Frage: Tiefliegende Gebärmutter

Liebe Martina, ich war heute bei mein VU. Ich bin in der 16 /+6 Woche. Ich fühle mich mittlerweile gut und habe kaum Beschwerden, außer Müdigkeit und immer noch starke Brustspannungen. Bei der heutigen Untersuchung kam raus, dass meine Gebärmutter recht tief liegt und wenn sie nicht hochwandert eine normale Geburt nicht möglich sein wird. Nach der Aussage habe ich mir erstmal keine Sorgen gemacht, dann kamen jedoch wieder viele Fragen hoch. Ich habe keine große Senkungsgefühle. Ab und zu nach längerem stehen zieht es etwas nach unten. Bis wann kann die Gebärmutter wandern, oder sollte sie sich hochziehen? Kann ich dies unterstützten? Auf was muss ich achten? Sind noch weitere Komplikationen möglich? Ich danke für deine Hilfe. Grüße Gloria

von Gloria V. am 04.10.2016, 14:44



Antwort auf: Tiefliegende Gebärmutter

Liebe Gloria, Kollegin Andrea hat das Wichtigste schon gesagt. Hier noch der Vollständigkeit halber. Normalerweise nistet sich das befruchtete Ei im oberen Teil der Gebärmutter ein. Finden sich dort nicht so gute Ernährungsbedingungen (z.B. nach Curettage oder Entzündung), dann findet die Ansiedlung auch schon mal in der Nähe des Muttermundes oder gar über dem Muttermund statt. Jetzt muss man deutlich unterscheiden. Tiefsitzende Placenta Bei einer tief sitzenden Placenta (Placenta sitzt in der Nähe des Muttermundes) "wandert" die Placenta nämlich noch. Die Placenta heftet sich ans Gewebe der Gebärmutterwand und verankert sich dort. Mit Zunahme der Größe der Gebärmutter "wandert" sie also scheinbar, sitzt aber in Wirklichkeit am gleichen Fleck. Jetzt zur "Wanderrichtung". Nehmen Sie einen Luftballon und malen Sie einen Punkt von 2 cm Durchmesser drauf (ungefähr dort, wo jetzt Ihre Placenta im Uterus sitzt) - dann pusten Sie den Luftballon auf. Ihre Placenta verhält sich genauso wie der Punkt auf dem Luftballon. Er wird auf keinen Fall über den Luftschlitz wandern, sondern Richtung Mitte und oben! Placenta praevia totalis, marginalis Eine Placenta ganz oder teilweise direkt über dem Muttermund bleibt meist dort, da dort das Gewebe nicht so sehr zunimmt. Deshalb heißt es Ruhe bewahren - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Noch ein paar fachliche Informationen, da Sie in nächster Zeit diverse Schauergeschichten hören werden! Diese Schwangerschaft kann durchaus bis zur 36./37. SSW halten und dann ist eh alles gut. Vermeiden Sie vor allen Dingen schwere körperliche Arbeit und am Ende der Schwangerschaft allzu heftigen Sex. Die Empfehlung bitte ernst nehmen. Leider hört man immer nur von schlimmen Ausgängen. Wenn alles super gelaufen ist (d.h., Frau hat sich geschont und kommt ca. in der 36. SSW in die Klinik, wird überwacht und dann später sectioniert) redet kein Mensch darüber. Aber so geht der Großteil der Fälle aus! Auch Sie haben es in der Hand einen guten (Notfall)Plan zu stricken und alles wird gut laufen. Wichtig ist, dass Sie Familie und Freunde mit einbinden, damit man Ihnen schwere Arbeiten im Haushalt soweit wie möglich abnimmt. Wenn es sich wirklich um eine Placenta praevia marginalis (Placenta liegt teilweise über dem Muttermund) handelt, gehören Sie engmaschiger untersucht. Als Geburtsmoduss muss dann evtl. (je nachdem wie viel der Placenta über dem Muttermund liegt) ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, da es logischerweise nicht möglich ist, erst die Placenta und dann das Kind zu entwickeln. Den Kaiserschnitt macht man nach der 38. SSW, weil das Kind dann "fertig" ist und nur noch wachsen muss. Mit dem Kind wächst aber auch die Gebärmutter und die Wehentätigkeit nimmt zu. Dadurch kommt es zu Flächenverschiebungen im Uterus und die Placenta kann sich partiell ablösen. Dadurch wäre natürlich die Sauerstoffversorgung gefährdet und eine totale Ablösung im Bereich des Möglichen. Auch hier greift ein guter Notfallplan: Transport in die Klinik sollte jederzeit ohne großen Zeitverlust möglich sein. Sie sollten im Moment in Ruhe abwarten bis sich deutlich heraus kristallisiert wovon die Rede ist: Tiefsitzende Placenta oder Placenta marginalis. Liebe Grüße Martina Höfel von Martina Höfel am 12.02.2014 Frage beantworten Frage stellen

von Martina Höfel am 05.10.2016



Antwort auf: Tiefliegende Gebärmutter

Das ist eine recht ungewöhnliche Diagnose: tiefliegende Gebärmutter, die sich hochziehen soll, andernfalls eine normale Geburt ausgeschlossen wird? Bist du sicher daß du das richtig so verstanden hast bzw. die Ärztin das genau so vermittelt hat?

von Andrea6 am 04.10.2016, 14:59



Antwort auf: Tiefliegende Gebärmutter

Jetzt bin ich selber unsicher.. war es die Gebärmutter oder die Plazenta? Es hiess, eines von beiden liegt tief und verschließt den "Ausgang". Da wir heute das Geschlecht erfahren haben und ich danach einen Autounfall hatte, bin ich etwas durcheinander. Dachte aber es handelt sich um die Gebärmutter.. kann es auch die Plazenta sein? Sorry für die Verwirrung... Im Mutterpass steht PM unterstrichen..

von Gloria V. am 04.10.2016, 15:02



Antwort auf: Tiefliegende Gebärmutter

tatsächlich... ich habe die Hieroglyphen entziffert, es steht wohl da Plazenta tief. Schockiert mich jetzt mehr, wollte in 4 Wochen nach Skandinavien fliegen, ist das ein Problem?? Bin jetzt mehr beunruhigt :-(

von Gloria V. am 04.10.2016, 15:08



Antwort auf: Tiefliegende Gebärmutter

Plazenta und Gebärmutter sind ja nun 2 verschiedene Sachen ;-) Wenn die Ärztin meint, die Plazenta liegt tief, muß das zwar beobachtet werden, ansonsten sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Sollte sie den Muttermund bedecken ist körperliche Schonung angesagt und die Warnung, bei Blutungen (mehr als 1 Tropfen) umgehend eine Klinik aufzusuchen. Im jedem Fall kann sich die Lage der Plazenta noch verändern, aber außer abwarten gibt es keinerlei Maßnahmen. Vielleicht fragst du nochmal nach dem genauen Sitz der Plazenta nach.

von Andrea6 am 04.10.2016, 17:35



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