Frage:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Ich bin neu hier und hab da mal eine frage da ich im Internet leider nichts brauchbares gefunden habe.
Also ich möchte eine Ausbildung zur Hebamme machen. Im März fange ich ein 3 Monatiges Praktikum an. Aber vorab würde ich gerne wissen wie man als Hebamme mit einer totgeburt umgeht und wie man während der Ausbildung darauf vorbereitet wird. Leider ist es halt so das nicht nur gesunde und lebende Kinder zur Welt gebracht werden. Ich weiß das zum leben auch leider der Tod dazugehört. Tut mir leid wenn es etwas plump klingt.
Dennoch stelle ich mir die frage , wie unterstützt man die trauernden Eltern dabei oder die Frau die mit allen Kräften und unter starken Schmerzen ihr Kind zur Welt bringen muss und weiß das sie es niemals Aufwachsen sieht?? Ich denke es ist nur Menschlich das ich mir diese Gedanken mache.
Nun ja eine Antwort wäre echt lieb.
LG :)
von
Antonella22
am 22.01.2016, 18:53
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Liebe Antonella,
unsere Schülerinnen bekommen Unterricht, welche Gründe zu einer Todgeburt führen können, wie Sie die Frau begleiten können und welche Formalitäten einzuhalten sind.
Sie haben eine lange Sequenz mit einem Pfarrer, der auch bei der Betreuung unseres Grabfeldes involviert ist.
Vieles lehrt auch das Verhalten der betreuenden Hebamme im Kreißsaal.
Was wir nicht beibringen können, ist Empatie und Achtsamkeit. Diese Grundsteine muss das Elternhaus der Schülerin legen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 23.01.2016
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Hallo
Ich kann dir als Betroffene Frau eine Antwort geben ich wurde gar nicht unterstützt!!!!
Ich kam ins KH an die Weheninfusion alle 4 Stunden kam eine Schwester und stellte diese hoch nach 24 Stunden betteln um eine PDA bekam ich endlich eine.
Danach ging es innerhalb von 3 Stunden ich schlief dazwischen ein und rief die Schwestern um 15 Uhr das ich so nen Druck hatte da sah ich zum ersten mal eine Hebamme!!!!!
Dan wurde alles zimlich hektisch da meine Tochter in BL kam es wurde gezogen und gezerrt dann kam die Plazenta nicht von selbst, starke Blutungen und OP.
Am nächsten Tag kam mein FA ins KH und brachte mir endlich meine Tochter das ich mich verabschieden kann da ich nach der Geburt wieder keine Hebamme mehr sah.
Lg
von
Natascha 1981
am 23.01.2016, 06:14
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Also da habe ich eine ganz andere Erfahrung gemacht. Ich hab auch meine Tochter in der 37 ssw Tod Geboren, es war wirklich sehr schwer. Aber als man den Herzschlag im Ultraschall nicht mehr gesehen hat im KH, waren mehrere Hebammen bei mir, die eine hilt ganz fest meine Hand und versuchte mich zu beruhigen und redete mit mir über alles wie alles weiter ablaufen würde. Dann nach der einleiten kam sie sehr sehr oft in mein zimmer um zu schauen ob alles in Ordnung ist. Bei der Entbindung war ihre Schicht dann leider zu ende aber dafür war.eine andere super Hebamme bei mir Sie war damals erst 24 und ich war 22. Aber sie war einfach super sie ist mir nicht von der Seite Gewichen, hat versucht mich abzulenken wegen den schmerzen, hat mir aufbauende Worte gesagt und ist sogar nach Schicht Schluss noch 2 Stunden bei mir geblieben weil es länger gedauert hat bis das kind da war.
von
Miaa1234
am 23.01.2016, 10:26
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Bei mir war das auch anders ich konnte mich gleich verabschieden.. die Hebamme hatte noch Fotos von meiner Tochter gemacht obwohl ich das eigentlich nicht wollte..aber sie meinte ich werde meine Meinung noch ändern und zu ihr kommen um die Fotos zu holen. Das habe ich einen Tag später auch gemacht und bin jetzt wirklich froh drüber. Diesen 2 Hebammen bin ich wirklich sehr sehr dankbar, sowas Findet man nämlich nicht so oft so mitfühlend wie sie waren.
von
Miaa1234
am 23.01.2016, 10:31
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Oh gott ich finde es grausam das man in so einer Situation alleine gelassen wird. Das tut mir sehr leid und ich finde es unverantwortlich :( ich möchte so auf keinen Fall werden! Anscheinend ist das die Ausnahme, denn wenn ich lese das andere wiederum total unterstützt wurden, das finde ich super. Ich stelle es mir nur sehr schwierig vor in so einer Situation die Frau optimal zu unterstützen und nichts falsches zu sagen oder zu machen. Man kann zwar mitfühlen aber sich nicht in die Frau hinein versetzen. Ich möchte nicht eine werden die dann daneben steht und nichts macht, sondern ich möchte die frau/en unterstützen und in so einer Situation halt geben. Ich denke da muss man eher seiner Intuition vertrauen als dem Lehrstoff oder??
LG und danke für die Antworten :)
von
Antonella22
am 23.01.2016, 10:53
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Als ebenfalls Betroffene möchte ich auch kurz was dazu schreiben.
Ich denke, in solch einen Fall helfen einem sämtliche theoretischen Bücher und Praktiken nicht weiter. Das ist dann einfach eine Sache der Empathie, der Einfühlung etc....
Bei meiner stillen Geburt waren die Hebammen sehr nett, nur war an dem Tag der Kreißsaal leider sehr voll.....
Unendlich viel geholfen hat mir da zb meine Nachsorgehebamme in den Monaten nach der Geburt. Nach 3-4 Monaten haben wir uns nochmal "privat" getroffen um alles nochmal durchzusprechen... Entstanden ist daraus übrigens eine ganz tolle Freundschaft.
von
blattlaus
am 23.01.2016, 13:54
Antwort auf:
Wie lernt man in der Ausbildung mit dem Thema totgeburt umzugehen?
Erstmal vielen Dank für die antworten. Das hat mir echt geholfen.
Ne menge Empathie habe ich, nur sie in dieser Situation einzusetzen und auch richtig empfinde ich als schwierig. Aber es ist gut das es auch in der Ausbildung thematisiert wird und man darauf vorbereitet wird.
Danke für die Antworten :)
Und zudem mein aufrichtiges Beileid an alle die, die so ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hat :(
Lg
von
Antonella22
am 24.01.2016, 12:39