Sehr geehrte Frau Dr. Plath,
unser Sohn, 13 Monate, bekommt seit nun ca. 3 Wochen verdünnte Kuhmilch (Vollmilch), insgesamt ca. 250-300 ml am Tag. Wir haben die Umgewöhnung von der Pre-Milch auf Kuhmilch stückchenweise eingeführt, seit einer Woche bekommt er nun komplett Kuhmilch in oben genannter Menge.
Seit Einführen der Kuhmilch fällt uns auf, dass er um den Mund einen roten Ausschlag (kleine Pickelchen) hat. Seit rund 5 Tagen hat er auch Verstopfung, wobei seine Verdauung sonst nie ein Problem war.
Der Kinderarzt (Vertretung unseres Arztes, der in Urlaub ist) riet uns heute Morgen, erst einmal auf Kindermilch umzusteigen, da manche Kinder den hohen Eiweißgehalt in der Kuhmilch nicht vertragen. Diese habe ich nun besorgt.
Sobald unser Kinderarzt wieder aus dem Urlaub zurück ist, würde ich mich mit ihm selbstverständlich noch einmal kurzschließen. Vielleicht könnten Sie mir aber bitte bis dahin folgende Mitteilung machen:
Kann unser Sohn trotzdem ca. eine Scheibe Käse oder ein Frischkäsebrot am Tag essen? Wie sieht es mit Butter aus? Wir haben am Speiseplan ansonsten nichts weiter geändert, außer eben die Umstellung von Pre auf Kuhmilch.
Gehen Sie anhand der oben geschilderten Symptome davon aus, dass es nur an dem hohen Eiweißgehalt der Kuhmilch und der ziemlich hohen Menge, die er bekommt, liegt, oder dass es tatsächlich eine grundsätzliche Allergie/Unverträglichkeit auf Kuhmilchprodukte ist aufgrund der Pickelchen?
Herzlichen Dank und viele Grüße
Sole
von
sole3
am 08.08.2017, 12:37
Antwort auf:
Kuhmilchunverträglichkeit
Liebe Sole,
vielen Dank für das Vertrauen das Sie mir und uns entgegenbringen.
Aus der Ferne lässt sich jedoch schwer etwas zu den Pickelchen sagen, und ob diese durch die Kuhmilch bedingt sind. Die Menge spielt dabei weniger eine Rolle, wenn eine echte Kuhmilcheiweißallergie vorliegen sollte.
Die Kuhmilchmenge/Menge an Milchprodukten kann schon eher was mit der Verstopfung zu tun haben, wobei dabei auch der komplette Speiseplan betrachtet werden müsste. Im zweiten Jahr reichen insgesamt 300 ml Milch inklusive aller anderen Milchprodukte (Käse, Joghurt, Pudding, Milchreis…) aus, am besten auf 2-3 Portion über den Tag verteilt. Versuchen Sie in diesem Rahmen zu bleiben.
Aus Erfahrung wissen wir, treten manchmal solche Auffälligkeiten nur einmalig/kurzzeitig auf oder auch zufällig. Nicht immer liegt dabei eine Auffälligkeit in der Ernährung begründet. Manchmal liegt es an anderen Faktoren wie kommenden Zähnchen, bestimmten Entwicklungsschüben, anderen äußeren Umständen etc., die zufällig mit einer Ernährung(sänderung) zusammenfallen.
Lassen Sie zunächst einmal konsequent die Kuhmilch als Trinkmilch weg und geben anstelle von der Kuhmilch die Kindermilch. Beobachten Sie wie sich die Auffälligkeiten verändern. Den Rest können Sie erst mal so belassen.
Ich denke spontan nicht, dass es eine Kuhmilcheiweißallergie/-unverträglichkeit ist. Wenn es eine Kuhmilcheiweißallergie wäre, dann dürfte Ihr Schatz natürlich die Kindermilch auch nicht bekommen. Denn wie die meisten Milchnahrungen für Säuglinge und Kleinkinder basiert auch diese auf Kuhmilch.
Vielleicht bessert es sich schon allein durch die Änderung bei der Trinkmilch. Bleiben Sie bei der Milch und den Milchprodukten etwa im empfohlenen Rahmen. Und lassen Sie Ihre Beobachtungen auf jeden Fall von Ihrem Arzt nach seinem Urlaub noch mal gründlich abklären.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 08.08.2017