Liebes Hipp Team,
Mein Sohn wird Anfang Dezember 1 Jahr alt.Und da dort die schöne Adventszeit ist frage ich mich was er alles dann Essen darf. Ich möchte bis zum vollendeten 1 Lebensjahr keine Süßigkeiten geben. Aber ab dem 1 Geburtstag wollte ich ihn auch ab und zu mal naschen lassen.
1.) Ist das ok in dem Alter? Wie sieht es eigentlich mit Lebkuchen, Spekulatius und Co aus? Muss man komplett auf Sachen verzichten die Zimt enthalten? Ist ein Stückchen Kinderschokolade in Ordnung?
2.)Ab wann darf ein Kind eigentlich auch Rohkost wie zum Beispiel Mett oder Schinken essen ?
3.) Ist Honig wirklich ab dem 1 Lebensjahr unbedenklich oder sollte man trotzdem noch vorsichtig sein?
Wie sieht es mit Nüssen aus? Es steht ja bei vielen Sachen drauf kann Spuren von Nüssen enthalten.
4.) Ab dem 1 Lebensjahr sollten es ja 300 ml Milch noch sein, würden sie ab da gleich zur Kuhmilch raten? ( Welche 1,5% oder 3,5%?) oder lieber bei Säuglingsmilch noch bleiben?
5.) Ab wann kann ich meinen Sohn gekochte Eier anbieten?
6.) Ab wann darf man Pfeffer und andere Gewürze nutzen? Wie sieht es mit Salz aus? Ab wann darf leicht gesalzen werden?
Vielen Dank für Ihre Mühe
Ich hoffe meine vielen Fragen sind in Ordnung
lg Jessi
von
Jessy-16-
am 25.09.2017, 09:34
Antwort auf:
Gewürze
Liebe Jessi,
mit 1 Jahr ist Ihr Sohnemann kein Baby mehr, er geht dann über ins Kleinkindalter.
Er darf dann und mehr und mehr das bekommen, was es in der Familie gibt (außer scharf, salzig, frittiert und fettig).
In Maßen dürfen Sie auch mal eine Leckerei anbieten. Da spricht nichts dagegen. Letztlich sind Sie die Mama. Sie bestimmen, was Ihr Sohn zu essen bekommt. Da gibt es niemanden sonst, der das vorgibt.
Solange Ihr Junge noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.
Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Mett, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Honig ist in diesem Alter kein Thema mehr, nur im Säuglingsalter - also während des ersten Lebensjahres - sollte kein Honig gegeben werden.
Es spricht in dem Alter nichts dagegen Nüsse zu verwenden, auch nicht hinsichtlich eines Allergie. Es gibt zwei Faktoren, die Sie dazu beachten sollten:
* Verwenden Sie Nüssen von bester Qualität
* Wie kleinteiliges Spielzeug können vor allem Nüsse wegen ihrer geringen Größe sowie öligen Oberfläche leicht von Kleinkindern verschluckt werden und in die Luftröhre gelangen.
Es besteht dann die Gefahr das das Kind erstickt. Das klingt nicht schön, aber es kommt wirklich häufiger vor, als man denkt.
Ich würde Nüsse nur zerkleinert, z.B. gemahlen in Plätzchen oder Kuchen, anbieten.
Zu 4.) Bei der Wahl der Trinkmilch nach dem 1. Geburtstag haben Sie grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Sie können als Trinkmilch eine Säuglingsmilch (Pre, 1, 2, 3) reichen oder Sie können auch eine Kuhmilch (Vollmilch) oder eine altersgerechte Kindermilch wie HiPP Kindermilch anbieten. Die Kindermilch und Säuglingsmilchen haben den Vorteil, dass diese im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert sind, aber z.B. die Eisenversorgung besonders unterstützen.
Sollte der Milchanteil insgesamt noch recht hoch sein, sind besonders dann die kindgerechten Milchen empfehlenswert.
Wenn Sie Kuhmilch/-pordukte verwenden wollen, nehmen Sie bei den Milchprodukten ruhig die fettreichere Variante (3,5 %). Nur bei Kindern, die im Alter von 1-2 Jahren bereits Anzeichen von Übergewicht zeigen, sind die fettreduzierte (1,5%-ige) Milch bzw. fettarmen Milchprodukte empfehlenswert.
Zu 5.) Gekochte Eier sind sehr gut möglich. Die Empfehlung für Kleinkinder liegt bei ein bis zwei Eier die Woche. Hinzu kommen ja noch die „versteckten“ Eier in Kuchen, Gebäck, Nudeln, Spätzle, Pfannkuchen…. Ausnahmen sind bei Geburtstagen oder Feierlichkeiten natürlich möglich.
Wichtig ist, dass Eier immer gut durchgegart sind, um eine Salmonelleninfektion zu vermeiden.Ein Tipp: Sie können die Eier ja auch mal „strecken“. Rühreier z.B. mit Mineralwasser oder Milch. Harte Eier können gut scheibchenweise aufs Brot.
Zu 6.) Auf Gewürze verzichten müssen Sie nun nach und nach nicht mehr. Verwenden Sie Gewürze aber „maßvoll“, denn Ihr Kind ist ja bisher vorwiegend den natürlichen Geschmack der einzelnen Lebensmittel gewöhnt.
Gegen kleine Mengen Pfeffer, Curry, Paprika etc. spricht nichts. Hilfreich können würzende milde Kräuter wie Basilikum, Thymian, Oregano, Petersilie, Schnittlauch usw. sein.
Lediglich was Salz anbelangt, ist es wichtig darauf zu achten, dass möglichst nicht oder nur ganz wenig gesalzen wird.
Als Würzmittel eignen sich außer dem Salz hervorragend gedünstete Zwiebel. Auch Knoblauch ist möglich. Aber haben Sie das rechte Maß vor Augen und gewöhnen Sie Ihren Schatz langsam an diese Gewürze.
„Scharf“ gewürzte Speisen sind für die Kleinen noch schwer verträglich.
Liebe Jessi,, sehen Sie es alles nicht zu streng „wissenschaftlich“. Gehen Sie das Essen auch mit Spaß und Freude an.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 25.09.2017