Hallo Frau Höfel
ich bin zum zweiten mal schwanger und habe ständig Juckreiz an Armen und Beinen.
Dies hatte ich schon in der ersten Schwangerschaft, da stellte sich dann raus, dass ich eine allergie gegen Tiere entwickelt hatte.
Bei uns in der Wohnung gibt es aber weder Tiere noch kommt einer von uns mit Tieren in berührung.
Da ich nicht wüsste, was ich sonst tun soll, tu ich meine Arme und Beine kalt abduschen, damit der Juckreiz aufhört, leider kommt aber trotzdem nach ein paar Stunden wieder.
Kann es sein, dass ich gegen etwas anderes allergisch reagiere oder ist es möglich, dass ich einfach nur wegen der Schwangerschaft empfindlich reagiere?
danke für ihre Zeit
Mitglied inaktiv - 05.07.2013, 22:14
Antwort auf:
Ständiger Juckreiz normal?
Liebe mama,
Frau Stadelmann beschreibt bei Juckreiz folgenden Tee: Schöllkraut, Mariendistel, Löwenzahnkraut und -wurzel sowie Baldoblätter. Von den Kräutern Mariendistel und Löwenzahnkraut und -wurzel sollten sie die eineinhalbfachen Mengen gegenüber dem Schöllkraut und den Baldoblättern verwenden. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.
Der Arzt sollte trotzdem nach Ihnen schauen. Vielleicht handelt es sich um eine Cholestase? Diese ist meist
Folge eines mechan. Abflußhindernisses in den großen ableitenden Gallenwegen (Ductus hepaticus communis od. Ductus choledochus), am häufigsten ausgelöst durch Gallensteine.
Bäder bei generalisiertem Juckreiz:
Vorwiegend sehr trockene Haut läßt sich durch Ölbäder sehr günstig beeinflussen, die unter Umständen 2 x tgl. lauwarm ca. 15 Minuten durchgeführt werden müssen. Bewährt hat sich auch das sogenannte "Kleopatrabad" (¼ l Milch und 2 Eßlöffel Vital-Öl in das Badewasser geben und umrühren), das von vielen Patienten als sehr angenehm empfunden wird.
VORSICHT: RUTSCHGEFAHR in der Wanne!!!!!
Äußerlich:
Nach jedem Baden muß ein gründliches Einfetten der Haut erfolgen. Ein sehr einfaches Mittel ist Niveamilk mit Zusatz von einigen Tropfen Nivea Kinderöl.
Bei Vorhandensein von trockenen Ekzemen ist die Anwendung von Stibium Phcp Salbe angezeigt. Bitte vorher Rücksprache mit Doc.
Bei uns in der Hautklinik mischen wir diesen Frauen eine Cortisonsalbe. Das macht den Juckreiz erträglich. Bitte an den Hautarzt wenden!
Der Juckreiz kann ein Vorläufer der PUPP sein (muß aber nicht!!!!!!)
PUPP-Syndrom, Schwangerschaftsexanthem
PUPP ist ein Exanthem der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Das PUPP-Syndrom ist eine stark juckende Hautkrankheit, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auftreten kann. PUPP ist eine Abkürzung und steht für pruriginöse und urtikarielle Papeln und Plaques. Im englischen Sprachgebrauch heißt die Krankheit pruritic urticarial papules and plaques of pregnancy. Deshalb findet sich auch gelegentlich die Abkürzung PUPPP. Pruriginöse ist der Fachbegriff für Jucken.
Hauptsymptom sind stark juckende Plaques. Die Hautausschläge beginnen meistens vereinzelt im Bereich des Bauches oder Unterleibes. Es bilden sich Papeln, Quaddeln und plattenartige Hautveränderungen (Plaques). Später weiten sich diese einzelnen Veränderungen zu regelrechten Exanthemen aus. Diese können den Rumpf und auch die rumpfnahen Bereiche von Armen und Beinen überziehen. Die Plaques jucken einige Tage sehr stark, bevor sie sich wieder zurückbilden. Gleichzeitig werden ständig neue Plaques gebildet.
Die Schwangerschaft wird nicht behindert. In vielen Fällen leiden die betroffenen Frauen vor Ausbruch des PUPP Syndroms unter nicht näher qualifizierbarem Juckreiz. Die Schwere des PUPP Syndroms ist individuell sehr unterschiedlich. Immer beginnen die Beschwerden in der zweiten Schwangerschaftshälfte und klingen nach der Geburt wieder ab. Die Schwangerschaft selbst und das Kind werden nicht beeinträchtigt. Auch andere Symptome, als die schon beschriebenen, kommen nicht vor.
Die Ursachen sind bisher unbekannt. Warum Frauen erkranken und was die Ursache ist, ist bisher nicht bekannt. PUPP kann die gesamte zweite Hälte der Schwangerschaft anhalten. Das Wiederauftreten bei einer erneuten Schwangerschaft ist nicht zwangsläufig, aber doch wahrscheinlich.
Schüttelmixturen und schwache Steroide auf Cremebasis. Behandelt wird das PUPP Syndrom mit lokal unzuwendenden Schüttelmixturen. Auf der Basis einer Creme, können außerdem schwach wirksame Steroide verordnet werden. Die systemische Gabe von Steroiden ist zu vermeiden. Sie sollte nur in Ausnahmefällen, bei sehr hartnäckigen und schweren Krankheitsverläufen eingesetzt werden. Auch Salben sollten nicht angewandt werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 06.07.2013
Antwort auf:
Ständiger Juckreiz normal?
*allergie gegen Tierhaare
Mitglied inaktiv - 05.07.2013, 22:17