Frage: Sport, insbesondere Klettern, in der Frühschwangerschaft

Hallo, ich bin in der 6. SSW. Bin schon 42 (1. Kind), ansonsten aber gesund und fit. Darf ich in der Frühschwangerschaft weiter Sport machen wie bisher, ggf. mit niedrigerer Intensität? Ich jogge (ca. 5-8 km), klettere (aufgrund der Jahreszeit nur in der Halle, also sehr gut abgesichert) im 7. Schwierigkeitsgrad, mache Yoga und gehe auch sehr gern auf Skitour (auch längere Anstiege mit bis zu 1500 hm und auf 3000er). Bezüglich der Skitouren bin ich mir nicht sicher (vermutlich besser ganz verzichten oder kürzere und leichtere Touren?), aber Joggen, klettern und Yoga sollte ich doch die ersten Wochen wie bisher machen können, oder? Danke und viele Grüße, Valerie

von Valerie am 01.12.2014, 14:32



Antwort auf: Sport, insbesondere Klettern, in der Frühschwangerschaft

Liebe Valerie, Joggen, abgesichert klettern und Yoga sind gar kein Problem. Für das Wandern gilt: "wie für die meisten Sportarten gilt auch für das Bergwandern: fordern Sie Ihrem Körper und Kreislauf nicht zu viel ab, meiden Sie Extremsituationen. Achten Sie besonders auf Ihren Kreislauf. Die Herzfrequenz sollte nicht dauerhaft über 140 Schlägen pro Minute liegen. Sofern eine schwangere Frau schon vor der Schwangerschaft Leistungssport betrieben hat, können diese Geübten, wie auch Bergaktive solche Pulsspitzen nach Ansicht der Experten gut verkraften. Die körperliche Belastung am Berg sollte, wenn möglich immer im so genannten aeroben Bereich bleiben. Hier gilt die Faustregel: Lässt sich weiter sprechen, ohne aus der Puste zu kommen? Wenn die Schwangere nicht akklimatisiert ist, sollte sie Höhen von über 2.500 Metern über dem Meeresspiegel meiden. Ebenso gemieden werden sollten Aufstiege mit Höhenunterschieden und rasche Aufstiege mit über 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Hauptargument ist einfach die hier deutlich größere Kreislaufbelastung, bei der sich die Sauerstoffversorgung des Kindes bereits ohne größere körperliche Aktivität verringert. Der Medizinausschuss der Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA) rät in seiner Empfehlung dazu, sich vor Betätigungen auf einer Höhe über 2.500 Metern über dem Meeresspiegel drei bis vier Tage zu akklimatisieren. Sofern stärkere körperliche Aktivität geplant ist, werden sogar bis zu bis zu zwei Wochen Akklimatisierung empfohlen. Für welche Schwangere ist der Berg tabu? - zu hoher Blutdruck oder Herz-Kreislauf- oder Lungen-Erkrankungen - diagnostizierte Präeklampsie („Gestose“) - Plazentaunterfunktion - Wachstumsverzögerungen des Kindes - erhöhtem Fehlgeburtsrisiko - Vorgeschichte mit wiederholten Frühgeburten oder aktuellen Frühgeburtsbestrebungen - Blutarmut - bei anderen besonderen Schwangerschaftsrisiken Beachtet werden sollte in jedem Fall, dass es auch bei Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen am Berg immer ein höheres Sturzrisiko mit all sich daraus ergebenden Konsequenzen, wie Zerrungen, Knochenbrüchen bis hin zum Risiko der Fehlgeburt oder Plazentaablösung gibt. Denn auch bei noch so großer Erfahrung lassen sich Stürze nicht immer vermeiden. Darüber hinaus sollte daran gedacht werden, dass je nach Bergregion/Wintersportort die medizinische Hilfe häufig nicht oder eben erst nach längerer Zeit zur Verfügung steht und dann auch nicht unbedingt deutsche, österreichische oder schweizerische Standards vorhanden sein werden." (Text Dr. Bluni) Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 01.12.2014



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