Hallo!
Ich bin etwas ratlos. Unsere Kleine - 7 Monate 3 Wochen alt - verweigert plötzlich sämtliche Breie. Sie hat bisher den Gemüse-Fleisch-Brei (alle Varianten) gut gegessen (meistens 3/4 Gläschen) und den Abendbrei geliebt. Den Obstbrei mag sie gar nicht. Seit ein paar Tagen aber fängt sie - egal bei welchem Brei, egal ob warm oder kalt - nach 2/3 Löffelchen an, den Brei wieder auszuspucken. Und zwar mit Schmackes und voller Freude, so dass der ganze Brei quer über den Tisch spritzt. Sie findet das sehr lustig - vor allem, wenn ich nein sage. Wenn ich dann aufhöre mit dem Füttern, quengelt sie erst kurz, ist dann aber zufrieden und spielt wieder. Aus Sorge, dass sie nicht satt wird, habe ich ihr dann nach ca. 30 Minuten eine Flasche gemacht. Die hat sie gierig komplett (ca. 230 ml) verputzt, obwohl sie davor nicht gejammert hat.
Sie macht momentan einen Riesenschub, robbt wie wild umher und beginnt schon mit Krabbelversuchen. Außerdem bekommt sie scheinbar die nächsten Zähne (2 hat sie schon), weil sie immer auf allem rumkaut und es etwas rötlich in ihrem Mund aussieht. Man kann aber noch keine weißen Stellen erkennen.
Fingerfood habe ich probiert - Manches (Hirsekringel, gedämpfte Äpfel) fand sie ganz gut, Manches (Kartoffeln, weiches Brot) hat sie auch ausgespuckt.
Was soll ich tun? Kann das an den Zähnen liegen?
Was darf ich ihr denn alternativ zu den Breien schon geben? Ich fühle mich da etwas unsicher. Sie kaut schon und trinkt auch Wasser aus dem Becher.
Vielen Dank für Ihre Antwort und herzliche Grüße
von
MamavonLeopold
am 20.03.2018, 19:24
Antwort auf:
Baby 7 Monate verweigert plötzlich sämtliche Breie
Liebe „Mamavon Leopold“,
Sie brauchen sich keine Gedanken machen! Solche Phasen kennen seeehr viele Eltern.
Sie vermuten ganz richtig. Es können die Zähnchen dahinterstecken, auch wenn man noch nichts von ihnen sieht, können sie die Kleinen schon plagen. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken, meist ist es die Milch.
Sie haben schon probiert den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Versuchen Sie es auch mal mit einem gekühlten Beißring vor dem Essen, der kann für Linderung an der gereizten Zahnleiste sorgen.
Sie schreiben auch, dass Ihre Kleine gerade enorme Entwicklungssprünge macht. Das kann auch ein Grund sein, warum die Essensmenge im Moment geringer ausfällt. Ihre Kleine ist einfach mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass das Essen nicht so wichtig ist.
Haben Sie also Geduld und geben Sie Ihrer Kleinen das was sie im Moment braucht – viel Kuscheln und die Milch. Der Appetit auf die Breie kommt bestimmt bald wieder.
Geben Sie Ihrer Kleinen auch ruhig weiterhin etwas Fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Ungewürzte gedünstete Gemüse Gemüsestückchen und Beilagen wie Nudeln bieten sich hier gut an. Auch der Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Bleiben Sie gelassen, lassen Sie Ihren Kleinen zunächst seine eigenen Erfahrungen machen, ohne dass Sie als Mama zu arg nachhelfen. Es geht dabei nicht ums satt werden, sondern erst mal ums Freundschaft mit dem Essen schließen.
Ein Tipp: Machen Sie am besten keine große „Geschichte“ aus dem Ausspucken der Breie. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da spucke ich doch morgen gleich wieder den Brei über den Tisch.“
Eines Tages macht es „klick“ und Ihre Tochter hat kapiert, dass sie diese Sachen viel lieber isst als auszuspucken. Nehmen Sie es bis dahin gelassen.
Alles Liebe für Sie und Ihre Kleine!
Sonnige Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 21.03.2018