Mittagsflasche abgewöhnen

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Mittagsflasche abgewöhnen

Hallo, ich habe folgendes Problem. Mein Sohn ist jetzt 12 Monate und ein Breiverweigerer. Ausser zu Beginn mal 6 Wochen hat er konsequent die Mittagsmahlzeit verweigert. Es ist nicht so, dass er keinen Hunger hätte. Wir haben ihm immer Brei angeboten. Alternativ gibt es auch Fingerfood. Aber da ist es so, dass alles in den Mund genommen, gelutscht bzw. kleingemacht und dann fast wieder komplett ausgespuckt wird. Es landen also nur minimale Mengen im Magen. Satt wird er davon nicht. Aber solange er hungrig ist, würde er auch keinen Mittagsschlaf machen. Daher haben wir ihm immer, mit ca. 30 Minuten Verzögerung eine Flasche gegeben. Nun geht er zu einer Tagesmutter und die hat ein Problem mit der Flasche und könnte auch keine 30 Minuten warten (die Kinder gehen direkt nach dem Essen schlafen. Selbst wenn die erst alle anderen Kinder bettfertig macht, würden nur rund 10 Minuten zwischen Essen und Flasche vergehen.) Zudem droht uns nun die Tagesmutter deswegen auch schon mit der Kündigung. Es würde nicht in den Ablauf passen. Wie kann ich es schaffen, dass mein Sohn entweder seinen Brei aufisst oder zumindestens die Stücke runterschluckt, sodass er mal satt wird. Bei diesem Essverhalten gibt es seit rund 6 Monaten keine Veränderung. Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 30.08.2017, 11:36



Antwort auf: Mittagsflasche abgewöhnen

Liebe „ZaubermausM“, ich denke der Dreh- und Angelpunkt ist die Milch. Solange Ihr Kleiner sich damit noch satt trinken kann und auch darauf spekuliert, dass ja eh noch die Milch kommt, wenn er nichts oder kaum was isst, wird er diesen bequemen Weg weiter gehen. Er hat es ja nie anders gelernt oder lernen müssen. Vielleicht ist es ganz gut und hilfreich, wenn nun bei der Tagesmutter die Milch kürzer kommt. Insgesamt reichen im zweiten Jahr etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch (Säuglingsmilch, Kindermilch, Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Lassen Sie die Milch im Anschluss mal konsequent weg. Machen Sie sich ruhig auch den Hunger zum Gehilfen. Ihr Kleiner kann und darf ja bei einem ausgewogenen Speiseplan mit abwechslungsreichen festen Mahlzeiten sich jeweils satt essen wie er mag. Fördern und fordern Sie Ihren Sohn. Ich bin mir sicher, wenn die Milch weniger wird, steigt der Appetit auf anderes an. Das kann etwas Umstellung für alle bedeuten. Helfen und unterstützen Sie Ihren Jungen dabei, diesen Schritt ins Kleinkindalter zu gehen. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 30.08.2017



Antwort auf: Mittagsflasche abgewöhnen

Zum besseren Verständnis hier nochmal unser Speiseplan: 6:30 Uhr: 230ml 1er Milch 8:30 Uhr: Frühstück bei der Tagesmutter (Brot und Obst), isst er wohl relativ gut. Bei uns zu Hause klappt das eher nicht. Da ist er max 100g Obst-Getreide-Brei und manchmal ein Stück Obst. 10:00: Obst und Gemüse bei der Tagesmutter, wenn sie draußen unterwegs sind (isst maximal 2 Stücke) 11:30 Uhr: Mittagessen bei der Tagesmutter. Maximal 3-4 Löffel, danach wird der Löffel weggeschlagen. Bei uns zu Hause gäbe es dann gegen 12 Uhr noch 200ml 1er Milch. Bei der Tagesmutter bereits gegen 11:50 Uhr. 14:00 Uhr: Obst oder Gemüse bei der Tagesmutter (maximal zwei Stück) 15:30 Uhr: Obst, Gemüse und Getreideprodukt (max 80 g und 2 kringel oder Babykekse) 18:00 Uhr: Milchbrei (150g) 19 Uhr: Abendflasche

Mitglied inaktiv - 30.08.2017, 14:04