Frage: Was weckt ihn immer wieder auf?

Hallo, ich probier es einfach auf diesem Weg...ich bin seit fast 6 Monaten Mutter eines lieben Sohnes.nur komm ich grad an meine Grenze und weiß nicht so recht weiter.mein Sohn kommt seit Anfang an aller 2h zum stillen.mittlerweile fast stündlich nachts.er hat seit 2 Wochen den ersten Zahn und bekommt seit Mitte Januar Brei,morgens mittags, nachmittags und abends,die Brust nimmt er 3 mal am Tag nach dem schlafen und Wasser trinkt er auch zwischendurch ...ich denk der Hunger kann es nicht sein,was ihn nachts zum aufwecken bringt.seit Anfang Januar kann er sich allein auf den Bauch drehen und er ist emsig dabei das Krabbeln zu üben.ich denk ihm fehlt es an nix,er schläft 3 mal am Tag bei Wind und Wetter draußen...aber nur wenn sich der Wagen beweget.im Stillstand des Kinderwagens schafft er nur 30 min allein...ich suche einfach eine Erklärung warum er nachts stündlich aus dem Schlaf gerissen wird...ich hoffe auf Antwort..eine nach Schlaf suchende Mutti :)

von FannyLevin am 11.03.2016, 10:38



Antwort auf: Was weckt ihn immer wieder auf?

Liebe Fanny, oh, da kommen wahrscheinlich viele Gründe zusammen. Drehen, krabbeln, Zähne! Das muss verarbeitet werden und dabei muss Kind sich in Sicherheit wiegen. Dazu kommt, dass die Gehirnreife nicht immer mitspielt. Schlaf ist aber abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann- DA hat Ihr Kinderarzt Recht!) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Lesen Sie bitte dazu das "Emotionale Bewusstsein" bei Dr. Posth hier bei RuB. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.03.2016