Frage: Schmerzen durch Wassereinlagerungen

Liebe Frau Hoefel, ich bin in meiner dritten Schwangerschaft (1. Kind ist drei Jahre alt, 2. habe ich unmittelbar vor dieser Schwangerschaft im Frühstadium verloren, ohne daß ich wusste, daß ich überhaupt schwanger bin) mittlerweile in der 34. Woche. Ich bin chronisch krank (Schilddrüsenentzuendung Hashimoto, Insulinresistenz, PCO-Syndrom,...) und nur durch den Ausgleich meines gestörten Hormonhaushalts mit Progesteron habe ich jetzt zum dritten Mal das unsagbare Glück, noch einmal schwanger zu sein. Ich bin mit 39 nicht mehr die Jüngste und bisher verläuft die Scshwangerschaft komplett anders als die Erste. Die ersten drei Monate, als ich noch nichts vom Nachwuchs wusste, ging es mir gar nicht gut, dann wurde es schlagartig besser, wir erfuhren von der Schwangerschaft, aber der relativ gute Gesundheitszustand hielt nur ein paar Wochen an. Ab Mitte des fünften Monats kamen dauernd wieder neue Wehwehchen hinzu. Bis vor kurzem war das auch alles noch gut erträglich, doch mittlerweile ist es echt kein schöner "Umstand" mehr! Immer wieder habe ich aus irgendwelchen Gründen Wehentaetigkeit, die allerdings bisher wirkungslos waren. Vorgestern war ich zur regulären Vorsorgeuntersuchung, da war alles in Ordnung. Seit gestern Nachmittag gehts mir aber wieder ziemlich schlecht. Der Zustand fing mit extremer Müdigkeit an, ging weiter mit Muskelschmerzen und große Schwerfaelligkeit, danach kamen Ischiasschmerzen dazu und seit abends habe ich sehr starke Schmerzen in den Gliedmaßen. Meine linke Körperhaelfte ist mir vorher immer mal wieder eingeschlafen. Das war aber irgendwann von selbst wieder vorbei. Mittlerweile kann ich mich vor Schmerzen kaum noch bewegen. Meine Beine sind wie steif, meine Hände kann ich nicht mehr schmerzfrei schließen, die Finger sind wie Würste. Bisher fingen die Schwellungen frühestens mittags an, heute waren sie gleich nach dem Aufwachen schon da. Gleichzeitig hatte ich periodenartige Bauchschmerzen und starke Übelkeit, die ich seit der zwölften Woche nie wieder hatte. War dann heut Morgen gleich zum Arzt. Mit dem Baby ist alles in Ordnung. Die Bauchschmerzen wurden wohl durch Senkwehen ausgelöst. Die Schmerzen eindeutig vom Wasser - seit Montag hab ich ganze drei Kilo (!) mehr davon eingelagert und finde das schon sehr extrem! Mir wurde Blut abgenommen, das Ergebnis wird morgen erwartet. Ich soll bis drei Tassen Brennesseltee täglich trinken, ansonsten viel Wasser und gegen die Übelkeit könnte ich mir eine Suspension in der Apotheke besorgen. Wenn mich die Wassereinlagerungen weiter so beeinträchtigen, also mir Schmerzen bereiten, soll ich mich spätestens nach dem Wochenende im Krankenhaus aufnehmen und per Infusionen behandeln lassen. Der Schleimpfropf am Muttermund hat sich gestern teilweise gelöst, ohne Fruchtwasserabgang und der Muttermund selbst zeigt eine beginnende Verkürzung (mit vier Zentimetern) an, die für diese SSW absolut normal sein soll. Wie schätzen Sie die Situation ein? Haben Sie weitere Empfehlungen für mich, vorerst mal ums Krankenhaus herum zu kommen und trotzdem weniger Schmerzen zu haben? Ich muß dazu noch anmerken, daß in der zwölften Woche Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wurde, der allein durch Ernährungsumstellung bisher eingestellt werden konnte. Habe halt ziemliche Angst, daß unser Kleiner nun zu früh kommen könnte! Danke für Ihre Meinung! Hashomy

von Hashomy am 03.12.2014, 23:27



Antwort auf: Schmerzen durch Wassereinlagerungen

Liebe Hashomy, die Salz-Wasser-Konzentration in den Gefäßen stimmt nicht mehr und außerdem ist die Gefäßelastizität herab gesetzt. Deshalb das Wasser. Eiweiss ist ein wichtiger Baustein in der Schwangerschaft und ein Mangel ist oft für die Ödeme verantwortlich. Der Eiweißgrundbedarf beträgt 70 Gramm pro Tag. Pro Kind werden 20-30 Gramm zusätzlich benötigt. Alles Wissenswerte dazu finden Sie unter www.gestose-frauen.de Bitte nicht mit Brennesseltee entwässern, da er nur an den Glumeroli (sozusagen dem Urinspeicher) der Niere ansetzt. Da sich das Wasser aber noch im Gewebe befindet...... Salz bindet Wasser! Aber um sich aneinander zu binden und auszugleichen, müssen sich Salz und Wasser treffen. Sind Wasser und Blut in den Gefäßen (Adern) ausgeglichen, also genug Salz für die entsprechende Menge Wasser, dann passiert gar nichts. Salz und Wasser bleiben in den Gefäßen. Ist zuwenig Salz in den Gefäßen, wird Wasser in das Gewebe abgegeben. Dann ist die Flüssigkeit in den Gefäßen wieder ausgeglichen. Aber Ödeme sind im umliegenden Gewebe entstanden. Nehmen Sie Salz zu sich, wird das Salz in den Gefäßen mehr. Es muß Wasser aus dem Gewebe in die Blutbahnen gegeben werden, damit wieder ein ausgeglichener Zustand hergestellt wird. Und nun kann die Niere (die wir mit dem zusätzlichen Salz, mit Eiweiss, Wärme und Flüssigkeit in der SS gut pflegen müssen) überschüssige Flüssigkeit über die Harnwege nach außen ableiten. Na, erinnern Sie sich wieder an die Diffusionsgesetze aus dem Physikunterricht?*fg* Jetzt verstehen Sie sicherlich auch, warum Brennesseltee zum Ausschwemmen keinen Sinn macht. Brennesseltee greift nämlich nur an den ableitenden Harnwegen - aber wo nichts ist.......! Bitte Ihre Speisen zusätzlich salzen!!!! Je nach Gewicht dürfen Sie bis zu vier Teelöffel Salz täglich ZUSÄTZLICH zu sich nehmen. Wassereinlagerungen und leichte Eiweissausschwemmungen (+) sind okay! Falls ein hoher Blutdruck dazu kommt, sollten Sie hellhörig werden und sich in der Klinik vorstellen. Kopfschmerzen und Augenflimmern, dazu ein Oberbauchschmerz bedeutet: sofort in die Klinik. Solange der Blutdruck in Ordnung ist, sind die Wassereinlagerungen lästig, aber okay. Wenn die Wassereinlagerungen nach der Nachtruhe besser sind, ist das auch ein Zeichen, dass es sich nur um die üblichen Oedeme am Schluss handelt. Je nach Blutergebnissen wird es in der Behandlung weiter gehen. Aber bitte nicht mit Brennesseltee! Der vaginale Befund ist völlig in Ordnung! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 04.12.2014



Antwort auf: Schmerzen durch Wassereinlagerungen

Vielen Dank für die Antwort, Frau Hoefel! Meine Frauenärztin hat sich heute Morgen nach meinem Befinden erkundigt und weil es mir (bis jetzt) immer noch nicht besser geht, hat sie mich zum Ausschluß einer Gestose ins Krankenhaus geschickt. Als ich wach wurde, hatte ich schon wieder schmerzende Hände und Beine - wobei ich sagen muß, daß die Beine eindeutig mehr Wassereinlagerungen zeigen, die Hände aber stärker weh tun. Im Krankenhaus wurden vier Röhrchen Blut entnommen, die üblichen weiteren Untersuchungen wie CTG, Ultraschall, Blutdruckmessen,... gemacht und eine Gestose konnte ausgeschlossen werden. Das Baby ist nach wie vor sehr munter. Ich bin nach wie vor sehr unbeweglich wegen der Schwellungen. Habe danach noch mit meiner Hebamme telefoniert, die uns nach der Geburt betreuen wird und sie hat mir empfohlen, Salzwasser zu trinken oder Boullion, mich eine Stunde lang in Salzwasser in die Badewanne zu legen und morgen möchte sie mich tapen kommen. Hat sie schon mal gegen meine Ischiasschmerzen gemacht und die waren dann zwei Tage später wie weg gezaubert. Ich hoffe, gegen das Wasser wird es auch so gut helfen! Schöne Grüße, Hashomy

von Hashomy am 04.12.2014, 19:15



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