Frage an
M. Sc.
Martina
Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.
Liebe Hebamme Frau Höfel, Verwendung ja oder nein und wenn ja, wo finde ich das Beste? Da es scheinbar nicht mehr üblich ist jedes Baby damit auszustatten, finde ich im Internet nur ein einzigstes Modell und kann mir schlecht vorstellen, dass das in Breite und Länge zu jedem Kind passt. Vielleicht suche ich auch falsch? Wäre für eine Empfehlung dankbar.
Mitglied inaktiv - 29.05.2016, 12:59
Liebe Hubbeldubbel, Verwendung ja: bei Hüftdysplasie (festgestellt durch KiA oder Orthopäden) oder nein: wenn die Hüfte in Ordnung ist und wenn ja, wo finde ich das Beste? nach Ausmessen im Sanitätshaus Liebe Grüße Martina Höfel
von Martina Höfel am 29.05.2016
Eine Spreizhose wird bei einer Hüftdysplasie verordnet und dann speziell angepaßt. Ohne Indikation wird man dem Baby keine Spreizhose anziehen.
von Andrea6 am 29.05.2016, 13:19
Ich kann mir nicht vorstellen, dass "FRÜHER" alles falsch war.
Mitglied inaktiv - 29.05.2016, 13:42
Hallo, die Hüfte wird bei der U geschallt und dann wird ggf etwas verordnet. Ohne Indikation macht man das nicht mehr. Das ist wirklich veraltet. Lg
von Hasenbande am 29.05.2016, 14:17
In den 60er und 70er Jahren war die Sonographie noch nicht in der Art wie heute verfügbar. Deshalb wurde die Spreizhose prophylaktisch verordnet. Das ist heute nicht mehr nötig bzw. bei einer gesunden Hüfte eine unnötige Belastung fürs Kind. Bei Vorbelastung der Eltern wird die Hüfte noch in der Klinik nach der Geburt geschallt, ansonsten im Rahmen der U3. Zumal die Spreizhose bei einer ausgeprägten Hüftdysplasie überhaupt nicht ausreichend ist. Aber das bespricht dann im Fall des Falles der Orthopäde mit Dir. Bei ganz leichten Fällen reicht auch breitwickeln.
von emilie.d. am 29.05.2016, 14:20
Ich bin 1989 geboren... Da gab es das auch noch. Werde ich wohl mal die Kolleginnen anrufen müssen, deren Neugeborene trugen auch so was und zus. einen Arzt fragen. Danke fürs Feedback
Mitglied inaktiv - 29.05.2016, 14:44
Da könntest Du auch fragen bzw. im Suchlauf schauen, gibt es ewig viel zu Breitwickeln, Spreizhosen, Hüftdysplasie etc.
von emilie.d. am 29.05.2016, 14:59
Danke Dir für den hilfreichen Tipp. Aufgabe für morgen :-)
Mitglied inaktiv - 29.05.2016, 15:02
Niemand behauptet, daß früher alles falsch war - wäre ja schlimm. Zum Thema Spreizhose: prophylaktisch und flächendeckend wurde die selbst 1989 nicht verordnet; das mag ev. eine lokale Angewohnheit gewesen sein. Sicher wurde in Zeiten vor Ultraschall bereits bei Verdacht auf Hüftdysplasie eine Behandlung angeordnet, aber von "alle Babys bekommen eine Spreizhose und tragen die von Anfang an" ist nichts bekannt.
von Andrea6 am 29.05.2016, 16:08
Kann durchaus sein, dass das in der ehem. DDR lokal so war :-D Wir hatten ohne Ausnahmen alle eine an. Wer weiß. Ist ja auch nicht schlimm. Ich habe ja noch genügend Zeit mich zu informieren.
Mitglied inaktiv - 29.05.2016, 16:25
... was der Hüfte vielleicht auch schon prophylaktisch gut tut, ist Tragen. Natürlich nur, sofern korrekt "angehockt" wird - geht im Tuch aber sehr gut :-) Unsere Große mussten wir breit wickeln, die Kleine habe ich direkt getragen und die Hüfte war bei der U super.... Alles Gute!
von blattlaus am 29.05.2016, 18:59
Meine 2. Tochter musste eine Spreizhose tragen (vom Orthopäden verordnet und angepasst. Es stellt sich mir die Frage, warum man einem Kind so etwas zumuten will, wenn es doch gar nicht notwendig zu sein scheint??? Ich jedenfalls wäre froh gewesen, wir hätten sie nicht gebraucht...
von philimonia am 30.05.2016, 11:43
Hüftsysplasien, -luxationen in Kombination mit Klumpfüßen liegen bei mir in der Familie. Insofern kenne ich mich ein bisschen aus :-) In der DDR hat man früher prophylaktisch Spreizhöschen verschrieben weil man die Hüfte nur röntgen und nicht per Ultraschall untersuchen konnte. Das ist inzwischen überholt. Inzwischen ist es Standard bei der U3 ein Hüftsono zu machen oder bei familiärer Vorbelastung (wie bei mir) oder aktuellem Anlass (Kind in BEL) direkt nach der Geburt. Dann kann der Winkel individuell bestimmt werden und ggf. über Maßnahmen entschieden werden. Ist der Winkel optimal macht man NIX (bei meinem Sohn). Wenn der Winkel schlechter ist (dafür gibt es eine ganz genaue Gradeinteilung) kann man breit wickeln (bei uns Tochter Nr. 2), Spreizhose, Bandagen oder Gips (Tochter Nr. 1). verschreiben. Jedenfalls: Prophylaktisch macht man das nicht mehr weil es einfach nicht notwendig ist.
von binesonnenschein am 30.05.2016, 13:06
