Frage: Stimmt es das das Überdehnen nicht gut ist beim Kind?

Liebe Expertin Meine Kleine, 3,5 Monate alt, überdehnt die Ärmchen immer nach hinten (in Bauchlage oder beim Tragen zum Beispiel) und auch die Wirbelsäule, inklusive den Kopf, diesen aber nicht so schlimm. Ich habe gehört, dass das nicht gut ist. Stimmt das? Wann sollte man Ihrer Meinung nach mit Zufüttern anfangen? Ich habe nur eine Woche gestillt und seither Aptamil Confort, mit Fenchelthé angerührt, gegeben. Wenn ich nur schon den Fenchelthé weglasse, gibts wieder Bauchkrämpfe. Wie soll ich also Zufüttern, damit die Verdauung das gut "übersteht", oder ist feste Nahrung wieder was ganz Anderes? Ist es möglich, dass beim Zahnen auch wieder Bauchkrämpfe kommen? Weil der Shoppen kaum getrunken wird, rausgespuckt oder der Kopf weggedreht wird. Sieht aus wie damals bei heftingen Bauchkrämpflis. Ich merke, die Kleine hat Hunger, kann aber nicht trinken und windet sich am ganzen Körper :-( Lieben Dank für die Antworten Mamana

von mamana am 11.03.2013, 21:19



Antwort auf: Stimmt es das das Überdehnen nicht gut ist beim Kind?

Liebe mamana, bitte lassen Sie Ihr KInd von einem Ostepathen oder Orthopäden anschauen, der auch KInder behandelt. Manchmal haben Kinder Verspannungen in der Wirbelsäule und reagieren darauf mit Überstreckung (Schonhaltung). Zufüttern hat noch Zeit! Warten Sie, bis Ihr KInd Ihnen Essen aus der Hand nimmt und in seinen eigenen Mund steckt - dann geht es los! Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177). Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind. Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind. Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt. ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss! Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Manchen Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt vielleicht auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben! Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Lassen Sie sich nicht verunsichern, Ihr Kind ist definitiv noch viel zu jung für Beikost! Lehnen Sie sich entspannt zurück, warten Sie bis das Kind Ihnen das Essen vom Teller klaut und in seinen eigenen Mund steckt. Haben Sie einmal geschaut, ob das Saugerloch zu groß ist. Wenn die Flasche auf dem Kopf steht, sollte 1 Tropfen pro Sekunden rauslaufen. Schauen Sie Ihrem Kind einmal in den Mund. Manchmal ist Soor der Grund für die Unlust beim Trinken. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.03.2013