Hallo liebes Team,
Mein Sohn (8 Monate) hat bereits früh mit der Beikost angefangen. Wir haben den Mittags-, Nachmittags- und Abendbrei eingeführt. Er hat alle 3 Mahlzeiten gut gegessen. Vormittags und nachts habe ich ihn gestillt. Seit 4 Wochen isst er den Mittagsbrei kaum noch. Manchmal einen Löffel, manchmal 75 Gramm, was allerdings schon viel ist. Ich habe immer selber gekocht. Seitdem er so schlecht isst, habe ich ihm auch schon mal ein Gläschen gegeben. Allerdings isst er es ähnlich schlecht. Auch Fingerfood isst er nicht. Er spielt allerdings dann gerne mit dem Essen. Es ist auch egal ob es fein püriert ist oder bereits kleine Stückchen hat. Einen erkennbaren Auslöser (zu warm, verschluckt etc) war nicht vorgefallen. Ich habe nicht das Gefühl, dass er es nicht mag.
Nun stille ich ihn nach den paar Löffeln wieder.
Seit 6 Wochen hat er einen Zahn. Den Zweiten sehen wir noch nicht.
Meine Fragen:
- Wie kann ich ihm das Mittagessen wieder näher bringen?
- Sollte ich ihm eine Zeitlang immer dasselbe kochen oder weiterhin verschiedene Menüs anbieten?
-Muss ich irgendwas beachten?
- Wie lange sind die wenigen Löffel und das Stillen mittags in Ordnung?
Vielen lieben Dank und einen schönen Tag
von
KimSue2412
am 12.03.2018, 08:10
Antwort auf:
Auf einmal schlechter Esser
Liebe „KimSue2412“,
die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Muttermilch schmeckt süßlich. Ihr Kleiner scheint auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein.
Alle „ganz normal“! Viele Baby starten fröhlich ins Löffelalter, dann gibt es eine Phase mit Rückschritten - meist beim ersten Zahnen, , bestimmten Entwicklungssprüngen oder einem kleinen Infekt - darauf kommt eine Phase, in der die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte oder der Milchbrei, das etwas herbere Gemüse/Mittagsmenü fällt dann leicht hinten ab.
Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihren Kleinen wieder an den Mittagsbrei heranzuführen.
Er hat ja bisher alles gerne gegessen.
Lassen Sie sich einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüsebrei bzw. den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die Milchbreie.
Mag Ihr Kleiner nicht weiterlöffeln, bieten Sie nicht gleich eine Milch oder einen anderen Brei an, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon die Milch oder was anderes beliebtes. Probieren Sie es aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.
Achten Sie auch darauf, dass der Abstand Mittagessen und vorherige Mahlzeit ausreichend lang ist und so der Hunger groß genug ausfällt. Der Hunger kann hier auch ein lieber Helfer sein.
Probieren Sie auch mal etwas Obst unter das Mittagessen zu rühren. Nimmt Ihr Junge das so an, können Sie Schritt für Schritt wieder das Obst reduzieren.
Machen Sie sich auch keine Sorgen, solche Phasen hat die Natur schon mit einberechnet!
Bieten Sie parallel zum Brei weich gekochtes Gemüse als Fingerfood „auf die Hand“ oder im Schälchen an, auch wenn er damit zunächst nichts anzufangen weiß.
Geben Sie Ihm auch mal ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Ihren Schatz das Essen selbst erforschen.
So ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mit Brei mithilft.
Ich bin mir sicher, wenn Sie ruhig Ihren Standpunkt vertreten, wird Ihr Kleiner bald wieder gerne seinen Mittagsbrei essen. Er braucht dazu aber Ihre Hilfe.
Viele Grüße,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 12.03.2018