Frage: Plazenta praevia marginalis

Sehr geehrte Frau Höfel ich hoffe, es geht Ihnen gut. ich habe folgende Sorgen - in der 12 ssw wurde bei mir tiefsitz.Plazenta festgestellt, in der 17 ssw hiess es, es ist jetzt eine Vorderwandplazenta vor 2tagen war ich beim Arzt wegen Unterleibschmerzen und er hat Plazenta praevia marginals festgestellt, in der 19 ssw. Ich bin nur am Weinen und habe sehr viel Angst. Wie kann es sein, dass Plazenta sich hin und her bewegt? Kann sich das noch ändern ? Oder kann es auch noch eine totalis werden? Dann ist das doch ein todes Urteil für meine Tochter... Ich muss jetzt viel liegen und schonen vielen Dank für Ihre Hilfe lg Elena

von Elena77 am 12.02.2014, 15:30



Antwort auf: Plazenta praevia marginalis

Liebe Elena, Ihre Placenta bewegt sich nicht hin und her. Sie sitzt immernoch am gleichen Fleck. Ich erkläre es mal im Zusammenhang. Normalerweise nistet sich das befruchtete Ei im oberen Teil der Gebärmutter ein. Finden sich dort nicht so gute Ernährungsbedingungen (z.B. nach Curettage oder Entzündung), dann findet die Ansiedlung auch schon mal in der Nähe des Muttermundes oder gar über dem Muttermund statt. Jetzt muss man deutlich unterscheiden. Tiefsitzende Placenta Bei einer tief sitzenden Placenta (Placenta sitzt in der Nähe des Muttermundes) "wandert" die Placenta nämlich noch. Die Placenta heftet sich ans Gewebe der Gebärmutterwand und verankert sich dort. Mit Zunahme der Größe der Gebärmutter "wandert" sie also scheinbar, sitzt aber in Wirklichkeit am gleichen Fleck. Jetzt zur "Wanderrichtung". Nehmen Sie einen Luftballon und malen Sie einen Punkt von 2 cm Durchmesser drauf (ungefähr dort, wo jetzt Ihre Placenta im Uterus sitzt) - dann pusten Sie den Luftballon auf. Ihre Placenta verhält sich genauso wie der Punkt auf dem Luftballon. Er wird auf keinen Fall über den Luftschlitz wandern, sondern Richtung Mitte und oben! Placenta praevia totalis, marginalis Eine Placenta ganz oder teilweise direkt über dem Muttermund bleibt meist dort, da dort das Gewebe nicht so sehr zunimmt. Deshalb heißt es Ruhe bewahren - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Noch ein paar fachliche Informationen, da Sie in nächster Zeit diverse Schauergeschichten hören werden! Diese Schwangerschaft kann durchaus bis zur 36./37. SSW halten und dann ist eh alles gut. Vermeiden Sie vor allen Dingen schwere körperliche Arbeit und am Ende der Schwangerschaft allzu heftigen Sex. Die Empfehlung bitte ernst nehmen. Leider hört man immer nur von schlimmen Ausgängen. Wenn alles super gelaufen ist (d.h., Frau hat sich geschont und kommt ca. in der 36. SSW in die Klinik, wird überwacht und dann später sectioniert) redet kein Mensch darüber. Aber so geht der Großteil der Fälle aus! Auch Sie haben es in der Hand einen guten (Notfall)Plan zu stricken und alles wird gut laufen. Wichtig ist, dass Sie Familie und Freunde mit einbinden, damit man Ihnen schwere Arbeiten im Haushalt soweit wie möglich abnimmt. Wenn es sich wirklich um eine Placenta praevia marginalis (Placenta liegt teilweise über dem Muttermund) handelt, gehören Sie engmaschiger untersucht. Als Geburtsmoduss muss dann evtl. (je nachdem wie viel der Placenta über dem Muttermund liegt) ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, da es logischerweise nicht möglich ist, erst die Placenta und dann das Kind zu entwickeln. Den Kaiserschnitt macht man nach der 38. SSW, weil das Kind dann "fertig" ist und nur noch wachsen muss. Mit dem Kind wächst aber auch die Gebärmutter und die Wehentätigkeit nimmt zu. Dadurch kommt es zu Flächenverschiebungen im Uterus und die Placenta kann sich partiell ablösen. Dadurch wäre natürlich die Sauerstoffversorgung gefährdet und eine totale Ablösung im Bereich des Möglichen. Auch hier greift ein guter Notfallplan: Transport in die Klinik sollte jederzeit ohne großen Zeitverlust möglich sein. Sie sollten im Moment in Ruhe abwarten bis sich deutlich heraus kristallisiert wovon die Rede ist: Tiefsitzende Placenta oder Placenta marginalis. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 12.02.2014



Antwort auf: Plazenta praevia marginalis

ich bin zwar nicht Frau Höfel aber ich habe das Bedürfnis dich mal schnell beruhigen zu müssen! Zu allererst sei mal gesagt das die Diagnose plazenta praevia nicht vor der 24.ssw getroffen wird da die Wahrscheinlichkeit des Wanderns noch groß ist. vorderwandplazenta bedeutet lediglich das sie an der Vorderseite ihren Platz gefunden hat und nicht an der hinterwand. wie tief sie dabei reicht, ist völlig unabhängig davon. so nun hat man bei dir festgestellt das die plazenta zum inneren muttermundc reicht (marginalis). zum einen kann sich das noch ändern und zum anderen ist das kein Todesurteil. selbst eine totalis (innerer muttermund komplett überlagert) wäre kein Todesurteil sondern "lediglich" (ja, schlimm genug....) ein Grund für einen Kaiserschnitt. das blutungsrisiko ist auch etwas höher aber weit entfernt um von einem Todesurteil zu sprechen. sollte es bei einer pl. marginalis bleiben, besteht sogar die Möglichkeit spontan zu entbinden. das muss man dann individuell entscheiden. wenn man sich also eine pl.praevia aussuchen müsste, sollte man also die marginalis nehmen :-D der Arzt der gesagt hat das du eine tiefsitzende pl. hast, hat sich schon etwas diskret verhalten und signalisiert das man ein Auge drauf haben muss. der Arzt der einfach nur sagte vorderwandplazenta, hat alles richtig gemacht: nämlich gar keine Diagnose getroffen da es nicht üblich ist vor der 24.ssw. also beruhige dich bitte! Es gibt im Moment keinen Grund zum in Panik zu verfallen. liebe grüße und alles gute

von keinnamemehrfrei am 12.02.2014, 15:51



Antwort auf: Plazenta praevia marginalis

Ich hatte bei meinem Sohn eine Plazenta Praevia totalis. Es sollte eh ein KS werden, von daher war das kein Thema. Einzige Auswirkungen dieser Diagnose: absolutes Sexverbot und eine abgesagte Kreuzfahrt, da das Risiko von Blutungen an den Seetagen zu groß erschien. Ansonsten war es eine ganz normale Schwangerschaft. Er ist heute 16 Monate alt, soviel zum Todesurteil! Bleib ganz ruhig!

von Else2011 am 12.02.2014, 19:14



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