Mit was sollte ich die Zwischemahlzeit anrühren?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Mit was sollte ich die Zwischemahlzeit anrühren?

Sehr geehrte Damen , Meine Tochter ist 8 Monate alt wir haben nach dem 6 Monaten mit der Beikost begonnen, mit dem Mittagsbrei, diesen hat sie nie wirklich gern bzw viel gegessen maximal 50 g. Nach vier Wochen hatten wir den Abendbrei eingegührt, diesen ist sie etwas besser, 10 Löffelchen und macht auch bereitwillig den Mund auf. Beim Mittagsbrei muss man immer eher den Mund aufwuchten. Nun isst sie seit ein paar Tagen den Mittagsbrei immer weniger. Ich koche selber habe aber die letzten Tage auch Gläschen probiert das macht keinen Unterschied etwa eine dreiviertel bis Stunde nach dem Mittagsbrei stille ich immer noch mal weil wir dann spazieren gehen. Meine Frage ist nun wie soll ich weiter vorgehen ? Wenn Sie diesen mittagsbrei nicht mag soll ich dann trotzdem nach 8 Wochen den Nachmittagsbrei einführen? Ausserdem isst sie ist auch keinerlei Obst davon würgt sie. Mit was soll ich dann diese Zwischenmahlzeit anmachen mit Wasser? Und soll ich beharrlich den Mittagsbrei weitergeben auch wenn sie nur ein paar Löffelchen davon aufnimmt? Muss ich mir langsam Gedanken über die Eisenversorgung machen? Oder reicht die Muttermilch hierfür aus? Vielen Dank für die Antwort

von Tini1707 am 13.03.2018, 14:46



Antwort auf: Mit was sollte ich die Zwischemahlzeit anrühren?

Liebe „Tini1707“, mein bester Rat: sehen Sie es gelassen! Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Viele Kinder sind “Süßliebhaber“ und die Milchbreie kommen meist besser an als die Menüs. Auch das ist völlig „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit den Breien endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft von alleine. Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, der Brei fühlt sich vielleicht erstmal komisch an im Mund… Zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Damit sich Ihr Schatz neben der Milch nun auch mit fester Nahrung anfreunden kann, ist es wichtig, dass Sie Ihrer Kleinen jeden Tag wieder die Gelegenheit dazu geben. Also beide Brei täglich, geduldig, ganz ohne Zwang anbieten. Gerne auch bald (Sie müssen hier nicht die vier Wochen warten, Ihre Kleine ist ja schon 8 Monate alt) nachmittags den Getreide-Obst-Brei. Vielleicht wird ja mit Getreide verrührt das Obst gerne angenommen. Ausprobieren! Den Getreide-Obst-Brei könnten Sie jederzeit auch „deftig“ zubereiten. Also einfach die Getreideflocken mit Wasser und etwas püriertem Gemüse verrühren. Es gibt es von HiPP auch einen Bio-Getreidebreie mit Gemüse ("Mehrkorn-Kürbis", https://www.hipp.de/beikost/produkte/milch-getreidebreie/bio-getreidebreie-zum-anruehren/hipp-bio-getreidebrei-mehrkorn-kuerbis/ ). Vielleicht werden in solch einem Getreide-Gemüse-Brei, auch nach und nach wieder in paar Löffel Obst akzeptiert. Lehnt Ihr Kind etwas ab, heißt das nicht, dass sie dieses Lebensmittel grundsätzlich nicht mag oder mögen wird. Sie wird sicher nicht ewig ein Obstmuffel bleiben. Also immer wieder auch mit einem „normalen“ Getreide-Obst-Brei probieren. Manchmal macht es von heute auf Morgen „Klick“. Ihre Kleine gehört ja nun auch schon zu den größeren Kindern, auch reifes, weiches (ggf. gedünstetes) Obst können Sie probieren! Ein paar Hirsekringel dazu auch so kann Getreide und Obst aussehen. Achten Sie egal bei welcher Mahlzeit gut auf das richtige Zeitfenster. Ihre Kleine sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Machen Sie sich den Hunger ruhig zum Gehilfen. Ihre Kleine weiß, dass Mama früher oder später mit Milch einlenkt. Also muss sie sich auch nicht mit dem Brei mühen. Wenn sie also nicht weiter essen mag, nicht direkt die Brust geben, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder Brei anbieten. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann wird die Verzehrsmenge automatisch größer. Machen Sie den Spaziergang einfach vor der Mahlzeit oder später. Nutzen Sie den Forscherdrang Ihrer Kleinen, um sie ans Essen zu locken. Geben Sie Ihrer Kleinen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Kleine immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama (und Papa) beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt. Ich wünsche Ihnen eine Extraportion Geduld und Durchhaltevermögen! Frühlingshafte Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 13.03.2018