Frage: wie lernt mein Kind einzuschlafen ohne stillen?

Hallo Frau höfel, Meine Tochter ist nun 10 Wochen alt. Eigentlich nun ein recht pflegeleichtes Baby, was man jedoch von den erst 7 Wochen nicht sagen kann. ☺&039; Dennoch haben wir ein kleines "Problem". Die kleine kann abends NUR durchs stillen einschlafen. Das kann dann auch schon mal gut 1,5 - 2 Stunden dauern. Im halb wachen Zustand sie neben mir zu legen ( sie schläft seit sie 1 Woche alt ist nur auf oder an ganz guten Tagen knapp neben mir)funktioniert gar nicht. Sie muss sich also wirklich ins "Koma" trinken.unter Tags geht's auch mit Kinderwagen oder Autofahren. Tragetuch lässt sie manchmal auch zu. Langsam möchte ich jedoch, das sie lernt von "alleine" einzuschlafen. Allein in dem Sinne, das sie ohne ohne Brust einschläft. Natürlich wäre ich neben ihr bzw. Sie auf mir. Ich denke mir, je länger ich das sonst noch zulasse umso schwieriger wird es sie davon abzubringen. Und irgendwann möchte ich ja auch mal zB abpumpen um mal wieder einen freien Abend mit meinem Mann zu haben. Nur leider bekommen wir das nicht auf die Reihe. Es endet jedesmal im Geschrei. Wir haben schon unzählige div. Methoden hinter uns.. Nichts funktioniert. Haben Sie Tipps für uns? Bzw. wird sich das ev. von selbst legen? Ich möchte ihr nicht den "schmerz" zufügen, den sie bekommt spätestens dann wenn ich abstillen muss. Einen Schnuller nimmt sie mir übrigens nicht. Danke schon mal für Ihre Hilfe. LG Tina

von Tiny_86 am 30.07.2016, 20:33



Antwort auf: wie lernt mein Kind einzuschlafen ohne stillen?

Liebe Tini, können Sie sich vorstellen, dass Ihr Kind so pflegeleicht ist, weil es in den Schlaf gestillt wird. Es kann so in Sicherheit, Geborgenheit, mit Wärme und Nähe einschlafen. Dazu noch der Standardtext: mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Ihr Kind ist erst 70 Tage alt! Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach ein paar Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm soviel Sicherheit. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast! Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden. Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten." Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 31.07.2016



Antwort auf: wie lernt mein Kind einzuschlafen ohne stillen?

Ihr müsst in dem Alter eine alternative Beruhigungsmethode finden. Die wenigsten Kinder können allein einschlafen. Klassisch sind Schnuller, Flasche, Herumtragen, Wiege, Pezziball. Ich habe drei Jahre in den schlafgestillt, mein Mann hat Flasche gegeben bzw. später geschaukelt. Nanny hat im Kiwa in den Schlaf geschuckelt.

von emilie.d. am 30.07.2016, 20:53



Antwort auf: wie lernt mein Kind einzuschlafen ohne stillen?

Ich lese deinen Text hier mit ziemlich gemischten Gefühlen. Dein Baby ist gerade mal 10 Wochen alt. Alles was es gerade braucht ist Mama, Mama und nochmals Mama. Dass Babys gerade ab dem späten Nachmittag oder Abend dauer nuckeln an der Brust, ist völlig normal. Google mal nach dem Begriff Clusterfeeding. Einschlafstillen ist auch überhaupt nichts negatives, im Gegenteil, es ist die natürlichste Sache der Welt. Schnuller etc. sind schließlich nur billige Imitate ;-) Und wenn ich lese, dass du nach 10 Wochen "endlich" auch mal wieder einen freien Abend mit deinem Mann verbringen willst, fällt mir da ehrlich gesagt nicht viel zu ein. Das mit dem Einschlafstillen bleibt kein Dauerzustand, ich spreche aus Erfahrung. Ich habe unseren Großen und auch jetzt den Kleinen gerne in den Schläft gestillt bzw. tue es immer noch. Den Großen habe ich mit knapp 1 Jahr abgestillt bzw, er hat das eigentlich selber getan. Ich habe dann zum Einschlafen gekuschelt und gesungen. Hat super, problemlos funktioniert....

von Locken-Rocken am 30.07.2016, 22:41



Antwort auf: wie lernt mein Kind einzuschlafen ohne stillen?

Deine Maus wird das Einschlafstillen irgendwann nicht mehr brauchen! Bis dahin genieße es. Es gibt Babys die zu jedem einschlafen weinen... Dein Baby ist noch sooo jung, du verlangst zu viel. Gehe einfach den Weg, den dein Baby dir zeigt... Über verwöhnen oder angewöhnen kann wohl kaum die Rede sein.

von Alenmelli am 31.07.2016, 08:35



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