Frage: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

Hallo Frau Höfel und Mamas, meine kleine Maus (gerade 5 Monate geworden) ist ein richtiges Tragekind :). Sie schläft eigentlich nur nach dem oder während des Stillens ein und wacht leider schnell wieder auf wenn ich sie ablegen möchte, nachdem sie bereits ca 30min schläft. An für sich habe ich kein Problem damit - weil ich tagsüber nicht einschlafen kann. Aufgrund meines Berufs soll die Kleine mit einem Jahr in die Kita gehen. Nun kommt von meinem Bekanntenkreis immer wieder der Ratschlag, dass ich die Kleine nicht mehr so oft tragen soll bzw nicht in meinen Armen/auf meinem Schoß schlafen lassen soll da in der Kita diese Möglichkeit ja nicht besteht. Wie habt ihr es geschafft, dass eure Kinder selbstständig einschlafen können. Ist es jetzt schon notwendig sie weniger zu tragen und einen Schlafrhythmus unabhängig vom Stillen hin zu bekommen. Der nächtliche Schlafrhythmus von meiner Kleinen ist sehr gut. Viele Grüße und herzlichen Dank im voraus! Astrid

von schneias am 05.02.2014, 10:25



Antwort auf: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

Liebe Astrid, lehnen Sie sich entspannt zurück, lächeln Sie alle ratgebenden Personen an und fragen Sie diese, ob sie gerne verwöhnt werden! Am besten verteilen Sie dann folgenden Text oder hängen ihn zum Lesen an die Kühlschranktür o.ä.! ;-) "Don't disturb a running system- und unser System ist perfekt!! Eltern können ein KInd nicht verziehen indem sie seine Grundbedürfnisse (Nähe, Wärme, Sicherheit, Nahrung) erfüllen! Verziehen bedeutet unsinnige Wünsche erfüllen und keine Grenzen setzen. Tagsüber bietet sich für Babies ein Tragetuch an. Da kann das KInd schlafen, schauen, schmusen - wann immer es will. Das haben wir! Mal ehrlich: was würdet Ihr sagen, wenn Euer Partner sagen würde: "Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Ihr würdet Eurem Partner einen Vogel zeigen!!!!! Aber von 20 Wochen alten Kindern verlangen manche das! Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! Wenn Ihr nach New York ziehen würdet, dann würdet Ihr Euch zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, euch ungerecht behandelt fühlen), wenn Ihr Euch nach ein paar Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würdet! Klar, Ihr würdet Euch dann umschauen und gucken, ob Ihr irgendetwas wiedererkennen könntet-unser Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Ihr würdet in New York nach dem Weg fragen - unser Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Unser Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Unser Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Unser Kind weiß nämlich nicht, dass wir es dort abgelegt haben! Wenn Ihr vor dem Fernseher eingeschlafen seid und im Bett aufwacht, dann wisst Ihr, dass Euer Partner so nett war........ unser Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf unserem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher könnt Ihr Euch noch erinnern wie es war als Ihr Euren Partner kennengelernt habt! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment unserem Kind! Es war 9 Monate im Bauch - und da herrschte eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da war richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht unser KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Ach ja, und dann ist da noch dieses VERWÖHNEN! Werdet Ihr gerne verwöhnt? Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Dein Partner es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Eure (Schwieger)mutter es, wenn Ihr aufmerksam zuhört? Wenn Ihr zum Kaffee den Tisch nett richtet? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Eure Nachbarin es, wenn Ihr die Tageszeitung von unten mit nach obenbringt etc....... usw.? Wie ginge es Eurem Partner, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Ihr würdet ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Eure (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Ihr hört gar nicht hin, sondern telefoniert mit der Freundin! Hebamme Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Wir bleiben gelassen und tragen unser Kind - das gibt ihm soo viel Sicherheit. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast! Dann kann ein Kind sich der Welt (z.B. in der KiTa) zuwenden. Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten." In 7 Monaten kann unser Kind sitzen, laufen, aus dem Becher trinken und vieles mehr. In der Krippe wird unser KInd sich schnell an andere, an neue Gegebenheiten gewöhnen. Aber bis dahin bekommt er alle Sicherheit, die er benötigt. Liebe Grüße Astrid" Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 05.02.2014



Antwort auf: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

hallo, ganz ehrlich? wenn du schon beruflich dein Baby in die KiTa mit 1. Jahr geben muss - dann würde ich bis dahin die Maus nur tragen -tragen kuscheln-kuscheln. Warum? Weil man kein Einfluss drauf hat wann das Baby "bereit" ist von alleine einzuschlafen - klar, man kann es erzwingen mit Schreien lassen, es gib da zweifelhafte Methoden. Meiner (8,5 mo.) schläft immer noch bei der Flasche ein und auch beim tragen. Das Kind wird sich ganz anders im Kita verhalten - es wird sich anpassen (müssen). Du kannst aber versuchen direkt nach der Mahlzeit hinzulegen - bei mir klappt es von 10 mal - 4. ..ich meine nicht erst abwarten wenn sie tief genug schläft sondern gestillt-hingelegt...

von mamaben am 05.02.2014, 10:57



Antwort auf: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

P.S: Lies dir mal das durch Der Umgang mit dem fremdelnden Säugling von Dr. Rüdiger Posth - hier im Expertenforum

von mamaben am 05.02.2014, 11:38



Antwort auf: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

Liebe Mamaben, vielen dank für deine Antwort. Vieles hat mir direkt aus dem Herzen gesprochen. Ich habe den Beitrag von Dr. Posth gelesen. Insbesondere den über familie und Beruf. Ich finde, dass seine Meinung bzgl. Fremdbetreuung ziemlich extrem ist. Wie es aussieht sind dies auch reine Meinungen. Langzeitstudien und Metaanalysen (zusammenfassende Analysen von mehreren Studien) von 1960-2010 haben bereits gezeigt, dass durch frühe Fremdbetreuung (kita ab 1 jahr) keine Probleme im Verhalten/ Schule etc zu befürchten sind (im Vergleich zu Kindern, die zuhaus betreut wurden) . Im Gegenteil - Krippe kinder waren tendenziell weniger ängstlich und sozial besser eingestellt als gleichaltrige Kinder, die die ersten drei Jahre nur in der Familie waren. Ich glaube aber, dass heutzutage mit den vielen Angeboten von Pekip, spielgruppen und krabbelgruppen Kinder, die bis zum dritten Lebensjahr zuhaus betreut werden genauso das soziale miteinander erlernen können wie Kinder, die mit einem Jahr mit anderen Kindern stundenweise den Tag verbringen können. Liebe Grüße Astrid

von schneias am 05.02.2014, 13:55



Antwort auf: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

ich glaube es ist so gut/schlecht und auch anders herum gut/schlecht. in puncto Betreuung. Es ist eine Frage der Organisation. Ich war selber als Baby mit 1,5 Jahren im Kita von 8.00 - 18.00 - es hat mir nicht geschadet :-D auch meiner Schwester nicht. ( ich war etwas ängstlich und scheu, meine Schwester - offen freundlich und vorlaut - gleiche Erziehung, gleiche Gruppe, gleiche Familie - es ist einfach individuell)

von mamaben am 05.02.2014, 14:58



Antwort auf: Wie Schlafrhythmus am Tag erreichen? Gerne an alle :)

Vielen lieben Dank! Ich bin jetzt viel beruhigter den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Herzliche Grüße Astrid

von schneias am 06.02.2014, 07:35



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