Eisenversorgung sicherstellen

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Eisenversorgung sicherstellen

Guten Tag, ich hatte vor kurzem schon bzgl des problematischen Essverhaltens meines Sohnes ein explodiertes Frage gestellt. Nun ist mir noch folgendes aufgefallen: Mein Sohn bekommt in der Betreuung nur vegetarisches Essen. Und auch wir kochen nicht jeden Tag Fleisch. Brot ist er nur mit Frischkäse oder Butter. Wurst wird gänzlich verschmäht. Wie kann ich die Eisenversorgung sicherstellen? Mir wurde schonmal etwas von Haferflocken gesagt. Problem hierbei ist, dass er keine angerührten, sondern nur fertige Gläschen isst. Zudem isst aufgefallen, dass er sehr viel Milch und Milchprodukte zu sich nimmt. Das würde ich gerne reduzieren, doch auch dabei ist mir aufgefallen, dass wenn er z. B abends weniger Milch gebe (obwohl er den Tag über erfreulich gut und viel gegessen hat) er 2-3 nachts wach wird und nur mit Wasser nicht wieder einschlägt. Mit Milch dann aber sofort. Nachmittags verweigert er alles ausser seinem Kinderjogurt. Da bin ich dann froh, dass er überhaupt etwas isst. Das Abendbreigläschen (Milchbrei) ist die einzige Breimahlzeit, die er gerne mag. Ich frage mich, wie ich nun auf max. 300g pro Tag kommen soll? Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 07.09.2017, 11:34



Antwort auf: Eisenversorgung sicherstellen

Liebe „ZaubermausM“, ja Fleisch ist die beste Eisenquelle, denn Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann. Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm an diesen Tagen. Sie sehen, die Empfehlung beim Fleisch ist im zweiten Jahre ohnehin sehr maßvoll. Ein Kleinkind kann aber auch vegetarisch ernährt werden. Eine ausgewogene, vegetarische Ernährung, in der regelmäßig Milch, Milchprodukte und Fisch verzehrt und Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst abwechslungsreich kombiniert werden, können den Nährstoffbedarf im Kleinkindalter auch abdecken. Vollwertige vegetarische Mahlzeiten enthalten Eiweiß und auch Eisen allein aus pflanzlichen Quellen (Gemüse, Getreide (wie Bratlinge), wie unsere Vegetarischen HiPP Menüs ( https://www.hipp.de/beikost/produkte/menues/vegetarische-menues/ ). Pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt sind Vollkorngetreide, besonders Hafer und Hirse, und daraus hergestellte Produkte, wie Vollkornbrot und Vollkornflocken. Auch Amaranth und Hülsenfrüchte und bestimmte Gemüse wie Spinat, Mangold, Schwarzwurzeln, Fenchel, Grünkohl, Möhren, Pilze (v.a. Pfifferlinge), Beeren (insbesondere Erdbeeren, Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren) sind besonders eisenreich. Die schlechte Verfügbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln kann erheblich verbessert werden, wenn gleichzeitig Vitamin C aufgenommen wird. Die zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Eisen erforderlichen Mengen von Vitamin C sind mit üblichen Lebensmitteln zu erreichen. Eine Kindermilch wie z.B. HiPP Kindermilch ist besonders gut mit Eisen ausgestattet. Bei den Getränken auch mal auf unseren Saft „HiPP Frucht & Eisen Rote Traube in Apfel“ zurückgreifen. Ja an Milch braucht Ihr Kleiner nach dem ersten Geburtstag nur noch 2 -3 Portionen über den Tag verteilt. Das können eine Portion Milch zum Frühstück und/oder Abendbrot sein, ein kleiner Joghurt zwischendurch oder ein Milchbrei am Abend. Was nicht heißt, dass Ihr Sohn nicht auch etwas mehr Milch bekommen kann, besonders jetzt in der Übergangsphase. Er hatte ja erst kürzlich Geburtstag. Schauen Sie hier nicht zu streng auf die Zahlen - es ist ein Richtwert / eine Empfehlung. Aber es ist eine gute Orientierung. Sie schreiben „Nachmittags verweigert er alles außer seinem Kinderjogurt. Da bin ich dann froh, dass er überhaupt etwas isst. Das Abendbreigläschen (Milchbrei) ist die einzige Breimahlzeit, die er gerne mag.“ Wenn Sie als Mama nicht möchten, dass Ihr Kleiner zu viel Milchprodukte isst, bieten Sie diese Speisen nicht mehr so gehäuft und in größerer Menge an oder stellen Sie diese nicht auf den Tisch bzw. kaufen Sie sie nicht mehr extra ein. Denn Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Sohn ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihm gut tun. Er weiß nicht wie gesund z.B. frisches Obst, Gemüse, Getreide oder Fisch sind. Sie als Eltern entscheiden, was auf dem Teller Ihres Jungen landet und Ihr Kleiner darf von dem Angebot auswählen, was er davon essen möchte. Verweigert er das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie ihn aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch oder etwas Süßes. Ich bin mir sicher, wenn Sie ruhig Ihren Standpunkt vertreten, wird Ihr Kleiner diese Entwicklungsphase bald überstehen und wieder zu einem gesunden Essverhalten zurück finden. Haben Sie keine Angst, ein Kleinkind „verhungert nicht vor vollem Teller“! Sie als Mama möchten natürlich, dass Ihr Kleiner abwechslungsreich isst und entsprechende Mengen zu sich nimmt. Aber hier lässt sich nichts erzwingen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch etwas mehr essen. Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt. Aber versuchen Sie zumindest für einige Zeit vollkommen den Druck und die Spannung herauszunehmen. Nur so kann es in kleinen Schritten weitergehen. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 08.09.2017