Frage: schweres Kind natürlich entbinden

Hallo liebe Frau Höfel, Gestern war mein errechneter Termin und ich war zum Routine ctg in der Klinik. Das ctg war prima, auch wenn er vergleichsweise ruhig war, was er auch heute noch ist. Beim US hat die Ärztin gemessen das der kleine kerl ganze 4000gramm auf die Waage bringen soll. Er ist mein erstes Kind und ich bin natürlich etwas verunsichert da sie meinte das sie mich spätestens Mittwoch einleiten würde?! Ist das wirklich notwendig auf Grund des Gewichtes /der Größe des Babys einzuleiten? Vor zwei Wochen war meine letzte Untersuchung im gleichen Krankenhaus da wurde er auf 3380 gr geschätzt... Kann der kleine evht 600gramm in 2 Wochen zugelegt haben? Ixh weiss das sind nur schätzwerte aber die Ärztin hat mir schon etwas Angst gemacht als sie davon sprach, dass so grosse Kinder häufig mal mit den Schultern stecken bleiben?? &563; Ixh habe grosse Angst vor einer Einleitung.... Vllt haben sie einen Rat oder können mich ein bisschen beruhigen... Bisher hiess es immer es sei ein kleines Baby und jetzt auf einmal soll ich so einen klops kriegen? &584; LG Lena und schöne Ostern! :)

von LenaRJ am 16.04.2017, 15:28



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Liebe Lena, zack, da hat sie wieder zugeschlagen, die "ich schalle einmal und finde, was alle anderen nicht gefunden haben- ein großes Kind!". Und dann gleich noch die Angst-Granate "bleibt vielleicht stecken" hinterher! Am Ende einer Schwangerschaft ist es ziemlich schwierig ein Kind per Schall zu schätzen, denn die Kinder wachsen nur bis zur 20. SSW identisch, danach sehr, sehr individuell. Lassen Sie sich nicht irre machen. Sie sind Mittwoch erst vier Tage über den errechneten Termin. Erstens kann bis dahin noch jede Menge Wehentätigkeit passieren, zweitens sind danach noch mindestens drei Tage Zeit und drittens ist ein 4000g Kind kein Drama. Und in der Tat treffen Schulterdystokien auch häufig wesentlich kleinere Kinder und die großen eher nach forciertem Vorgehen! Bitte sprechen Sie vor allen Maßnahmen nochmal mit Ihrem Gyn oder Ihrer Hebamme! Hier noch der Standardtext: Der Ultraschall basiert auf bestimmten Maßen. Diese müssen korrekt erhoben werden - dann "rechnet" der Computer. Und der bedenkt keine Individualitäten. In der späteren Schwangerschaft sind das u.a. BPD, ATD und spezifisches Gewicht Mensch. Nehmen wir an, korrekt erhoben sind diese Maße alle "5". Der PC rechnet 5x5x5=125 Wird nur ein Maß (bedingt durch Schallschatten, unkorrekte Messung, ungünstige Lage des Kindes - z.B. das Kind liegt nach hinten gewandt!!) anders gemessen, dann ergeben sich veränderte Maße. Die Daten geben also nur einen groben Überblick, da es sich immer nur um Schätzwerte handelt! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 16.04.2017



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Der Ultraschall ist keine Waage, sondern liefert allenfalls grobe Schätzwerte, die mit zunehmendem Schwangerschaftsalter immer weiter auseinander klaffen - so wie bei Dir. Er ist aber prima geeignet, um Schwangere zu verunsichern, denn nie entspricht das Kind den statistischen Werten (wie auch).... Eine Einleitung wegen "großem Kind" (was ja auch gar nicht nachgewiesen wurde) würde ich strikt ablehnen: speziell das Kopfwachstum (auf das es ankommt) ist gegen Ende nahezu null, zudem birgt eine unüberlegte Einleitung etliche Risiken. Eine Schulterdystokie bei großem Kind, die die Ärztin durch eine Einleitung verringern will, entsteht häufig durch forcierte Geburtsabläufe und kommt auch bei viel kleineren Kindern vor. Laß Dich nicht irre machen!

von Andrea6 am 16.04.2017, 15:52



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Gib nicht so viel auf die Messung des Gewichts. In dem Stadium ist meiner damals auf 4000 Gramm geschätzt worden, Aussage der Klinikärzte: "Der passt locker durch, gar kein Problem, Kopf und Becken sind im guten Verhältnis." Ich bin dann auch zur Einleitung, da sich 7 Tage nach ET so gar nichts rührte. 3 Tage, hat überhaupt nichts gebracht. Ergebnis war dann schlechte Herztöne, ein Kind von wahnsinnigen 4700 Gramm (kein Diabetes damals nachgewiesen trotz wiederholter Tests) und die erstaunte Aussage der Oberärztin "Das hätte nie gepasst, der Kopf ist zu groß." (38 cm KU, Verhältnis passte nicht). Damit will ich dir keine Angst machen, sondern nur deutlich machen, dass die Schätzungen nach Ultraschall völlig daneben liegen können. Auf Nachfrage ist damals seitens der Klinik eingeräumt worden, dass die Schätzung auf +/- 500 Gramm genau sei. Und das ist ein derart großer Spielraum, dass man genauso gut raten könnte. Meine Hebamme hat damals übrigens auf 4200 Gramm oder mehr anhand des Bauchs geschätzt - wie gesehen deutlich näher dran als der Ultraschall. Wenn du also eine Hebamme hast, sprich mit ihr darüber. Und lass dich nicht auf eine Einleitung ein, nur weil eine Schätzung auf 4000 Gramm vorliegt. Da tust du dir keinen Gefallen. Alles Gute!

von 2fachJungs am 16.04.2017, 16:44



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Und selbst wenn es zu dem Fall der Fälle kommt das das Kind mit den Schultern hängen bleibt - eine gute Hebamme wird da Dich unterstützen können. Glaub mir, die kennen ihre Kniffe. Ich hatte selbst eine Schulterdystokie bei der Geburt meines Sohnes. Ja, ich bin gerissen, ja ich hatte einen Dammschnitt und nein, unser Sohn hat es ohne weitere Folgen überstanden. Er hatte eine leichte Asymetrie in den Körperhälften, die man aber in den ersten Lebensmonaten mit Krankengymnastik gut beheben konnte. Alle Werte wie pH, Sauerstoff usw waren bestens. Und heute merkt man davon nichts mehr - weder bei ihm noch bei mir.

Mitglied inaktiv - 16.04.2017, 17:32



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Vielen lieben Dank für die Antworten. Ich bin jetzt beruhigter und mache mir nicht mehr die wahnsinnigsten gedanken. Ich werde bevor ich Mittwoch zum Gespräch gehe (sofern er dann noch nicht von alleine geboren ist) am Dienstag mit meiner gyn sprevhen und ihn von ihr nochmal vermessen lassen um mir von ihr nochmal eine Einschätzung geben zu lassen. Voreilig einleiten kommt für mich jedenfalls nicht in Frage und in der Entscheidung wurde ich hier von euch ja bestätigt. Also viel Dank dafür :)

von LenaRJ am 16.04.2017, 21:22



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Huhu, unser angebliches 4300 g Baby wog letztlich 3450 g :-) Wie Du anhand der Praxisbeispiele sehen kannst, rechne mit gar nichts und lasse es auf Dich zukommen. Alles Gute :-)

Mitglied inaktiv - 17.04.2017, 09:45



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Eigentlich wurde ja schon alles geschrieben aber unser Sohn hatte 4500 g und einen kopfumfang von 37,5 cm und ist "einfach raus geflutscht". Mein Arzt meinte zwar auch dass es ein großes Kind wird aber so groß war dann doch nicht abzusehen. Ich bin auch nicht gerissen und der kleine ist nicht stecken geblieben. Also alles kann, nix muss ;-) alles gute für die Entbindung

von Murmel2017 am 17.04.2017, 15:02



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Genau das ("nochmal vermessen lassen") ist nun überhaupt nicht ratsam, weil auch letztlich ohne Konsequenzen. Egal was dabei herauskommt: du wärst beunruhigt. Wenn fast täglich jemand schallt, untersucht, bedenklich den Kopf wiegt etc. ist das keine gute Voraussetzung für eine entspannte Geburt.

von Andrea6 am 17.04.2017, 20:41



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Ich habe mir vor der Geburt von der Hebamme erklären lassen, was man bei einer Schulterdystokie machen würde, und das hat mich beruhigt. Ich wollte darauf vorbereitet sein. Ist aber nicht passiert. Dein Kind wird jetzt nicht mehr großartig zunehmen, und es kommt -egal wie das Gewicht ist- auch immer sehr darauf an, wie sich das Baby unter der Geburt einstellt. Klar, das Risiko ist statistisch gesehen vielleicht höher, aber das muss für den Einzelfall nichts heißen. Einleiten lassen würde ich persönlich deshalb nicht. Und auch große Babys lassen sich gebären. Kind 1 3700, Kind 2 4300, Kind 3 5000g, ich habe also gewisse Erfahrungswerte. Alles Gute für euch!

von Minne am 17.04.2017, 23:26



Antwort auf: schweres Kind natürlich entbinden

Hallo Lena! Ich hatte eine ähnliche Situation im Dezember 2016. Am ET maß der Arzt im Krankenhaus plötzlich 4600-4700 g, warnte uns vor den Risiken einer natürlichen Entbindung (zumal mein erstes Kind mit Saugglocke geholt worden ist) und riet uns zum schnellstmöglichen Kaiserschnitt oder zumindest zur Einleitung. Wir waren sehr verunsichert und haben uns mit dem Einleiten (mittels Tabletten) einverstanden erklärt. Letzendlich kam unsere Kleine mit 3710 g bei 37 cm Kopfumfang völlig problemlos zur Welt, ohne irgendwelche Komplikationen und/oder Risse/Schnitte etc. Die Einleitung war absolut ok und viel harmloser als ich befürchtet habe. Aber natürlich wäre sie überhaupt nicht nötig gewesen! Lass dich also nicht verunsichern! Selbst mit 4000g ließe sich ein Kind gut entbinden!

von Kristinaplusdrei am 18.04.2017, 14:36



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