Frage: Wenn 5500 Gramm "passen" - "passen" auch 5700 Gramm?

Sehr geehrte Frau Höfel, vielen Dank für ihr Engagement für Mutter und Kind (auf dieser Website wie im realen Leben vor der Haustür), insbesondere bei den negativen Entwicklungen für diesen tollen und wichtigen Berufsstand. Ich bin zur Zeit mit dem 4. Kind schwanger in der 23 SSW. Die Geburt ist gefühlt noch eine Ewigkeit weg, dennoch beschäftigt mich das Thema im Moment ohne Unterlass. Zu meiner Vorgeschichte: Ich habe meine drei Kinder alle spontan und ohne Komplikation mit Gewichten zwischen 4 Kilo (1. Kind) - 5,5 Kilo (3. Kind) geboren (55-59 cm groß und 36-39 cm Kopfumfang). Für mich persönlich waren die Geburten völlig in Ordnung und bis auf eine relativ große Erschöpfung nach der Geburt meines 5,5 Kilo Babys hatte/habe ich keine Schwierigkeiten. Allerdings war es bei dem 5,5 Kilo schweren Kind bereits schwierig eine Klinik zu finden, die es auf einen Spontanversuch ankommen lassen wollte. Im Klinikum Minden habe ich ein tolles (wenn auch erst skeptisches) Team gefunden, das mich unterstützt und begleitet hat. Nun stelle ich mir natürlich die Frage: Geht noch mehr Gewicht? Ich hatte bei jedem Kind eine Gewichtssteigerung von über 500 Gramm, muss ich auch diesmal damit rechnen? Aktuell (23 SSW) ist das Ungeborene "nur" 14 Tage in der Größen- und Gewichtsentwicklung voraus - in den letzten Schwangerschaften haben meine Kinder ca. ab der 30 SSW aber erst richtig den Gewichtsturbo eingelegt. Mit meinem Arzt habe ich bereits gesprochen, auch weil ich bei allen Kindern über den ET gegangen bin (1. Kind ET+9 - dann spontaner Geburtsbeginn) bzw. bei den letzten beiden wegen dem Gewicht am ET eingeleitet wurde (beide dann bei ET+1 geboren). Mein Arzt meinte nur, aufgrund der zu erwartenden genetischen Makrosomie soll ich erneut spätestens am ET in den der Klinik vorstellig werden (ich möchte wieder in Minden entbinden) und einleiten lassen bzw. über einen Kaiserschnitt nachdenken?! Aber ehrlich, wenn 5500 Gramm spontan ohne Komplikation geboren wurden - würden dann nicht auch beispielsweise 5700 Gramm funktionieren ? Bzw. wäre es nicht zumindest ein spontanen Versuch wert? Natürlich will ich mein Baby nicht gefährden, aber wünsche mir schon eine spontane Geburt! Aber Aussagen wie: Warum das Glück der letzten Geburt nochmal herausfordern .......verunsichern mich unendlich! War es wirklich nur Glück? Ich habe in der Klinik den Eindruck vermittelt bekommen, dass es schon auch von der Einstellung der Schwangeren UND vor allem der richtigen Geburtsplanung (großer Kinder brauchen länger Zeit um sich richtig in das Becken einzustellen usw.) abhängt. Die Hebamme die mich zu Beginn meiner SS begleitet hat, hat leider im Moment wenig bis keine Zeit für mich (sie wird nächstes Jahr ihr Praxis schließen - wegen der Versicherungsbeiträge) und ist eigentlich gedanklich schon mit ihrer Jobsuche beschäftigt. Ich würde mich also wirklich sehr sehr freuen, ihre versierte Meinung hören zu dürfen. P.S.: Weil IMMER danach gefragt wird: Mein Ausgangsgewicht lag bei 75 Kilo bei 1,83 m (BMI 22,???) bisher habe ich 5 Kilo bis zur 23 SSW zugenommen, achte auf meine Ernährung (klar auch ich sündige MAL) und ALLE Zuckertest waren immer NEGATIV! Die Werte waren auch nicht Grenzwertigkeit - weder vor, noch nach der Geburt meiner Kinder. Meine Kinder sind alle kerngesund und sportlich - das Gewicht hat sich "verwachsen" - alle sind größer als ihre Altersgenossen (zwischen 75 - 97 Perzentile). Mein Mann ist im übrigen 1,93 m und wurde mit 4900 Gramm und 39 cm Kopfumfang geboren - auch ist heute schlank, aber eben sehr groß! Herzlich Nadine Rösch

von Dina180280 am 28.04.2014, 14:34



Antwort auf: Wenn 5500 Gramm "passen" - "passen" auch 5700 Gramm?

Liebe Dina, auch große Kinder können spontan geboren werden. Für den Einzelfall muss man schauen. Primär könnte man sagen: geht bestimmt. In der Realität muss man schauen, wie sich das Gewicht ab der 30. SSW entwickelt. Wenn davon auszugehen ist, dass das Kind um 5500 g wiegt, dann wird man sicher spontan zulassen. Wenn deutlich draufgelegt wird, dann muss man Sie (allein aus forensischen Gründen) über eine Schulterdystokie aufklären. Im Moment würde ich erstmal die 30. SSW und dann den weiteren Verlauf abwarten. Entschieden wird eh erst in 3-4 Monaten! Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 29.04.2014