollte keinen mehr.
Wie bekomme ich sie Abends mehr gesättigt damit sie durchschläft bzw wie bekomme ich die nächtlichen Flaschen weg?
Was sagen sie zu dem restlichen Speiseplan?
LG
von
Electrohoney01
am 28.08.2017, 13:07
Antwort auf:
Speiseplan bei 1 Jährigen
Liebe „Electrohoney01“,
herzlichen Glückwunsch an die kleine Tochter zum 1. Geburtstag! Wie doch die Zeit vergeht. Schon ist ein Jahr vorbei.
Der Speiseplan gefällt mir. Er passt schon gut ins Kleinkindalter.
Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle.
Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen.
Milch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, allerdings ist der Bedarf nun geringer als im ersten Jahr. Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch (Säuglingsmilch, Kindermilch, Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Gerade jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind, darf es natürlich noch etwas mehr sein. Aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert.
Aus meiner Sicht, braucht Ihr Mädchen die nächtliche Milch nicht mehr. Es ist sehr gut möglich in diesem Alter nun nachts ohne Nahrung auszukommen. Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Aus meiner langen Erfahrung heraus weiß ich, dass eine nächtliche Mahlzeit in diesem Alter üblicherweise mehr Gewohnheit als Hunger ist.
Versuchen Sie die Mahlzeiten am Tage mehr auszubauen. Nicht nur die Abendmahlzeit bewirkt, dass nachts kein Hunger kommt, sondern der ganz Speiseplan. Isst sich Ihre Kleine jeweils ausreichend satt und trinkt auch Wasser oder Tee, dann wissen Sie, dass es nachts weder Hunger noch Durst sind, sondern die liebe Gewohnheit.
Abends sind Brot plus eine Milch (Flasche oder aus dem Becher) eine ideale Kombination. Beide liefern wichtige Nährstoffe und sättigen gut. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Deshalb auf ausreichend Getränke achten.
Möchten Sie selbst nun eine Veränderung (das ist zunächst einmal die Voraussetzung für alles andere), kann und wird Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen.
Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen.
Schleichen Sie die nächtliche Milch aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein bewährter Weg die Kleinen von der Nachtmilch zu entwöhnen. Probieren Sie es mal in kleinen Schritten.
Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähre auch ohne Essen geben kann
Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest und Gebrüll für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Auch hat sie gelernt, dass Mama letztlich doch immer wieder klein bei gibt und mit der Milch einlenkt.
Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Denken Sie immer daran, dass Kinder mit Mamas Hilfe soooo viel lernen können!
Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts einmal gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern.
Helfen Sie Ihrer Kleinen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich durchschlafen können, der Bauch nicht auch nachts noch Verdauungsarbeit leisten muss und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen.
Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten und wünsche Ihnen allen bald ruhige Nächte!
Und hoffe, Sie feiern heute einen unvergesslichen 1.Geburstag!
Beste Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 29.08.2017